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Das Magazin der Jesuitenmission

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EDITORIALLiebe Freundinnen und Freundeunserer Missionare und Partner weltweit!Erdbeben auf <strong>der</strong> indonesischen Insel Sumatra, Überschwemmungen in Indien,Tropenstürme auf den Philippinen und Taifune in Vietnam. Dies waren dieKatastrophenmeldungen aus Asien im vergangenen Oktober. Und mit diesenNachrichten kommen Bil<strong>der</strong> von verwaisten Kin<strong>der</strong>n, zerstörten Häusern undhilfesuchenden Menschen auf unsere Fernsehbildschirme. Auch die <strong>Jesuitenmission</strong>bleibt davon nicht unberührt. Allerdings ist die <strong>Jesuitenmission</strong> keineKatastrophenorganisation, die deutsche Helfer in Katastrophengebiete schickt.Es sind zuerst die einheimischen Helfer, die Nachbarn, die Verschüttete bergen,Obdachlose aufnehmen und Hungernden etwas zu essen geben. Danach kommt<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau. Auch <strong>der</strong> sollte mit einheimischen Kräften geschehen.Wenn wir nach einer Katastrophe o<strong>der</strong> bei einer Hungersnot wie in Simbabwehelfen, dann nur, wenn wir vertrauenswürdige Partner vor Ort haben, mitdenen wir schon lange Jahre erfolgreich zusammenarbeiten. Sie können die Situationbesser einschätzen, sie wissen was zu tun ist und arbeiten mit einheimischenOrganisationen zusammen. Sie haben Pläne und Ideen. Was ihnen fehlt,sind die Mittel, um den Opfern und Notleidenden zu helfen.Im Oktober schrieb uns Pater Eric aus Pannur in Indien und bat um Hilfe. Erschil<strong>der</strong>te, wie gleich nach <strong>der</strong> Überschwemmungskatastrophe die Menschensich gegenseitig halfen. Diejenigen, die nicht alles verloren hatten, teilten daswenige mit denen, die gar nichts mehr hatten. Die Phase <strong>der</strong> ersten Nothilfewurde mit großer Solidarität gemeistert. Nun gilt es, die zerstörten Häuser wie<strong>der</strong>aufzubauen. Deshalb wende ich mich an Sie und bitte Sie um Mithilfe, dassdie Menschen in Pannur bald wie<strong>der</strong> ein Obdach haben. Wahrscheinlich werdensie Weihnachten noch in Zelten und an<strong>der</strong>en provisorischen Behausungenverbringen müssen. Aber Weihnachten ist vor allem ein Fest <strong>der</strong> Hoffnung und<strong>der</strong> Freude. Schenken Sie den Menschen in den Notunterkünften in Pannurdiese Hoffnung auf ein neues Zuhause.Ich wünsche Ihnen ein gnadenreiches und besinnliches Weihnachtsfest und eingesegnetes neues Jahr 2010. Für Ihre Unterstützung und Ihre Verbundenheitim vergangenen Jahr möchte ich Ihnen von Herzen danken.IhrKlaus Väthrö<strong>der</strong> SJMissionsprokurator2 weltweit


INHALTTitel/Rücktitel:Die katechetischen Bil<strong>der</strong>von Jesu Mafa zeigen eineafrikanische Madonnaund ein afrikanischesKrippenmotivLeben nach <strong>der</strong> Flut ➜ 4Jesuiten in Südindien helfen Dalit-Familien, die durch heftigeRegenfälle ihre Lebensgrundlage verloren habenUnsere Weihnachtsbitte ➜ 9Herbergen für Flutopfer<strong>Das</strong> verlorene Paradies ➜ 10Vor 400 Jahren entstanden die Jesuitenreduktionen inSüdamerika. Ihr Erbe ist noch heute lebendigWas tut sich in Simbabwe? ➜ 13Im Frühjahr hatten wir zu Spenden für die Hungerhilfeaufgerufen. Klaus Väthrö<strong>der</strong> SJ gibt einen Zwischenstand<strong>der</strong> HilfeJesus aus Afrika ➜ 15Ein afrikanisches Leben Jesu zeigt unsere diesjährigeWeihnachtskunst, die bei Katechesen in ganz Afrika zumEinsatz kommtWitwen wollen leben! ➜ 22In Kamerun bauen Witwengruppen eigenständige wirtschaftlicheExistenzen auf und gewinnen so Ansehen inihren DörfernIllegale Migration ➜ 24Die Wahl zwischen nichts und wenig beschreibt Jörg Alt SJam Beispiel illegaler Migration von Belize in die USATrauer in indischen Dörfern ➜ 27Ein Nachruf auf Pater Windey, den Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> indischenDorfbauorganisation VRO, und ein Ausblick auf die Zukunftdes Werkesweltweit notiert ➜ 29Aus <strong>der</strong> <strong>Jesuitenmission</strong>: Sambia-Exposure, Aktionen,Vorstellungen, Kurzmeldungen und Leserbriefeweltweit 3


Obdachlos geworden:Die Flutopferleben in aus Planen,Decken und Mattenerrichteten Zelten.Leben nach <strong>der</strong> FlutIn Südindien haben heftige Regenfälleeine Flut verursacht, die Tausendenvon Dorfbewohnern ihr Haus,ihr Vieh, ihre Lebensgrundlage weggespülthat. Jetzt leben sie in provisorischenZelten am Wegesrand, abergeben trotzdem nicht auf.Subash ist ein junger Mann vonneunzehn Jahren. Er hat erfolgreichdie Schule abgeschlossenund hatte einen Plan für sein Leben.Als Kleinunternehmer wollte er seinGlück machen. Mit geliehenem Geldhat er Land in seinem Dorf Chintmandoddigepachtet, um Reis, Getreideund Gemüse anzubauen. Der Bodenwar fruchtbar, das Feld war grünund alle Zeichen standen auf Erfolg.Bis im Oktober die Flut kam. DieErnte ist nun zerstört, das Feld unterangeschwemmtem Sand, Schlammund Dornengestrüpp begraben. Subashhat alles verloren und sorgt sichum seine Zukunft. Die Hoffnung hater aber nicht aufgegeben: „Gott hatmich am Leben gelassen. Dafür binich dankbar!“Die Hochzeit fällt ins WasserLalitamma kommt aus Hulugunchi.Sie hat sechs Kin<strong>der</strong> zu versorgen. IhrMann ist krank und kann nicht arbeiten.Ihre älteste Tochter hat sich vorkurzem verlobt und Lalitamma wollteihr eine schöne Hochzeit ausrichten.Sie borgte Geld und kaufte neue Sarisfür ihre Töchter und Lebensmittel fürdas Hochzeitsmahl. Als die Flut kam,4 weltweit


SÜDINDIENrannte sie um ihr Leben. Zum Glückhaben alle aus ihrer Familie überlebt.Aber ihr Haus wurde komplett zerstört– und mit ihm auch alles, was sie fürdie Hochzeit gekauft hatte. Gebliebensind allein die Schulden.Der Ochse ist ertrunkenDargappa stammt ebenfalls aus Hulugunchi.Er ist verheiratet und hat vierkleine Töchter. Um die Fel<strong>der</strong> besserbestellen zu können, hatte er sicheinen Pflugochsen gekauft. Als dieFlut kam, nahm er seine Kin<strong>der</strong> aufden Arm und floh mit seiner Frau aufeine Anhöhe. Er dachte, er könne späterzurückkehren und alles an<strong>der</strong>e inSicherheit bringen. <strong>Das</strong> Wasser stiegjedoch so schnell, dass daran nichtmehr zu denken war. Als die Flutendas Land wie<strong>der</strong> freigaben, war ihrHaus nur noch ein Steinhaufen und<strong>der</strong> Ochse ertrunken. „Wir haben vielverloren“, sagt Dargappa, „aber ichdanke Gott, dass meine Familie überlebthat. Ich werde hart arbeiten, umgut für sie zu sorgen.“Schlimmste KatastropheSubash, Lalitamma und Dargappasind drei von fast 30.000 Menschen,die unter den Folgen <strong>der</strong> zerstörerischenWassermassen im südindischenPannur und <strong>der</strong> umliegenden Regionleiden. „Wir erleben hier die schlimmsteKatastrophe seit vierzig Jahren“,Alles abgesoffen:Selbst die Kirchein Pannur ist in denWassermassen fastkomplett versunken.weltweit 5


SÜDINDIENDie Wucht desWassers hat ganzeHäuser und Dörferzerstört.6 weltweitsagt Pater Eric. Der Jesuit leitet gemeinsammit Pater Maxim die PannurMission, zu <strong>der</strong> eine Kirche, eine Gesundheitsstation,eine Schule und einkleines Internat für die Dalit-Kin<strong>der</strong><strong>der</strong> Umgebung gehören. „Unsere Kircheund das Internatshaus für die Kin<strong>der</strong>liegen sehr nahe beim Fluss. DieKirche stand fast ganz unter Wasserund ist sehr schwer beschädigt. <strong>Das</strong>Internat hat auch sehr gelitten unddie Bücher, Klei<strong>der</strong> und Spinde <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong> sind von den Fluten davon geschwemmtworden.“Ein Kind wird geborenStraßen, Brücken und Strommastensind durch die Flut ebenfalls zerstört,so dass die Dörfer tagelang von <strong>der</strong>Welt abgeschnitten bleiben. „Die erstenTage waren entsetzlich. Es gab keinTrinkwasser, keinen Strom, nicht genugzu essen und keine Kleidung zumWechseln“, erzählt Pater Eric. „DieFlut wurde über Nacht immer stärkerund versetzte alle Leute in Panik. Vielesind nur mit dem, was sie auf demLeib trugen, in unsere Krankenstationgeflohen, weil sie etwas höher gelegenist. Bei einer Frau setzten in <strong>der</strong> Nacht– wahrscheinlich durch den Schock– die Wehen ein und sie brachte ihrKind auf die Welt. Zum Glück konntenwir eine kleine Ecke in unsererKrankenstation für sie und das Neugeboreneherrichten.“Antwort auf den SOS-RufErst nach zwei Tagen erreichen Jesuitenaus dem nahegelegenen Manvidas Katastrophengebiet mit den erstenHilfsgütern. „<strong>Das</strong> letzte Stück warwegen <strong>der</strong> weggespülten Straßen nurzu Fuß zu bewältigen und sie musstenalles auf den Schultern tragen.“ PaterEric, Pater Maxim und die an<strong>der</strong>enJesuiten schicken einen SOS-Ruf anbefreundete Organisationen und Orden<strong>der</strong> Umgebung. „Die Antwortwar überwältigend“, erzählt PaterMaxim. „Die Teams, die wir aus Ordensfrauen,Krankenschwestern, Jesuitenund vielen Freiwilligen zusammenstellenkonnten, fingen sofort an,Lebensmittel, Trinkwasser, Kleidungund medizinische Versorgung in dieDörfer zu bringen, die wie<strong>der</strong> erreichbarwaren.“Nur noch SteinhaufenDie von Jesuiten geleitete LoyolaSchule in Manvi schließt vorübergehend,alle 35 Lehrerinnen und Lehrersowie viele <strong>der</strong> älteren Schüler fahrennach Pannur, um zu helfen. Mit dabeiist Linda, eine junge Deutsche, die in


SÜDINDIENManvi über die <strong>Jesuitenmission</strong> eineneinjährigen Freiwilligendienst leistet:„Die Lehrerinnen haben ihre eigenenSaris eingepackt, um den Menschenerst einmal etwas zum Anziehen gebenzu können. <strong>Das</strong>, was wir beiunserer Ankunft in Pannur gesehenhaben, war wirklich schlimm. Aberin Hulugunchi war es eigentlich nochviel schlimmer. Vom Dorf war nichtsmehr zu sehen. Nur noch Steinhaufen.Die, die sowieso schon arm sind,haben nun überhaupt nichts mehr.“Die Teams organisieren in den Dörferndie Kin<strong>der</strong>betreuung, helfen beimAufbau <strong>der</strong> provisorischen Zelte, verteilenLebensmittel, leisten seelischenund medizinischen Beistand.Schlangen im SchlammMit dem verschmutzten Wasser kommenKrankheiten und Schlangen. PaterEric schau<strong>der</strong>t es: „<strong>Das</strong> Schlimmste,wenn du von Wasser umgebenbist, sind die Schlangen. Nach <strong>der</strong> Flutwurden schon fünf Leute von Kobrasgebissen.“ Für die in den Trümmernund im Schlamm spielenden Kin<strong>der</strong>sind die Schlangen eine große Gefahr.Ganze Zeltstädtesind entlang <strong>der</strong>Wege entstanden.xxxxxxxxPater Dominicvor dem Rohbaudes Katechistenzentrums.xxxxxxxxPater Dominicvor dem Rohbaudes Katechistenzentrums.weltweit 7


SÜDINDIENFreiwillige verteilenin einer HilfsketteLebensmittel undhaben für die Kin<strong>der</strong>eine Betreuungorganisiert.Geist <strong>der</strong> GemeinschaftFür einige <strong>der</strong> indischen Freiwilligenist dieser Hilfseinsatz ihre erste naheBegegnung mit Dalits. So nennen sichdie Kastenlosen selbst. Es bedeutet dieZerbrochenen. In Pannur, Hulugunchiund den an<strong>der</strong>en Dörfern lebenfast ausschließlich Dalits. Einer <strong>der</strong>Freiwilligen erzählt: „Als ich die Menschenin ihren Zelten am Straßenrandbesucht habe, war ich geschockt, alssie mich zu sich riefen, um gemeinsammit mir ihr karges Essen zu teilen.<strong>Das</strong> war eine Geste, die ich in meinemOrt niemals zuvor erlebt habe. DieserGeist <strong>der</strong> Gemeinschaft und des miteinan<strong>der</strong>Teilens unter den Dalits – sogarin Hunger und Not – das hat micherstaunt und überwältigt.“ Aus Mangalorekommt von einer christlichenVereinigung ein Trupp junger Männer.„Sie haben ein opulentes Hähnchen-Gericht für 1000 Flutopfer gekocht“,berichtet Pater Eric. „Sie selbst habendas Essen mit großer Freude serviertund mitgegessen. Normalerweise würdejemand aus einer höheren Kastesich niemals zu Dalits setzen, noch wenigermit ihnen essen. Aber die jungenMänner haben aus Solidarität mit denFlutopfern diese Kastengrenzen überschrittenund das hat den Dalits sehrviel bedeutet. Denn sonst erfahren sienur Ablehnung und Gleichgültigkeit.Auch von <strong>der</strong> Regierung.“Die Phase <strong>der</strong> ersten Nothilfe habendie lokalen Teams sehr gut gemeistert.Aber jetzt, mehr als einen Monat nach<strong>der</strong> Flut, leben die Opfer immer nochin Zelten. Auch in Südindien setzt <strong>der</strong>Winter ein, die Nächte werden kaltund es droht Regen. Pater Eric legtdie Lösung auf den Tisch: Bauplänefür einfache, etwa 40 Quadratmetergroße Familienhäuser. Sein Blick sagtgenau, was er denkt: „Hier brauchenwir jetzt eure Hilfe!“Judith Behnen8 weltweit


WEIHNACHTSBITTEHerbergen für FlutopferHelfen Sie obdachlosen Dalit-Familien!Liebe Leserin, lieber Leser!Der Steinhaufen, auf dem die Frau sitzt, war einmal ihr Zuhause. DieHaustür ist noch zu sehen, durch die ihre Kin<strong>der</strong>, ihr Mann und sie selbstein und aus gingen. Und nun hat die Flut alles zerstört und sie leben inprovisorischen Zelten am Wegesrand.Die Jesuiten in Pannur haben bereits Baupläne für einfache Familienhäusererstellen lassen. Jedes neue Haus kostet 2.000 Euro. 308 Häuser brauchensie für Dalit-Familien in den von ihnen betreuten Dörfern. Ich bitte Sievon Herzen: Helfen Sie mit Ihrer Weihnachtsspende, dass die Herbergssuchefür diese Familien ein gutes Ende nimmt und sie endlich wie<strong>der</strong> einfestes Dach über dem Kopf haben.Klaus Väthrö<strong>der</strong> SJMissionsprokurator<strong>Jesuitenmission</strong>Spendenkonto5115 582Liga BankBLZ 750 903 00Stichwort:3194 Flutopferweltweit 9


PARAGUAY<strong>Das</strong> verlorene ParadiesVor 400 Jahren entstanden die Jesuitenreduktionenin Südamerika. Ihr Erbe ist noch heute lebendig.Die Ruinen <strong>der</strong>alten von Jesuitengegründeten IndianersiedlungTrinidadsind noch heute zubesichtigen.Mit seiner Bratsche untermKinn und dem Bogen in<strong>der</strong> Hand wartet Pedro gemeinsammit 50 weiteren jungen Musikerinnenund Musikern darauf, dieersten Takte des Konzertes zu spielen.Es ist ein beson<strong>der</strong>er Abend im Augustdiesen Jahres: <strong>Das</strong> internationalbesetzte Jugendorchester „OrquestaMundial – Weltweite Klänge“ eröffnetdie 400-Jahr-Feier in San Ignacio Guazú,<strong>der</strong> ersten Jesuitenreduktion Paraguays.Und als die vor Jahrhun<strong>der</strong>tenfür die Guaraní-Indianer geschriebeneMusik des Barockkomponisten und<strong>Jesuitenmission</strong>ars Domenico Zipolierklingt, wan<strong>der</strong>n die Gedankenunweigerlich zurück und vergangeneZeiten werden lebendig.Ein einmaliges MissionswerkVor genau 400 Jahren begann im HerzenSüdamerikas das vielleicht größtemissionarische Werk <strong>der</strong> katholischenKirche. Ohne Schwert und Kanonenhaben <strong>Jesuitenmission</strong>are ein Gebildegeschaffen, das unter dem Namen„Jesuitenstaat von Paraguay“ bekanntwurde. Man führte die bis dahin nomadischlebenden Indianer Südamerikasin feste Siedlungen zusammen, inso genannte Reduktionen, in denengemeinschaftlich gelebt und gearbeitetwurde. 150 Jahre lang hat dieses WerkHun<strong>der</strong>ttausenden von Indianern denGlauben an Christus gebracht und ihnenzugleich Schutz geboten vor <strong>der</strong>Ausbeutung durch die Kolonialherren.Als es dann 1767 von Menschenhandvernichtet wurde, sprach man nostalgischvon einem „verlorenen Paradies“.Die erste SiedlungSan Ignacio Guazú ist eng mit denAnfängen dieses Werkes verbunden.Am 16. Dezember 1609 sandte <strong>der</strong>Jesuitenobere von Paraguay drei Expeditionenaus, um Schutzsiedlungenfür Indianer zu gründen. Eine Gruppebestand aus Pater de Lorenzana, einemNovizen und dem Guaraní-IndianerArapizandu. 226 Kilometer südlich<strong>der</strong> Hauptstadt Asunción errichtetensie die erste Reduktion. Nur neun10 weltweit


PARAGUAYMonate später schrieb Pater de Lorenzananach Asunción, dass verschiedeneGruppen von Guaraní-Indianern nachSan Ignacio Guazú strömten und erweitere 1000 verheiratete Männer mitihren Familien in <strong>der</strong> Siedlung erwarte:insgesamt etwa 6000 Personen.Der Städtebauer1612 kam mit Roque Gonzales deSanta Cruz ein weiterer Jesuit nachSan Ignacio. Als Architekt, Maurerund Zimmermann legte er eine Plazaan, überwachte den Bau von Häuserblocks,gründete eine Schule, bauteeine Kirche, arbeitete in den Wäl<strong>der</strong>nund lehrte die Indianer Methoden<strong>der</strong> Landwirtschaft. Als Kreole sprachPater Gonzales sehr gut Guaraní undverstand das Temperament <strong>der</strong> Indianer:Hymnen, Prozessionen, Musik,Katechismus in gereimten Versen, Festeund an<strong>der</strong>e charakteristische Zügedes Lebens in <strong>der</strong> Reduktion warenseine Erfindung. Später sollte PaterGonzales noch zehn weitere Reduktionengründen. Beim Bau einer Siedlungim heutigen Uruguay wurde er1628 mit Pfeilen erschossen. Papst JohannesPaul II. hat ihn 1988 heilig gesprochen.Roque Gonzales ist <strong>der</strong> ersteund einzige Heilige von Paraguay undwird in diesem Lande hochverehrt.Schutz vor SklavenjägernIn rascher Folge entstanden damalsReduktionen in den heutigen Län<strong>der</strong>nBrasilien, Argentinien, Uruguayund Bolivien. Die mit <strong>der</strong> Gründungbetrauten Jesuitenpatres stammtenvornehmlich aus Spanien, Österreichund Deutschland. Es waren Männermit großen künstlerischen und handwerklichenFähigkeiten. Heute sind indem Museum in San Ignacio viele <strong>der</strong>alten Statuen und an<strong>der</strong>e Kunstschätzeaufgestellt. Es gibt am Ort eine katholischeUniversität und eine Jesuitenkommunität.Ihr Oberer, P. NicanorMartínez SJ, möchte mit <strong>der</strong> 400-Jahr-Feier „eine neue Art von Missionsarbeitins Gedächtnis rufen, <strong>der</strong>en Beson<strong>der</strong>heitdarin bestand, die Indianervon Unterdrückung zu befreien.“ DerEine von Guaraní-Indianern in den ReduktionengeschnitzteKirchenfigur.weltweit 11


PARAGUAYMusizierende Engelauf einem Mauerfriesin Trinidad (oben).Pedro mit seinerBratsche (unten).Provinzial <strong>der</strong> Jesuiten in Paraguay,P. Carlos Canillas SJ, fügt hinzu: „Aufdem Papier schützte das spanischeGesetz die Indianer, aber in <strong>der</strong> Praxiswurden sie von portugiesischen Sklavenjägerneingefangen und an Bergwerkeund Plantagen verkauft.“Musizierende EngelDavor waren sie in den Reduktionengeschützt. Die Siedlungen entwickeltensich zu beeindruckenden Gemeinschafts-und Wirtschaftsanwesen.Die Ruinen <strong>der</strong> Reduktion Trinidadzeugen noch heute davon. Unter ausladendenVordächern konnte manbei Regen trockenen Fußes durchdie Siedlung gehen. Manche Gebäu<strong>der</strong>uinensind als Speicher markiert,es gab eine Orgelwerkstatt und eineGlockengießerei, auf weiten Fel<strong>der</strong>nwuchs Getreide, Tabak und Matetee.Die Kirche <strong>der</strong> Reduktion war einimposantes Bauwerk von 58 MeternLänge und 11 Metern Höhe. An <strong>der</strong>Stirnwand des Presbyteriums ist einFries mit 36 musizierenden Engeln erhalten,ein Stein gewordener Hinweisauf einen weiteren Namen dieses Missionswerkes:<strong>der</strong> Musikstaat.Hochmusikalische IndianerDer große Komponist <strong>der</strong> Reduktionenwar Domenico Zipoli (1688-1726). Aber schon vor ihm hatten Missionaredie europäische Barockmusikin die Reduktionen gebracht. Schonbald bildeten die hochmusikalischenGuaraní-Indianer Chöre und Orchesterund begannen, die Musik auf ihreWeise zu prägen. Musik war im Alltag<strong>der</strong> Reduktionen fest verankert. Mitdem Klang <strong>der</strong> Kirchenglocken erhobman sich vom Schlaf. Mit Musik ginges zur Arbeit, Musik war wichtig in <strong>der</strong>Kirche, bei Festen und Feiern.Klangerlebnis im RuinenfeldDiese Musik, die verschollen geglaubtwar und zum Teil bei Restaurierungsarbeitenerst vor wenigen Jahrzehntenwie<strong>der</strong> entdeckt wurde, spielen jetztPedro und die an<strong>der</strong>en Jugendlichenaus Lateinamerika, Indien und Europa.Zehn Konzerte in Paraguay, Argentinienund Brasilien geben sie. Nebendem Konzert in San Ignacio Guazú ist<strong>der</strong> Auftritt in Trinidad ein beson<strong>der</strong>erHöhepunkt. Nach dem Konzert in denRuinen <strong>der</strong> alten Reduktion sind nichtnur die Zuhörer vom Klangerlebnisbegeistert. Auch Pedro mit seiner Bratschehat noch einen ganz verklärtenBlick: „<strong>Das</strong> Konzert in Trinidad war etwasMagisches, weil wir an einem Ortspielten, <strong>der</strong> eine Geschichte von fast400 Jahren hat. Wir haben die Musikgespielt, die schon die Indigenas damalsaufgeführt haben. Diese Musik ist fürmich sehr bedeutsam, da sie uns dievergangene Kultur verstehen lässt undsie zu neuem Leben erweckt. Und dasist sehr gut.“So wie Pedro seine Eindrücke nachdem Konzert beschreibt, möchte manihm zustimmen und behaupten, dassdie Musik das schönste Erbe aus diesemMissionswerk ist und dass sie fortklingenund Zeugnis geben soll vonden Träumen und dem Versuch, einefriedliche Welt zu schaffen.Christina Zetlmeisl /Gabriele von Schoeler12 weltweit


SIMBABWEWas tut sich in Simbabwe?Im Frühjahr hatte die <strong>Jesuitenmission</strong> in einer groß angelegten Aktion zuSpenden für die Hungerhilfe in Simbabwe aufgerufen. MissionsprokuratorKlaus Väthrö<strong>der</strong> gibt hier einen Zwischenstand <strong>der</strong> Hilfe.Seit Februar 2009 haben wir2.128.688,44 Euro Spenden fürdie Hungerhilfe in Simbabweerhalten. Dieses Geld ist nicht nachSimbabwe überwiesen worden, son<strong>der</strong>nwir verwalten es in Nürnberg undbezahlen daraus direkt die Hilfslieferungenvon Südafrika, Botswana o<strong>der</strong>Sambia aus. In welchen Zeitabständenwelche Mengen von Maismehl, Bohnen,Speiseöl und das vor allem fürmangelernährte Kin<strong>der</strong> bestimmteSoja-Mais-Porridge bestellt und aufden Weg gebracht werden, ist mitP. Steven Buckland SJ, dem Provinzialvon Simbabwe, bei seinem Besuch imFrühjahr genau vereinbart worden.Planung bis April 2010Nach jetziger Planung reichen dieSpendenmittel für Hilfslieferungen biszum April 2010. Um auf die gewachseneNot gut reagieren zu können, hatPater Buckland im Mai 2009 seinensimbabwischen Mitbru<strong>der</strong> P. IgnatiusMakumborenga SJ zum Koordinator<strong>der</strong> Hungerhilfe ernannt und ihn vonan<strong>der</strong>en Aufgaben befreit. Pater Makumborengahat vorher für den Flüchtlingsdienst<strong>der</strong> Jesuiten gearbeitet undist jetzt dafür zuständig, in Zusammenarbeitmit den vielen Pfarreien,Missionsstationen, Wai sen häusern undan<strong>der</strong>en Einrichtungen <strong>der</strong> DiözesenHarare und Chinhoyi die Verteilung<strong>der</strong> Hungerhilfe zu organisieren undHungerhilfe <strong>der</strong> JesuitenDie Hungerhilfe <strong>der</strong> Jesuiten verteilt über kirchliche StrukturenLebensmittel. Alle Empfänger sind persönlich bekannt.Oben ist eine Namensliste von Aidswaisen zu sehen, die inMbare/Harare neben den Lebensmitteln auch Decken, Schulgeldund Schuluniformen erhalten. Durch Hausbesuche werdendie Bedürftigen ermittelt und begleitet.weltweit 13


SIMBABWEP. Ignatius MakumborengaSJ ist <strong>der</strong>Koordinator <strong>der</strong>Hungerhilfe (oben).Verteilung von Maismehlan Aidswaisen(unten).dafür zu sorgen, dass die Lebensmittelbei denen ankommen, die sie am nötigstenbrauchen.Politischer StillstandUnd das sind lei<strong>der</strong> immer noch Millionenvon Menschen in Simbabwe.Denn politisch hat sich in Simbabwenichts verän<strong>der</strong>t: PremierministerMorgan Tsvangirai hat vor einigenWochen zu Recht die Zusammenarbeitmit Robert Mugabe aufgekündigt.Mugabe hatte alle Versuche einerdemokratischen Neuausrichtungdes Landes systematisch boykottiert.Nun hat er auch noch angekündigt,bei den nächsten Wahlen 2011abermals zu kandidieren. Die erstenSchritte einer Normalisierung, diedurch die Bildung <strong>der</strong> Einheitsregierungzu sehen waren, sind jetzt wie<strong>der</strong>zum völligen Stillstand gekommen.Durch die Einführung des US-Dollarsstoppte die millionenprozentigeInflation über Nacht, die Regale inden Supermärkten füllten sich wie<strong>der</strong>,Schulen und Krankenhäuser öffnetenwie<strong>der</strong> ihre Türen. All das warjedoch dem Vertrauen geschuldet, dasim Ausland in die OppositionsparteiMDC von Morgan Tsvangirai gesetztwurde. Einen wirklichen Aufschwungin Simbabwe gibt es lei<strong>der</strong> Gottes immernoch nicht.Hilfe für Kin<strong>der</strong>haushalteDie Hungerhilfe <strong>der</strong> Jesuiten kümmertsich um die Schwächsten undVerletzlichsten in Simbabwe. In seinemjüngsten Bericht schreibt PaterMakumborenga von einer Gruppe,die er dabei beson<strong>der</strong>s im Blick hat:Kin<strong>der</strong>haushalte. <strong>Das</strong> sind Familien,in denen Geschwister füreinan<strong>der</strong>sorgen, weil ihre Eltern an HIV/Aidsgestorben sind und sie keine an<strong>der</strong>enVerwandten haben, bei denen sieunterschlüpfen könnten. „Jedes <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong> erhält von uns 10 Kilo Mais, 5Kilo Soja-Mais-Porridge, 4 Kilo Bohnenund 750 ml Öl“, schreibt PaterMakumborenga. „Neben den Lebensmittelnhelfen wir den allein lebendenWaisenkin<strong>der</strong>n mit Schulgeld, Schulmaterialienund Ausbildungskursenfür ältere Jugendliche.“ Auch wenndie Hungerhilfe <strong>der</strong> Jesuiten es aufgrundbegrenzter Ressourcen nichtschafft, allen zu helfen: Für die, die sieerreicht, ist die Hilfe lebensnotwendigund nachhaltig.Klaus Väthrö<strong>der</strong> SJ14 weltweit


KUNSTJesus aus AfrikaEin afrikanisches Leben Jesu zeigt unsere diesjährige Weihnachtskunst. Essind Bil<strong>der</strong>, die nicht in Museen hängen, son<strong>der</strong>n millionenfach bei Predigtenund Katechesen in ganz Afrika zum Einsatz kommen.Die Messe findet im Freienstatt. Um 6 Uhr morgens istPater Orlando aufgebrochen,um zu Fuß das kleine Dorf in denBergen Nordkameruns zu erreichen.Frauen, Männer, Kin<strong>der</strong> sitzen erwartungsvollauf einfachen Holzbänken.Viele von ihnen sind keine Christen.„Sie kommen, weil hier etwas passiert,weil sie die Gemeinschaft schätzen,weil ihnen die Lie<strong>der</strong> und Geschichtengefallen“, erklärt <strong>der</strong> Pater. Vor allemkommen sie wegen <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>. Großsind sie, eingeschweißt in durchsichtigeFolie und oben mit Ringen zusammengehalten.<strong>Das</strong> Evangelium erzähltPater Orlando mit Hilfe dieser Bil<strong>der</strong>.Hören mit den AugenFür jede Szene schlägt er ein neues Bildauf und die Verkündigung des Evangeliumsgeht nahtlos in Predigt undKatechese über. Alle Gläubigen undInteressierten sind nicht nur mit demOhr bei <strong>der</strong> Sache, son<strong>der</strong>n auch mitden Augen. Sie kennen die Welt dieserBil<strong>der</strong>. Maria, die vor <strong>der</strong> Strohhüttesitzt und auf offenem Feuer kocht.Eine Geburt in einer provisorischenUnterkunft, ganz ohne medizinischeVersorgung. Die Verzweiflung überden viel zu frühen Tod eines Kindesund <strong>der</strong> Wunsch, dass jemand kommenmöge, um ihm das Leben wie<strong>der</strong>einzuhauchen. Die Zugehörigkeit zueiner Gemeinschaft, in <strong>der</strong> zusammengegessen, gefeiert, gehofft undgeträumt wird. Und dieses Gefühl desWie<strong>der</strong>erkennens ist nicht nur hier so,son<strong>der</strong>n in vielen tausend an<strong>der</strong>en afrikanischenchristlichen Gemeinden.Die Bil<strong>der</strong> von Jesu MafaEs war im Jahr 1973, als kleine christlicheGemeinschaften aus dem Stamm<strong>der</strong> Mafa in Nordkamerun dieses Bil<strong>der</strong>projektin Angriff genommen haben.Sie fanden einen Kreis französischerMaler, die nach fotografischen Vorlagenund mit großer Einfühlungskraft einenumfangreichen Zyklus von katechetischenBil<strong>der</strong>n schufen. Bekannt gewordensind sie als „Bil<strong>der</strong> von Jesu Mafa“.„Es ist wichtig und notwendig, das LebenJesu auf unsere afrikanische Weisekünstlerisch zum Ausdruck zu bringen.So haben es doch auch die Menschenan<strong>der</strong>er Kulturkreise seit langem getan“,meint P. Pondy von <strong>der</strong> Direktion<strong>der</strong> Katholischen Schulen in Yaounde.Ein Katechist aus Uganda ist überzeugt,dass „die Bil<strong>der</strong> von Jesu Mafa meinenSchülern geholfen haben, sich mehrund tiefer mit Jesus zu identifizieren alssie es je zuvor getan hatten.“ Sechs Millionendieser Bil<strong>der</strong> wurden bis heutein 83 Län<strong>der</strong> verschickt. Sie haben dasJesusbild afrikanischer Chris ten neu geprägt.Einige Bil<strong>der</strong> zeigen wir auf denfolgenden Seiten.Joe Übelmesser SJEgal, in welchesafrikanische Landman kommt: DieseMariendarstellungvon Jesu Mafa findetsich in Kirchen,Kapellen, Ordenshäusernund Wohnungenhun<strong>der</strong>ttausen<strong>der</strong>afrikanischer Familien.weltweit 15


Es ereignet sich neu in je<strong>der</strong> Generation und in je<strong>der</strong> Kultur,wo Menschen voll Sehnsucht warten auf das erlösende Wort.„Gegrüßet seist Du Maria!“wo Kin<strong>der</strong> ein Zeichen sind, dass Gott die Welt noch nicht vergessen hat.„Und das Wort ist Fleisch geworden.“wo Menschen unterwegs sind, auf <strong>der</strong> Flucht.„Nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten.16 weltweit


weltweit 17


Es wie<strong>der</strong>holt sich neu in je<strong>der</strong> Generation und in je<strong>der</strong> Kultur,dass <strong>der</strong> Meister Jünger zu sich ruft. „Kommt, folget mir!“dass <strong>der</strong> Herr Kin<strong>der</strong> zu sich ruft. „Lasst die Kin<strong>der</strong> zu mir kommen!“dass er Tote zum Leben ruft. „Mädchen, ich sage Dir, steh auf!“18 weltweit


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Es geschieht täglich neu mitten unter uns,weil Menschen hungern nach Gott.Denn: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.weil Menschen Jesus sehen wollen. Und am schönsten erkennenwir ihn am Teilen des Brotes und <strong>der</strong> täglichen Hirse.weil wir alle wie Schafe sind, die keinen Hirten haben.Der Herr aber will in je<strong>der</strong> Generation und in je<strong>der</strong> Kultur undin jedem Land immer und überall unser guter Hirte sein.weltweit 21


KAMERUNWitwen wollen leben!In Kamerun bauen Witwengruppen eigenständige wirtschaftliche Existenzenauf und gewinnen so Ansehen in ihren Dörfern.„Lob dem Ewigen"- ein Gemälde ausKamerun zum Weltgebetstag2010.Fotos rechts:Neue Hoffnung (oben)und neuer Stolzfür Witwen: EineFrauen gruppe zeigtdie Urkunde überihren landwirtschaftlichenGemeinschaftsbesitz(unten).Therese war 32, als sich plötzlichalles än<strong>der</strong>te. Michel, Vaterihrer vier Kin<strong>der</strong> und seit15 Jahren ihr Ehemann, verunglücktetödlich auf dem Weg zum Feld. In ihrerVerzweiflung alleingelassen, standenTherese und ihre Kin<strong>der</strong> auch finanziellvor dem Aus: Ihr mit Maniokverarbeitunghinzuverdientes Geld reichtenicht, um alle zu ernähren. Der gesamte,gemeinsam erwirtschaftete Besitz– samt Haus – hingegen war schonwenige Tage nach Michels Tod an seineEltern übergegangen.Mit dem Mann stirbt dieLebensgrundlageEhefrau zu sein – das ist in vielen Gegendenim zentralafrikanischen Kamerunein Knochenjob. Ehefrauensichern die Überlebenschancen desClans durch eine möglichst zahlreicheNachkommenschaft. Ehefrauentragen die Verantwortung für die Ernährung<strong>der</strong> Familie, sie kümmernsich um Feldarbeit und Kin<strong>der</strong>erziehung.Die traditionelle Verteilung vonRechten und Pflichten zwischen denGeschlechtern gerät jedoch schlagartigaus dem Gleichgewicht, wenn <strong>der</strong>Ehemann stirbt. In ländlichen Regionenim Nordwesten Kameruns fälltdas gemeinsame Hab und Gut – trotzan<strong>der</strong>slauten<strong>der</strong> Rechtslage – in <strong>der</strong>Praxis immer noch an die Familie desverstorbenen Mannes. Die verwitweteFrau verliert von einem Tag auf denan<strong>der</strong>en ihre Lebensgrundlage undihre <strong>Das</strong>einsberechtigung im Clan desMannes. Es sei denn, sie akzeptiertdie traditionelle „Problemlösung“: Sieheiratet einen ihrer Schwäger. <strong>Das</strong> bedeutetmeist, dessen sexuellen Avancenzustimmen zu müssen, ohne dass dieVersorgung von ihr und ihren Kin<strong>der</strong>nsichergestellt ist.Der Weltgebetstag begleitetWitwen in die SelbständigkeitKamerun ist das Schwerpunktland desnächsten Weltgebetstages <strong>der</strong> Frauen.Die weltweit organisierte ökumenischeFrauenbewegung för<strong>der</strong>t seitJahren erfolgreich Witwengruppenin Kamerun. Weil eine eigenständigeExistenzsicherung <strong>der</strong> beste Schutzgegen Diskriminierung ist, werdendie Witwen beim Aufbau einer wirtschaftlichenExistenz unterstützt. Sieerhalten Startkapital für den landwirtschaftlichenAnbau bzw. für Kleintierhaltungsowie Trainings zur Vermarktung.Die Frauen verpflichtensich, das Kapital baldmöglichst in denRotationsfonds zurückzuzahlen, damitweitere Witwen davon profitierenkönnen. Therese betreibt mittlerweilemit vier an<strong>der</strong>en Frauen eine eigeneHühnerzucht.Männer müssen mitziehenDie Situation <strong>der</strong> Frauen kann sichjedoch erst dann nachhaltig än<strong>der</strong>n,22 weltweit


KAMERUNwenn auch die Männer bereit sind,herkömmliche Rollen zu hinterfragen.Deshalb arbeitet das Witwenprojektmit den traditionellen Führern,den so genannten „Fons“. Sie erinnerndie Clanchefs an ihre Fürsorgepflichtenfür Witwen und bauen ihnenBrücken, die es ihnen erlauben, „mo<strong>der</strong>nen“Frauenrollen ohne Gesichtsverlustzuzustimmen. Seit die „Fon“erkannt haben, wie existenzbedrohendsich das traditionelle Recht auf dieWitwen auswirkt, unterstützen sie dasProjekt. Sie sehen den wirtschaftlichenVorteil, den die Selbsthilfeprojekte fürdie Dörfer bedeuten, und haben damitbegonnen, das traditionelle Rechtzur Witwenschaft anzupassen – nachseiner Überarbeitung soll es für alleClans im Nordwesten Kameruns verbindlichsein.Frauen im DorfratIn dem Dorf von Therese sind Frauenmittlerweile in eine traditionelleMännerdomäne vorgedrungen: Esgibt erste weibliche Mitglie<strong>der</strong> imDorfrat, in dem alle wichtigen Angelegenheitendes Dorfes entschiedenwerden. Die bisherigen Projekterfolgesprechen hier für sich: Die Frauensind fähig, für sich und ihre Kin<strong>der</strong> zusorgen, was ihre Selbstwahrnehmungverän<strong>der</strong>t und ihnen mehr Verhandlungsspielraumin Beziehungen gibt.Und Therese? Denkt sie drei Jahrenach Michels Tod an eine neue Ehe?Nein, sagt sie, sie sei dankbar für dieneugewonnene Freiheit, die sie nichtwie<strong>der</strong> aufs Spiel setzen wolle.Lisa SchürmannWeltgebetstag <strong>der</strong> FrauenWeltgebetstag <strong>der</strong> Frauen 2010Am Freitag, den 5. März 2010 werden weltweit Gottesdienstenach <strong>der</strong> Liturgie kamerunischer Frauen gefeiert. Mit <strong>der</strong> Kollektewerden Projekte wie das Witwen-Projekt in Kamerungeför<strong>der</strong>t, die Frauen ermutigen, sich Gehör zu verschaffen.Mehr Informationen: www.weltgebetstag.deweltweit 23


BELIZEIllegale MigrationDie Wahl zwischen nichts und wenigWährend seiner zwei Jahre in Mittel- und Nordamerika hat Jörg Alt SJillegale Migration aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Maya in Belize kennengelernt.Illegale Migrationtrennt Familien: HierMütter und Kin<strong>der</strong>in San Vicente, ToledoDistrict, Belize ...Der indische Nobelpreisträgerfür WirtschaftswissenschaftenAmartya Sen definiertArmut durch die An- und Abwesenheitvon Wahlmöglichkeiten. WerHunger hat, hat keine Wahl, außer Essenfür die nächste Mahlzeit zu finden.Wer hingegen reich und gebildet ist,kann viel aus seinem Leben machen.Folgt man dieser Definition, so hatman ein Konzept, welches auf Flüchtlingein Darfur ebenso zutrifft wie auf‘illegale’ Migranten in den Industrielän<strong>der</strong>n:Alle haben kaum eine an<strong>der</strong>eOption als den Kampf für ein besseresMorgen.Wo sind die Männer?<strong>Das</strong>s etwas in <strong>der</strong> Pfarrei St. Peter Claverim Toledo District nicht stimmt,merke ich relativ schnell: Dort istman noch gut katholisch und bei <strong>der</strong>Sonntagsmesse sitzen die Männer auf<strong>der</strong> rechten Kirchenseite, Frauen undKin<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> linken. Aber: In denDörfern entlang <strong>der</strong> Grenze zu Guatemalaist die Männerseite so auffälligleer, dass man es nicht einfach mit <strong>der</strong>generellen Unlust <strong>der</strong> Männer zumKirchgang erklären kann. Als ich michnach einer Weile diskret erkundige, erhalteich zur Antwort: „Oh, die Männersind durch die Hintertür nach ElNorte gegangen”, was auf Soziologendeutschübersetzt heißt: „Die sind alsillegale Migranten über die Landgrenzevon Mexiko in die USA gereist.” Fastein Drittel <strong>der</strong> Familienväter in diesenDörfern – unverheiratete Brü<strong>der</strong> undOnkel nicht gezählt – leben illegal inLos Angeles.Rebellische SöhneWarum? „Wegen <strong>der</strong> Zukunft unsererKin<strong>der</strong>“, sagen mir alle. „Diesollen nicht auch arme Bauern werdenmüssen.” In <strong>der</strong> Tat: AlternativeWahlmöglichkeiten eröffnen sichnur dann, wenn die Kin<strong>der</strong> nach <strong>der</strong>Grundschule auch die Oberschuleabsolvieren können. Die kostet die24 weltweit


BELIZEEltern jedoch viel Geld und die durchschnittlicheArbeitslosigkeit im ToledoDistrict liegt über 50%. Also bleibt nurdie Abwan<strong>der</strong>ung: Entwe<strong>der</strong> ergattertman einen Job in den Obstanbau- undTouristengebieten des Nordens von Belizeo<strong>der</strong> man geht gleich in die USA.Und hier haben die Maya einen Vorteil:Viele haben Verwandte in Guatemala,da die Maya-Bevölkerung Belizes dortihre Wurzeln hat. Und in Guatemalahat fast je<strong>der</strong> Kontakte in die USA.„Der Nachbar unseres Onkels in Guatemalahat meinem Mann geholfen, inLos Angeles einen Job zu bekommen“,erzählt mir eine Frau. Seit drei Jahrenist er nun schon dort, Frau und Kin<strong>der</strong>sind in Belize zurückgeblieben. „Es istnicht leicht, aber unseren Kin<strong>der</strong>nzuliebe haben wir uns dafür entschieden.Außerdem sind ja meine Elternnoch da, um zu helfen!” Schaut mansich dann aber genauer um, sieht man,dass gerade die Söhne ihre Mütter undGroßeltern als Respektpersonen nichtakzeptieren – ein offensichtlicher Nebeneffekt<strong>der</strong> ‘vaterlosen Familien’ ist,dass die Söhne aus dem Ru<strong>der</strong> laufenund rebellisch werden.Elendes DahinvegetierenAber es gibt noch weitere Haken bei<strong>der</strong> Sache: Niemand kommt ohne Hilfeüber die mexikanisch-amerikanischeGrenze. Ohne Schleuser geht es nicht.Auch hier können die Erfahrungen vonVerwandten helfen, man kann aberauch Pech haben. Viele müssen mehrzahlen, als vorher ausgemacht war. „Siehaben gedroht, meinen Mann sonstallein in <strong>der</strong> mexikanischen Wüste zurückzulassen“,berichtet mir eine Frau.Schaffen sie es bis in die USA, lastetauf den Männern ein großer Druck,die Erwartungen ihrer Familie an einebessere Zukunft zu erfüllen. Ein ‘Illegaler’in den USA erhält jedoch bestenfallsniedrig und unregelmäßig bezahlteJobs, und dies führt zu einem elendenDahinvegetieren. Davon kann ich michselbst überzeugen, als ich die Männeraus ‘meinen’ Dörfern in Los Angelesbesuche. Carlos rechnet mir vor: „AlsKüchenhilfe in <strong>der</strong> Pizzeria verdiene ich5 US$ die Stunde. Von meinem Monatslohnmuss ich 450 US$ Miete fürmein Zimmer zahlen, dann die täglicheBusfahrt, dann die Rate für die Schleuserschulden,dann kommen dauerndFreunde, die Geld brauchen, weil siegerade keine Arbeit haben. Dann schickeich monatlich 200-250 US$ nachBelize. Und dann habe ich noch nichtgegessen und getrunken!”Bild vor rotem AutoUnd wenn ich die Männer, die um unsherum sitzen und Carlos mit düsteremKopfnicken zustimmen, so betrachte,fällt mir sofort auf, wie mager und ungesundsie aussehen. Die Ironie dabei:... und hier Ehemänner,Väter und Brü<strong>der</strong> inLos Angeles, California,USA.weltweit 25


BELIZEJörg AltGlobalisierungIllegale MigrationArmutsbekämpfungAnalyse eineskomplexen PhänomensVON LOEPER LITERATURVERLAG<strong>Das</strong> neue Buch von Jörg AltSie leben im reichsten Bundesstaat <strong>der</strong>USA schlechter als ihre Angehörigenim ärmsten Distrikt von Belize. <strong>Das</strong>verheimlichen sie ihrer Familie jedochund täuschen aus Scham und Sorge eingutes, heiteres und reiches Leben vor.„Hör mal” fragt mich Juan, „du hastdoch eine Kamera dabei?” Ich ahneschon, was kommen wird, und in <strong>der</strong>Tat: „Kannst du meiner Familie einschönes Foto von mir schicken, damitsie glauben, dass es mir gut geht?” Ich22.10.2009 06:50:37Ab sofort erhältlich:Jörg Alt (2009), Globalisierung– Illegale Migration –Armutsbekämpfung:Analyse eines komplexenProblems.Von Loeper Literaturverlag,384 Seiten, 24,90 Euro,ISBN 978-3-86059-524-4.Weitere Informationen auchunter www.joergalt.deGlobalisierungsprozesse verursachen illegale Migration:Durch Freihandel etwa werden Menschen arbeitslos undsuchen neue Jobs. Globalisierungsprozesse ermöglichen illegaleMigration: Mo<strong>der</strong>ne Kommunikationstechniken lassendiese schwierigen Reisen immer besser planbar werden. Vonenormer Bedeutung für die Armutsbekämpfung in Entwicklungslän<strong>der</strong>nsind die Rücküberweisungen <strong>der</strong> ‘Illegalen’:Diese Gel<strong>der</strong> betragen das Doppelte <strong>der</strong> Entwicklungshilfeund kommen gezielt dort an, wo Menschen sie dringendbrauchen. <strong>Das</strong> Buch entstand in Kontakt mit ‘Illegalen’,Experten und Wissenschaftlern und möchte für einen angemessenerenUmgang mit diesem Problem werben.bringe es nicht übers Herz, diese Bitteabzulehnen. Also marschieren wir los- raus aus dem Viertel, wo er sich mitfünf an<strong>der</strong>en Männern ein Zimmerteilt, in eine Gegend mit netten Häusern.Vor eines stellt er sich für dasFoto auf. Damit nicht genug: Er erblicktein wun<strong>der</strong>schönes rotes Autound möchte auch davor fotografiertwerden. Einige Wochen später erfahreich, dass diese Fotos in Belize sofortDorfgespräch waren. Die Folge:weitere Männer wollen sich nach „ElNorte” aufmachen, da es doch offensichtlichso einfach ist, dort zu Geldund Wohlstand zu kommen.Welches Übel ist besser?Die ganze Situation ist mehr alstragisch, da sich die Arbeits- undVerdienstmöglichkeiten gerade inKalifornien in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Wirtschaftskrisedramatisch verschlechterthaben. Viele sind arbeitslos und esfällt immer schwerer, Geld zu spareno<strong>der</strong> sich gesund zu ernähren. Nochhält die Solidarität untereinan<strong>der</strong>,aber wie lange noch? Zurückkehrenund das Ende <strong>der</strong> Krise zu Hause abwarten,können sie nicht, da sie sichkeine erneute illegale Wie<strong>der</strong>einreiseleisten können. Lohnt sich das Opferwenigstens? In den wenigsten Fällen!Die Jugendarbeitslosigkeit im ToledoDistrict liegt auch mit höheremSchulabschluss bei 69%, was ungeachtetaller Opfer <strong>der</strong> Väter wie<strong>der</strong>umnur zwei Alternativen eröffnet:Zurück aufs Dorf als Farmer o<strong>der</strong>Abwan<strong>der</strong>ung.Jörg Alt SJ26 weltweit


INDIENTrauer in indischen DörfernJoe Übelmesser SJ verbindet seinen Nachruf auf Pater Windey, den Grün<strong>der</strong><strong>der</strong> indischen Dorfbauorganisation VRO, mit einem Ausblick auf die Zukunftdes Werkes.Am 26. September 2009 habenwir Pater Michael A. WindeySJ zu Grabe getragen. Er wurde88 Jahre alt und hat fast 60 Jahreseiner Lebenszeit in Indien verbracht.Zum Begräbnis in seiner Heimat Belgienkonnten aus Indien zwar nurein Dutzend Personen nach Europakommen. Aber in vielen indischenDörfern haben sich Tausende zu Gedenkgottesdienstenversammelt, umüber den Tod des Dörferbauers vonSüdindien zu trauern, <strong>der</strong> für viele wieein Vater und ein Guru war. Ihm undseiner Dorfbauorganisation VillageReconstruction Organisation (VRO)verdanken sie es, dass sie heute - undviele zum ersten Mal überhaupt in ihremLeben – in menschenwürdigenHäusern wohnen.Die VRO darf nicht sterben!<strong>Das</strong> haben sich eine Reihe von Spen<strong>der</strong>naus <strong>der</strong> Schweiz, Österreich,Deutschland und Belgien geschworen,als Pater Windey wegen angeschlagenerGesundheit im Herbst 2007aus Indien nach Belgien zurückkehrenmusste. Da damals <strong>der</strong> SchweizerUnternehmer Walter Linsi mit seinerStiftung die Führung <strong>der</strong> Gruppeübernahm, kann man fast von einemRütlischwur sprechen. Auch ich,ehemaliger Missionsprokurator undFreund von Pater Windey, wurde wie<strong>der</strong>an Bord geholt. Es war uns allenklar, dass es für einen Einzelnen nichtmöglich wäre, Michael Windey, denGrün<strong>der</strong> und Visionär, den Gandhianerund Apostel <strong>der</strong> Solidarität undBarmherzigkeit, einfach zu ersetzen.Also hat ein Vorstand aus drei In<strong>der</strong>nund drei Europäern vorläufig die Leitungdes Werkes übernommen. Es istjedoch unser Bestreben, die Organisationso bald als möglich wie<strong>der</strong> ganz inindische Hände zu legen.Bitte schenk mir ein Dorf!Warum ich mich selber wie<strong>der</strong> imDorfbauwerk engagiere? Der Grunddafür liegt mehr als 30 Jahre zurück.Im Jahre 1977 kam Pater Windeyzum ersten Mal in die Missionsprokurnach Nürnberg. Unvergessen ist mirsein unkonventioneller Projektantrag:„Bitte schenk mir ein Dorf!“ Keinervon uns beiden ahnte damals, dassPater Michael A.Windey SJ war einApostel <strong>der</strong> Solidaritätund Barmherzigkeit.Ein Riesenunterschied:Vater undSohn vor ihrer altenHütte …weltweit 27


INDIEN… und mit <strong>der</strong>ganzen Familie vorihrem neuen, festgemauerten Haus,in das sie Dank<strong>der</strong> VRO einziehenkonnten.sich aus dieser Bitte eine groß angelegteAktion <strong>der</strong> Solidarität entwickelnwürde. Manche von Ihnen erinnernsich vielleicht noch an unsere alljährliche,adventliche Werbeaktion für dasDorfbauwerk, die unter dem Namen„Weihnachtsdörfer“ lief. Und sie hatTausenden von Familien in <strong>der</strong> Tat zueiner Herberge verholfen.Ein königlicher WegEs war einer jener Zyklone, welche regelmäßigdie Ostküste von Indien verheeren,<strong>der</strong> Michael Windey im Jahre1969 überhaupt auf den Plan rief. Am14. September desselben Jahres wurdebereits das Dorf mit Namen Rajapetheingeweiht. Es war das erste von ca. 500Dörfern, die durch das DorfbauwerkVRO bisher erstanden sind. Die altenSiedlungen waren entwe<strong>der</strong> durch Zykloneo<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Naturkatastrophenvernichtet worden o<strong>der</strong> die Bewohnerhatten zuvor in wahrhaft elenden Hüttengehaust. Rajapeth, <strong>der</strong> Name desersten Dorfes <strong>der</strong> VRO, heißt Königsstadt.Der Wie<strong>der</strong>aufbau dieses Dorfeswar nur <strong>der</strong> erste Schritt auf einemwahrhaft königlichen Weg <strong>der</strong> Entwicklung.Ein Dach über dem Kopfist gewiss eine Notwendigkeit und einGrundrecht <strong>der</strong> Menschen. Aber dasallein genügt nicht. In rascher Folge hatdas Dorfbauwerk in Indien nicht nurneue Dörfer, son<strong>der</strong>n auch Kin<strong>der</strong>gärten,Schulen, Gesundheitsposten, Betreuungszentrenfür Kin<strong>der</strong>, die manaus <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>arbeit befreit hatte, Ausbildungsplätzefür junge Frauen undnoch viele an<strong>der</strong>e Einrichtungen fürdie dörfliche Entwicklung begonnenund geleitet.Die Unterstützung geht weiter!Die alten Spen<strong>der</strong>kreise in <strong>der</strong> Schweiz,Österreich, Belgien und Deutschlandhaben sich verpflichtet, vor allem die35 Zentren für Kin<strong>der</strong> und Frauensowie die Gesundheitsposten finanziellweiter zu unterstützen. Auch die<strong>Jesuitenmission</strong> möchte einen Teil <strong>der</strong>nötigen Mittel dafür aufbringen. Siehat sich gegenüber dem Dorfbauwerkbereit erklärt, die folgenden Werke fürdas kommende Jahr mitzutragen: 6 Kin<strong>der</strong>gärten(je 1.103 Euro p.a.) 4 Gesundheitszentren(je 2.300 Euro p.a.) 2 Ausbildungszentren für Frauen(je 9.000 Euro p.a.)Pater Windey, <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> und Visionärist gestorben. Sein Werk soll weiterleben wegen all <strong>der</strong> Menschen, denenes dient. Und dafür bitte ich Sie ganzherzlich um Ihre Mithilfe.Joe Übelmesser SJ28 weltweit


AKTIONBenefizveranstaltung erzielt mehr als 17.000 EuroKunst und KruschDiese Radierung vonJoan Miró (1893-1983) erzielte beiunserer Benefizauktion2.900 Euro. Siewar Teil einer Kunstsammlunggewesen,die <strong>der</strong> <strong>Jesuitenmission</strong>geschenktworden war.„110 Euro – bietet jemand mehr? 110Euro zum ersten, zum zweiten undzum dritten!“ Schwungvoll lässt PaterJoe Übelmesser den Auktionshammerauf die Tischplatte fallen. Unddamit hat Christina Zetlmeisl denZuschlag erhalten. <strong>Das</strong> Objekt <strong>der</strong>Begierde ist 25 cm auf 25 cm groß.„Komposition“ ist <strong>der</strong> Titel des Werksvon Bernard Childs, einem bekanntenUS-amerikanischen Künstler. Der1910 als Sohn russischer Einwan<strong>der</strong>ergeborene Childs gehörte zu denbedeutenden Vertretern des AbstraktenExpressionismus. „Rot, gelb undorange: Die Farben des Bildes passenperfekt in meine Wohnung“, so dieglückliche Bieterin.64 Werke aus dem Kunstarchiv <strong>der</strong><strong>Jesuitenmission</strong> sind Ende Oktoberim Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH)für einen guten Zweck unter denHammer gekommen. „Wir haben einesolche Benefizauktion zum ersten Malveranstaltet und sind bezüglich <strong>der</strong>Resonanz begeistert“, erklärt KlausVäthrö<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> <strong>Jesuitenmission</strong>.Den höchsten Preis bei „Kunst& Krusch“ erzielte eine Radierungvon Joan Miró. Die Versteigerungstartete bei 1.900 Euro. Ein höheresschriftliches Gebot lag vor, doch zweianwesende Bieter schaukelten sich gegenseitighoch. Am Ende des Duellswechselte <strong>der</strong> Miró für 2.900 Euroden Besitzer. <strong>Das</strong> wohl emotionalsteRingen des Abends ging um das Ölgemälde„Maria mit dem Jesuskind“von Heinrich Maria von Hess. DenZuschlag bekam letztendlich ein ältererMann, <strong>der</strong> sich als Urenkel desKünstlers entpuppte. Seit Jahrensucht er die wenigen noch auffindbarenWerke seines Urgroßvaters undhatte dieses Bild zufällig auf <strong>der</strong> imInternet eingerichteten Auktionsseite<strong>der</strong> <strong>Jesuitenmission</strong> entdeckt. Der Gesamterlösaus den ersteigerten Kunstwerkenbeläuft sich auf 14.270 Euro.Hinzu kommen 3.057 Euro aus demzweitägigen Benefizbasar mit fast 300Besuchern.Allerdings fand nicht jedes Bild auf<strong>der</strong> Auktion einen Käufer. Knapp20 Bil<strong>der</strong> gingen zurück. Sie könnennoch bis Mitte Dezember zum halbenSchätzpreis erworben werden.Genaueres unterwww.kunst.jesuitenmission.de30 weltweit


AKTIONKampagne for<strong>der</strong>t TransaktionssteuerSteuer gegen ArmutMit einem Offenen Brief an die neueBundesregierung ist am 17. Oktober,dem Welttag zur Bekämpfung vonArmut, die Kampagne "Steuer gegenArmut" gestartet. Die Kampagnewurde von <strong>der</strong> <strong>Jesuitenmission</strong> initiiertund ist das erste Projekt <strong>der</strong> neugeschaffenen Advocacy-Stelle unterP. Dr. Jörg Alt SJ. Über 40 Organisationenund Einzelpersonen haben alsErstunterzeichner den Offenen Briefunterschrieben, darunter Banken,Hilfswerke und Gewerkschaften.Krisenfolgen bewältigenAusgangspunkt <strong>der</strong> Kampagne ist <strong>der</strong>Wunsch, dass auch <strong>der</strong> Finanzsektoreinen Beitrag zur Folgenbewältigung<strong>der</strong> Krisen beiträgt, die durch ihnverursacht wurden. Denn: die globalenNahrungsmittel-, Rohstoff- undHypothekenkrisen im Jahr 2008 sindalle durch Spekulation mit-verursacht.Die reichen Län<strong>der</strong> wenden Milliardenfür Konjunkturprogramme auf,die armen Län<strong>der</strong> werden mit denKrisenfolgen allein gelassen. Nebenan<strong>der</strong>en Maßnahmen ist deshalb dieEinführung einer Transaktionssteuerauf alle spekulationsrelevanten Finanztransaktionen(Währungen, Derivate,Aktien) mitzubedenken. DieseSteuer würde, so die Auffassung vonWissenschaftlern, zur Stabilisierungdes Finanzsystems beitragen. Intelligentausgestaltet, würde diese Steuersinnvolle Finanztransaktionen nichtbehin<strong>der</strong>n, wohl aber spekulative undsozial schädliche Exzesse ein wenigunattraktiver machen. Durch dieseSteuer würden sodann viele MilliardenDollar generiert werden, vondenen ein gewisser Prozentsatz auchin Entwicklung und Armutsbekämpfunginvestiert werden könnte.Wir brauchen Ihre Unterschrift!Zur Finanztransaktionssteuer hat die Kampagne eine Petitionbeim Deutschen Bundestag eingelegt. Wenn wir bis AnfangDezember 50.000 Unterschriften zusammenbekommen,wird die Petition in einer Öffentlichen Sitzung des Bundestagesbehandelt, was dem Thema zusätzliche Aufmerksamkeiteinbringen wird. Unsere Bitte: Werden auch Sie Mitunterzeichner<strong>der</strong> Petition!Weitere Informationen finden Sie aufwww.steuer-gegen-armut.orgNicht auf Kosten <strong>der</strong> ArmenWarum engagiert sich die <strong>Jesuitenmission</strong>für eine solche Kampagne?Weil es nicht angehen kann, dass sichim globalen Kasino wenige auf Kostenvieler bereichern und im Falle von Katastrophenwie <strong>der</strong> Weltwirtschaftskriseauch Sie, unsere Spen<strong>der</strong>, helfenmüssen, die Folgen wie Arbeitslosigkeit,Hungersnot, Einbrüche im Erziehungs-und Gesundheitswesen inarmen Län<strong>der</strong>n auszugleichen.weltweit 31


VORGESTELLTUnsere dienstälteste Ehrenamtliche feiert GeburtstagNeunzig Jahre jung!„Ach, Ihr jungen Hüpfer, was wisst Ihrschon vom Leben!“ Hildegard Schulteslächelt verschmitzt bei diesen Worten,sind doch die Angesprochenen auchschon alle über Siebzig. Aber für eineNeunzigjährige ist das natürlich jungesGemüse. Am 14. November 1919wurde die Nürnbergerin geboren. Siehat als Buchhalterin, als Sportlehrerin,als Einkäuferin in einer Besteckfabrikgearbeitet und seit mehr als ihrem halbenLeben ist sie zudem Ehrenamtlichein <strong>der</strong> <strong>Jesuitenmission</strong>. Sie schreibtBriefe, betreut die Taufgaben und hilftüberall mit, wo eine Hand gebrauchtwird. Eine ihrer großen Leidenschaftenist das Reisen: „Ich war in Indien,Nepal, Iran, Ägypten, Israel, den USA,Kanada. Ich habe an vielen OrtenMissionsprojekte <strong>der</strong> Jesuiten besuchtund gesehen, wie wichtig es ist, vonunserem Überfluss abzugeben und damitsauberes Wasser, tägliche Mahlzeitenund Schulen zu finanzieren.“ Zuihrem 90. Geburtstag gratulieren wirHildegard Schultes von Herzen, wünschenihr gute Gesundheit und dass siesich auch im neuen Lebensjahrzehntihren jungen, humorvollen Geist bewahrenmöge!werkstatt-weltweit hat eine neue MitarbeiterinHerzlich willkommen im Team!Seit November gehört RossemaryBrückner-Hospedales zum Team <strong>der</strong>werkstatt-weltweit, die als Jugendinitiative<strong>der</strong> <strong>Jesuitenmission</strong> die Freiwilligendiensteund Mitmachprojektebetreut. „Ich freue mich auf die Arbeitin <strong>der</strong> werkstatt-weltweit. Schon inVenezuela, wo ich aufgewachsen bin,habe ich mich in <strong>der</strong> sozialen Arbeitengagiert. Nach meinem Jurastudiumwar ich Rechtsberaterin beim Jesuitenflüchtlingsdienstan <strong>der</strong> GrenzeVenezuelas zu Kolumbien. Danachleistete ich Aufbauarbeit in Ecuador –ebenfalls im Jesuitenflüchtlingsdienst.Seit fast drei Jahren lebe ich nun inDeutschland. Wegen <strong>der</strong> Erfahrungen,die ich selbst in den verschiedenenKulturen durchlebt habe, möchte ichgerne an<strong>der</strong>en engagierten Menschen– zum Beispiel unseren Freiwilligen –mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ichfreue mich darauf, gemeinsam mit ihnenzu erarbeiten, was sie selbst tunkönnen, um sich schnell in einer an<strong>der</strong>enKultur zurechtzufinden, wassie aber auch berücksichtigen sollten,um Zugang zu den Menschen dortzu finden, damit sie diese verstehenund ihnen wirksam helfen können.“Wir begrüßen Rossemary Brückner-Hospedales ganz herzlich und dankengleichzeitig ihrer VorgängerinSusanne Jörg, die nach zwei Jahrenin <strong>der</strong> werkstatt-weltweit in ihr HeimatbistumWürzburg zurückgekehrtist, um dort neue Aufgaben in <strong>der</strong> Jugendarbeitzu übernehmen.32 weltweit


KURZMELDUNGENWeihnachtliche Erfahrungen in KambodschaKrippe mit RollstuhlDie Rollstühle sind uns auf Schritt undTritt begegnet. Zunächst nur auf <strong>der</strong>Straße. Dann aber auch an einem Ort,an dem wir es nun wirklich nicht erwartethätten: in <strong>der</strong> Weihnachtskrippevon Bischof Kike. Wir, eine deutscheJugendgruppe, waren gerade aufExposure-Reise durch Kambodscha.Und zwar an Weihnachten. Deswegenkonnte uns auch bei Bischof EnriqueFigaredo SJ, genannt Kike, diese ganzbeson<strong>der</strong>e Krippe auffallen. Denn nebenMaria, Josef und dem Jesuskindwar darin auch ein Junge im Rollstuhlzu sehen. Theologen würden von einemgelungenen Akt <strong>der</strong> Inkulturation,also <strong>der</strong> Einwurzelung in einebestimmte Kultur sprechen. Dennschließlich ist Kambodscha das Landmit den meisten Landminenopfernweltweit. Und für die ist, so BischofKike, <strong>der</strong> Rollstuhl das achte Sakrament.Er schenkt ihnen ein besseresLeben. Deshalb findet man dort invielen Kirchen auch Darstellungen biblischerGeschichten mit Menschen inRollstühlen. Einmal haben wir sogareinen Gekreuzigten mit fehlendemBein gesehen: Jesus, einer von uns.<strong>Das</strong> ist Menschwerdung. Uns hat dasin einem fernen Land die Augen geöffnetfür Weihnachten.Christian BauerFür Bischof KikeFigaredo (links) sindRollstühle das achteSakrament, denn siehelfen Landminenopfern(rechts).Vorsorgen und vererben sind sensible ThemenSchon gewusst?Nur drei Prozent <strong>der</strong> deutschen Bundesbürgerhaben ein gültiges Testament.Dabei schafft ein Testamentverbindliche Klarheit und kann spätereinmal den überlebenden Verwandtenvieles erleichtern. Sie können in IhremTestament Personen, Stiftungen o<strong>der</strong>Organisationen nach Ihrem Wunschbedenken. Wenn Sie sich mit diesem– von vielen eher ungeliebtem – Themanäher befassen wollen, hilft Ihnenunser Ratgeber, den wir Ihnen gernezuschicken: Tel. (0911) 2346-160 o<strong>der</strong>prokur@jesuitenmission.deweltweit 33


LESERBRIEFE<strong>Das</strong> Leben <strong>der</strong>Kirche in Vietnam– hier eine Ordensschwestermit einemWaisenmädchen –beeindruckte vieleLeserinnen und Leser.Hoffnung und AnregungZum Vietnam-Artikel (3/09)Mit Freude habe ich wie<strong>der</strong> die aktuelleAusgabe von „weltweit“ gelesen.Neben all den beeindruckenden Berichtenhat mich vor allem <strong>der</strong> Berichtüber die Kirche in Vietnam berührt.Zeigt dieser doch, wie Kirche auch unterwidrigsten Bedingungen weiterlebenkann, wenn sie auf eine breite Basisgestellt und vor allem in den Herzen<strong>der</strong> Menschen verankert ist. Vielleichtkann dies auch für uns eine Hoffnungsein in einer Zeit, in <strong>der</strong> unser Glaubein <strong>der</strong> Gesellschaft anscheinend kaummehr Bedeutung hat. Und es kannuns Anregung sein, unseren Glaubenin und durch unser tägliches Lebenlebendig werden zu lassen. Danke fürall die engagierten Bemühungen <strong>der</strong>Missionsprokur und weiterhin GottesSegen für Ihre Arbeit!Hildegard Werling, per E-MailIns InternetZum Artikel aus Indonesien (3/09)Ich habe Ihre Herbstausgabe intensivgelesen. Vor allem <strong>der</strong> Beitrag „Ideenschmiedefür junge Leute“ Seite 20-23hat mir zugesagt. Ich würde Ihn gernauf meine Internetseite www.technikpolitik.de(sowie www.innovationspolitik.de)stellen.Nikolai Wolfert, per E-MailAnmerkung <strong>der</strong> Redaktion: Gerne dürfenSie unsere Berichte weiterverbreiten,darüber freuen wir uns!<strong>Das</strong> BesteZur weltweit-Herbstausgabe (3/09)Euer „weltweit" ist wirklich das Beste,was ich je von einem kirchlichenTräger zu lesen bekommen habe. Inhaltlichlässt es mich immer mal wie<strong>der</strong>über meinen kleinen Tellerrandschauen und eine Ahnung davon bekommen,wie privilegiert wir hier leben.Und wenngleich die Not auf <strong>der</strong>Welt mich immer wie<strong>der</strong> schau<strong>der</strong>nlässt, ist es eine Freude, eure Berichtezu lesen. Redaktion und Layout sindeinfach nur gut!Claudia Semmlinger, per E-MailEingetragener Verein?Zur weltweit-Herbstausgabe (3/09)In Abständen erhalten wir Ihre Zeitschrift„Weltweit - <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong><strong>Jesuitenmission</strong>" mit <strong>der</strong> Beilage einerZahlkarte für Spenden. An keiner Stelledes Heftes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zahlkarte ist einHinweis, dass Sie ein „eingetragenerVerein e.V.“ sind. Auch die Hinweisezur Zuwendungsbestätigung reichennicht aus. Es gibt zu viele unseriöseInstitutionen und Bittsteller.MR Dr. sc. med. Horst Becke, per FaxAnmerkung <strong>der</strong> Redaktion:Die <strong>Jesuitenmission</strong> ist kein eingetragenerVerein e.V., son<strong>der</strong>n als Teil <strong>der</strong>deutschen Jesuitenprovinz eine Körperschaftdes öffentlichen Rechts. Als solcheist ihre Gemeinnützigkeit anerkanntund sie unterliegt strengen Kriterien <strong>der</strong>Buchprüfung.34 weltweit


IMPRESSUMHerausgeber: Klaus Väthrö<strong>der</strong> SJRedaktion: Judith BehnenGestaltung: Katja Pelzner, dialogDruck auf FSC-Papier : EOS St. OttilienISSN 1860-1057, erscheint vierteljährlichAusgabe: 4/2009 – Weihnachtenweltweit – die <strong>Jesuitenmission</strong>Überall auf <strong>der</strong> Welt leben Jesuiten mit den Armen,teilen ihre Not, setzen sich für Glaube und Gerechtigkeitein. Über dieses weltweite Netzwerk för<strong>der</strong>t die<strong>Jesuitenmission</strong> dank Ihrer Spenden rund 600 Projektein mehr als 50 Län<strong>der</strong>n. Sie leistet Unterstützungin den Bereichen Armutsbekämpfung, Flüchtlingshilfe,Pastoralarbeit, Schulbildung, Gesundheit,Menschenrechte, Ökologie und Landwirtschaft.weltweit – das <strong>Magazin</strong>gibt viermal im Jahr einen Einblick in das Leben unddie Arbeit unserer Missionare, Partner und Freiwilligen.✂Ja, schicken Sie mir weltweit – das <strong>Magazin</strong><strong>der</strong> <strong>Jesuitenmission</strong> ab <strong>der</strong> nächsten Ausgabebitte kostenlos zu.Bildnachweise:Jesu Mafa (Titel,S.15-21,Rücktitel), Sauerbeck (S.2), Jesuitenund Freiwillige in Pannur (S.4-9), Zetlmeisl (S.10-12), vonSchoeler (S.11), Jesuit Relief Fund (S.13-14), Weltgebetstag<strong>der</strong> Frauen (S.22-23), Alt SJ (S.24-26), Balleis SJ (S.27),Behnen (S.27-28), Sambia-Reisegruppe (S.29), Kunstarchiv<strong>Jesuitenmission</strong> (S.30), Balleis SJ (S.32), Brückner-Hospedales(S.32), Väthrö<strong>der</strong> SJ (S.33-34), Angela Hellmuth/<strong>Jesuitenmission</strong> (S.35)Leserbriefe bitte an:Redaktion weltweitKönigstraße 64, 90402 NürnbergTel. (0911) 23 46-160, Fax -161weltweit@jesuitenmission.dewww.jesuitenmission.deSpendenkonto: 5 115 582Liga Bank, BLZ 750 903 00IBAN: DE 61750903000005115582SWIFT: GENODEF1M05Name, VornameStraße, Nr.PLZ, OrtE-Mail (falls vorhanden)AntwortAn die<strong>Jesuitenmission</strong>Redaktion weltweitKönigstraße 6490402 NürnbergGeburtsdatum (freiwillige Angabe)weltweit 35


Die <strong>Jesuitenmission</strong> ist Ihre Schaltstelle• für Informationen über Schicksale und Anliegen <strong>der</strong> Armen• für Austausch, Begegnung und Freiwilligeneinsätze weltweit• für die Weitergabe von Spenden in unsere HilfsprojekteKönigstraße 6490402 NürnbergTel. (0911) 23 46 -160Fax (0911) 23 46 -161prokur@ jesuitenmission.dewww.jesuitenmission.deWir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern eine besinnliche Adventszeit,frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr !Ganz herzlichen Dank für Ihre Treue und Unterstützung,IhrP. Klaus Väthrö<strong>der</strong> SJSpendenkonto 5 115 582Liga Bank, BLZ 750 903 00IBAN: DE 61750903000005115582SWIFT: GENODEF1M05

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