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Leben für Simbabwe - Jesuitenmission

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<strong>Leben</strong> für<strong>Simbabwe</strong>Eine Dokumentation der <strong>Jesuitenmission</strong>


Die Gräber von P. Gregor Richert SJ, Bruder Bernhard Lisson SJ und Pater Gerhard(Gerry) Pieper SJ auf dem Ordensfriedhof der Jesuiten in Chishawasha, <strong>Simbabwe</strong>.P. Richert SJ 4Br. Lisson SJ 6P. Pieper SJ 8Die Opfer des Krieges 10Über Tod und Gewalt reden 12Kirche und Staat in <strong>Simbabwe</strong> 16Jesuiten in <strong>Simbabwe</strong> heute 20Die <strong>Jesuitenmission</strong> 22ImpressumHerausgeber:<strong>Jesuitenmission</strong>, Königstraße64, 90402 NürnbergRedaktion: Bernd GüntherSJ (verantwortlich),Wolf Schmidt SJFotos: Archiv <strong>Jesuitenmission</strong>,Balleis, Günther,K.-F. Schmidt, Thissen


P. Richert SJBr. Lisson SJP. Pieper SJNebeneinander liegen die drei Missionare auf dem Ordensfriedhofder Jesuiten in Chishawasha nahe bei den ebenfalls ermordetenbritischen Mitbrüdern. 1978 gaben sie ihr <strong>Leben</strong> während des Guerillakrieges in<strong>Simbabwe</strong>. Sie waren Missionare und hätten sich rechtzeitig in Sicherheit bringenkönnen. Aber sie blieben ihrer Mission treu.Rhodesien im Jahr 1978: Bereits seit zwei Jahren tobt ein Guerillakrieg, der erst1980 eine dauerhafte Lösung findet. Der neue Staat <strong>Simbabwe</strong> wird gegründet unddie bisherigen Kämpfer übernehmen die Regierung. Die Kämpfe waren brutal.Magonde im Jahr 1978: In der Missionsstation St. Rupert’s werden P. Richert SJ undBruder Lisson SJ ermordet, ein halbes Jahr später in der St. Boniface Missionin Kangaire P. Pieper SJ. Sie wußten, dass sie nicht mehr sicher waren in ihrenMissionsstationen. Aber sie wußten auch, dass ihr Platz auf der Seite dernotleidenden Bevölkerung war. Sie blieben als gute Hirten. So haben sie durchihre Verkündigung der Friedensbotschaft Christi und ihr <strong>Leben</strong> mit und unter denMenschen <strong>Simbabwe</strong>s gegen Hass und Gewalt, Krieg und Zerstörung Zeugnisabgelegt.Sie sind nicht die ersten und nicht die letzten. Schon im Jahr vorher wurden 3britische Jesuiten in der Musami-Mission ermordet, ein weiter verschwand spurlos.Insgesamt kamen 25 Missionare ums <strong>Leben</strong>: Priester, Brüder, Schwestern,Missionsärztinnen und Laienmissionare, auch ein Bischof. Und noch mehr litt dieZivilbevölkerung. Zehntausende kamen ums <strong>Leben</strong>.Gut 25 Jahre später soll an die drei deutschen Missionare erinnert werden. Das<strong>Leben</strong> und der Tod dieser Jesuiten und aller anderen Opfer hat dann einenneuen Sinn, wenn die Kraft der Erinnerung auch Wahrheit, Gerechtigkeit undVersöhnung hervorbringt.Ihr Tod war ein Zeugnis für ihren Glauben und ihre Sendung zu den Menschen.3


Pater Gregor Richert SJ10.5.1930 - 27.6.1978Als er am 27.6.1978 ermordet wurde,war P. Gregor Richert 48 Jahre alt undseit über 12 Jahren Leiter der nur kurzzuvor gegründeten Missionsstation St.Rupert’s in Magonde. Seine letztenBriefe zeigen, dass auch er spürte,wie der Guerillakrieg immer näherrückte. Aber die Sorge um die ihmanvertrauten Mitglieder der Mission,besonders in den Dörfern und Außenstationen,ließ ihn nicht gehen. Außerihm fuhr kein Weißer mehr ohne großeSicherheitsmaßnahmen durch dieGegend. Er blieb offen für alle, auchfür die drei bewaffneten Männer, diedie Missionsstation am 27. Juni 1978besuchten und nach einem Gesprächund Streit ihn und den einzigen anderenMitbruder auf der Station, Br.Bernhard Lisson, umbrachten.Als er dorthin kam, war in St. Rupert’salles noch recht primitiv und mußteerst neu aufgebaut werden mit einigenSchwestern und später Bruder LissonSJ und einem afrikanischen Jesuitenbruder.Ein besonderes Augenmerkgalt der Schule. Viele Außenstationen4der Mission hatten Grundschulen. P.Richert wurde der Koordinator für sie.Auch nachdem der Staat die Schulenübernahm, machte er diese Arbeitnoch jahrelang im staatlichen Auftragweiter. Eigentlich aber war er Priesterund für die Missionskirche und dievielen Gottesdienstzentren in denDörfern zuständig. In vielen langenBriefen nach Deutschland beschreibter faszinierend seine Arbeit, die Menschenund das Land.Aufgewachsen in Danzig kam Gregormit seiner Familie 1945 nach Berlin,wo er im Bund Neudeutschlandund der Jesuitenpfarrei St. Clemensden Orden kennenlernte, in den erdann 1948 eintrat. Schon früh für dieMission bestimmt, fuhr er aber erst1961 nach einer langen Ausbildungund der Priesterweihe (1959) nach<strong>Simbabwe</strong>, damals Rhodesien. Nacheiner ersten Phase der pastoralenMitarbeit in der Marymount Mission,der größten Missionsstation derdeutschen Jesuiten, kam er schon baldnach St. Albert’s Mission, wo er 1965sogar als Superior die volle Verantwortungübernehmen musste für einewachsende, große Mission. Schon hierwar neben der Pastoral die Missionsschuleeines seiner wichtigsten Felder.Mit diesen Erfahrungen war er ausreichendvorbereitet, um 1967 dannin die gerade neu gegründete MissionsstationSt. Rupert’s zu wechseln,benannt nach dem Münchner VolksapostelRupert Mayer SJ. Wie dieser gaber sein <strong>Leben</strong> für seine Gemeinde.


Unser Priester und FreundSchwester Gregor Dakudzwa LCBLwurde durch P. Richerts Wirkenin St. Rupert‘s inspiriert,in den Orden einzutreten.Sie hat sogar seinen Namenals Ordensnamen angenommen.Sie schreibt über ihn:Ich lernte viel von ihm. Er arbeitete hart. Zusammen mit BruderLisson baute P. Richert Baumwolle an und es gab einen großenGemüsegarten. Hühner und Schweine wurden gehalten, zumVerkauf und zum Eigenverzehr. Als Kinder im Internat arbeiteten wiroft mit den beiden auf den Feldern.Aber diese Arbeit hinderte Pater Richert nicht daran, pastoralmit den Menschen zu arbeiten. Er fuhr jeden Monat zu den 50Außenstationen, um die heilige Messe zu feiern; die Straßen warensehr schlecht. Manchmal übernachtete er in Klassenräumen. Als ichihm sagte, dass ich Schwester werden wollte, war er sehr glücklich,weil ich die erste aus dieser Pfarrei war. Mein Vater machte mirSchwierigkeiten, weil er dadurch den Brautpreis (Lobola) für michverlieren würde. Darum riet mir Pater Richert, Arbeit anzunehmen.Die Schwestern auf der Mission stellten mich zur Arbeit in der Küchean. Ich arbeitete solange, bis ich meinem Vater 2 Rinder und 6 Ziegen geben konnte. Dawurde meinem Vater klar, dass ich wirklich Ordensschwester werden wollte. Er verzichteteauf den Rest.Pater Richert fuhr selbst nach Harare, um von der Generaloberin zu erbitten, dassmeine Aufnahmefeier in der St. Rupert‘s Gemeinde sein konnte. Das sollte anderen zeigen,dass dieser Weg sich lohnte. Von allen Außenstationen lud Pater Richert die Menschen einund wählte den Tag für die Aufnahmefeier. Gott wusste, dass dies das einzige Fest für ihnbleiben sollte, denn als ich später letzte Gelübde machte, war er schon tot. Immer, wennich mich an diesen Tag erinnere, sehe ich die große Freude, die Pater Richert an diesemTag hatte.


Bruder Bernhard Lisson SJ21.8.1909 - 27.6.1978Bruder BernhardLisson gehörtezum Urgesteinder deutschen<strong>Simbabwe</strong>-Mission. 1935war die damalsnoch recht jungeostdeutscheJesuitenprovinzeingeladen worden,ein eigenesMissionsgebietinnerhalb derbis dahin hauptsächlich von britischenJesuiten geführten Rhodesienmissionzu übernehmen. Einer der ersten vierdeutschen Jesuiten, die dorthin fuhren,war der damals 24jährige BruderLisson.In seiner schlesischen Heimathatte er vor dem Eintritt in den Jesuitenorden(1931) eine Ausbildungzum Schmied gemacht und schoneinige Jahre gearbeitet. Im Noviziat inMittelsteine wurde schnell seine vielfältigehandwerkliche Begabung, seinzupackendes Engagement und seineherzliche Art sehr geschätzt.Bereits in der ersten Missionsstationder Deutschen, in Triashill im Osten<strong>Simbabwe</strong>s, konnte er seine Qualitätenunter Beweis stellen. Mit wenigMitteln baute er Werkstätten und eineSchreinerei auf, in der alles, was eineMissionsstation braucht, selbst hergestelltwerden konnte. Er war sehrfindig, handwerklich zu improvisierenund sich in immer neue Arbeitsfeldereinzuarbeiten. Als es während desZweiten Weltkrieges den deutschenPatres nicht mehr erlaubt war, in dieMission auszureisen oder eine Missionsstationzu leiten, arbeitete er unterden britischen Jesuiten weiter.Die Arbeit in den Werkstätten derMissionsstationen, die zunehmendauch Ausbildungsstätten für jungeAfrikaner wurden, sollte sein <strong>Leben</strong>prägen. Oft war er der Fahrer derStation. Und er war bekannt, überall6


Pater Gerhard (Gerry) Pieper SJ18.6.1940 - 26.12.1978P. Gerhard (Gerry) Pieper SJ war einBerliner durch und durch. Nachdemer am Canisius-Kolleg, dem BerlinerJesuitengymnasium, das Abiturgemacht hatte, trat er 1959 in dasNoviziat der Jesuiten, zuerst aufdem Jakobsberg bei Bingen, späterin Berlin-Kladow, ein. Für viele warer ein typischer Berliner: aufgeweckt,sehr kommunikativ, immer vollerIdeen und <strong>Leben</strong>slust. In der in diesenJahren etwas engen Atmosphäre in denAusbildungshäusern des Noviziatesund während des Philosophiestudiumswar er unbeirrt frohen Mutes, aberauch des öfteren in Reibung mit derHausleitung.Nach der Philosophie ging esdann zum ersten Mal ins damaligeRhodesien. In der St. Albert’s Mission,die in vollem Aufbau war und voller<strong>Leben</strong>, war er in der Schule tätig,überwiegend als Lehrer in dennaturwissenschaftlichen Fächern, die


Ermordet am 6. Februar 1977in der Musami Mission:Pater Martin Thomas SJPater Christopher Shepherd-Smith SJBruder John Conway SJSchwester Epiphany Schneider OPSchwester Ceslaus Stiegler OPSchwester Joseph Wilkinson OPSchwester Magdala Lewandowski OPDie Musami-Mission, 50 km außerhalbvon Harare, wurde von denbritischen Jesuiten geleitet. Schonseit 1976 lag sie in der Konfliktzone.Eine Ausgangssperre war in der Regionverhängt, in den Dörfern wurdenMenschen ermordet, Schüler entführt.Die Stimmung in der Mission war angespannt,aber es blieb ruhig.Bis zu jenem Abend des 6. Februar 1977,als eine Gruppe bewaffneter Guerillas10


Opfer des KriegesNeben den drei deutschen Jesuiten, diein diesem Heft besonders vorgestelltwerden, sind vier britische Jesuitenund vier Dominikanerinnen aufden Missionstationen der Jesuitenermordet worden.Und das waren keineswegs dieeinzigen Opfer des Krieges. Mehrerezehntausende Menschen, meistZivilisten, wurden im Guerillakriegermordet. Aus Sicht der katholischenKirche wurden zwischen 1976 und1979 25 Missionare ermordet:ein Bischof, neun Priester, vierBrüder, sechs Schwestern, zweiMissionsärztinnen und zweiLaienmissionare.Gedenkstätte in der Missionsstation Musamiauf die Mission kam. Die vier Jesuiten,die sich dort befanden, und vier der fünfDominikanerinnen wurden ohne großenAufhebens vor dem Schwesternkonventzusammengeholt. Die Patres gaben allennoch die Absolution. Dann wurden sieniedergeschossen.Wie durch ein Wunder überlebte P.Dunstan Myerscough SJ als einzigerdie tödlichen Schüsse.Verschwunden am 15.1.1978in der Makumbi Mission:Pater Desmond Donavan SJNach seiner ersten Sonntagsmesse ineinem Dorf, das zur MissionsstationMakumbi gehört, fuhr P. Donavan mitseinem Motorrad weiter zum zweitenDorf, um auch dort die Messe zufeiern und Kranke zu besuchen.Das Motorrad wurde spätergefunden, P. Donavan nie wiedergesehen. Es gilt als sicher, dass ervon Rebellen überfallen und getötetwurde.11


Über Tod und Gewalt redenDer Weg einer wahrheitsgetreuen AufarbeitungVon Peter Balleis SJ, NürnbergPeter Balleis SJ, Missionsprokuratorin Nürnberg und früher selbstMissionar in <strong>Simbabwe</strong>, versuchtden Sinn des Todes der drei deutschenund vier britischen Jesuitenin <strong>Simbabwe</strong> vor gut 25 Jahren fürheute neu zu verstehen. Die Opferder Gewalt zeigen auch den Wegzur Aufarbeitung der Gräueltaten.Die Erinnerung an den gewaltsamenTod von Br. Bernhard Lisson SJ, P.Gregor Richert SJ und P. Gerhard(Gerry) Pieper SJ im Jahr 1978 war inden Erzählungen der Mitbrüder undZeitzeugen des rhodesischen Unabhängigkeitskriegesnoch ganz frischund lebendig, als ich vor 20 JahrenDie Beerdigung von P. Richert und Br. Lisson.als junger Jesuit in das unabhängiggewordene <strong>Simbabwe</strong> kam. Im Jahr1984 herrschte im Land eine euphorischeund optimistische Aufbruchsstimmung.Die versöhnliche Rede zurUnabhängigkeit am 18. April 1980des damaligen Premierministers undheutigen Präsidenten Robert Mugabewar der Versuch einer schnellen Versöhnung,um den Krieg hinter sich zulassen.Sie durften keine Märtyrer seinDie Erinnerung an die drei Jesuitenwar in den Erzählungen der Mitbrüderlebendig, aber es gab keinen Versuch,sie besonders öffentlich herauszuheben.Die Tatsache, dass sie die Opferder Gewalt der Guerillagruppen waren,die dann die neuen Machthaber12


wurden, legte eine gewisse Zurückhaltungnahe. Es wäre sonst wieeine Kritik an der neuen Regierungaufgefasst worden, die für den Toddieser Mitbrüder verantwortlich war.Niemand wollte die “gute” Beziehungzu der neuen Regierung und den Enthusiasmusder Unabhängigkeit durchdie Erinnerung an die vergangenenOpfer des Krieges und des Unrechtsstören. Die drei Mitbrüder als Märtyrerherauszuheben, war politisch nichtopportun. Es wäre auch noch zu nahan den Geschehnissen gewesen.Heute können wir, ein ViertelJahrhundert nach den Ereignissen,einen neuen Blick auf ihren Tod unddessen Bedeutung werfen. Zum einen,damit ihr <strong>Leben</strong> und ihr gewaltsamerTod nicht vergessen wird, und zumanderen, weil vielleicht erst jetzt imAbstand der Zeit und dem neuenKontext in <strong>Simbabwe</strong>, ihrem Tod einangemessenes Verständnis entgegengebrachtwerden kann.Der Umgang mit der GewaltDie Zeiten haben sich in <strong>Simbabwe</strong>geändert. Mugabe und seine Kriegsveteranen,die Befreier von damalsund neuen Machthaber nach derUnabhängigkeit, sind zu den neuenDiktatoren geworden. <strong>Simbabwe</strong> istseit dem Jahr 2000 zu einer der repressivstenDiktaturen abgeglitten.Mugabe, der Befreier von damals, istder starrsinnige, unerbittliche und gewalttätigeDiktator von heute. Es wardas Gewehr, mit dem damals die Unabhängigkeiterreicht wurde; es ist dasGewehr, mit dem heute die Macht erhaltenwird. In der Frage nach Gewaltund Gewaltlosigkeit liegt der Schlüsselzu einem Verständnis des Todes dieserMitbrüder und von rund 50000 <strong>Simbabwe</strong>rn.Das Unrecht und die Gewaltdes rhodesischen weißen Minderheitsregimeshat in den afrikanischenMenschen die Verzweiflung undBereitschaft zum gewaltsamen Aufstandwachsen lassen. Durch einenBürgerkrieg wurde am Ende einEinlenken erzwungen und es kam zuVerhandlungen und Wahlen im April1980. Der Krieg und die Gewalt gegendie noch brutalere Gewalt des rhodesischenRegimes schien als letztesMittel zur Befreiung gerechtfertigt.Es war ein nobles Ziel, das das Mittelzu rechtfertigen schien. Über 50000Menschen, meist Zivilisten und Afrikaner,darunter unsere drei deutschenund vier weitere britische Mitbrüder,wurden Opfer der Gewalt und Gegengewalt.Wehrlos bei den WehrlosenWie der Mann in der Mitte, wurdendie drei deutschen und vier britischen13


Jesuiten zwischen den kämpfendenFronten zerrieben. Als Weiße, Ausländerund Missionare wurden sie leichtzum ideologischen Ziel der marxistischindoktrinierten Guerillaverbände.Ursache ihres Todes waren keineprophetischen und politischen Positionen,sondern allein, dass sie wie dergute Hirte bei den Schafen, bei ihrenGemeinden, bei den Menschen ausgehaltenhaben. Sie sind vor der Gewaltdes Krieges nicht gewichen, sie sindselbst wehrlos bei den wehrlosenMenschen geblieben, um soweit wiemöglich ihren missionarischen Dienstauszuüben. In der Friedfertigkeit undGewaltlosigkeit des guten Hirten liegtdie Bedeutung ihres Todes und Zeugnissesfür Christus bis heute, ja geradefür heute. Der Weg einer gewaltsamenBefreiung von einem Unrecht ist nunin der Sackgasse des gewaltsamenMachterhalts durch die Befreier verendet.Man stellt die berechtigte Frage,ob es all die Opfer wert war.Der andere Weg: SüdafrikaHätte es nicht vielleicht den etwaslangsameren Weg eines gewaltlosenWiderstands gegeben, um einige Jahrespäter das Ziel der Unabhängigkeit zuerreichen, wie zum Beispiel in Südafrika?Mugabe hat den schnelleren Weg dergewaltsamen Veränderung gewählt undist der Gewalt verhaftet geblieben. Mandelaund das südafrikanische Volk habenden längeren Weg des Leidens unterder Apartheid und der Friedfertigkeitgewählt und auch die Unabhängigkeiterhalten, aber ohne so viele Opfer.Im Licht der gewalttätigen DiktaturMugabes von heute werden dieOpfer des Kampfes von damals zuschweigenden Zeugen des <strong>Leben</strong>sund Leidens Jesu und sie bezeugen,dass ihr Weg des liebevollen Dienstesan den Menschen und die Friedfertigkeitder richtige Weg war und auch fürdas ganze Land gewesen wäre.Eine Quelle der InspirationDie Erinnerung an ihren Tod, an denTod des guten Hirten, der das Schicksalder ihm anvertrauten Menschenteilte, kann heute zu einer Quelle derInspiration und Ermutigung werdenfür die jungen afrikanischen Jesuiten,die mit der Gewalt der Diktatur Mugabeskonfrontiert sind. Auch heutebleibt die Antwort: Der gute Hirt bleibtbeim Volk, das leidet, selbst wenn essein <strong>Leben</strong> kostet. Der gute Hirt suchtnicht den Kontakt und die Seite mitden Gewalttätigen, er bleibt allein demEvangelium treu. Der Weg des friedfertigenDienstes und der Verkündigung


Das Kreuz in der Kirche St. Rupert‘s, woP. Richert und Br. Lisson ermordet wurden.des Evangeliums und seiner Werte istdie Antwort auf die heutige Situationder Diktatur. Nichts anderes habendie drei Mitbrüder getan. GewaltfreierWiderstand ist der einzige Weg ausder Diktatur heraus. Die Menschenmöchten keinen neuen Krieg mehr, siewissen, dass Unrecht nicht mit neuemUnrecht geändert werden kann.Erinnern für die VersöhnungHeute nach 26 Jahren noch an denTod dieser Mitbrüder und der vielenMenschen, mit denen sie gestorbensind, zu erinnern, ist auch ein Schrittzur Versöhnung. Mugabes Weg zurückin die Gewalt und den Rassenhaß sagtnichts anderes, als dass der damaligeschnelle Schritt der Versöhnung nichttief genug war und nicht gelungen ist.Versöhnung ohne Wahrheit, Gerech-tigkeit und Verzeihung kann nicht gelingen.Zu schnell wollte man die Opferdes Krieges vergessen. Es ist dasRecht der Leidenden und Opfer, dassihr Leid anerkannt wird. Die Wahrheitschließt aber auch das Eingeständnisseitens der Verantwortlichen inklusiveder siegreichen Partei ein, dassdurch ihr Tun auch viele Menschengestorben sind. Nur in der Annahmedes Unrechts und der eigenen Verantwortung,sprich im Bekenntnis derSünde, kann echte Reue entstehen undUmkehr und Versöhnung geschehen.<strong>Simbabwe</strong> als Nation, keine der beidenkriegführenden Parteien von damals,ist zum Beichten gegangen. Es gabnicht wie in Südafrika eine Wahrheitskommission(Truth und JusticeCommission). So hatte sich Mugabenie von der Gewalt abgekehrt. Ganzanders wurde Nelson Mandela alsversöhnter Mensch aus dem Gefängniszum Präsidenten von Südafrika.Noch heute hält seine Integrität undVersöhntheit eine sehr diverse Nationzusammen. Im Gegensatz dazu teilt, jazerreißt und zerstört die Unversöhntheit,der alte Haß und die Verbitterungin Mugabe sein eigenes Land.Die Wahrheit über die Geschichteund alles Unrecht ist eine Voraussetzungfür eine versöhnliche Aufarbeitungder Geschichte <strong>Simbabwe</strong>s, diebis heute noch aussteht. Das Redenvom Tod der Mitbrüder ist ein nötigerSchritt der Wahrheit und zur nötigenAbkehr von der Gewalt. Ihr christlichesZeugnis ist in sich ein Zeichendieses Weges der Versöhnung.15


Kirche und Staat im <strong>Simbabwe</strong>1980 bis 2004von Oskar Wermter SJ, Harare, <strong>Simbabwe</strong>Nach der Gründung des neuen <strong>Simbabwe</strong>1980 hatte das Land und seineRegierung in den achtziger Jahreninternational das Image eines afrikanischenVorzeigelandes. Um sostärker schmerzt die Enttäuschung,als dieser Staat sich auf brutale Weisein den letzten Jahren in eine Diktaturverwandelte. P. Oskar WermterSJ beschreibt die Entwicklungenim Verhältnis zwischen Staat undKirche.Als die Freiheitskämpfer 1980 ausdem Busch zurückkehrten, um dieerste Regierung des unabhängigenneuen <strong>Simbabwe</strong> zu bilden, herrschtefür eine Zeit der Flitterwochen ein gutesEinvernehmen zwischen Staat undKirche. Die Katholische Kommissionfür Gerechtigkeit und Frieden hatteder Freiheitsbewegung Sympathiegezeigt, war mit ihr in Verbindung gewesen,als das noch strafbar war, hatteGefangenen geholfen und Flüchtlingebetreut. Die Kirche entsprach denBitten der Regierung, so schnell wiemöglich Schulen und Krankenhäuserwieder zu eröffnen. Die rasante Erweiterungdes Schulsystems und derGesundheitsfürsorge wurde von derKirche begrüßt.Flitterwochen und erste VorbehalteAber die Kirche hatte immer einenVorbehalt gehabt gegen die brutaleAnwendung von bewaffneter Gewalt.Das war Gesprächsgegenstandgewesen bei einem Treffen zwischenKirchenvertretern und Führern derFreiheitskämpfer in Lusaka 1978. Als1982 die Koalition zwischen Mugabeund Nkomo auseinanderbrachundMugabe mit äußersterHärte gegen Nkomo-Anhänger im Matabelelandim Westen<strong>Simbabwe</strong>s vorging,erhoben die BischöfeAuch in den kirchlichen Krankenhäusernstehen heuteviele Betten leer. Kaum nochjemand kann sich die hohenKosten leisten. Das in den80er Jahren gut ausgebauteGesundheitswesen zerfällt.


öffentlich Einspruch. Mugabe schlugmit beleidigenden Worten zurück.Ende der Flitterwochen.”Gukurahundi“, die Ermordungvon ungefähr 20000 Zivilpersonenim Matabeleland, kam 1987 zu Ende,aber zu einem hohen Preis: NkomosPartei wurde von der Regierungsparteiverschluckt und eine radikaleVerfassungsänderung gab Mugabeunumschränkte Macht als Exekutivpräsident,die verfassungsmäßigeGrundlage der heutigen Diktatur.Kirchenmänner hatten vermittelndmitgewirkt, um dem Blutbad unterden Matabele ein Ende zu setzen.Wirtschaftliche ProblemeDie sozialistische Politik – mehr ausgeben,als man erarbeitet, für Erziehungund Gesundheit, aber auch fürMilitär und unrentable Staatsbetriebe– trieb das Land wirtschaftlich in dieEnge. Trotz ideologischer Vorbehaltemusste man das Diktat von Weltbankund Internationalem Währungsfondakzeptieren. Kirchliche Stimmenkritisierten das Programm zur wirtschaftlichenGesundung als ”Medizin,die schlimmer ist als die Krankheit“,weil es auf Kosten von Erziehung undGesundheitsfürsorge ging. Aber einZurück zu den Zeiten sozialistischerVerschwendung konnte es auch nichtgeben. Der wirtschaftliche Verfall warnicht aufzuhalten. Die versprochenewirtschaftliche Expansion fand nichtstatt, und es wurden keine neuen Arbeitsplätzefür die Massen von untätigenSchulentlassenen geschaffen.Wegen Dürre und nicht gelösten Landverteilungsfragenherrscht Hunger besondersin der einstigen Kornkammer Afrikas.Krieg und LandvertreibungAls Präsident Mugabe 1997 ohne parlamentarischeBilligung die Armee inden Kongo entsandte und die unruhigwerdenden ”Kriegsveteranen“ mit hohenZahlungen, die im Staatshaushaltnicht vorgesehen waren, zu besänftigensuchte, brach die Währung zusammen.Eine Volksbewegung für eineneue Verfassung, die die übergroßeMacht des Präsidenten beschneidensollte, wurde vom Regime unterlaufen.Der manipulierte Verfassungsentwurfwurde bei einem Volksentscheid vonder Mehrheit abgelehnt – die ersteklare Niederlage von Mugabes Partei.Der alternde Machthaber schlugmit charakteristischer Rachsucht zu-17


Welche Zukunft hat die Jugend <strong>Simbabwe</strong>s?Armut, Aids, ein <strong>Leben</strong> auf derStrasse warten auf viele. Viele werden inden Jugendbrigaden der Regierung zurGewalt erzogen.rück. Die politischen Gegner wurdenwillkürlich verhaftet, gefoltert undermordet. Die europäischen Farmer,denen der Mann, der sie bis zur Unabhängigkeit1980 bekämpft hatte, ihreUnterstützung der Opposition nichtverzeihen konnte, wurden gewaltsamvon ihrem Grundbesitz vertrieben.Warum wurde die Landreform,die in den 80er Jahren mit Hilfe vonbritischen Subventionen eingeleitetwurde, nicht fortgeführt? <strong>Simbabwe</strong>hätte landwirtschaftlich produktivbleiben können, wäre das Land nachRechtsgrundsätzen und auf reguläreWeise in kleinen, aber regelmäßigenSchritten umverteilt worden.Gewalt statt DemokratieEs stellte sich heraus, dass die herrschendePartei im Grunde immer18noch mehr auf bewaffnete Gewaltvertraute als auf demokratische Verfahrenund rechtsstaatliche Mittel. Dievergreisten Freiheitskämpfer, in vergangenenFrontstellungen verharrend,sehen sich bis heute immer noch imKampf gegen den KolonialherrenGroßbritannien.Diesem Kampf, in dem es inWirklichkeit einzig und allein umden eigenen Machterhalt geht, wirdalles geopfert: die Unabhängigkeit desGerichtswesens, die Wirtschaft, dieFreiheit von Information und Medien,die Menschenrechte im allgemeinen.Moralisch zutiefst verwerflich, ja teuflisch,ist die Art und Weise, mit derjetzt der Hunger politisch ausgenutztwird. Eine allgemeine Hungersnotriskierend, sucht das Regime dieNotversorgung mit Nahrungsmittelnzu monopolisieren: nur Parteigängerwerden Zugang zu den Getreidesilosder Regierung haben, die Gegner könnenverhungern. Der Aktionsradiusvon Hilfsorganisationen und Kirchenwird radikal beschnitten.Aids und HungerWährenddessen sterben Tausende wöchentlichan Aids. Das Gesundheitswesen,durch den wirtschaftlichen Verfallund einen übergroßen Militärhaushaltder Mittel beraubt, ist der Krise nichtgewachsen: jeder vierte Erwachseneist HIV positiv. Die Zahl der Aidswaisenbeträgt fast eine Million. Eineelternlose Generation ohne emotionaleBindung und Orientierung wächstheran. Ein Teil dieser vernachlässigten


Jugend wird vomRegime zu Haßpropagandistenund politischenSchlägertruppszum Einsatz beiden kommendenParlamentswahlenausgebildet.Erzbischof Pius Ncubevon BulawayoDie Stimme der KircheDie Stimme der katholischen Bischöfe,die früher regelmäßig wegweisend öffentlichStellung nehmen konnten, istgeschwächt. Dem kompromisslosenErzbischof Pius Ncube von Bulawayostehen Bischöfe und Kirchenkreise ge-genüber, die sich emotional von ”ihrereigenen schwarzen Regierung“ nichtdistanzieren können, obschon sie Fehlleistungenzugeben.Das von der Kommission fürGerechtigkeit und Frieden zusammenmit Menschenrechtsanwälten verfassteSchwarzbuch, das im Detail die Greueldes ”Gukurahundi“-Krieges 1982-1987 dokumentiert, wurde nur von derhalben Bischofskonferenz akzeptiertund zur Veröffentlichung freigegeben.Die Ernennung eines Bischofs ausdem Matabeleland zum Erzbischofvon Harare hat überrascht. Die Regierungist nervös. Drei weitere Bischöfesind noch zu ernennen. Der Übergangzu einer einheimisch geführten Kircheschreitet voran, nicht ohne Krisen.Die Aidsepidemie hat dazu geführt, dass vielfach die Elterngeneration weggestorben ist.Wo es Grossmütter gibt, müssen diese die verwaisten Kinder großziehen.


Heute ist die Hälfte der Jesuiten in <strong>Simbabwe</strong> im Land geboren (insgesamt etwa 60), 40 sindbritischer Herkunft und gut zwanzig kommen aus Deutschland. Die Kirche und auch dieGesellschaft Jesu in <strong>Simbabwe</strong> sind in einer kritischen Zeit des Übergangs. Die Missionareaus Übersee werden älter und weniger, und junge einheimische Kräfte übernehmen dieFührung, aber vielleicht nicht so zahlreich und schnell, wie das wünschenswert wäre. Vieleder <strong>Simbabwe</strong>r sind noch in der Ausbildung, alsNovizen in Sambia, zu philosophischenStudien am Arrupe-College inHarare, zur praktischen Erprobungin <strong>Simbabwe</strong> und verstreut inBurundi, Südafrika und Guyana,und zum Studium der Theologieam Hekima Kolleg in Nairobi/Kenia.P. Fidelis Mukonori SJ,1947 im Land geboren, ist seit 2001Provinzial; sein Assistent ist P. HeribertMüller, der auch Studentenpfarreran der politisch höchst unruhigenUniversität von Harare ist.P.Ignatius Zavrevashe, der imNoviziat in Sambia mitarbeitet,ist bekannt als Schriftsteller inseiner Muttersprache, Shona.Im Jahre 2003 wurden JoeArimoso, Emmanuel Gurumombeund Stephen Silungwe zuPriestern geweiht.AUSBILDUNGSchlaglichter -Jesuiten in <strong>Simbabwe</strong>im Jahr 2004Im Arrupe-College inHarare studieren über 70junge Jesuiten aus ganzAfrika Philosophie.Drei Jesuitenstudenten aus <strong>Simbabwe</strong> gingenkürzlich zum Theologiestudium nach Nairobi:alle drei haben Spezialstudien absolviert,Francis Munyoro in Soziologie (er hat auch imAidsbereich gearbeitet), Chiedza ChimhandaGeschichte und Politikwissenschaft (Kapstadt)und Arthur Garande Mathematik und Computer-Wissenschaft (Kapstadt).P. Ludwig Real aus Berlin undmehrere andere Mitbrüder sindin der Ausbildung der künftigenDiözesanpriester tätig, vondenen die Zukunft der Kirche<strong>Simbabwe</strong>s geprägt sein wird.Strassenkinder inHarare gibt es viele.Br. Canisius Chishiriund sein ZambukoHouse bieten eineAnlaufstelle fürsie, ebenso das St.Charles-Lwanga-Projekt.ApostolatDürre und politisch motivierteUngerechtigkeiten bei der Verteilungvon <strong>Leben</strong>smitteln führten für vieleMenschen in <strong>Simbabwe</strong> zu einerakuten Hungersnot. Der „JesuitRelief Fund“ unter der Koordinationvon P. Brian MacGerry hat hier helfenkönnen.Kürzlich hat P. David Harold-Barry einBuch zur Deutung des gegenwärtigenpolitischen und wirtschaftlichenNiedergangs herausgegeben, eine Initiativedes Silveira-Hauses, das seit Jahrzehntengesellschaftliche Führungskräfte ausbildet.


.i.-teertnnnent.P.Patrick Makaka ist Pfarrer in Mabelreign, einergrossen Stadtrandpfarrei Harares, unterstützt vonP. Raymond Kapita und P. Hermann Huseman.Andere Pfarreien in Harare sind z.B. in Braeside,wo P. Dieter Thiel wirkt, oder Mount Pleasant mitP. Mark Hackett und P. Georg Hipler. Auch an derKathedrale in Harare arbeiten die Jesuiten mit.Pfarreien und MissionenP. Horst Ulbrich (70) leitet seit dreizehn Jahrendie Innenstadtgemeinde von St. Peter Mbare,einem Arbeiterviertel, das besonders durchArmut, schlechte Wohnverhältnisse undAIDS gekennzeichnet ist.Bruder Kizito Makora (52), der auchzu Mbare gehört, hat viele JahreErfahrung im Kampf gegen AIDSund im Einsatz für Aidswitwen und-waisen. P.Ted Rogers (80), Gründerder Schule für Sozialarbeit in Harare,arbeitet noch mit Begeisterung mitjungen Leuten ”für eine aidsfreieGeneration“.Die Medien sind ein politischumkämpfter Bereich. P. Oskar Wermter,im Hauptberuf Seelsorger in Mbare, St.Peter, ist nebenher publizistisch tätigund gibt eine Jesuitenzeitschrift heraus,die auch elektronisch und im Internetzugänglich ist (www.jescom.co.zw). Erfördert auch in diesem Bereich begabtejunge Jesuiten. In Bulawayo engagiertsich P. Nigel Johnson im Medienbereich.Dessen Direktor, P. Dieter B.Scholz,1978 von Ian Smith als Aktivistim Kampf gegen Rassentrennungausgewiesen und dann zehn Jahreim weltweiten Flüchtlingsapostolattätig, schrieb einen der Beiträge.Die Diözese Chinhoyi, entstanden aus derdeutschen <strong>Jesuitenmission</strong> Sinoia, ist nachdem Tod von Gründungsbischof HelmutReckter SJ noch verwaist. Weiterhin werdenaber viele Missionsstationen und Pfarreienvon den Jesuiten betreut. Z. B. von:P. Abeler in Marymount, P. Weichsel in MountDarwin, P. Fuhge in Kutama, P. Hermann in St.Rupert‘s, P. Gille in St. Kizito oder P. Thammin Banket.Musami, Makumbi und Chishawashasind drei große Missionsstationen in derErzdiözese Harare. P. Roland von Nidda,P. Clemens Freyer und P. Karl Steffens sindmit ihren Mitarbeitern, nicht nur fürdie Seelsorge, sondern auch für dieKrankenhäuser, Schulen und andereEinrichtungen verantwortlich.Missionsstationen in den ländlichenGebieten, aber teilweise auch dieStadtpfarreien, sind Träger von GrundundSekundarschulen. In Chinhoyi leitetBruder Hubert Simon eine handwerklicheAusbildungsstätte.SchulenJesuiten haben mit ihren Schuleneinen schweren Stand in derErziehungsarbeit. Politik undwirtschaftlicher Verfall machenes schwer, die bei den Eltern sehrbegehrten Schulen aufrechtzuerhalten.Neben den traditionsreichen SchulenSt. Georges in Harare und St. Ignatiushaben die Jesuiten vor kurzem dieVerantwortung für die technischeSchule St. Peter‘s Kubatana unter derLeitung von Bruder Dominik Shoniwaerneut übernommen.


Die <strong>Jesuitenmission</strong>Weltweite Unterstützung von Nürnberg aus1978 war auch das Jahr, in demsich die Jesuiten in <strong>Simbabwe</strong>zu einer gemeinsamen Provinzzusammenschlossen. Vorher gab es imalten Rhodesien die Sinoia-Mission,die von Deutschland aus geprägt warund aus der die Diözese Chinhoyi mitGründungsbischof Helmut ReckterSJ hervorging, und die britischeP. Peter Balleis SJ, der NürnbergerMissionsprokurator, beim Besuch derMissionsstationen in <strong>Simbabwe</strong>.Rhodesien-Mission. Alle Jesuitendieser beiden Missionen bildeten dieneue <strong>Simbabwe</strong>provinz, die dann denneuen Staat <strong>Simbabwe</strong> umfasste.Unterstützt wurden die Missionenvon ihren Ursprungsländern aus.Sowohl in London, als auch inDarmstadt gab es eine Missionsprokur,deren ursprüngliche Aufgabe es war,die Missionare und den Aufbau derMission materiell zu unterstützen.Alte Freunde der <strong>Simbabwe</strong>-Missionwerden sich noch gut an P. AlfonsZegke SJ erinnern, der über Jahrzehntehinweg in ganz Deutschland dieAnliegen <strong>Simbabwe</strong>s bekannt machte.Auf dieser Tradition baut die<strong>Jesuitenmission</strong> auf, die seit 1997 zentralin Nürnberg der Ansprechpartnerist. Als Missionsprokur hält sie denKontakt mit den Jesuiten in Afrika,Asien und Lateinamerika undbesonders auch mit den Mitbrüdernin <strong>Simbabwe</strong>. Projekte und Anliegen,die den allgemeinen Kriterien derEntwicklungs- und Missionshilfeentsprechen, werden von hier ausgefördert. Gleichzeitig wird inDeutschland darüber informiert,besonders über das Missionsmagazinweltweit.22


<strong>Jesuitenmission</strong> – das ist eine weltweite Sendung: In allen Kontinentenwirken Jesuiten. Als internationaler Orden arbeiten die Jesuiten weltweitzusammen.<strong>Jesuitenmission</strong> – das ist ein umfassendes Programm: den Menschenrespektvoll den Glauben zu verkünden, die Gerechtigkeit zu fördern,besonders für die Armen, die Kulturen im Licht des Evangeliums lesenund prägen, den Dialog mit Andersdenkenden und -gläubigen zu suchen.<strong>Jesuitenmission</strong> – das ist die Aufgabe der Missionsprokur in Nürnberg:Im Namen der deutschen Jesuiten werden hier jesuitische Anliegen undProjekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt.Die <strong>Jesuitenmission</strong> unterstützt dankder Hilfe großherziger Spender auchdie Projekte der Jesuiten in <strong>Simbabwe</strong>.Einige allgemeine Anliegenerfordern immer wieder neu IhreUnterstützung: Hilfe für Aidswaisen,der Hungerhilfefond, Medikamentefür Missionskrankenhäuser, Projektefür Strassenkinder.Viele einzelne Jesuiten erbitten Gabenfür Ihre Missionen und Arbeiten.Spendenkonten:Liga Bank, BLZ 750 903 00,Konto 5115582IBAN: DE 61 75 09 03 00 00 05 11 55 82,SWIFT: GENODEF1M05HypoVereinsBank, BLZ 760 200 70,Konto: 813 53223


<strong>Jesuitenmission</strong>Königstraße 6490402 NürnbergTelefon 0911 / 2346-160Fax 0911 / 2346-161prokur@jesuitenmission.dewww.jesuitenmission.de

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