SIMBABWEP. Ignatius MakumborengaSJ ist <strong>der</strong>Koordinator <strong>der</strong>Hungerhilfe (oben).Verteilung von Maismehlan Aidswaisen(unten).dafür zu sorgen, dass die Lebensmittelbei denen ankommen, die sie am nötigstenbrauchen.Politischer StillstandUnd das sind lei<strong>der</strong> immer noch Millionenvon Menschen in Simbabwe.Denn politisch hat sich in Simbabwenichts verän<strong>der</strong>t: PremierministerMorgan Tsvangirai hat vor einigenWochen zu Recht die Zusammenarbeitmit Robert Mugabe aufgekündigt.Mugabe hatte alle Versuche einerdemokratischen Neuausrichtungdes Landes systematisch boykottiert.Nun hat er auch noch angekündigt,bei den nächsten Wahlen 2011abermals zu kandidieren. Die erstenSchritte einer Normalisierung, diedurch die Bildung <strong>der</strong> Einheitsregierungzu sehen waren, sind jetzt wie<strong>der</strong>zum völligen Stillstand gekommen.Durch die Einführung des US-Dollarsstoppte die millionenprozentigeInflation über Nacht, die Regale inden Supermärkten füllten sich wie<strong>der</strong>,Schulen und Krankenhäuser öffnetenwie<strong>der</strong> ihre Türen. All das warjedoch dem Vertrauen geschuldet, dasim Ausland in die OppositionsparteiMDC von Morgan Tsvangirai gesetztwurde. Einen wirklichen Aufschwungin Simbabwe gibt es lei<strong>der</strong> Gottes immernoch nicht.Hilfe für Kin<strong>der</strong>haushalteDie Hungerhilfe <strong>der</strong> Jesuiten kümmertsich um die Schwächsten undVerletzlichsten in Simbabwe. In seinemjüngsten Bericht schreibt PaterMakumborenga von einer Gruppe,die er dabei beson<strong>der</strong>s im Blick hat:Kin<strong>der</strong>haushalte. <strong>Das</strong> sind Familien,in denen Geschwister füreinan<strong>der</strong>sorgen, weil ihre Eltern an HIV/Aidsgestorben sind und sie keine an<strong>der</strong>enVerwandten haben, bei denen sieunterschlüpfen könnten. „Jedes <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong> erhält von uns 10 Kilo Mais, 5Kilo Soja-Mais-Porridge, 4 Kilo Bohnenund 750 ml Öl“, schreibt PaterMakumborenga. „Neben den Lebensmittelnhelfen wir den allein lebendenWaisenkin<strong>der</strong>n mit Schulgeld, Schulmaterialienund Ausbildungskursenfür ältere Jugendliche.“ Auch wenndie Hungerhilfe <strong>der</strong> Jesuiten es aufgrundbegrenzter Ressourcen nichtschafft, allen zu helfen: Für die, die sieerreicht, ist die Hilfe lebensnotwendigund nachhaltig.Klaus Väthrö<strong>der</strong> SJ14 weltweit
KUNSTJesus aus AfrikaEin afrikanisches Leben Jesu zeigt unsere diesjährige Weihnachtskunst. Essind Bil<strong>der</strong>, die nicht in Museen hängen, son<strong>der</strong>n millionenfach bei Predigtenund Katechesen in ganz Afrika zum Einsatz kommen.Die Messe findet im Freienstatt. Um 6 Uhr morgens istPater Orlando aufgebrochen,um zu Fuß das kleine Dorf in denBergen Nordkameruns zu erreichen.Frauen, Männer, Kin<strong>der</strong> sitzen erwartungsvollauf einfachen Holzbänken.Viele von ihnen sind keine Christen.„Sie kommen, weil hier etwas passiert,weil sie die Gemeinschaft schätzen,weil ihnen die Lie<strong>der</strong> und Geschichtengefallen“, erklärt <strong>der</strong> Pater. Vor allemkommen sie wegen <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>. Großsind sie, eingeschweißt in durchsichtigeFolie und oben mit Ringen zusammengehalten.<strong>Das</strong> Evangelium erzähltPater Orlando mit Hilfe dieser Bil<strong>der</strong>.Hören mit den AugenFür jede Szene schlägt er ein neues Bildauf und die Verkündigung des Evangeliumsgeht nahtlos in Predigt undKatechese über. Alle Gläubigen undInteressierten sind nicht nur mit demOhr bei <strong>der</strong> Sache, son<strong>der</strong>n auch mitden Augen. Sie kennen die Welt dieserBil<strong>der</strong>. Maria, die vor <strong>der</strong> Strohhüttesitzt und auf offenem Feuer kocht.Eine Geburt in einer provisorischenUnterkunft, ganz ohne medizinischeVersorgung. Die Verzweiflung überden viel zu frühen Tod eines Kindesund <strong>der</strong> Wunsch, dass jemand kommenmöge, um ihm das Leben wie<strong>der</strong>einzuhauchen. Die Zugehörigkeit zueiner Gemeinschaft, in <strong>der</strong> zusammengegessen, gefeiert, gehofft undgeträumt wird. Und dieses Gefühl desWie<strong>der</strong>erkennens ist nicht nur hier so,son<strong>der</strong>n in vielen tausend an<strong>der</strong>en afrikanischenchristlichen Gemeinden.Die Bil<strong>der</strong> von Jesu MafaEs war im Jahr 1973, als kleine christlicheGemeinschaften aus dem Stamm<strong>der</strong> Mafa in Nordkamerun dieses Bil<strong>der</strong>projektin Angriff genommen haben.Sie fanden einen Kreis französischerMaler, die nach fotografischen Vorlagenund mit großer Einfühlungskraft einenumfangreichen Zyklus von katechetischenBil<strong>der</strong>n schufen. Bekannt gewordensind sie als „Bil<strong>der</strong> von Jesu Mafa“.„Es ist wichtig und notwendig, das LebenJesu auf unsere afrikanische Weisekünstlerisch zum Ausdruck zu bringen.So haben es doch auch die Menschenan<strong>der</strong>er Kulturkreise seit langem getan“,meint P. Pondy von <strong>der</strong> Direktion<strong>der</strong> Katholischen Schulen in Yaounde.Ein Katechist aus Uganda ist überzeugt,dass „die Bil<strong>der</strong> von Jesu Mafa meinenSchülern geholfen haben, sich mehrund tiefer mit Jesus zu identifizieren alssie es je zuvor getan hatten.“ Sechs Millionendieser Bil<strong>der</strong> wurden bis heutein 83 Län<strong>der</strong> verschickt. Sie haben dasJesusbild afrikanischer Chris ten neu geprägt.Einige Bil<strong>der</strong> zeigen wir auf denfolgenden Seiten.Joe Übelmesser SJEgal, in welchesafrikanische Landman kommt: DieseMariendarstellungvon Jesu Mafa findetsich in Kirchen,Kapellen, Ordenshäusernund Wohnungenhun<strong>der</strong>ttausen<strong>der</strong>afrikanischer Familien.weltweit 15