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6 Verkehr | 11. Mai 2012 | Nr. 19<br />

KOMBI-VERKEHR<br />

BINNENSCHIFFFAHRT UND KOMBI-VERKEHR<br />

Chancen für einen intermodalen Donauraum<br />

Will man das Binnenschiff in den Kombi-Verkehr einbinden, müssen zuerst Infrastruktur und Hinterlandverbindungen geschaffen werden und nicht<br />

erst, wenn sich eine Nachfrage abzeichnet. Eine Analyse von Thore Arendt, Geschäftsführer der Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr.<br />

Während der multimodale Verkehr<br />

von und nach Österreich<br />

auf der Schiene weiter Wachstum<br />

verzeichnet, entwickeln sich<br />

die Transporte per Binnenschiff<br />

auf der Donau weit weniger positiv.<br />

„Verwunderlich eigentlich,<br />

bedenkt man das Einzugsgebiet<br />

der Donau und die Möglichkeiten,<br />

die sich hier für intelligente<br />

intermodale Systemverbindungen<br />

ergeben“, findet Thore<br />

Arendt, Geschäftsführer der<br />

deutschen Studiengesellschaft<br />

für den Kombinierten Verkehr<br />

(SGKV) in Berlin.<br />

Rhein oder Elbe als<br />

Vorbild?<br />

Allein aufgrund der Dimensionen<br />

des Donaustroms und der zahlreichen<br />

Länder, die er verbindet,<br />

stellt sich für ihn die Frage, ob<br />

hier perspektivisch nicht ähnliche<br />

Möglichkeiten ruhen wie am<br />

Rhein und an der Elbe. So verfügt<br />

beispielsweise der Hafen Galati<br />

über einen Anschluss zum<br />

Breitspurnetz, der für strategische<br />

Verkehre zwischen Europa und<br />

den angrenzenden Staaten durchaus<br />

Potenzial bietet, etwa für die<br />

Verteilerwege der Automobilindustrie.<br />

Dennoch fanden die multimoda-<br />

www.rolsped.com<br />

len Angebote bisher wenig Anklang.<br />

Ende März wurde der<br />

Containerdienst auf der Donau,<br />

genannt HELO I und von der<br />

Helog<strong>ist</strong>ics Holding betrieben,<br />

eingestellt. Teils waren hier nach<br />

Angaben des Betreibers die nautischen<br />

Verhältnisse schuld, teils<br />

konnte aber das Angebot einfach<br />

nicht überzeugen.<br />

Wie die Potenziale des Wirtschaftsraums<br />

Donau zu aktivieren<br />

sind, darüber besteht noch<br />

Uneinigkeit. Arendt: „Entscheidend<br />

für die Entwicklung <strong>ist</strong> aber<br />

die Frage, welche Rolle die Ausbildung<br />

einer tragfähigen log<strong>ist</strong>ischen<br />

Infrastruktur spielen kann<br />

und muss.“<br />

Bündelung der Angebote<br />

<strong>ist</strong> wichtig<br />

Während beispielsweise das Binnenschiff<br />

für den Standort Österreich<br />

durchaus attraktive Möglichkeiten<br />

der intermodalen Anbindung<br />

an die nachgelagerten<br />

Staaten an der Donau biete, fehle<br />

es aber me<strong>ist</strong> an der Bündelung<br />

von entsprechenden Mengen, um<br />

richtungspaarige Verkehre oder<br />

Umlaufstrategien einzurichten,<br />

schätzt der Kombi-Experte aus<br />

Berliner Sicht die Dinge ein.<br />

Diese Bündelung könne aber nur<br />

mit einer geeigneten multimodalen<br />

Infrastruktur erfolgen. Außerdem<br />

könne durch die Schaffung<br />

le<strong>ist</strong>ungsfähiger Log<strong>ist</strong>ikschnittstellen<br />

in den MOE-Staaten ein<br />

wichtiger Impuls für Ansiedlungen<br />

im Donauraum erzeugt werden.<br />

So wichtig le<strong>ist</strong>ungsfähige Log<strong>ist</strong>ikschnittstellen<br />

für die Entwick-<br />

» Es muss ein wirtschaftlich attraktives und<br />

funktional interagierendes Netzwerk aus<br />

multimodalen Standorten etabliert werden. «<br />

Speed Matters.<br />

Der Läufer braucht Kraft und Ausdauer gleichermaßen<br />

um schnell zu sein. Im Containeroperating sind die<br />

selben Eigenschaften gefragt. Besonders wenn man für<br />

seine Kunden das Trikot des führenden trägt und aus<br />

Lieferzeiten Bestzeiten macht. So verstehen wir jeden Auftrag<br />

als Sprint – auch wenn er über lange Strecken geht.<br />

Die schnellen machen das Rennen:<br />

Operating <strong>ist</strong> unsere Disziplin.<br />

Roland Spedition GmbH - Austria<br />

A-2320 Schwechat, T: (+43 1) 728 37 43, F: 720 22 40<br />

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lung des Donauraumes auch sein<br />

mögen, sie lassen sich ohne Unterstützung<br />

und Koordination<br />

der europäischen Gemeinschaft<br />

kaum realisieren. Diese Notwendigkeit<br />

<strong>ist</strong> der europäischen Politik<br />

durchaus bewusst, die Projektstrategie<br />

der Transeuropäischen<br />

Netze <strong>ist</strong> in diesem<br />

Zusammenhang wichtig für die<br />

Entwicklung der Transportinfrastrukturen.<br />

Wünschenswert wäre<br />

auch eine stärkere Ausrichtung<br />

auf die Entwicklung der log<strong>ist</strong>ischen<br />

Knotenpunkte, allen voran<br />

einer modernen Hafeninfrastruktur<br />

an der Donau.<br />

Anbindung des Hinterlandes<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt <strong>ist</strong><br />

die Anbindung des Hinterlandes<br />

der Donauhäfen, „hier muss ein<br />

wirtschaftlich attraktives und<br />

funktional interagierendes Netz-<br />

UNTERNEHMEN<br />

werk aus multimodalen Standorten<br />

etabliert werden, damit sowohl<br />

die Speditionen als auch die<br />

verladende Wirtschaft die positiven<br />

Effekte erkennen können“,<br />

so Arendt. Diese Infrastruktur<br />

muss rechtzeitig geschaffen werden.<br />

Die Erfahrungen bei der Terminal-Entwicklung<br />

in den Ländern<br />

Europas haben gezeigt, dass<br />

solche Infrastrukturen bereits<br />

vorhanden sein müssen, wenn die<br />

Nachfrage einsetzt. Die Verzögerung<br />

des Infrastrukturaufbaus<br />

durch zum Teil enorme Vorlauf-<br />

und Entwicklungszeiten führe<br />

unweigerlich dazu, dass vorhandene<br />

Verlagerungspotenziale ungenutzt<br />

blieben, so die Beobachtung<br />

der SGKV. Die einzige Alternative<br />

<strong>ist</strong> dann zume<strong>ist</strong> der<br />

Straßengüterverkehr auf langen<br />

Strecken, da sich Kombinierte<br />

Verkehre aufgrund fehlender Kapazitäten<br />

bei den Terminals dann<br />

nicht bündeln lassen, um die<br />

wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Vorteile intermodaler Systemlösungen<br />

der Log<strong>ist</strong>ik nutzen<br />

zu können.<br />

Durch die Donauraumstrategie<br />

wurde bereits für eine gemeinsam<br />

getragene wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Donauraumes ein<br />

wichtiger Grundstein gelegt.<br />

Auch wenn diese Strategie keine<br />

weiteren fi nanziellen Mittel zur<br />

Verfügung stellt, „so kann sie<br />

doch ein le<strong>ist</strong>ungsfähiges Instrument<br />

sein, um die zahlreichen<br />

Fördermittel, die sich aus Fonds<br />

für die regionale Entwicklung,<br />

Kohäsions- und europäischen Sozialfonds<br />

zusammensetzen, wirksam<br />

zu bündeln“, betont Arendt.<br />

Theo Arendt, Geschäftsführer SGKV<br />

SGKV<br />

Ziel der Donauraumstrategie<br />

Das vorrangige Ziel der Strategie,<br />

den Güterverkehr per Binnenschiff<br />

um 20 Prozent bis 2020 zu<br />

erhöhen, we<strong>ist</strong> in die richtige<br />

Richtung. Einzig das Vorgehen,<br />

um diese Mittel auch wirksam<br />

einzusetzen, muss weiter abgestimmt<br />

und entwickelt werden.<br />

Hier <strong>ist</strong> nicht nur die Binnenschifffahrt<br />

selbst, sondern auch<br />

ihre Anbindung an das Hinterland<br />

der jeweiligen Häfen zu betrachten.<br />

Veranstaltung<br />

Am Dienstag dieser Woche trafen<br />

sich auf Einladung der Studiengesellschaft<br />

für den Kombinierten<br />

Verkehr e.V. (SGKV) im bayernhafen<br />

Regensburg Experten, um<br />

über die strategischen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

intermodaler<br />

Konzepte für den Donauraum zu<br />

diskutieren. Die Vorträge und Ergebnisse<br />

der Diskussionen können<br />

bei der SGKV (www.sgkv.de)<br />

abgefragt werden.<br />

HHLA und DB stellen<br />

Beteiligungen neu zusammen<br />

Die Hamburger Hafen und Log<strong>ist</strong>ik AG (HHLA) und die Deutsche Bahn stellen ihre<br />

Engagements im Kombi-Verkehr auf eine neue Basis.<br />

Im Zuge der Neuordnung der Beteiligungen<br />

übernimmt die<br />

HHLA die Anteile der DB an den<br />

Intermodalgesellschaften Polzug<br />

(33,3 Prozent) und Metrans<br />

(35 Prozent). Im Gegenzug geht<br />

die bisherige 50-Prozent-Beteiligung<br />

der HHLA an der TFG<br />

Transfracht auf die DB über.<br />

Nach Realisierung der Transaktionen<br />

wird die HHLA 86,5 Prozent<br />

an der Metrans und inklusive<br />

einer Kapitalerhöhung<br />

74,5 Prozent an der Polzug Intermodal<br />

halten, die DB Mobility<br />

Log<strong>ist</strong>ics AG 100 Prozent an der<br />

TFG Transfracht, heißt es dazu.<br />

Über die Kaufpreise wurde Stillschweigen<br />

vereinbart. Der<br />

HHLA-Aufsichtsrat hat den Vereinbarungen<br />

Ende April zugestimmt.<br />

Bei der DB durchläuft<br />

der Beschluss derzeit die zuständigen<br />

Gremien. Die Transaktio-<br />

nen stehen noch unter dem Vorbehalt<br />

der Zustimmung der<br />

zuständigen Kartellbehörden.<br />

Anpassung an maritime<br />

Log<strong>ist</strong>ikprozesse<br />

Diese Entfl echtung ermöglicht es<br />

der HHLA, ihre Intermodalgesellschaften<br />

noch konsequenter<br />

auf das Anforderungsprofi l der<br />

maritimen Log<strong>ist</strong>ik auszurichten.<br />

Dabei setzt die HHLA verstärkt<br />

auf den Einsatz eigener Produktionsmittel,<br />

mit deren Hilfe sich<br />

die operativen Prozesse auf der<br />

Schiene im europäischen Hinterland<br />

optimieren lassen. Zu diesen<br />

Produktionsmitteln zählen insbesondere<br />

moderne Inlandterminals,<br />

Waggons und auch Lokomotiven.<br />

Nicht betroffen von der Neustrukturierung<br />

der Gesellschafteranteile<br />

<strong>ist</strong> die operative<br />

Zusammen arbeit zwischen der<br />

TFG Transfracht und den HHLA<br />

Container Terminals bei den<br />

Bahnverkehren mit dem Hamburger<br />

Hafen. Dies gilt auch für<br />

den Le<strong>ist</strong>ungseinkauf von Metrans<br />

und Polzug bei der DB und<br />

ihren Tochtergesellschaften.<br />

Bei Polzug strebt die HHLA eine<br />

weitere Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

mit der polnischen<br />

PKP Cargo an, die auch weiterhin<br />

an Polzug Intermodal beteiligt<br />

<strong>ist</strong>. Hieraus könne sich in der<br />

Folge eine Aufstockung der Anteile<br />

der PKP Cargo an der Polzug<br />

Intermodal ergeben, teilt<br />

HHLA mit. Durch die Entfl echtung<br />

der Gesellschaften wird sich<br />

das Segment Intermodal der<br />

HHLA in zentralen Kenngrößen<br />

verändern. Wesentliche Effekte<br />

sind aus der Entkonsolidierung<br />

der TFG Transfracht zu erwarten.

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