SÜDINDIENDie Wucht desWassers hat ganzeHäuser und Dörferzerstört.6 weltweitsagt Pater Eric. Der Jesuit leitet gemeinsammit Pater Maxim die PannurMission, zu <strong>der</strong> eine Kirche, eine Gesundheitsstation,eine Schule und einkleines Internat für die Dalit-Kin<strong>der</strong><strong>der</strong> Umgebung gehören. „Unsere Kircheund das Internatshaus für die Kin<strong>der</strong>liegen sehr nahe beim Fluss. DieKirche stand fast ganz unter Wasserund ist sehr schwer beschädigt. <strong>Das</strong>Internat hat auch sehr gelitten unddie Bücher, Klei<strong>der</strong> und Spinde <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong> sind von den Fluten davon geschwemmtworden.“Ein Kind wird geborenStraßen, Brücken und Strommastensind durch die Flut ebenfalls zerstört,so dass die Dörfer tagelang von <strong>der</strong>Welt abgeschnitten bleiben. „Die erstenTage waren entsetzlich. Es gab keinTrinkwasser, keinen Strom, nicht genugzu essen und keine Kleidung zumWechseln“, erzählt Pater Eric. „DieFlut wurde über Nacht immer stärkerund versetzte alle Leute in Panik. Vielesind nur mit dem, was sie auf demLeib trugen, in unsere Krankenstationgeflohen, weil sie etwas höher gelegenist. Bei einer Frau setzten in <strong>der</strong> Nacht– wahrscheinlich durch den Schock– die Wehen ein und sie brachte ihrKind auf die Welt. Zum Glück konntenwir eine kleine Ecke in unsererKrankenstation für sie und das Neugeboreneherrichten.“Antwort auf den SOS-RufErst nach zwei Tagen erreichen Jesuitenaus dem nahegelegenen Manvidas Katastrophengebiet mit den erstenHilfsgütern. „<strong>Das</strong> letzte Stück warwegen <strong>der</strong> weggespülten Straßen nurzu Fuß zu bewältigen und sie musstenalles auf den Schultern tragen.“ PaterEric, Pater Maxim und die an<strong>der</strong>enJesuiten schicken einen SOS-Ruf anbefreundete Organisationen und Orden<strong>der</strong> Umgebung. „Die Antwortwar überwältigend“, erzählt PaterMaxim. „Die Teams, die wir aus Ordensfrauen,Krankenschwestern, Jesuitenund vielen Freiwilligen zusammenstellenkonnten, fingen sofort an,Lebensmittel, Trinkwasser, Kleidungund medizinische Versorgung in dieDörfer zu bringen, die wie<strong>der</strong> erreichbarwaren.“Nur noch SteinhaufenDie von Jesuiten geleitete LoyolaSchule in Manvi schließt vorübergehend,alle 35 Lehrerinnen und Lehrersowie viele <strong>der</strong> älteren Schüler fahrennach Pannur, um zu helfen. Mit dabeiist Linda, eine junge Deutsche, die in
SÜDINDIENManvi über die <strong>Jesuitenmission</strong> eineneinjährigen Freiwilligendienst leistet:„Die Lehrerinnen haben ihre eigenenSaris eingepackt, um den Menschenerst einmal etwas zum Anziehen gebenzu können. <strong>Das</strong>, was wir beiunserer Ankunft in Pannur gesehenhaben, war wirklich schlimm. Aberin Hulugunchi war es eigentlich nochviel schlimmer. Vom Dorf war nichtsmehr zu sehen. Nur noch Steinhaufen.Die, die sowieso schon arm sind,haben nun überhaupt nichts mehr.“Die Teams organisieren in den Dörferndie Kin<strong>der</strong>betreuung, helfen beimAufbau <strong>der</strong> provisorischen Zelte, verteilenLebensmittel, leisten seelischenund medizinischen Beistand.Schlangen im SchlammMit dem verschmutzten Wasser kommenKrankheiten und Schlangen. PaterEric schau<strong>der</strong>t es: „<strong>Das</strong> Schlimmste,wenn du von Wasser umgebenbist, sind die Schlangen. Nach <strong>der</strong> Flutwurden schon fünf Leute von Kobrasgebissen.“ Für die in den Trümmernund im Schlamm spielenden Kin<strong>der</strong>sind die Schlangen eine große Gefahr.Ganze Zeltstädtesind entlang <strong>der</strong>Wege entstanden.xxxxxxxxPater Dominicvor dem Rohbaudes Katechistenzentrums.xxxxxxxxPater Dominicvor dem Rohbaudes Katechistenzentrums.weltweit 7