Das Magazin der Jesuitenmission
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KUNSTJesus aus AfrikaEin afrikanisches Leben Jesu zeigt unsere diesjährige Weihnachtskunst. Essind Bil<strong>der</strong>, die nicht in Museen hängen, son<strong>der</strong>n millionenfach bei Predigtenund Katechesen in ganz Afrika zum Einsatz kommen.Die Messe findet im Freienstatt. Um 6 Uhr morgens istPater Orlando aufgebrochen,um zu Fuß das kleine Dorf in denBergen Nordkameruns zu erreichen.Frauen, Männer, Kin<strong>der</strong> sitzen erwartungsvollauf einfachen Holzbänken.Viele von ihnen sind keine Christen.„Sie kommen, weil hier etwas passiert,weil sie die Gemeinschaft schätzen,weil ihnen die Lie<strong>der</strong> und Geschichtengefallen“, erklärt <strong>der</strong> Pater. Vor allemkommen sie wegen <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>. Großsind sie, eingeschweißt in durchsichtigeFolie und oben mit Ringen zusammengehalten.<strong>Das</strong> Evangelium erzähltPater Orlando mit Hilfe dieser Bil<strong>der</strong>.Hören mit den AugenFür jede Szene schlägt er ein neues Bildauf und die Verkündigung des Evangeliumsgeht nahtlos in Predigt undKatechese über. Alle Gläubigen undInteressierten sind nicht nur mit demOhr bei <strong>der</strong> Sache, son<strong>der</strong>n auch mitden Augen. Sie kennen die Welt dieserBil<strong>der</strong>. Maria, die vor <strong>der</strong> Strohhüttesitzt und auf offenem Feuer kocht.Eine Geburt in einer provisorischenUnterkunft, ganz ohne medizinischeVersorgung. Die Verzweiflung überden viel zu frühen Tod eines Kindesund <strong>der</strong> Wunsch, dass jemand kommenmöge, um ihm das Leben wie<strong>der</strong>einzuhauchen. Die Zugehörigkeit zueiner Gemeinschaft, in <strong>der</strong> zusammengegessen, gefeiert, gehofft undgeträumt wird. Und dieses Gefühl desWie<strong>der</strong>erkennens ist nicht nur hier so,son<strong>der</strong>n in vielen tausend an<strong>der</strong>en afrikanischenchristlichen Gemeinden.Die Bil<strong>der</strong> von Jesu MafaEs war im Jahr 1973, als kleine christlicheGemeinschaften aus dem Stamm<strong>der</strong> Mafa in Nordkamerun dieses Bil<strong>der</strong>projektin Angriff genommen haben.Sie fanden einen Kreis französischerMaler, die nach fotografischen Vorlagenund mit großer Einfühlungskraft einenumfangreichen Zyklus von katechetischenBil<strong>der</strong>n schufen. Bekannt gewordensind sie als „Bil<strong>der</strong> von Jesu Mafa“.„Es ist wichtig und notwendig, das LebenJesu auf unsere afrikanische Weisekünstlerisch zum Ausdruck zu bringen.So haben es doch auch die Menschenan<strong>der</strong>er Kulturkreise seit langem getan“,meint P. Pondy von <strong>der</strong> Direktion<strong>der</strong> Katholischen Schulen in Yaounde.Ein Katechist aus Uganda ist überzeugt,dass „die Bil<strong>der</strong> von Jesu Mafa meinenSchülern geholfen haben, sich mehrund tiefer mit Jesus zu identifizieren alssie es je zuvor getan hatten.“ Sechs Millionendieser Bil<strong>der</strong> wurden bis heutein 83 Län<strong>der</strong> verschickt. Sie haben dasJesusbild afrikanischer Chris ten neu geprägt.Einige Bil<strong>der</strong> zeigen wir auf denfolgenden Seiten.Joe Übelmesser SJEgal, in welchesafrikanische Landman kommt: DieseMariendarstellungvon Jesu Mafa findetsich in Kirchen,Kapellen, Ordenshäusernund Wohnungenhun<strong>der</strong>ttausen<strong>der</strong>afrikanischer Familien.weltweit 15