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Inhalt IPD_1.2007 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn

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Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Referat <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Domplatz 3<br />

33098 <strong>Paderborn</strong><br />

1/2007


Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

eine in der letzten Zeit oft gehörte Frage lautet: „Wann erscheint das neue Gotteslob?“<br />

Einen Erscheinungstermin können wir noch nicht nennen, aber wir glauben sagen zu<br />

dürfen, dass alles auf einem guten Weg ist und ein Buch <strong>im</strong> Entstehen begriffen ist, das<br />

unseren Gemeinden eine wichtige Hilfe sein wird bei der Feier der unterschiedlichen<br />

Gottesdienstformen.<br />

Recht häufig wird auch die Frage gestellt, wie es denn mit der <strong>Kirchenmusik</strong> in unserem<br />

<strong>Erzbistum</strong> weiter gehe. Hierzu ist zu sagen, dass der Erzbischof eine Steuerungsgruppe<br />

beauftragt hat, ein Konzept zu erarbeiten, dass den neuen Bistumsstrukturen angepasst<br />

ist. Dieses Konzept liegt vor und wird in den verschiedenen Gremien beraten. Im ersten<br />

Halbjahr 2007 wird es zu Entscheidungen kommen. In diesem Zusammenhang<br />

verweisen wir auf die Rubrik „Im Blickpunkt“, in der Sie Gedanken zur <strong>Kirchenmusik</strong><br />

finden, die Weihbischof Dr. Wiesemann anlässlich der Weihe der Orgel der<br />

Liebfrauenkirche Hamm geäußert hat.<br />

Mit guten Wünschen für das Jahr 2007<br />

Thomas Dornseifer Dr. Paul Thissen<br />

Monsignore Referatsleiter <strong>Kirchenmusik</strong>


<strong>Inhalt</strong><br />

Im Blickpunkt 2<br />

Literaturhinweise 6<br />

Berichte und Nachrichten 18<br />

Termine 32<br />

Orgeln 5<br />

Anschriften 81<br />

1


Im Blickpunkt<br />

Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann<br />

Gedanken zur Bedeutung der Musik in der Kirche<br />

„Überall nach dem Nutzen suchen, passt nicht für den Hochgemuten und den<br />

Freien.“ (Aristoteles)<br />

Dieser Satz des großen griechischen<br />

Philosophen findet sich erstaunlicherweise<br />

<strong>im</strong> achten Buch der Politik, das<br />

Aristoteles fast ganz der Musik widmet.<br />

1 Was hat die Musik in einem „politischen“<br />

Buche zu suchen?<br />

Aristoteles versucht darin, die wesentlichen<br />

Grundlagen des Gemeinwesens,<br />

der „polis“, darzustellen. Dabei<br />

spielt für ihn die Erziehung der<br />

Jugend zu tugendhaften, hochgesinnten<br />

und freien Menschen eine<br />

wichtige Rolle. Worin aber besteht<br />

das wahrhafte menschliche Bildungsziel<br />

nach diesem Philosophen der<br />

griechischen Antike? Worin besteht<br />

die höchste Weise der Verwirklichung<br />

menschlicher Fähigkeiten und Anlagen?<br />

Die Antwort klingt in den Ohren<br />

einer modernen Leistungsgesellschaft<br />

befremdlich: nicht in der Arbeit,<br />

sondern in der Muße! „Denn wer<br />

arbeitet, arbeitet für ein Ziel, das er<br />

noch nicht erreicht hat, das wahre<br />

Glück aber ist selbst Ziel und bringt,<br />

wie allen feststeht, nicht Schmerz,<br />

2<br />

sondern Lust.“ „Die Muße schein Lust,<br />

wahres Glück und seliges Leben in<br />

sich selbst zu tragen. Das ist aber<br />

nicht der Anteil derer, die arbeiten,<br />

sondern derer, die feiern.“ 2<br />

Wer nun meint, Aristoteles würde<br />

hiermit einem müßiggängerischen<br />

Schlendrian das Wort reden, hat sich<br />

natürlich gründlich geirrt. Auch<br />

schätzt Aristoteles den Wert der<br />

menschlichen Arbeit, die für uns gerade<br />

auf dem Hintergrund hoher Arbeitslosigkeit<br />

von besonderer Bedeutung<br />

ist, nicht gering. Aber er weiß,<br />

dass für die Würde des Menschen<br />

noch etwas ausschlaggebend ist, das<br />

er mit dem alten Wort „Muße“ bezeichnet.<br />

Für ihn zeigt sich die Kultur<br />

und Überlebensfähigkeit einer Gesellschaft<br />

darin, ob sie fähig zur Muße ist;<br />

das heißt, dass sie die Tugendhaftig-<br />

1 Vgl. hierzu J. Ratzinger, Das Fest des Glaubens.<br />

Versuche zur Theologie des Gottesdienstes, Einsiedeln<br />

1981, 86-111, insbes. 98 Anm. 27.<br />

2 Aristoteles, Politik VIII, 3; 1338 a, 1ff.


keit besitzt, sich nicht von den niedrigen<br />

Dingen in Bann schlagen zu lassen,<br />

sondern <strong>im</strong> Gegenteil Räume<br />

und Zeiten für die Ruhe öffnet und<br />

schützt, um sich den über den Alltag<br />

erhebenden Dingen zuwenden zu<br />

können. Solch ein freies Sich-Erheben<br />

vollzieht und erhält sich nicht von<br />

selbst, es muss geradezu von Kindheit<br />

an eingeübt werden: „Und so leuchtet<br />

denn ein, dass man auch für den<br />

würdigen Genuss der Muße erzogen<br />

werden und manches lernen muss,<br />

und dass diese Seite der Erziehung<br />

und des Unterrichts ihrer selbst wegen<br />

da ist, während das, was für die<br />

Arbeit gelernt wird, der Notdurft<br />

dient und Mittel zum Zwecke ist.“ 3<br />

Was ein solcher Gedanke für Auswirkungen<br />

auf die Bedeutung des Schutzes<br />

der Sonntagsruhe und der Erhaltung<br />

echter sonntäglicher Feier und<br />

Kultur beinhaltet – insbesondere auf<br />

dem Hintergrund der momentan in<br />

jedes Heiligtum einbrechenden „Allmacht“<br />

des Wirtschafts- und<br />

Konsumlebens – kann nur angedeutet<br />

werden.<br />

Aristoteles zögert jedenfalls nicht,<br />

Menschen, die sich nur von der Arbeit<br />

her definieren, „Banausen“ zu nennen.<br />

Und auch der aktuellen<br />

Bildungsdebatte täten diese Gedan-<br />

ken gut. Stattdessen wird nicht selten<br />

trotz aller alarmierenden Signale<br />

noch weiterhin an der musischen Bildung<br />

gekürzt – oder sie auf Weise der<br />

Banausen betrieben. 4 Umso kostbarer<br />

die Orte, wo echte Kultur gepflegt<br />

und gefördert wird!<br />

Unter allem, was zur Bildung des<br />

Menschen gehört, n<strong>im</strong>mt für Aristoteles<br />

die Musik eine Sonderstellung<br />

ein. Sie ist keinem Geschäft und keinem<br />

Zweck zugeordnet, sie ist nicht<br />

ihres Nutzens wegen da, sondern sie<br />

ist „für edle Geistesbefriedigung in<br />

der Muße best<strong>im</strong>mt“. Musik finden<br />

wir bei den alten Philosophen unter<br />

den Beschäftigungen, „die eines freien<br />

Mannes würdig sind.“ 5 In diesem<br />

Zusammenhang fällt bei Aristoteles<br />

der eingangs zitierte Satz: „Überall<br />

den Nutzen suchen, passt nicht für<br />

den Hochgemuten und Freien.“ 6<br />

3 A. a. O., 8ff<br />

4 Das soll kein Angriff auf die wertvollen Bemühungen<br />

der Pädagogen und Musiker sein, sondern die<br />

Umstände, unter denen nicht selten die Erziehungsarbeit<br />

durchgeführt werden muss, beleuchten,<br />

da diese ebenfalls nicht selten von solchen<br />

gesetzt werden, die nicht allzu viel Ahnung hiervon<br />

haben. Umso erfreulicher dort, wo es sich nicht so<br />

verhält!<br />

5 Aristoteles, Politik VIII, 3; 1338a, 21ff.<br />

6 A. a. O., 1338b, 2ff (hier zitiert nach Ratzinger, a. a.<br />

O., 98).<br />

3<br />

Im Blickpunkt


Im Blickpunkt<br />

Die Liebfrauen-Gemeinde in Hamm<br />

leistet sich den „Luxus“ einer neuen<br />

Orgel und die Kultur anspruchsvoller,<br />

gepflegter <strong>Kirchenmusik</strong>. Da mag<br />

man, gerade in unserer Zeit, schnell<br />

geneigt sein, Kosten-Nutzen-Rechnung<br />

zu erstellen. Und auch für Jesus<br />

gehört das rationale Kalkül durchaus<br />

zu den wichtigen Lebensgrundlagen<br />

(vgl. Lk 14, 28ff). Aber dann gibt es<br />

auch das Große, das über jeden Nutzen<br />

und jedes Kalkül Erhabene, das<br />

Überschwängliche und dem Anschein<br />

nach Verschwenderische in seinem<br />

ganzen Wesen und seiner Haltung.<br />

Vielleicht ist Judas, den wir den Verräter<br />

nennen und von dem das Johannesevangelium<br />

sagt, dass er die Kasse<br />

hatte, genau daran in dem Moment<br />

zerbrochen, als Maria, die Schwester<br />

Lazarus, sechs Tage vor dem Paschafest<br />

ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl<br />

nahm und es über die Füße<br />

Jesu goss – und er sie gewähren ließ<br />

(vgl. Joh 12,1ff).<br />

Die Musik in der Kirche ist vergleichbar<br />

mit diesem wertvollen, duftenden<br />

Öl, mit dessen Kostbarkeit und Sinnlichkeit,<br />

die von Erhabenheit und<br />

Würde künden. Die Musik vermag in<br />

uns das Große anzurühren, das uns<br />

über die reine Notdurft des Lebens<br />

4<br />

erhebt und uns für Tabor-Augenblikke<br />

in die Nähe Gottes führt: „Die Armen<br />

habt ihr <strong>im</strong>mer bei euch, mich<br />

aber habt ihr nicht <strong>im</strong>mer bei euch“<br />

(Joh 12,8). Das Öl in den Lampen all<br />

derer, die zum Hochzeitsmahl geladen<br />

sind, das sind die Lob- und Dankgesänge<br />

in ihren Herzen und auf ihren<br />

Lippen (vgl. Mt 25, 1ff).<br />

Indem Aristoteles gegen den<br />

Platonismus den Sinnen wieder den<br />

angemessenen Platz in der Erfassung<br />

der Wirklichkeit gegeben und der große<br />

Kirchenlehrer Thomas von Aquin<br />

diesen Ansatz für die Kirche fruchtbar<br />

gemacht hat, konnte letztlich ein falscher<br />

Purismus <strong>im</strong> Gottesdienst der<br />

Kirche vermieden werden. „Durch das<br />

Lob Gottes“, so schreibt der hl. Thomas,<br />

„steigt der Mensch <strong>im</strong> Gemüt zu<br />

Gott empor“ und er fährt fort: „So<br />

werden wir alle Zuhörenden zur Ehrfurcht<br />

geführt“; d. h. Zur Erfahrung<br />

der Größe Gottes zusammen mit den<br />

anderen Gläubigen in der erlebten<br />

Gemeinschaft der Kirche. 7 Nach dem<br />

Zusammenbruch des römischen<br />

Staatswesens wurde das Christentum<br />

zur neuen gestalterischen Kraft<br />

des Gemeinwesens. Die Kirche verstand<br />

sich als „neue Polis“, mit der<br />

7 Zitiert nach Ratzinger, a. a. O., 102.


Vision jener neuen Stadt in Geist und<br />

Herzen, die vom H<strong>im</strong>mel niedersteigt,<br />

und in der Lobgesang Gottes, das Musizieren<br />

der Engel und aller Erlösten,<br />

der schönste Ausdruck ihrer nie endenden<br />

Lebensfreude ist (vgl. Offb 14,<br />

3; 19, 1ff; 21, 1ff).<br />

So spiegelt die Musik über allen innerweltlichen<br />

Nutzen und Gebrauch hinweg<br />

etwas von der Unverfügbarkeit<br />

und Würde, von der durchgeistigten<br />

Sinnlichkeit und Lebensfülle des H<strong>im</strong>mels,<br />

von der Freude und Freiheit der<br />

Kinder Gottes wider. Sie vermag alle<br />

menschlichen Situationen und St<strong>im</strong>mungen,<br />

Trauer wie Freude, Verzweiflung<br />

wie Hoffnung in die Gegenwart<br />

des lebendigen Gottes hinein<br />

zu sammeln. Sie ist daher dem<br />

christlichen Gottesdienst, vor allem in<br />

seiner Höchstform, der Eucharistiefeier,<br />

<strong>im</strong> Innersten angemessen; ja,<br />

sie ist selbst lebendiger Teil der Liturgie.<br />

Sie n<strong>im</strong>mt von uns nicht die Sorge<br />

um das, was nottut, aber sie ist,<br />

vor allem innerhalb des Gottesdienstes,<br />

eine Kraftquelle, eine Quelle innerer<br />

Erneuerung für diesen wesentlichen<br />

christlichen Dienst an den „Armen“.<br />

Sie gibt das Bewusstsein für<br />

das, was uns über alle rein iridischen<br />

Definitionen erhebt, für das, was uns<br />

die Würde der Kinder Gottes, die<br />

Würde der „Hochgesinnten und Freien“<br />

gibt. Was wäre notwendiger gerade<br />

in unserer Zeit?<br />

aus: Festschrift anlässlich der Weihe<br />

der neuen Orgel in der Liebfrauenkirche<br />

Hamm<br />

5<br />

Im Blickpunkt


Literaturhinweise<br />

Bücher<br />

Josef Ratzinger /Benedikt XVI:<br />

Der Geist der Liturgie<br />

Eine Einführung<br />

Sonderausgabe 2006<br />

Verlag Herder Freiburg <strong>im</strong> Breisgau<br />

2000/2006<br />

ISBN -13: 978-3-451-29063-3<br />

ISBN-10: 3-451-29063-4<br />

Josef Ratzinger geht es in diesem<br />

Buch nicht um wissenschaftliche Auseinandersetzungen<br />

oder Forschungen,<br />

sondern um Hilfe zum Verstehen<br />

des Glaubens und zum rechten Vollzug<br />

seiner zentralen Ausdrucksform<br />

in der Liturgie. In seinem Vorwort vergleicht<br />

er die Liturgie mit einem<br />

Fresco, welches in der Zeit vor dem II.<br />

Vatikanischen Konzil „zwar unversehrt<br />

bewahrt, aber von einer späteren<br />

Übertünchung fast verdeckt war:<br />

Im Messbuch , nach dem der Priester<br />

sie feierte, wär ihre von den Ursprüngen<br />

her gewachsene Gestalt ganz gegenwärtig,<br />

aber für die Gläubigen<br />

war sie weithin unter privaten<br />

Gebetsanleitungen und -formen verborgen.<br />

Durch die Liturgische Bewegung<br />

und definitiv durch das II. Vatikanische<br />

Konzil wurde das Fresco frei-<br />

6<br />

gelegt.... inzwischen ist es durch kl<strong>im</strong>atische<br />

Bedingungen wie auch<br />

durch mancherlei Restaurationen<br />

oder Rekonstruktionen gefährdet<br />

oder droht zerstört zu werden, wenn<br />

nicht schnell das Nötigste getan wird,<br />

um diesen schädlichen Einflüssen<br />

Einhalt zu gebieten.“<br />

Das Buch gliedert sich in die folgenden<br />

vier Teile: Vom Wesen der Liturgie;<br />

Zeit und Raum in der Liturgie;<br />

Kunst und Liturgie; Liturgische Gestalt.<br />

Insgesamt 20 Seiten beschäftigen<br />

sich dabei ausschließlich mit dem<br />

Verhältnis Musik und Liturgie.<br />

Das Buch liefert jede Menge Antworten<br />

auf das, was Liturgie <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

ausmacht und bietet gerade<br />

auch dem <strong>Kirchenmusik</strong>er Wissen<br />

und Orientierungshilfe bei einem seiner<br />

zentralen Aufgaben.<br />

Gokus<br />

„Max Reger –<br />

Briefe an Karl Straube“<br />

Herausgegeben von Susanne Popp<br />

Ferd. Dümmlers Verlag<br />

Die Briefe zeugen von der Beziehung<br />

und Wechselwirkung von Komponist<br />

und Interpret, letztlich von der<br />

Einflussnahme Straubes auf den


Entstehungsprozess Regerscher Komposition.<br />

Straube und Reger wurden <strong>im</strong> gleichen<br />

Jahr 1873 geboren. Reger wuchs<br />

in der Enge einer oberpfälzer Kleinstadt<br />

auf, Straube dagegen in Berlin<br />

in weltoffener, großbürgerlicher Umgebung.<br />

Straube wird 1888 Schüler<br />

Heinrich Re<strong>im</strong>anns, damals Organist<br />

an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche;<br />

Reger wird 1890 von Hugo<br />

Riemann in Sondershausen in Wiesbaden.<br />

Berühmt wurde Straubes Bachinterpretation;<br />

er nutzte be<strong>im</strong> Spiel<br />

Bachscher Orgelwerke die Möglichkeiten<br />

der romantischen Orgel zu<br />

großangelegten dynamischen Steigerungen.<br />

Markus Breker<br />

Nikolaus Nonn:<br />

Singt Psalmen, Hymnen und Lieder<br />

Kleines Handbuch für den Kantorendienst<br />

Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz<br />

ISBN 3-7867-2509-8<br />

(mit Begleit-CD)<br />

Bei dieser nützlichen Veröffentlichung<br />

handelt es sich um ein Handbuch,<br />

bei dem die Bezeichnung „aus<br />

der Praxis – für die Praxis“ wirklich<br />

zutreffend ist. Der Verfasser ist<br />

Ordensmitglied in der Abtei Königsmünster<br />

in Meschede und dort u. a.<br />

als Kantor tätig. Die besondere Beziehung<br />

und Erfahrung des Autors zu<br />

der beschriebenen Tätigkeit drückt<br />

sich in vielen Beispielen, oft auch<br />

durch persönliche Bemerkungen in<br />

klaren und verständlichen Worten<br />

aus. Neben einem ausführlichen<br />

theoretischen Teil, in dem u. a. die<br />

Formen des Stundengebets, die Psalmen,<br />

die Psalmodie, Psalmtöne und<br />

auch die Quadratnotation erläutert<br />

werden, gibt es auch einen Abschnitt<br />

mit praktischen Tipps, die von der<br />

Sprech- und St<strong>im</strong>mbildung bis hin zu<br />

den verschiedensten Formen musikalischer<br />

Gestaltung reichen. Dieses<br />

wird ergänzt und hörbar gemacht<br />

durch eine Begleit-CD, die praxisnah<br />

und ungekünstelt mit den Kantoren<br />

des Konventes und einem Mescheder<br />

Kirchenchor die angeführten<br />

Gesangsbeispiele hörbar macht.<br />

Besonders erfreulich ist die anschauliche<br />

Art der schriftlichen Darstellung,<br />

welche die einzelnen Bereiche ebenso<br />

pointiert wie umfassend, pragmatisch,<br />

aber nie oberflächlich und zugleich<br />

leicht einprägsam zu vermitteln<br />

weiß sowie die Tatsache, dass<br />

7<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

über die Gestaltung der Antwortgesänge<br />

hinaus auch weitere Vorschläge<br />

zu Kantorengesängen gegeben<br />

werden, die in der vorgeschlagenen<br />

Vielfalt zweifellos eine große Bereicherung<br />

in den verschiedenen Formen<br />

des Gottesdienstes sein können.<br />

Noten<br />

Ariel Ramirez (*1921)<br />

8<br />

Krutmann<br />

Misa Criolla, Capriccio Musikverlag<br />

GmbH, Hamburg<br />

Diese lateinamerikanische Volksmesse<br />

wurde 1963 von Ariel Ramirez<br />

komponiert und gliedert sich auf in<br />

die fünf Ordinariumsteile einer traditionellen<br />

Messe. Nachdem sie 1964 in<br />

Buenos Aires zum ersten Mal aufgenommen<br />

wurde, zeichnete sich schon<br />

deutlich ab, dass dieses Werk weltweiten<br />

Anklang finden würde. Musikalisch<br />

beteiligt sind eine Solost<strong>im</strong>me<br />

(Tenor oder auch Alt), ein vierst<strong>im</strong>miger<br />

Chor, Klavier, Gitarre (Charango),<br />

eine Bauernflöte (Quena), bolivianische<br />

Panflöte (Siku) und eine Vielzahl<br />

von regionalen Schlaginstrumenten.<br />

Da es sich aber um eine „Volksmesse“<br />

handelt, lässt sie sich auch gut an die<br />

europäischen Gegebenheiten anpassen<br />

und verliert ihre Leidenschaft<br />

durch eine örtlich variierende Besetzung<br />

nicht.<br />

Das Kyrie spiegelt sehr eindrucksvoll<br />

die Einsamkeit eines argentinischen<br />

Hochplateaus wieder. Es ist ein wahrhaftiges<br />

Herabflehen des Herrn. Im<br />

Gloria findet man Rhythmen des argentinischen<br />

Karnevals wieder. Credo<br />

und Sanktus sind in einem 3 /4 und<br />

6 /8 Rhythmus notiert was zu ständigen<br />

Verschiebungen der schwereren<br />

Zeit führt. Das lyrische Agnus die ist<br />

<strong>im</strong> Stil der einhe<strong>im</strong>ischen Musik der<br />

südamerikanischen Grasebene und<br />

<strong>im</strong> quasi recitativo gehalten.<br />

Wer einmal nicht nur die südamerikanischen<br />

Farben, sondern auch die besondere<br />

theologische Tiefe dieser<br />

dort lebenden Menschen in seine<br />

Chorarbeit integrieren möchte, für<br />

den kann diese Messe zu einem reizvollen<br />

Erlebnis werden. Besonders beeindruckend<br />

ist die <strong>im</strong> Jahr 1998 bei<br />

Decca Records entstandene Aufnahme<br />

mit Mercedes Sosa.<br />

Komischke


Guido Haazen: Missa Luba<br />

Messe in kongolesischen Stil für Tenor<br />

solo, gemischten Chor und<br />

Percussion<br />

Warner, Miami (Florida), Chorpartitur<br />

und Percussion 9,95 Euro<br />

Die Missa Luba ist eine afrikanische<br />

Messvertonung, die vor etwa 50 Jahren<br />

von dem belgischen Kongo-Missionar<br />

Père Guido Haazen auf der<br />

Grundlage charakteristischer afrikanischer<br />

Musikelemente geschrieben<br />

wurde.<br />

Das Notieren von Musik ist ein europäischer<br />

Kompromiss, für afrikanische<br />

Verhältnisse ist die Komposition<br />

eines Musikstückes grundsätzlich ungewöhnlich.<br />

Dort wird Musik nicht<br />

rational als Vortragsstück angesehen,<br />

sondern als eine Kunst, die den ganzen<br />

Menschen erfasst und von allen<br />

gemeinsam ausgeführt wird. Durch<br />

die Notierung von Basiselementen<br />

afrikanischer Musik bietet sich mit<br />

dieser Messe auch für europäische<br />

Chöre die Chance, sich dieser Musikform<br />

zu nähern, deren Wurzeln ebenso<br />

traditionell wie archaisch sind.<br />

Neben dem Gesang (die Solost<strong>im</strong>me<br />

kann einzeln oder durch eine kleinere<br />

Gruppe ausgeführt werden) sind<br />

Trommeln und verschiedenen<br />

Percussionsinstrumente die einzige<br />

musikalische Begleitung. Besonders<br />

den Trommeln kommt eine wichtige<br />

Bedeutung zu, durch sie können <strong>im</strong><br />

afrikanischen Kulturraum alle wesentlichen<br />

Aspekte des menschlichen<br />

Lebens ihren kulturellen Ausdruck erfahren.<br />

Durch die Verwendung von<br />

Ostinato-Modellen und antiphonale<br />

Techniken (Call und Response) entsteht<br />

eine Gemeinschaftsmusik, die<br />

von vielen schnell aufgenommen und<br />

mitgemacht werden kann. Durch<br />

mehrfache Wiederholungen erhält<br />

die Musik beschwörende Züge bis hin<br />

zum Ekstatischen und lässt je nach<br />

emotionaler Ergriffenheit und regionalen<br />

Konventionen Raum für die verschiedensten<br />

Arten von musikalischer<br />

und gestischer Beteiligung wie<br />

Sprechgesang, Klatschen, singen oder<br />

tanzen. Durch die Elemente von Musik,<br />

Bewegung und Improvisation ergibt<br />

sich <strong>im</strong> Gottesdienst afrikanischer<br />

Christen oftmals eine Lebendigkeit,<br />

die für europäische Christen<br />

nicht leicht nachzuvollziehen ist.<br />

In der Verbindung eines lateinischen<br />

Messtextes, der exemplarisch die europäische<br />

Kultur vertritt auf der einen<br />

9<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

und traditioneller afrikanischer Elemente<br />

auf der anderen Seite stellt die<br />

Missa Luba auch noch nach fast 50<br />

Jahren eine Herausforderung für die<br />

Weltkirche dar. Dies wird erst in vollen<br />

Maß deutlich, wenn man sich den<br />

Unterschied zwischen dem europäischen<br />

kognitiven, kontemplativen<br />

und dem afrikanisch emotionalen,<br />

beschwörenden Kult vergegenwärtigt.<br />

Hier kann die Missa Luba eine<br />

Brücke zum Prozess der Inkulturation<br />

bilden und Begegnung schaffen.<br />

Nach eigenen Erfahrungen mit verschiedenen<br />

Aufführungen sowohl der<br />

Missa Luba als auch mit der Missa<br />

Criolla können in einer interkulturellen<br />

Zusammenarbeit von<br />

Chören und afrikanischen bzw. Südamerikanischen<br />

Musikern bereichernde<br />

Begegnungen und spannende musikalische<br />

Prozesse geschehen. Aber<br />

auch in eigenen Aufführungen kann<br />

diese Musik für viele Gruppen interessant<br />

und belebend sein.<br />

Im Umgang mit dem Notentext sollte<br />

man es nicht an Flexibilität und Kreativität<br />

fehlen lassen, die bis zu Arrangements<br />

für die jeweiligen Verhältnisse<br />

gehen darf. Hier könnten sowohl<br />

in der Anordnung der Partitur-<br />

10<br />

systeme und der St<strong>im</strong>mverteilung als<br />

auch <strong>im</strong> Ambitus (teilweise hohe Lagen<br />

für die Frauenst<strong>im</strong>men) Eingriffe<br />

bis hin zu Oktavierungen erfolgen,<br />

ohne der Musik substanziell schädlich<br />

zu sein.<br />

Krutmann<br />

Lore-Ley<br />

Chorbuch Deutsche Volkslieder<br />

für gemischten Chor a cappella<br />

Carus Verlag 2.201 (27,40 Euro,<br />

ab 10 Exempl. 13,70 Euro)<br />

Woran mag ein Chorleiter denken,<br />

wenn er <strong>im</strong> Verzeichnis die<br />

Komponistennamen Thomas Gabriel,<br />

Alan Wilson, John Hoybye, Vic Nees;<br />

Józef Swider oder Vytautas Miskinis<br />

sieht? Wahrscheinlich eher an NGL-<br />

Arrangements oder moderne geistliche<br />

Chormusik, aber doch nicht etwa<br />

an deutsches Volkslied...<br />

Doch genau so ist es, neben diesen<br />

bekannten und angesagten<br />

Komponistennamen treten natürlich<br />

noch einige andere auf, die zum Thema<br />

Volkslied neue, brauchbare und<br />

abwechlungsreiche Sätze aufs Papier<br />

gebracht haben. Insgesamt 146 Sätze<br />

auf 222 Seiten bieten eine reichhaltige<br />

Auswahl – wie es <strong>im</strong> Vorwort heißt<br />

– an „zeitgemäßen, patina-


ereinigten“ Liedsätzen, die vom Anspruch<br />

her mit einem Laien- oder<br />

Schulchor rechnen und <strong>im</strong> mittleren<br />

Schwierigkeitsgrad anzuordnen sind.<br />

Bei den oben genannten<br />

Komponistennamen fällt bereits auf,<br />

dass der Begriff deutsches Volkslied,<br />

der für manchen noch historisch stigmatisiert<br />

sein mag, nicht mehr in<br />

enge musikalische Grenzen zu fassen<br />

ist. Neben modernen, teils jazzigen<br />

Arrangements sind hier aber ebenso<br />

Liedsätze der Renaissance (Isaac,<br />

Senfl) und der romantischen Tradition<br />

(Brahms, Silcher, Reger) und auch<br />

weihnachtliche Kirchenliedsätze anzutreffen.<br />

Eine insgesamt sehr gelungene, erfrischende<br />

Edition, an der auch Kirchenchöre<br />

ihren weltlichen Repertoireanteil<br />

renovieren mögen.<br />

Druck, Notensatz, Index und Zusatzinformationen<br />

sind in gewohnter<br />

Qualität, viele Sätze sind Erstveröffentlichungen,<br />

die meisten sind zudem<br />

als Einzelausgaben erhältlich.<br />

Krutmann<br />

Laula kultani – European Folk Songs<br />

Europäische Volkslieder in der<br />

Originalsprache<br />

in Sätzen für gemischte St<strong>im</strong>men<br />

Carus 2.301 (80 Seiten, 17,90 Euro,<br />

ab 10 Exempl. 8,95 Euro)<br />

Begleit-CD Carus 2.301/99 (Noten und<br />

CD: 24,- Euro)<br />

Laula kultani – European Folk Songs<br />

Europäische Volkslieder in der<br />

Originalsprache<br />

in Sätzen für gleiche St<strong>im</strong>men<br />

Carus 2.501 (64 Seiten, 17,00 Euro,<br />

ab 10 Exempl. 8,50 Euro)<br />

Begleit-CD Carus 2.501/99<br />

Begleit-CD mit gesprochenen Texten<br />

Carus 2.301/98 (6,30 Euro)<br />

Wer sich weiter mit dem Thema<br />

Volkslied/Folklore beschäftigen<br />

möchte, für den gibt es diese Sammlung<br />

mit Volksliedern in der jeweiligen<br />

Originalsprache. Hier sind die angebotenen<br />

Begleit-CDs tatsächlich<br />

eine große Hilfe, da sie Aufnahmen<br />

von verschiedenen Chören aus Europa<br />

bieten, die diese Lieder in ihrer<br />

Muttersprache singen. Darüber hinaus<br />

bietet das Verlagsangebot eine<br />

Aufnahme nur mit den Texten, die<br />

von jeweils muttersprachlichen Sprechern<br />

rezitiert werden.<br />

Krutmann<br />

11<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

Freiburger Kantorenbuch<br />

Antwortpsalmen <strong>im</strong> Kirchenjahr<br />

Carus Verlag 19.075 (42,- Euro)<br />

Der Herr ist mein Hirt<br />

Begleit-CD aus dem Kantorenbuch<br />

und weiteren Psalmvertonungen für<br />

Soli oder gemischten Chor)<br />

Carus 19.075/99 (15,- Euro)<br />

Wesentliches Novum dieses<br />

Kantorenbuches ist der Vertonungsstil<br />

der Verse, der statt der herkömmlichen<br />

modalen Art der bekannten<br />

früheren Veröffentlichungen hier nun<br />

in spätromantischer Dur/Moll-Tonalität<br />

verfasst ist. Muster waren dafür<br />

nach Angaben des Herausgebers englische<br />

Psalmodien. Auch die Textfassung<br />

geht eigene Wege, indem sie<br />

statt der Einheitsübersetzung die Fassung<br />

des Münsterschwarzacher<br />

Psalters benutzt. Enthalten sind die<br />

Antwortpsalmen der drei Lesejahre<br />

für Sonntage, Feiertage sowie Herrenfeste<br />

und zahlreiche Heiligenfeste,<br />

der Umfang beträgt etwa 320 Seiten.<br />

Gewöhnungsbedürftig mag zunächst<br />

die Notierung sein, die bei den Achtelnoten<br />

den natürlichen Sprachrhythmus<br />

äqualisieren könnte, auch<br />

wenn <strong>im</strong> Vorwort darauf hingewiesen<br />

wird, dass dieses nicht geschehen<br />

12<br />

möge. Zweifellos sind diese Melodien<br />

in ihrem gefälligen Duktus und in dieser<br />

liturgischen Vollständigkeit ein<br />

Novum <strong>im</strong> Bereich des solistischen<br />

Kantorengesangs, und auch die harmonische<br />

Bereicherung der ausgeschriebenen<br />

Orgelbegleitung wird<br />

Anklang finden. Bei geübten Sängern<br />

erscheint allerdings das Mitspielen<br />

der Gesangslinie als hinfällig und<br />

klanglich nicht bereichernd.<br />

Die Begleit-CD bietet sieben Beispiele<br />

aus dem Freiburger Kantorenbuch,<br />

die in der Praxis – normale akustische<br />

Verhältnisse vorausgesetzt – vielleicht<br />

etwas zügiger ausfallen könnten.<br />

Bei den weiteren Psalmvertonungen<br />

handelt es sich um Werke<br />

für eine St<strong>im</strong>me mit Orgelbegleitung<br />

und Werke für gemischten<br />

Chor, teilweise mit Orgelbegleitung<br />

sowie zwei Orgelwerke<br />

nach Psalmtexten. Auch hier ist eine<br />

Präferenz englischer Komponisten<br />

erkennbar, die Beteiligten musizieren<br />

auf hohem Niveau.<br />

Sollte diese Aufnahme für die praktische<br />

Erarbeitung der Kantorengesänge<br />

dienen, so ist anzunehmen,<br />

dass diesem Interessierten jegliche<br />

Vorbildung fehlt, allerdings möchte<br />

man in diesem Fall doch lieber zum


Kantorenkurs o. ä. Ausbildungsgängen<br />

raten. Eine Bildung des Sängers<br />

kann und soll diese Einspielung nicht<br />

ersetzen, für das Repertoire des <strong>Kirchenmusik</strong>ers<br />

gibt es einige interessante<br />

Kompositionen.<br />

Abschließend kann das Freiburger<br />

Kantorenbuch als Abwechslung und<br />

Bereicherung der Gestaltung des<br />

Antwortpsalms bezeichnet werden.<br />

Zusammen mit dem bereits in einer<br />

früheren Ausgabe der <strong>Kirchenmusik</strong>alischen<br />

Mitteilungen vorgestellten<br />

Freiburger Orgelbuch kann es<br />

vielen Kantoren und Organisten empfohlen<br />

werden.<br />

Krutmann<br />

„Vier kleine Choralvorspiele“<br />

für Orgel<br />

Franz Schmitt<br />

Leuckart Verlag, München, L 8820<br />

Franz Schmidt (1874 – 1939) gilt als<br />

einer der bedeutensten österreichischen<br />

Komponisten des frühen 20.<br />

Jahrhunderts. Sein Personalstil ist<br />

durch die Synthese von spätromantischer<br />

Harmonik, klassischer<br />

Form und polyphoner Satztechnik gekennzeichnet.<br />

Die „Vier kleinen Choralvorspiele“ aus<br />

dem Jahr 1926 sind in einer Art viersätzigen<br />

Orgelsonate komponiert:<br />

Der Kopfsatz über den Choral<br />

„O Ewigkeit du Donnerwort“ ist<br />

streng fünfst<strong>im</strong>mig, die Choralmelodie<br />

tritt <strong>im</strong> Kanon auf. Anstelle<br />

eines Scherzos steht der Choral „Was<br />

mein Gott will, das g´scheh allzeit“,<br />

bei dem die einzelnen Choralverse<br />

zunächst manualiter und dann mit<br />

dem Cantus firmus <strong>im</strong> Pedal durchgeführt<br />

werden. An dritter Stelle steht<br />

der Adagio-Satz „O wie selig seid ihr<br />

doch, ihr Frommen“ mit kolorierter<br />

Choralst<strong>im</strong>me. „Nun danket alle<br />

Gott“ beschließt das Werks als<br />

Postludium „in organo pleno“.<br />

Die Intentionen Schmidts sind denen<br />

Johann Sebastian Bachs (vgl. das Vorwort<br />

zu dessen „Orgelbüchlein“) nahe<br />

stehend: Zum einen veranschaulicht<br />

er eindrücklich verschiedene anspruchsvollereChoralbearbeitungstechniken<br />

und schafft damit gleichzeitig<br />

Werke zur spieltechnischen<br />

Weiterentwicklung des Organisten.<br />

Zum anderen deutet er den jeweils<br />

zugrunde liegenden Choraltext musikalisch<br />

aus, was den einzelnen Stükken<br />

insbesondere bei zyklischer Aufführung<br />

eine ausgesprochene Ausdruckskraft<br />

verleiht.<br />

13<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

Wer letztlich an einer aufschlussreichen<br />

Einspielung an einer adäquaten<br />

Orgel interessiert ist, dem sei die CD<br />

„Orgellandschaft Wien“ (erschienen<br />

bei Musikproduktion Dabringshaus &<br />

Gr<strong>im</strong>m, Detmold, MD+G O 3343) mit<br />

der Salzburger Orgelprofessorin Elisabeth<br />

Ullmann wärmstens empfohlen.<br />

14<br />

Peter Wagner M.A.<br />

„Intonationen – Anleitung und<br />

Tipps für leichte Intonationen auf<br />

der Orgel“<br />

Christiane Michel Ostertrun<br />

Strube Verlag München, VS 3091<br />

Für viele Orgelschüler ist der erste<br />

Schritt zur Improvisation mit einer<br />

Hemmschwelle verbunden, die zu<br />

überwinden, häufig einige Mühen<br />

bedeutet. Als eine konkrete Handreichung<br />

sei das genannte Heft kurz vorgestellt:<br />

Die Autorin gibt in ihrem Lese- und<br />

Lernheft praktische Anleitungen, mit<br />

einfachen Mitteln klare und prägnante<br />

Formen der Improvisation zu entwickeln.<br />

Der erste Teil gründet sich<br />

auf die Verwendung der Begleitsätze<br />

des Orgelbuchs zum Gotteslob als<br />

„Tonlieferant“, womit man folgenden<br />

Kapiteln begegnet: „Der Begleitsatz<br />

als Baukasten“, „Begleitsatz mit<br />

wechselnder St<strong>im</strong>menzahl“,<br />

„Begleitsatz mit Verzierungen“, „Arrangierter<br />

Begleitsatz“, und „Weitere<br />

Möglichkeiten“. Der zweite Teil gibt<br />

Anregungen zur Intonationen ohne<br />

Verwendung der Begleitsätze: „Modale<br />

Begleitung“, „Ostinato-Formen“,<br />

„Begleitung aus Cantus-firmus-Tönen“<br />

und „Weitere Möglichkeiten“.<br />

Nebenbei sei hier bemerkt, dass zur<br />

Umsetzung elementare Kenntnisse<br />

der Harmonielehre ausreichend sind.<br />

So finden sich in diesem kompakten<br />

Heft auf 28 Seiten genau 56 verschiedene<br />

Intonationstypen, die wenig<br />

Vorbereitungszeit erfordern, geeignet<br />

sind die eigene Kreativität anzuregen<br />

und wirkungsvoll den Gottesdienstalltag<br />

beleben können.<br />

CD‘s<br />

Peter Wagner M. A.<br />

Gesualdo – Tenebrae Responsories<br />

for Maundy Thursday (The King´s<br />

Singers)<br />

Signum Records Ltd, 2004<br />

Die vorliegende CD der King´s Singers<br />

enthält liturgische Gesänge in Verto-


nungen Don Carlo Gesualdos (1566-<br />

1613) zum Gründonnerstag, dem ersten<br />

Tag des Triduum Sacrum am<br />

Ende der Karwoche. Jeder Frühgottesdienst<br />

des Triduum Sacrum ist<br />

unterteilt in drei Nokturnen mit<br />

Psalmengesang, drei Lesungen und<br />

drei Responsorien. So ist auch die CD<br />

in drei Teile untergliedert, die mit je<br />

einer Lesung beginnen, die den Klageliedern<br />

Jeremias entnommen sind. Es<br />

folgen jeweils die entsprechenden<br />

Responsorien der drei Nokturnen. Der<br />

letzte Teil des Gottesdienstes beginnt<br />

mit dem durch Gesualdos <strong>im</strong><br />

Alternat<strong>im</strong>-Stil vertonten Lobgesang<br />

des Zacharias Benedictus Dominus<br />

Deus Israel, dem die Antiphon<br />

Traditor autem vor- und nachgestellt<br />

ist. Der gesungene Teil des Gottesdienstes<br />

endet mit einem Teil der<br />

Versikel Christus factus est, zu der in<br />

der Liturgie der zwei Folgetage des<br />

Triduum Sacrum mehr Text hinzugefügt<br />

wird, bis schließlich am Karsamstag<br />

der vollständige Text vorgetragen<br />

wird. Auch wenn die Auswahl der<br />

Lesungen nicht den liturgischen Vorgaben<br />

des Tages entspricht, so kann<br />

doch ein gewisser Eindruck von der<br />

Feier der tatsächlichen<br />

Gründonnerstagsliturgie gewonnen<br />

werden.<br />

Die King´s Singers nähern sich der<br />

Musik Gesualdos recht neutral und<br />

lassen ihre starke Expressivität eher<br />

durch perfekte Intonation und beeindruckende<br />

Genauigkeit in der Textdeklamation<br />

und Phrasenbildung als<br />

durch eine überschwängliche emotionale<br />

Interpretation wirken. Die dynamischen<br />

Entwicklungen und die gewählten<br />

Temporelationen sind stets<br />

gut durchdacht, sie stehen in engem<br />

Zusammenhang mit dem textlichen<br />

<strong>Inhalt</strong> und dienen einer angemessenen<br />

Diktion des Texts. In der Tat ist<br />

die Musik selbst aufgrund der zahlreichen<br />

Dissonanzen und den – <strong>im</strong> historischen<br />

Kontext gesehen – ungewohnten<br />

Akkordverbindungen derart<br />

ausdrucksstark, dass die schlichte<br />

Herangehensweise der Musik durchaus<br />

dienlich ist. So verstehen die<br />

King´s Singers, den jeweiligen Charakter<br />

der Stücke mit ihrer Interpretation<br />

gut zu treffen. Der geneigte Hörer<br />

wird die besondere Homogenität<br />

des Ensembles, die nicht nur in der<br />

erstaunlich identischen Vokalisation<br />

aller Sänger und in der ausgewogenen<br />

dynamischen Balance der St<strong>im</strong>men<br />

vom Bass zum Diskant innerhalb<br />

der Akkordstrukturen, mit jeweils<br />

stärkstem Gewicht auf dem Grundton,<br />

gefolgt von den schwächeren<br />

15<br />

Literaturhinweise


Literaturhinweise<br />

Quinten bis hin zur leisen Terz, begründet<br />

ist, zu schätzen wissen. Ebenso<br />

wird das Ohr durch eine stets reine<br />

Intonation mit tiefen Dur-Terzen und<br />

hohen Moll-Terzen bei dieser wiederum<br />

rundum gelungenen Aufnahme<br />

der King´s Singers verwöhnt. Abgerundet<br />

wird das künstlerische Gesamtkonzept<br />

dieser CD durch ein informatives<br />

dreisprachiges Booklet<br />

(englisch, deutsch, französisch) sowie<br />

ein ansprechendes Cover, auf dem ein<br />

pyramidenförmiger 15-flammiger<br />

Tenebrae-Leuchter abgebildet ist, womit<br />

auch visuell ein Bezug zur Feier<br />

des Frühgottesdienstes am Gründonnerstag<br />

nach altem katholischen Ritus<br />

hergestellt werden konnte. Sehr<br />

empfehlenswert!<br />

Daniel Beckmann<br />

Dietrich Buxtehude:<br />

Membra Jesu Nostri<br />

Cantus Coelln<br />

Konrad Junghänel<br />

HMC 901912<br />

LC 7045<br />

Eines der wichtigsten Komponistenjubiläen<br />

in diesem Jahr, der 300. Todestag<br />

von Dietrich Buxtehude, dürfte<br />

vor allem den Organisten und<br />

16<br />

Orgelmusikfreunden bewusst sein.<br />

Dass sein umfangreiches geistliches<br />

Vokalwerk, Konzerte, Choräle, Arien,<br />

Kantaten und Oratorien, die er in erster<br />

Linie für die berühmten Abendmusiken<br />

in der Lübecker Marienkirche<br />

geschrieben hat, nicht diesen Bekanntheitsgrad<br />

erreicht hat, liegt<br />

wohl daran, dass der größte Teil dieser<br />

Kompositionen verloren gegangen<br />

ist. Der vorliegende Kantatenzyklus<br />

„Membra Jesu Nostri“, BuxWV<br />

75, entstand 1680 <strong>im</strong> Auftrag des<br />

schwedischen Hofkapellmeisters Gustav<br />

Düben, das Original überlebte in<br />

Stockholm und Uppsala.<br />

Textliche Grundlage ist der mittelalterliche<br />

Hymnenzyklus „Salve mundi<br />

salutare“, mystische Betrachtungen<br />

der einzelnen Gliedmaße des gekreuzigten<br />

Christus. Diese werden von<br />

Buxtehude als fünfst<strong>im</strong>mige Tutti-<br />

Sätze, Terzette und Arien in sieben,<br />

jeweils fünfteiligen Kantaten vertont.<br />

Die ausdrucksvolle Melodik und der<br />

mit schlichter Harmonik gehaltene<br />

durchsichtige Satz erinnern dabei an<br />

italienische Vorbilder. Dass diese eher<br />

emotionalen Elemente den ehrfürchtigen<br />

distanzierten Gestus der protestantischen<br />

norddeutschen Schule<br />

nicht leugnen, sondern mit diesem


eine faszinierende Synthese eingehen,<br />

ist der Verdienst der individuellen<br />

Schreibweise Buxtehudes und<br />

macht den besonderen Reiz dieser<br />

Komposition wie auch der die CD ergänzenden<br />

Choralkantate „N<strong>im</strong>m<br />

von uns, Herr, du treuer Gott“, BuxWV<br />

78, aus.<br />

Als vorzüglicher Anwalt der durch diese<br />

stilistische Gratwanderung zum<br />

Ausdruck gebrachten Absichten Buxtehudes<br />

erweist sich „Cantus Coelln“<br />

unter der Leitung von Conrad<br />

Junghänel. Das mit renommierten<br />

Vokalsolisten besetzte Ensemble<br />

überzeugt nicht nur in den Arien und<br />

Terzetten, sondern entwickelt in den<br />

Tutti-Sätzen auch einen angenehm<br />

homogenen Chorklang, der auf historischem<br />

Instrumentarium stets adäquat<br />

begleitet wird.<br />

Internet<br />

Roland Krane<br />

Das WWW bietet mittlerweile eine<br />

Fundgrube an frei verfügbaren Noten<br />

in verschiedenen Formaten. Bequem<br />

zu Ausdruck sind vor allem die Noten<br />

<strong>im</strong> PDF-Format, weil sie nur auf den<br />

Akrobat Reader von Adobe zugreifen,<br />

der meist auf jedem Rechner zu finden<br />

ist und kein spezielles Notenprogramm<br />

erfordert.<br />

Wer für das Buxtehudejahr 2007<br />

noch Noten von z. B. Der Kantate „Alles<br />

was ihr tut“ sucht, ist auf der Seite<br />

www.kantoreiarchiv.de bestens aufgehoben.<br />

Neben dem kompletten<br />

Material dieser und anderer<br />

Buxtehudewerke findet sich einiges<br />

von Einst<strong>im</strong>migem über Instrumentalmusik<br />

bis zu Orgelmusik. Drei Kataloge,<br />

sortiert nach Besetzung,<br />

Komponistenname und Verwendbarkeit<br />

<strong>im</strong> Kirchenjahr (zur Zeit nur<br />

Weihnachten), erleichtern die Suche.<br />

Eine hilfreiche Zusammenstellung<br />

rund um das Neue Geistliche Lied findet<br />

man unter der sehr übersichtlichen<br />

Site www.ngl-deutschland.de.<br />

Noten sucht man hier vergeblich aber<br />

u. a. eine umfangreiche Literaturliste<br />

und die Liste mit Verlagen und Komponisten<br />

kann bei mancher Projektvorbereitung<br />

hilfreiche Dienste leisten.<br />

17<br />

Literaturhinweise


Berichte nd Nachrichten<br />

Thomas Berning tritt die Nachfolge<br />

Theodor Holthoffs als<br />

Domkapellmeister am Hohen Dom<br />

zu <strong>Paderborn</strong> an<br />

Nach A-Examen<br />

in Dortmund,<br />

Reifeprüfung<br />

und Konzertexamen<br />

an der<br />

Kölner Musikhochschule<br />

und<br />

Kapellmeisterstudien<br />

bei Professor Jöris in Hannover<br />

trat Theodor Holthoff 1972 als<br />

jüngster der damaligen Bewerber seinen<br />

Dienst als Domkapellmeister am<br />

Hohen Dom zu <strong>Paderborn</strong> an. 34 Jahre<br />

prägte Holthoff die <strong>Paderborn</strong>er<br />

Dommusik und ist in diesen Jahren zu<br />

einer „Institution“ geworden, die Generationen<br />

von jungen Menschen<br />

prägte und an den Schatz der <strong>Kirchenmusik</strong><br />

heranführte. Spontane<br />

Begeisterung und künstlerischer Ehrgeiz<br />

zeichnete seine Beziehung zu<br />

„seinem Domchor“ ebenso aus, wie<br />

die hohe pädagogische Kunst, junge<br />

Menschen anzustecken und zu einem<br />

Erfolg zu führen und das mit einem<br />

nicht gerade mit einem von Jugendlichen<br />

favorisierten Gegenstand – der<br />

geistlichen Chormusik. Jahr um Jahr<br />

18<br />

zog Theodor Holthoff durch <strong>Paderborn</strong>s<br />

Grundschulen, um Nachwuchs<br />

für die 70-köpfige Sängerschar zu<br />

aquirieren, ein Engagement, für das<br />

anderenorts Internate<br />

und<br />

Musikgymnasien<br />

zur Verfügung<br />

stehen. Wieviel<br />

Überzeugungsarbeit<br />

bei Eltern<br />

war wohl nötig,<br />

wieviel künstlerische<br />

Leidenschaft musste „überspringen“,<br />

um Kinder und Jugendliche vom<br />

Wert der musikalischen Gestaltung<br />

der Liturgie zu überzeugen? - von<br />

Palestrina und Bach, von Mozart und<br />

Britten, von der Gregorianik bis zu<br />

Petr Eben.<br />

Am 1. Januar 2007 trat Thomas<br />

Berning – von einer<br />

Findungskommission, der u. a. die<br />

Domkapellmeister Metternich (Köln)<br />

und Böhmann (Freiburg) angehörten,<br />

aus 36 Bewerbern ausgewählt – die<br />

Nachfolge Theodor Holthoffs an.<br />

Berning wurde 1966 in Havixbeck (bei<br />

Münster/Westf.) geboren und studierte<br />

an der Hochschule für Musik in<br />

Detmold <strong>Kirchenmusik</strong> und Orgel. Zu


seinen Lehrern <strong>im</strong> Fach Dirigieren<br />

zählten Prof. Alexander Wagner, dessen<br />

Assistent bei der Cappella der<br />

Nordwestdeutschen Musikakademie<br />

er war, Prof. Georg Christoph Biller,<br />

Prof. Karl-Heinz Bloemeke und Prof.<br />

Joach<strong>im</strong> Harder.. Weitere Impulse erhielt<br />

er von Prof. Heinz Hennig und<br />

Prof. Uwe Gronostay, Berlin. Während<br />

seines Aufbaustudiums <strong>im</strong> Fach Orgel<br />

bei Prof. Gerhard Weinberger unterrichtete<br />

er als dessen Lehrassistent <strong>im</strong><br />

Fach Orgel.<br />

1993 wurde er 1. Preisträger <strong>im</strong> 1. Internationalen<br />

„Gottfried-Silbermann-<br />

Orgelwettbewerb“ in Freiberg (Sachsen).<br />

Von 1992 bis 1995 war er Kantor an<br />

der St. Antoniuskirche in Herten<br />

(NRW). Hier leitete er auch den Madrigalchor<br />

Recklinghausen und gründete<br />

den beachteten „Vestischen<br />

Kammerchor“.<br />

Seit November 1995 ist er Bezirkskantor<br />

der Erzdiözese Freiburg an der<br />

Jesuitenkirche in Heidelberg, Leiter<br />

der Cappella Palatina Heidelberg und<br />

seit 1996 zudem Lehrbeauftragter für<br />

künstlerisches Orgelspiel und Orgelbau<br />

an der Hochschule für <strong>Kirchenmusik</strong><br />

in Heidelberg. Mit dem<br />

Konzertchor und dem von ihm gegründeten<br />

Kammerchor der Cappella<br />

Palatina führte er ein breites Repertoire<br />

an oratorischen Werken und Acappella-Chormusik<br />

auf, darunter die<br />

großen Werke Johann Sebastian<br />

Bachs und zwei Uraufführungen großer<br />

Werke von Tilo Medek und Friedrich<br />

Voss.<br />

Daneben ist er auch weiterhin als<br />

Konzertorganist tätig. Neben großen<br />

Teilen des Gesamtwerks von Johann<br />

Sebastian Bach umfasst sein Repertoire<br />

ein breites Spektrum der europäischen<br />

Barockmusik und der deutschen<br />

und französischen Orgelromantik.<br />

Er initiierte das Orgelneubauprojekt<br />

in der Jesuitenkirche Heidelberg und<br />

ist Mitherausgeber des „Freiburger<br />

Orgelbuchs“.<br />

Kunert/Thissen<br />

Seminartag „Orgel<strong>im</strong>provisation <strong>im</strong><br />

Gottesdienst“<br />

Schauplatz für einen Seminartag zum<br />

Thema „Orgel<strong>im</strong>provisation <strong>im</strong> Gottesdienst“<br />

war der Mindener Dom.<br />

Dort empfing Peter Wagner die zahlreichen<br />

Teilnehmer. Wagner gilt als<br />

ausgewiesener Improvisationsexperte.<br />

Er hat zu diesem Thema bereits<br />

zwei Bücher verfasst, die als<br />

Standardwerke gelten. Wer aber be-<br />

19<br />

Berichte nd Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

fürchtete, der Domorganist könnte<br />

mit seinem umfangreichen Wissen<br />

und Können die Teilnehmer mit ihren<br />

ganz unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

überfordern, sah sich schnell<br />

eines Besseren belehrt.<br />

Nach einer kurzen Andacht durch<br />

Domvikar Ra<strong>im</strong>und Kinold und einem<br />

gemeinsamen Lied stellte Wagner an<br />

der großen Domorgel einige<br />

Improvisationsmodell vor, die er in<br />

späteren Unterrichtseinheiten anschaulich<br />

erläuterte und dabei ihren<br />

einfachen Charakter offen legte.<br />

Denn darum ging es: einfache, erlernbare<br />

Techniken und Grundmuster,<br />

um die Intonation, das Vorspiel<br />

für den sonntäglichen<br />

Gemeindegesang mit neuen Ideen zu<br />

beleben, ohne durch übersteigerte<br />

spieltechnische Mindestanforderungen<br />

auszuschließen. Und tatsächlich:<br />

Kaum etwas ging über jene Fertigkeiten<br />

hinaus, die sich ein engagierter<br />

Schüler nach zweijährigem Orgelunterricht<br />

angeeignet haben sollte;<br />

und klang dabei doch <strong>im</strong>mer voll und<br />

ausgereift.<br />

Das Wissen, das Peter Wagner in den<br />

beiden Bänden „Orgel<strong>im</strong>provisation<br />

mit Pfiff“ dargelegt hat, wusste er<br />

20<br />

auch als Dozent unter Einbeziehung<br />

der einen oder anderen Pointe anschaulich<br />

zu vermitteln. Das Auditorium<br />

dankte am Ende mit lang anhaltendem<br />

Beifall und bat um Fortsetzung<br />

in Form einer vertiefenden<br />

Folgeveranstaltung.<br />

Mindener Tageblatt<br />

Gemeinschaftsprojekt „Festliche<br />

Serenade <strong>im</strong> Mindener Dom“<br />

Anlässlich des 25jährigen<br />

Partnerschaftsjubiläums zwischen<br />

dem Kreis Minden-Lübbecke und dem<br />

Bezirk Hermagor (Österreich), unter<br />

Beteiligung des Kreises Viljandi (Estland)<br />

wurde eine festliche Serenade<br />

<strong>im</strong> Dom zu Minden aufgeführt. Begrüßt<br />

wurden die Gäste <strong>im</strong> vollbesetzten<br />

Dom durch Propst Roland<br />

Falkenhahn, Grußworte sprachen<br />

Landrat Wilhelm Krömer, Dr. Heinz<br />

Pansi, Bezirkshauptmann von<br />

Hermagor und Kalle Küttis, Landrat<br />

von Viljandi.<br />

Ein Projektchor mit Sängerinnen und<br />

Sängern des Domchores, des katholischen<br />

St.-Paulus-Chores und der<br />

evangelischen Kantorei St. Martini<br />

sowie des Vokalensembles „Paistu“<br />

(Estland) gestalteten zusammen mit


dem Sinfonischen Bläserensemble<br />

Hermagor (Österreich) das festliche<br />

Konzert.<br />

Zur Aufführung kamen Werke von<br />

Johann Sebastian Bach, Paul Dukas,<br />

Flor Peeters, James Curnow, sowie<br />

Tönis Mägi, Max Reger, Andres<br />

Valkonen und Anton Bruckner. Den<br />

festlichen Abschluss nach einem gemeinsamen<br />

Gebet bildete die Toccata<br />

D-Dur op. 42/3 von Félix Alexandre<br />

Guilmant für Orgel, gespielt von<br />

Domorganist Peter Wagner, der auch<br />

für die musikalische Gesamtleitung<br />

verantwortlich zeichnete und daran<br />

anschließend der Hymnus „Klänge<br />

der Freude“ von Edward Elgar unter<br />

dem Dirigat von Günter Brummundt.<br />

Die Zuhörer dankten allen Ausführenden<br />

mit einem lang anhaltenden<br />

Schlussapplaus.<br />

Mindener Tageblatt<br />

„Go(o)d Music“<br />

Veranstaltung des AK Popular in<br />

Hardehausen, 11. November 2006<br />

Rund 70 Teilnehmer kamen am 11.<br />

November 2006 zum ganztägigen<br />

Workshop „Go(o)d Music“ nach<br />

Hardehausen, der vom Arbeitskreis<br />

Popularmusik des Referats <strong>Kirchenmusik</strong><br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Jugendhaus angeboten wurde. Es<br />

war ein Workshoptag für Leiter von<br />

Bands und Chören in der Jugendarbeit<br />

und fortgeschrittene Musiker, der<br />

sich zwischen E- und U-Musik,<br />

Sacropop, Rock und Worldmusic und<br />

traditionellem Kirchenlied bewegt. In<br />

kreativer und ungezwungener Atmosphäre<br />

holt der Tag die Leute da ab,<br />

wo sie gerade musikalisch sind und<br />

bringt sie weiter, damit die Familiengottesdienste<br />

von heute sich nicht<br />

mehr so anhören wie die Jugendgottesdienste<br />

von gestern. Damit die<br />

Jugendgottesdienste von heute auch<br />

nach heute klingen.<br />

Um 9.30 Uhr trafen sich die Teilnehmer<br />

<strong>im</strong> Kreuzgang zu „Coffee and<br />

who is who“, wo erstes Kennen lernen<br />

und die Verteilung auf die Workshops<br />

angesagt war. Vier Themen<br />

waren <strong>im</strong> Angebot. Martin Berens,<br />

Schlagzeuger und Toningenieur aus<br />

Kirchhundem, bot einen Workshop<br />

für Schlagzeuger, Percussionisten und<br />

Rockbandmusiker an, die den Rhythmus<br />

füllen wollen, ohne <strong>im</strong> Lärm zu<br />

versinken. Thema: „Zwischen<br />

Gewölbelärm und wohltemperierter<br />

Rockband“. „Die Finger von Carlos<br />

Santana!?“, so hieß das zweite Ange-<br />

21<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

bot. Ludger Bollinger, Musiklehrer<br />

und Gitarrist in Herne, sprach mit diesem<br />

Angebot A- und E-Gitarristen<br />

gleichermaßen an. Ziel war die Perfektionierung<br />

jedes einzelnen Instrumentalisten<br />

auf seinem Instrument<br />

und seinen möglichen und unentdeckten<br />

Fähigkeiten. Werner<br />

Komischke, Dekanatskirchenmusiker<br />

in Medebach, betreute den Workshop<br />

chorisches Singen. Unter dem Thema<br />

„Gott kann Samba“ wurde die „Misa<br />

Criolla“ des argentinischen Komponisten<br />

Ariel Ramirez eingeübt. Rhythmen,<br />

Groove, und schöne Klänge<br />

zeichnen seine Musik aus. „Geht<br />

nicht, gibt’s nicht“ hieß der letzte<br />

Workshop von Dekanatskirchenmusiker<br />

Michael Störmer aus Schwerte,<br />

in dem Arrangements für alle<br />

möglichen und unmöglichen Instrumente<br />

zwischen Blech, Streich und<br />

Zupf, zwischen „Schwerter Liederbuch“<br />

und „Ihm und uns“ entstanden.<br />

Der Tag endete mit einem „etwas anderen“<br />

Gottesdienst. Viel Musik gab<br />

es hier zu hören, natürlich unter dem<br />

Thema Go(o)d Music.<br />

Störmer<br />

22<br />

„Spielen sie – spielen sie, ich weiß,<br />

dass sie es können!“<br />

Im Rahmen der Orgelwoche zur Weihe<br />

der neuen Goll-Orgel in der Liebfrauenkirche<br />

zu Hamm konnte Professor<br />

Stefan Engels als Gastdozent<br />

für ein eintägiges Orgelseminar am<br />

3. Oktober 2006 gewonnen werden.<br />

Auf dem Kursprogramm standen Orgelwerke<br />

von Felix Mendelssohn-Bartholdy,<br />

Sigfried Karg-Elert und Louis<br />

Vierne. Haupt- und nebenamtliche<br />

Organisten nutzten die Gelegenheit,<br />

an der Interpretation ihrer<br />

Repertoirestücke vertiefend zu arbeiten.<br />

Stefan Engels ist seit dem Wintersemester<br />

2005/2006 Professor für<br />

künstlerisches Orgelspiel an der<br />

Hochschule für Musik und Theater<br />

„Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in<br />

Leipzig. Von 1999 bis 2005 war er Professor<br />

für künstlerisches Orgelspiel<br />

am Westminster Choir College in<br />

Princeton (USA). Seit 2003 arbeitet er<br />

an der Weltersteinspielung des Orgelgesamtwerks<br />

von Sigfried Karg-Elert.<br />

Inspirierend und an<strong>im</strong>ierend führte<br />

Engels die Kursteilnehmer von ihrer<br />

individuellen Lernausgangslage aus<br />

weiter. Beginnend bei der Technik,<br />

über Interpretation und Artikulation<br />

bis hin zur Registrierung konnte er


detaillierte Arbeitshilfen mit auf den<br />

Weg geben, wobei ihm die einwandfreie<br />

Kontrolle des technischen Apparates<br />

ein großes Anliegen war. Dabei<br />

betonte Engels jedoch, die musikalischen<br />

Gesichtspunkte nicht in den<br />

Hintergrund treten zu lassen.<br />

Ebenso ließ sich der Dozent bei den<br />

jeweiligen Kursteilnehmern auf ihre<br />

persönlichen Assoziationen bei der<br />

Erarbeitung von Phrasierungen und<br />

der Auswahl von Registerkombinationen<br />

ein. Diese sind unentbehrlich<br />

für die Gesamtinterpretation<br />

und Wirkung des Musikstücks. So erlebten<br />

die Kursteilnehmer z. B. dramatische,<br />

aber dennoch geistliche<br />

Klänge bei Mendelssohns Eingangschoral<br />

Vater unser <strong>im</strong> H<strong>im</strong>melreich.<br />

Ein Kursteilnehmer assoziiert seit seiner<br />

Kindheit den Klang der sechsten<br />

Sonate mit einer Art „Dracula“-Registrierung.<br />

Bleibt schließlich die Vorfreude auf<br />

das kommende Interpretations-Seminar<br />

mit Professor Jean-Claude<br />

Zehnder aus Basel. Es findet am<br />

Samstag, den 12. Mai 2006 an der<br />

West-Orgel der Hagener St. Meinolf<br />

Kirche statt. Auf dem Kursprogramm<br />

stehen dann galante Elemente <strong>im</strong> Orgelwerk<br />

Johann Sebastian Bachs.<br />

Und bis dahin „Spielen sie – spielen<br />

sie, ich weiß, dass sie es können!“<br />

(Prof. Stefan Engels, 3.10.2006,<br />

Hamm)<br />

Georg Hellebrandt<br />

Kinderchorforum<br />

Mit Fantasie, Bildern, Rhythmik und<br />

Bewegung eroberte die Gesangspädagogin<br />

Marlies Buchmann<br />

(Aachen) <strong>im</strong> Nu die Herzen der Kinder.<br />

Das Referat <strong>Kirchenmusik</strong> hatte am 2.<br />

September 2006 zu einer Fortbildung<br />

nach Nehe<strong>im</strong> eingeladen, zu der die<br />

Teilnehmer (Leiter/innen von Kinderchören,<br />

C-Kurs-Absolventen) Kinder<br />

aus den eigenen Chören mitbringen<br />

konnten.<br />

Viele Erklärungen erübrigten sich in<br />

einer lebendigen Chorprobe. Sämtliche<br />

Erläuterungen fanden in Vor- und<br />

Nachgesprächen statt.<br />

St<strong>im</strong>mbildung mit Kindern war der<br />

Gesangspädagogin ein großes Anliegen.<br />

Ganz unbemerkt ließ die sie <strong>im</strong>mer<br />

wieder St<strong>im</strong>mübungen in die<br />

Probe einfließen und erreichte damit<br />

schnell eine Verbesserung der Kinderst<strong>im</strong>men.<br />

Für ihre Arbeit legt die Referentin<br />

auch besonderen Wert auf eine<br />

altersgemäße Heranführung bei neu-<br />

23<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

en Liedern, denn nur so wird bei den<br />

Kindern eine Verinnerlichung erreicht<br />

und das Verständnis von Text und<br />

Melodie gefördert. Dann wächst auch<br />

die Freude, regelmäßig zur Chorprobe<br />

zu kommen und das Lied zu wiederholen.<br />

Neben dem „wie“ für eine gute Chorprobe<br />

wurde auch die Möglichkeit<br />

geboten, sich über Literatur und Noten<br />

zu informieren. Alle erarbeiteten<br />

Stücke und manche Anregungen<br />

konnten in Noten mit nach Hause genommen<br />

werden. Zum Abschluss des<br />

Tages wurde von allen „kleinen und<br />

großen Teilnehmern“ die Vorabendmesse<br />

<strong>im</strong> Nehe<strong>im</strong>er Dom mitgestaltet.<br />

Die Reihe Kinderchorforum wird fortgesetzt<br />

am 12. Mai 2007 in Wiedenbrück,<br />

St. Aegidius.<br />

Dieter Moers<br />

Berichte aus den Dekanaten<br />

Dekanat Hellweg<br />

Konzerte zur Orgelweihe in der<br />

Liebfrauenkirche Hamm<br />

Am 1. Oktober 2006 fand in der Liebfrauenkirche<br />

Hamm die Weihe der<br />

neuen Goll-Orgel (III/52) statt. Bevor<br />

24<br />

jedoch die ersten Töne des neuen Instrumentes<br />

zu hören waren, erklangen<br />

<strong>im</strong> ersten Teil des Pontifikalhochamtes<br />

noch einmal die beiden<br />

Inter<strong>im</strong>sinstrumente mit italienischen<br />

Sonaten für zwei Orgeln. In seiner<br />

Predigt wies Weihbischof Wiesemann<br />

auf die Ausdrucksfülle und die<br />

Bedeutung der Psalmen hin, die den<br />

Menschen in seinen unterschiedlichsten<br />

Lebenssituationen in Beziehung<br />

zu Gott setzen und Komponisten aller<br />

Epochen <strong>im</strong>mer wieder zu tiefen musikalischen<br />

Meisterwerken inspiriert<br />

haben. Dabei wies er auch auf die Bedeutung<br />

der Musik als spirituelle<br />

Kraft hin. Nach der feierlichen Weihe<br />

der Orgel wurden die ersten Töne in<br />

der vollbesetzten Kirche mit größter<br />

Spannung erwartet.<br />

Mit dem Praeludium G-Dur BWV 541<br />

von Johann Sebastian Bach fanden<br />

diese Erwartungen einen sicherlich<br />

sehr angemessenen Ausdruck. Daran<br />

schloss sich eine reichhaltige Folge<br />

von <strong>im</strong>provisierten Orgelversetten<br />

und Gemeindegesang über das<br />

Gottesloblied 474 an, in der sowohl<br />

die Klangmöglichkeit der neuen Orgel<br />

als auch die große Freude des Momentes<br />

geradezu mitreißend deutlich<br />

wurden.


Im weiteren Tagesverlauf folgte eine<br />

Orgelführung durch die Orgelbauer<br />

der Firma Goll (Luzern), die mit einfachen<br />

und klaren Worten und gelungenen<br />

Improvisationen sowohl dem<br />

interessierten Laien als auch dem<br />

Kenner informative Einblicke gewährte.<br />

Das erste Konzert wurde von Domorganist<br />

Gereon Krahforst mit Werken<br />

von Bach, Mozart, Widor und Improvisationen<br />

gestaltet. Dabei dürfte<br />

vor allem ein Scherzo <strong>im</strong> Stil von<br />

Schostakowitsch als fulminante Stilkopie<br />

jedem Zuhörer in Erinnerung<br />

bleiben. Als liturgischer und musikalischer<br />

Abschluss des Tages folgte eine<br />

sogenannte Orgelmesse, in der nach<br />

der Weihe am Morgen noch einmal<br />

DKM Johannes Krutmann mit Werken<br />

von Bach, Piroye, Alain u. a. zu hören<br />

war.<br />

Dem langen Tag der Orgelweihe folgte<br />

eine ganze Orgelwoche mit unterschiedlichsten<br />

Formen von Veranstaltungen.<br />

Hier wurde u. a. ein Orgelkurs,<br />

eine Orgelmeditation, Konzerte<br />

und sogar eine ganze Orgelnacht angeboten.<br />

Knapp 20 Teilnehmer fanden sich am<br />

3. Oktober auf der Orgelempore der<br />

Liebfrauenkirche ein, um sich mit Orgelwerken<br />

von Mendelssohn, Karg-<br />

Elert und Vierne zu beschäftigen. Bei<br />

diesem Interpretationskurs zeigte der<br />

in Leipzig lehrende Prof. Stefan Engels<br />

bemerkenswertes Einfühlungsvermögen,<br />

didaktisches Geschick und großes<br />

musikalisches Engagement, das<br />

sich auf die jeweiligen Bedürfnisse<br />

der Teilnehmer einstellen konnte und<br />

diese pointiert zu neuen Erkenntnissen<br />

sowie reflektiertem Hören und<br />

Musizieren zu motivieren wusste. Im<br />

abendlichen Konzert mit Werken von<br />

Grigny, Bach, Karg-Elert und Reger<br />

erwies er sich zudem als exzellenter<br />

Interpret.<br />

Eine Orgelmeditation zur eucharistischen<br />

Anbetung brachte nach den<br />

euphorischen konzertanten Anfängen<br />

das neue Instrument in einen<br />

sehr kontemplativen Kontext. Doch<br />

auch hier konnte die Orgel ihre große<br />

Vielfalt und Wandlungsfähigkeit mit<br />

Elevationsmusik vom Mittelalter über<br />

Frescobaldi bis Arvo Pärt unter Beweis<br />

stellen.<br />

Drei Konzerte, drei Chöre und drei Organisten<br />

bildeten den Rahmen der<br />

ersten Orgelnacht am Samstag dieser<br />

25<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

Orgelwoche. Nach der feierlichen Vorabendmesse<br />

mit Orgelwerken von<br />

Mendelssohn und der klangvollen<br />

„Messe héroique de Jeanne d’Arc“ von<br />

Henri Nibelle zeigte sich bald, dass die<br />

Menge der Zuhörer den geplanten<br />

Ablauf erheblich verzögern würde,<br />

zumal zwischen den Konzerten <strong>im</strong><br />

benachbarten Restaurant Gratisspeisen<br />

der mediterranen Küche angeboten<br />

und ebenso stark goutiert<br />

wurden.<br />

So breitete sich die Orgelnacht von<br />

18.00 Uhr bis fast 1.00 Uhr aus und<br />

erweiterte den ausgewiesenen<br />

Programmtitel „in organo et choro“<br />

um Oregano und Vino...<br />

Im Verlauf der Nacht wurde der nicht<br />

schwächer werdenden Zuhörerzahl<br />

u. a. das doppelchörige Te Deum von<br />

Mendelssohn (mit der Mendener<br />

Kantorei un dem Bach Chor Hagen<br />

unter der Leitung Johannes<br />

Krutmann) dargeboten. Die Organisten<br />

Gerhard Blum aus Köln (mit Sonaten<br />

von Ritter und Guilmant), Ansgar<br />

Wallenhorst aus Ratingen (Improvisationen<br />

und Liszt: Ad nos) und<br />

Gianluca Libertucci aus Rom<br />

(Frescobaldi, Bach, Franck, Bossi u. a.)<br />

ließen die begeisterte Zuhörerschaft<br />

hohe Orgelkunst <strong>im</strong> Bereich der Inter-<br />

26<br />

pretation, Improvisation und in gewisser<br />

Weise auch <strong>im</strong> Bereich des Orgelbaus<br />

erleben. Die nächtlichen Zugaben<br />

wurden <strong>im</strong> letzten Konzert erst<br />

mit einem augenzwinkernden, demonstrativen<br />

Antippen der Armbanduhr<br />

des römischen Organisten beendet.<br />

Den Abschluss der Orgelwoche bildete<br />

am nächsten Morgen eine Veranstaltung<br />

mit <strong>im</strong>provisierten Klang<strong>im</strong>pressionen<br />

für die Orgelpatenschaften,<br />

bei der vor allem<br />

strahlende Kinderaugen be<strong>im</strong> Hören<br />

„ihrer“ Pfeife <strong>im</strong> Gedächtnis bleiben<br />

werden.<br />

Bei aller Zurückhaltung, Klänge zu<br />

beschreiben und das eigene Instrument<br />

objektiv zu bewerten darf doch<br />

eine oftmals geäußerte Aussage zitiert<br />

werden, welche die Klangmöglichkeiten<br />

der Orgel möglicherweise<br />

zutreffend beschreibt: „Wenn<br />

man hier Werke aus unterschiedlichen<br />

Epochen hört, denkt man bei<br />

jedem neuen Stück, hier passt dieser<br />

oder jener Klang besonders gut, obwohl<br />

die Orgel <strong>im</strong>mer sehr charakteristisch<br />

bleibt und überhaupt keine<br />

Kompromissorgel ist.“


Festschriften zur Orgelweihe mit Beiträgen<br />

u. a. zur Stilistik und zum<br />

Klang der neuen Goll-Orgel sind zum<br />

Preis von 8,- _ bei DKM Johannes<br />

Krutmann (Wichernstraße 1, 59063<br />

Hamm, Tel./Fax: 02381/53540,<br />

Krutmann@web.de) oder <strong>im</strong> Büro der<br />

Liebfrauengemeinde (Liebfrauenweg<br />

2, 59063 Hamm, Tel.: 02381/50444)<br />

erhältlich.<br />

Krutmann<br />

Dekanat Rietberg-Wiedenbrück<br />

„Einer Königin genähert!<br />

Rhedaer Orgeltage: Biblische<br />

Schöpfungsgeschichte<br />

(Westfalenblatt, 27. Oktober 2006)<br />

Mit ihren schier unerschöpflichen<br />

Klangfarben gilt die Kirchenorgel gemeinhin<br />

als „Königin der Instrumente“.<br />

Sich dieser erlauchten Damen anzunähern,<br />

ist die Intention der Organisatoren<br />

der Rhedaer Orgeltage.<br />

Jetzt stand die Verklanglichung der<br />

biblischen Schöpfungsgeschichte <strong>im</strong><br />

Mittelpunkt. Dabei wurde es ziemlich<br />

eng auf der Empore der St. Clemens-<br />

Kirche zu Rheda.<br />

Mehr als 120 kleine und große Besucher<br />

waren es, die diesen Höhepunkt<br />

innerhalb der Orgeltage miterleben<br />

wollten. Harald Gokus, <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />

an St. Clemens und Leiter der<br />

Orgelwoche, stellte zunächst ganz<br />

unterschiedliche Orgelpfeifen vor.<br />

Kleine und große, welche mit Deckel,<br />

andere mit einem Röhrchen, welche,<br />

die nach Flöte klingen, andere, die<br />

merkwürdig schnarrende Geräusche<br />

von sich geben, einige die dumpf und<br />

düster klingen, andere wiederum, die<br />

ein unangenehm hohes Pfeifen von<br />

sich geben. Von diesen Klängen hat<br />

die Clemens-Orgel mit ihren 3663<br />

Pfeifen gleich 50 aufzuweisen. Register<br />

heißen die und sind ganz besonders<br />

geeignet, Klanggeschichten zu<br />

„erzählen“.<br />

Diesmal hatte Organist Harald Gokus<br />

und Burkhard Schlüter als Sprecher<br />

die Schöpfungsgeschichte aus der<br />

Bibel ausgewählt. Der Komponist<br />

Larry Visser hat den Text aus dem Alten<br />

Testament kindgerecht aufbereitet<br />

und fasst die einzelnen Tage der<br />

Erschaffung der Welt in unterschiedlichen<br />

Klängen und Rhythmen zusammen.<br />

Mal in kantigen Viertel-Akkorden<br />

und ganz laut, mal in fließenden<br />

Sechzehntel-Bewegungen und mit<br />

Zungenregistern. Mal mit Principalen<br />

und die Flöten allein, dann, ganz mysteriös<br />

<strong>im</strong> Klang, mit sanften<br />

27<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

Streicherst<strong>im</strong>men. Zum Schluss,<br />

nachdem Gott die Welt und auch den<br />

Menschen geschaffen hat und sich<br />

am siebten Tag, dem „heiligen Tag“<br />

ausruht, dann mit voller Orgel und<br />

mit Toccatenfiguren.<br />

Immer aber war, mal mehr, mal weniger<br />

deutlich, eine Melodie zu hören.<br />

Die Melodie des Schöpfungsliedes<br />

„Alle schönen Dinge fein“, das Klein<br />

und Groß zu Beginn eingeübt hatten,<br />

um es am Ende der Geschichte gemeinsam<br />

und schwungvoll zu singen.<br />

„Ihr habt alle ganz toll mitgemacht“<br />

lobte Gokus den Riesenchor auf der<br />

Empore, der sodann eingeladen war,<br />

Fragen zu stellen. Wie alt ist die Orgel?<br />

Was wiegt sie? Welches ist der<br />

tiefste, welches der höchste Ton? Wie<br />

ist sie hier hoch gekommen? Bereitwillig<br />

gaben Gokus und Schlüter zunächst<br />

Auskunft und später den<br />

Spieltisch frei, damit die Mädchen<br />

und Jungen eigene Klavierstücke mal<br />

auf der Kirchenorgel spielen konnten.<br />

Das taten sie nur zu gern, auch wenn<br />

sie ein wenig aufgeregt waren bei so<br />

vielen Zuhörern. Der starke Applaus<br />

nach der Aufführung der Visserschen<br />

Komposition machte die Begeisterung<br />

der Besucher für die Orgel als<br />

„Erzählinstrument“ biblischer Ge-<br />

28<br />

schichte deutlich. Sie haben die<br />

Kirchenorgel, die sie sonst nur aus<br />

einer gewissen Distanz erleben, zudem<br />

einmal aus ihrer Nähe kennen<br />

lernen dürfen. Das Konzert für Kinder<br />

und Erwachsene ist dahier eine eminent<br />

wichtige Initiative zur Hinführung<br />

des Nachwuchses an ein liturgisch<br />

und konzertant eingesetztes<br />

sakrales Instrument, zur Hinführung<br />

an die <strong>Kirchenmusik</strong> überhaupt.<br />

Hubertus Ebbesmeyer<br />

Dekanat Lippstadt Rüthen<br />

Orgeltage in Lippstadt 2006<br />

„Die orgl ist doch in meinen augen<br />

und ohren der könig aller<br />

jnstrumenten“<br />

Unter diesem Mozart Zitat standen in<br />

diesem Jahr die 33. Orgeltage in<br />

Lippstadt. Eine stattliche Hörerzahl<br />

hatte sich zum Eröffnungskonzert am<br />

20. August in der Pfarrkirche St. Josef<br />

<strong>im</strong> Ortsteil Bad Waldliesborn eingefunden<br />

um durch Kantor Johannes<br />

Tusch einen Einblick in die musikalische<br />

Umwelt W. A. Mozarts zu erhalten.<br />

Im ersten Teil standen Werke von<br />

Komponisten, die Mozart unmittelbar<br />

beeinflußt haben, in der Mitte eines


seiner drei Orgelwerke, das „Andante“<br />

in F KV 616, komponiert in seinem<br />

letzten Lebensjahr „für ein Orgelwerk<br />

in einer Uhr“. Danach folgten drei<br />

Werke von Komponisten, die mit dem<br />

Meister befreundet waren und deren<br />

Kompositionen unverkennbar seinen<br />

Geist atmen.<br />

50 Besucher machten sich am Montag<br />

dem 28. August in die Domstadt<br />

auf, um sich von Domorganist Gereon<br />

Krahforst die renovierte Orgel des Domes<br />

vorführen zu lassen. Die detaillierte<br />

Einführung in die Renovierungsmaßnahme<br />

und die excellenten<br />

Klangdemonstrationen waren von<br />

nachhaltiger Wirkung auf die Zuhörer.<br />

Große Resonanz erfreute sich auch<br />

das 3. Konzert mit Michal<br />

Markuszweski, (Warschau), das die<br />

Lippstädter Orgelfreunde nach St. Ida<br />

Herzfeld führte. Der „weiße Dom an<br />

der Lippe“ verfügt seit November<br />

2002 über eine Orgel, die zum Anziehungspunkt<br />

für Freunde der Orgelkunst<br />

geworden ist. Das <strong>im</strong> historischen<br />

Gehäuse disponierte Instrument<br />

verfügt über 47 Register auf<br />

drei Manualen und Pedal. Das Instrument<br />

ist so angelegt, dass die zunächst<br />

romantisch anmutende Disposition<br />

neben orchestraler Klang-<br />

vielfalt auch barocke Klangfarben bereitstellt<br />

und sich die für verschiedene<br />

Epochen typischen Klangmischungen<br />

trotz der unterschiedlichen Stilrichtungen<br />

gut zusammenstellen lassen.<br />

In ökumenischer Verbundenheit fanden<br />

zwei Nachmittagskonzerte an<br />

der Orgel von St. Marien statt. An der<br />

durch Schuke Berlin renovierten Ott<br />

Orgel erklangen <strong>im</strong> ersten Konzert<br />

Werke von Komponisten, deren<br />

Schaffen musikgeschichtlich in diesem<br />

Jahr besondere Beachtung finden.<br />

In einer Transkription für Orgel<br />

war der Kanon von Johann Pachelbel<br />

(300. Todestag) zu hören, „Neue<br />

Orgelstücke nach der Ordnung unter<br />

dem Amte der heiligen Messe zu spielen“<br />

von Pater Theodor Grünberger<br />

(250. Geburtstag) das Voluntary in D<br />

von John Alcock, (200. Todestag) sowie<br />

das Festival Postlude in C von<br />

Cuthbert Harris (150. Geburtstag). In<br />

der folgenden Woche spielte Thomas<br />

Beile, Absolvent des C-Kurses aus<br />

Lippetal – Lippborg Kompositionen<br />

von Johann Pachelbel, Joh. Seb. Bach,<br />

Antonio Vivaldi und Antonio Soler.<br />

Am Anfang der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

„1125 Jahre Gemeinde<br />

Hörste“ stand ein Festgottesdienst, in<br />

dem durch die Capella vocalis<br />

29<br />

Berichte und Nachrichten


Berichte und Nachrichten<br />

Lippstadt unter der Leitung von Kantor<br />

Johannes Tusch die Missa brevis in<br />

D von Michael Haydn sowie zwei weitere<br />

Vokalkompositionen von Joseph<br />

Haydn aufgeführt wurden. Eine weitere<br />

Bereicherung erfuhr der Gottesdienst<br />

durch festliche Musik für<br />

Trompete und Orgel von Leopold Mozart.<br />

Während die Gemeinde zum Festgottesdienst<br />

das altehrwürdige Gotteshaus<br />

bis auf den letzten Platz gefüllt<br />

hatte, zog das Konzert „Jubiläen zum<br />

Jubiläum“ am Ende der Woche mehr<br />

Interessenten zum Kreisschützenfest<br />

in den Nachbarort. Auf dem Programm<br />

„Jubiläen zum Jubiläum“<br />

standen Werke von Komponisten, die<br />

in diesem Jahr einen runden Gedenktag<br />

haben. Es waren dies der vor 300<br />

Jahre gestorbene Johann Pachelbel,<br />

die vor 300 Jahren geborenen Padre<br />

Giovan Battista Martini, Baltasare<br />

Galuppi, die vor 250 Jahren geborenen<br />

Pater Theodor Grünberger und<br />

W. A. Mozart sowie die vor 200 Jahren<br />

verstorbenen Michael Haydn und<br />

John Alcock.<br />

Am Sonntag, dem 24. September gingen<br />

die Orgeltage mit einem Konzert<br />

in St. Joh. Evangelist in Bad<br />

Westernkotten zu Ende. Vor 10 Jahren<br />

wurde die Orgel in der kath. Pfarrkir-<br />

30<br />

che eingeweiht. In dieser Zeit fanden<br />

zahlreiche Konzerte statt, die von der<br />

Gemeinde und von den in Bad<br />

Westernkotten weilenden Kurgästen<br />

<strong>im</strong>mer dankbar angenommen und<br />

als wertvolle kulturelle Bereicherung<br />

empfunden wurden. Aus Anlass des<br />

„10jährigen“ spielte das Bläserensemble<br />

Brasso festivo Kompositionen<br />

von Jean Joseph Mouret, Johann<br />

Pachelbel, Tylmann Susato u. a. An<br />

der Orgel erklangen Kompositionen<br />

von Francois Bernoist und Carl Sattler.<br />

Tusch<br />

Dekanat Bielefeld-Lippe<br />

Dekanatschortreffen in St. Michael,<br />

Bielefeld-Ummeln<br />

Passend zur Neustrukturierung der<br />

Dekanate trafen sich am 16. September<br />

2006 die Kirchenchöre der Dekanate<br />

Bielefeld und Herford zu ihrem<br />

schon traditionellen Dekanatschortreffen.<br />

Die heilige Messe, in der der Gesamtchor<br />

von ca. 200 Sängerinnen und<br />

Sängern zu hören war, wurde zelebriert<br />

von dem Dekan des neuen<br />

Dekanats Bielefeld-Lippe, Klaus Fussy<br />

von der kath. Gemeinde St. Johannes<br />

Baptist in Bielefeld-Schildesche.<br />

Zur Vorbereitung hatte Georg Gusia,


Kantor an St. Jodokus in Bielefeld, ein<br />

Chorheft erstellt, aus dem in den gemeldeten<br />

Chören <strong>im</strong> Laufe des Sommers<br />

intensiv geprobt worden war.<br />

Am Nachmittag des 16. September<br />

2006 wurden nun die erarbeiteten<br />

Werke zusammengeführt und <strong>im</strong><br />

Gesamtchor gemeinsam perfektioniert<br />

und in der Vorabendmesse zur<br />

Aufführung gebracht. Unter anderem<br />

wurde von Heinrich Schütz „Lobt Gott<br />

mit Schall“ und „Dank sagen wir alle<br />

Gott“ (Schlusschor der Weihnachtshistoria),<br />

das „Kyrie“ und „Agnus Dei“<br />

aus der „Missa Octavi Toni“ von<br />

Orlando die Lasso, ein „Alleluia“ von<br />

William Boyce, das „Ave verum“ von<br />

Edward Elgar und das „Verleih uns<br />

Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy<br />

zum Vortrag gebracht.<br />

An der symphonischen Stockmann-Orgel<br />

wurden die Chöre sehr<br />

einfühlsam von Alexander Grötzner<br />

begleitet.<br />

Die Vielfalt der Musik aus verschiedenen<br />

Zeitepochen und das Singen in<br />

einem so großen Chor machten den<br />

Tag für alle Beteiligten zu einem unvergessenen<br />

Erlebnis.<br />

Wir alle freuen uns auf eine Neuauflage<br />

des Dekanatschortreffen in zwei<br />

Jahren.<br />

Andreas Koch<br />

31<br />

Berichte und Nachrichten


Termine<br />

Ausbildungskurs Kinderchorleitung<br />

Im Frühjahr 2007 beginnt ein erster, über ein Jahr sich erstreckender Lehrgang<br />

„Kinderchorleitung“. Zur Zielgruppe gehören LeiterInnen von Kinder- und<br />

Jugendchören, Singgruppen und Singkreisen, ErzieherInnen,<br />

GrundschullehrerInnen, GemeindereferentenInnen und alle, die mit Kindern<br />

und Jugendlichen musikalisch arbeiten wollen.<br />

Der Eignungstest findet am 10. März 2007 in <strong>Paderborn</strong> statt. Die Kursgebühr<br />

beträgt 150,– € .<br />

Weitere Informationen erhalten Sie über das Referat <strong>Kirchenmusik</strong> (s. Anschriften)<br />

oder über die Internetseite des Referats (www.<strong>Kirchenmusik</strong>-<strong>Erzbistum</strong>-<br />

<strong>Paderborn</strong>.de oder Startseite des <strong>Erzbistum</strong>s <strong>Paderborn</strong>, Button oben rechts).<br />

Weiterbildungsveranstaltungen<br />

Bildungstage für <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Zielgruppe: Alle Interessierten<br />

Ort: Kath. Akademie Schwerte<br />

Zeit: Dienstag, 2. Januar 2007 bis Freitag, 5. Januar 2007<br />

Thematik: Dietrich Buxtehude und Jean Langlais<br />

Referenten: Daniel Beckmann, Franz-Josef Breuer, Jörg Kraemer, Helga Lange,<br />

Dr. Paul Thissen<br />

Kosten: 150,– €<br />

Orgel<strong>im</strong>provisation in der liturgischen Praxis<br />

Zielgruppe: alle nebenamtlichen Organisten<br />

Termin: Samstag, 27. Januar 2007, 10.00-16.00 Uhr<br />

Ort: Castrop-Rauxel, Pfarrkirche St. Lambertus<br />

Referent: Christian Vorbeck<br />

32


Termin: Samstag, 24. Februar 2007, 10.00-16.00 Uhr<br />

Ort: Rheda-Wiedenbrück, Pfarrkirche St. Clemens<br />

Referent: Markus Breker<br />

Termin: Samstag, 24. März 2007, 10.00-16.00 Uhr<br />

Ort: Bielefeld, Pfarrkirche Heilig-Geist<br />

Referent: Peter Wagner<br />

Termin: Samstag, 28. April 2007, 10.00-16.00 Uhr<br />

Ort: Olpe, Pfarrkirche St. Martinus<br />

Referent: Christian Vorbeck<br />

Termin: Samstag, 02. Juni 2007, 10.00-16.00 Uhr<br />

Ort: Iserlohn, Pfarrkirche St. Aloyisius<br />

Referent: Markus Breker<br />

Termin: Samstag, 16. Juni 2007, 10.00-16.00 Uhr<br />

Ort: Meschede, Pfarrkirche St. Walburga<br />

Referent: Peter Wagner<br />

Themen: Vor-, Zwischen- und Nachspiele nach dem Orgelbuch bzw. auf der<br />

Basis eigener Harmonisierung (Präludium, Meditation, Cantus<br />

coloratus, Toccata und weitere Charakterstücke, Spieltipps und<br />

Registrierung)<br />

Choräle, Kehrverse, Antwortgesänge, Halleluja-Rufe und Psalmen<br />

Improvisieren größerer Formen (Concerto, Rondo, Sonatenhauptsatzformen)<br />

Referenten: Markus Breker, Herne<br />

Christian Vorbeck, Witten<br />

Peter Wagner M.A., Minden<br />

33<br />

Termine


Termine<br />

Liturgiegesang:<br />

„Deus in adiutorium meum intende“ (Psalm 69)<br />

Zielgruppe: Interessierte Sängerinnen und Sänger<br />

Ort: St. Patrokli-Dom, Soest<br />

Zeit: Freitag, 09. 03. 2007, 18.00 bis 21.30 Uhr<br />

Thematik: Eröffnungsgottesdienst <strong>im</strong> Hochchor –<br />

Gestaltet von der Schola an St. Patrokli<br />

Vortrag und Gedankenaustausch –<br />

Einst<strong>im</strong>miger Liturgiegesang von der Urkirche bis heute<br />

Gemeinsame musikalische Arbeit –<br />

Einüben von deutschen und lateinischen Gesängen<br />

Komplet <strong>im</strong> Hochchor –<br />

Gestaltet von den Teilnehmern<br />

Referenten: Roland Krane, Christian Vorbeck<br />

Tipps und Tricks<br />

der Chor-Einstudierung<br />

Zielgruppe: aktive Teilnahme für Chorleiter und C-Kurs-Absolventen, passive<br />

Teilnahme von interessierten Chorleitern und Sängern<br />

Ort: Rheda-Wiedenbrück, St. Clemens, Wilhelmstr.<br />

Zeit: Samstag, 10. März 2007, 10-19 Uhr<br />

Ort: Siegen, St.-Joseph-Kirche, Weidenauer Str.<br />

Zeit: Samstag, 28. April 2007, 10-19 Uhr<br />

Anmeldung bis 2 Wochen vor dem Termin<br />

Jeweils max<strong>im</strong>al 5 aktive Teilnehmer<br />

Noten werden nach der Anmeldung zugesandt<br />

34


Thematik: Klaviereinsatz (auch) in der a-capella Literatur<br />

Mitspielen? - „Chorpraktisches“ Klavierspiel;<br />

Einstudierungsmodelle an Hand leichter romantischer Chormusik;<br />

Tonsilben und Decksilben und ihre Einsatzmöglichkeiten;<br />

Übetechniken für schwere Stellen wie Intervalle, Überbindungen,<br />

Koloraturen, Akkordverbindungen usw.;<br />

Aufführung der Kursteilnehmer u. a. mit den „Drei geistlichen Liedern“<br />

von Felix Mendelssohn-Bartholdy für Alt, Chor und Orgel in<br />

der Vorabendmesse<br />

Referenten: Franz-Josef Breuer, Harald Gokus, Johannes Krutmann,<br />

Gregor Schwarz<br />

Kosten: für Verpflegung<br />

Orgelbau<br />

Zielgruppe: Alle Interessierten<br />

Ort: St. Nikolaus, Arnsberg-Rumbeck<br />

Zeit: Samstag, 24. März 2007, 10.00-13.00 Uhr<br />

Thematik: Die Klausing-Orgel in der St. Nikolaus-Kirche in Arnsberg-Rumbeck<br />

Die Orgel der St. Nikolaus-Kirche in Arnsberg-Rumbeck wurde 1700<br />

von dem Herforder Orgelbauer Hinrich Klausing unter Verwendung<br />

älteren Pfeifenmaterials erbaut. Im Laufe ihrer Geschichte erfuhr<br />

das Instrument mehrere Erweiterungen und Überformungen. 2006<br />

wurde die Orgel durch die Firma Gebr. Hillebrand (Hannover) restauriert.<br />

Die Annäherung an den Zustand von 1700 in klanglicher<br />

und technischer Hinsicht war ein zentrales Restaurierungsziel. Jedoch<br />

wurden auch die Ergänzungen des 19. Jahrhunderts <strong>im</strong> Sinne<br />

eines gewachsenen Zustands in das Restaurierungskonzept integriert.<br />

Auf dem Programm des Workshops stehen eine klangliche Vorführung,<br />

die Erläuterung der Geschichte und die Restaurierung sowie<br />

35<br />

Termine


Termine<br />

praktische Fragestellungen bezüglich der Verwendung einer Orgel<br />

mit verschiedenen historischen Schichten <strong>im</strong> liturgischen Alltag.<br />

Referenten: OBM Martin Hillebrand<br />

Thomas Niemand<br />

Jörg Kraemer<br />

Werkwoche<br />

Zielgruppe: C-Kurs-Teilnehmerinnen und Interessierte<br />

Ort: Bildungsstätte Liborianum, <strong>Paderborn</strong><br />

Zeit: Dienstag, 10. April 2007 bis Samstag, 14. April 2007<br />

Thematik: Musikgeschichte und Orgelbau<br />

Referenten: Jörg Kraemer, Dr. Paul Thissen<br />

Orgel-Interpretationskurs<br />

Zielgruppe: Haupt- und nebenberufliche <strong>Kirchenmusik</strong>er/innen, Studierende<br />

Ort: St. Meinolf-Kirche, Hagen<br />

Zeit: Samstag, 12. Mai 2007, 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

Thematik: Galante Elemente in den Leipziger Werken J. S. Bachs<br />

Referent: Prof. Jean-Claude Zehnder (Basel)<br />

Kosten: 10,– €<br />

Anmeldeschluss: 30. April 2007<br />

Jean-Claude Zehnder (*1941 in Winterthur) ist ein Schweizer Organist und Musikwissenschaftler.<br />

Zehnder studierte am Konservatorium seiner He<strong>im</strong>atstadt,<br />

an der Universität Zürich, sowie an der Musikakademie Wien bei Anton Heiler<br />

und in Amsterdam bei Gustav Leonhardt. Seit 1972 leitet er eine Orgelklasse an<br />

der Schola Cantorum Basiliensis un ist Organist an der Silbermann-Orgel <strong>im</strong><br />

Dom zu Arleshe<strong>im</strong>. Er veröffentlichte zahlreiche CD-Einspielungen und trat mit<br />

wissenschaftlichen Publikationen zum Frühwerk Johann Sebastian Bachs hervor.<br />

Hierfür wurde ihm 2002 die Ehrendoktorwürde der Universität Dortmund<br />

verliehen.<br />

Referentenkonzert am Freitag, 11. Mai 2007 um 20.00 Uhr (St. Meinolf-Kirche,<br />

Hagen)<br />

36


Geistliche Musik <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

Hoher Dom<br />

Das Kapitelsamt zum Fest der Heiligen Familie am Sonntag, 31. Dezember um<br />

10.00 Uhr wird musikalisch vom Domchor mit der Missa Papae Marcelli von<br />

Giovanni P. da Palestrina gestaltet. Die Leitung hat während dieses Kapitelsamtes<br />

zum letzten Mal Domkapellmeister Theodor Holthoff, der am 1.. Januar<br />

2007 seinen wohlverdienten Ruhestand antritt.<br />

Der Stellenantritt von Domkapellmeister Thomas Berning findet <strong>im</strong> Kapitelsamt<br />

am Sonntag, den 21. Januar um 10.00 Uhr <strong>im</strong> Hohen Dom statt. Der Domchor<br />

singt die Missa Brevis in F-Dur von Joseph Haydn sowie „Laudate Dominum“<br />

von Wolfgang Amadeus Mozart; ferner werden die Kirchensonate F-Dur KV 244<br />

von Mozart sowie Orgelwerke von Bach aufgeführt.<br />

Domkonzert<br />

Freitag, 11. Mai 2007 19.30 Uhr<br />

Joseph Haydn (1732-1809): Trompetenkonzert Es-Dur sowie „Theresienmesse“<br />

B-Dur<br />

N.N., Solisten<br />

Kammerphilharmoniker Kaiserpfalz<br />

Leitung: Domkapellmeister Thomas Berning<br />

Orgelmusik <strong>im</strong> Hohen Dom<br />

Angelus-Matinéen<br />

30 Minuten Orgelmusik an den Domorgeln – Eintritt frei<br />

Jeden Samstag findet <strong>im</strong> Hohen Dom ein Mittagsgebet (Angelus) mit einem<br />

Domkapitular statt; anschließend wird 30 Minuten Orgelmusik an den Domorgeln<br />

angeboten. Interpret ist bis auf wenige Ausnahmen Gereon Krahforst.<br />

Der Eintritt ist frei. Am Karsamstag fällt die Matinée aus.<br />

Die jeweiligen Programme mit Orgelmusik sind den Internetseiten der Dom-<br />

37<br />

Termine


Termine<br />

musik (www.paderborner-dommusik.de) oder wöchentlich veröffentlichten Plakaten<br />

zu entnehmen. Hauptsächlich erklingen <strong>im</strong> Jahr 2007 neben dem gesamten<br />

Orgelwerk Dietrich Buxtehudes (1637-1707) viele Orgelwerke von Jean<br />

Langlais (1907-1991) und Karl Höller (1907-1987).<br />

Internationale Orgelkonzerte <strong>im</strong> Hohen Dom zu <strong>Paderborn</strong><br />

<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2007<br />

Montag, 8. Januar, 19.30 Uhr<br />

Stefan Emmanuel Knauer, Bad Lippspringe<br />

Eintritt: 6,– € bzw. 4,– €<br />

Montag, 12. Februar, 19.30 Uhr<br />

Serge Schoonbroodt, Warsage/Belgien<br />

Eintritt: 6,– € bzw. 4,– €<br />

Montag, 12. März, 19.30 Uhr<br />

Bruder Andreas Warler SDS, Basilika Steinfeld/Eifel<br />

Eintritt: 6,– € bzw. 4,– €<br />

Montag, 16. April, 19.30 Uhr<br />

Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong><br />

(Petr Eben: Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens für Orgel und<br />

Sprecher)<br />

Monika Lipsewers, Rezitation<br />

Eintritt: 6,– € bzw. 4,– €<br />

Montag, 14. Mai, 19.30 Uhr<br />

Thierry Escaich, Paris<br />

Eintritt: 6,– € bzw. 4,– €<br />

Montag, 11. Juni, 19.30 Uhr<br />

Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong><br />

Eintritt: 6,– € bzw. 4,– €<br />

38


Attendorn, St. Johannes Baptist<br />

Sonntag, 4. Februar 17.00 Uhr, Collegium Bernardinum<br />

Konzert für Trompete und Orgel<br />

Orgel: Helga Bauer<br />

Trompete: Ingo Samp<br />

Sonntag, 4. März 16.30 Uhr<br />

Konzert zum 2. Fastensonntag<br />

Mendener Kantorei<br />

Leitung: Johannes Krutmann<br />

Sonntag, 18. März 16.30 Uhr<br />

Passionskonzert<br />

Attendorner Kammerorchester (Ltg.: Werner Fichten) & Orgel (Helga Lange)<br />

Karfreitag, 6. April 15.00 Uhr<br />

Passionsmotetten der Renaissance mit dem Projektchor<br />

Leitung: Helga Lange<br />

Samstag, 7. April 21.00 Uhr<br />

Osternacht mit Trompete (Ingo Samp) und Orgel (Helga Lange)<br />

und einer Schola<br />

Sonntag, 8. April 10.30 Uhr<br />

Der Franziskus-Chor singt während des Hochamtes Motetten zur Osterzeit<br />

Sonntag, 20. Mai 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert zu österlichen und pfingstlichen Themen<br />

Orgel: Helga Lange<br />

39<br />

Termine


Termine<br />

St. Jodokus, Bielefeld<br />

Sonntag, 4. Februar 2007, 16.00 Uhr<br />

Chorkonzert<br />

Zum 25-jährigen Bestehen des Lüdenscheider Vokalensembles<br />

Sonntag, 11. März 2007, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Georg Gusia spielt Werke von Max Reger (Choralfantasie „Straf’ mich nicht in<br />

deinem Zorn“), Trios op. 47, Stücke aus op. 129 und op. 63, Choralfantasie „Alle<br />

Menschen müssen sterben“)<br />

Eintritt 5,–/3,– €<br />

Karfreitag, 6. April 2007, 15.00 Uhr<br />

Feier vom Leiden und Sterben Christi, darin<br />

Leonhard Lechner (1553-1606) – Das Leiden unseres Herrn Jesu Christi<br />

aus dem Evangelisten Johannes anno 1594 und Motetten von Vittoria, Obrecht<br />

und Palestrina<br />

Ausführende: Vokalkreis St. Jodokus<br />

Ltg. Georg Gusia<br />

Ostermontag, 9. April 2007, 10.00 Uhr<br />

Festhochamt<br />

Ralph Vaughan Williams (1872-1958) – Mass in G-minor (1922)<br />

Ausführende: Kammerchor St. Jodokus<br />

Ltg. Georg Gusia<br />

Sonntag, 20. Mai 2007, 10.00 Uhr<br />

Hochamt<br />

Anton Dvorak (1841-1904) – Messe in D-Dur, op. 86 für Chor und Orgel<br />

Ausführende: Kirchenchor St. Jodokus<br />

Ltg. Georg Gusia<br />

40


Sonntag, 3. Juni 2007. 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Georg Gusia spielt Werke von deutscher und französischer Romantik (Franz Liszt<br />

– Fantasie und Fuge über „Ad nos, ad salutarem undam“; Louis Vierne – Symphonie<br />

Nr. 6)<br />

Sonntag, 17. Juni 2007, 20.30 Uhr<br />

Breezy-art-ensemble spielt „Bach und ich“<br />

Detlef Re<strong>im</strong>ers-Quartett<br />

Collegium Bernardinum Attendorn, Nordwall 26<br />

Sonntag, 04.02.2007, 17.oo Uhr<br />

Orgel und Trompete<br />

Helga Lange, Orgel<br />

Ingo Samp, Trompete<br />

Kapelle<br />

Sonntag, 25.03.2007, 17.00 Uhr<br />

Konzert für Klavier und Violine<br />

Tobias Bigger, Klavier<br />

Inna Kogan, Violine<br />

Aula<br />

Mittwoch, 02.05.2007, 19.30 Uhr<br />

Orgel und Gesang<br />

Daniel Beckmann, Orgel<br />

Christina Beckmann, Sopran<br />

Kapelle<br />

41<br />

Termine


Termine<br />

St. Johannes Baptist, <strong>Paderborn</strong>-Wewer<br />

Sonntag, 14. Januar 2007, 11.00 Uhr<br />

4. Orgelmatinée<br />

Regina Werbick, Detmold<br />

Sonntag, 11. Februar 2007, 11.00 Uhr<br />

5. Orgelmatinée<br />

Franz Liszt: Fantasie und Fuge über „Ad nos, ad salutarem undam“<br />

Su-Jin Back, Detmold<br />

Samstag, 24. Februar 2007, 19.30 Uhr<br />

Matthias Schlubeck, Panflöte<br />

Dietmar Mettlach, Orgel<br />

11. Orgelzyklus<br />

Sonntag, 11. März 2007, 17.00 Uhr<br />

N. N.<br />

Sonntag, 18. März 2007, 17.00 Uhr<br />

DKM Johannes Krutmann, Hamm<br />

Sonntag, 25. März 2007, 17.00 Uhr<br />

Domkapellmeister Thomas Berning, <strong>Paderborn</strong><br />

Sonntag, 13. Mai 2007, 17.00 Uhr<br />

Alte Musik in solistischer Besetzung<br />

Deutsche Vocal-Concertisten:<br />

Christina Beckmann, Sopran (<strong>Paderborn</strong>)<br />

Alexandra Rawohl, Mezzosopran (Basel)<br />

Ulrich Cordes, Tenor (Köln)<br />

Andreas Wolf, Bass (Detmold)<br />

Daniel Beckmann, Leitung und Truhenorgel<br />

42


Donnerstag, 17. Mai 2007, 10.00 Uhr<br />

Festhochamt Christi H<strong>im</strong>melfahrt<br />

Olivier Messiaen: L’Ascension (H<strong>im</strong>melfahrt)<br />

Daniel Beckmann, Orgel<br />

Sonntag, 20. Mai 2007, 11.00 Uhr<br />

6. Orgelmatinée<br />

Dominik König, Detmold<br />

Sonntag, 3. Juni 2007, 17.00 Uhr<br />

Geistliche Abendmusik<br />

Barocke Cellosonaten<br />

Caroline Busser, Violoncello;<br />

Daniel Beckmann, Truhenorgel<br />

Sonntag, 10. Juni 2007, 11.00 Uhr<br />

7. Orgelmatinée<br />

Benno Schachtner, Detmold<br />

Dortmund, Propsteikirche<br />

Sonntag, 4. Februar 19.30 Uhr<br />

Konzert mit Studenten/-innen der Universität Dortmund<br />

Ltg.: Prof. Dr. Eva-Maria Houben<br />

Sonntag, 4. März 19.30 Uhr<br />

Propstei-Trio Dortmund<br />

(Orgel – Violine – Gesang)<br />

Sonntag, 6. Mai 19.30 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Dr. Martin Patzlaff<br />

Sonntag, 15. Mai<br />

Bläserensemble Huckarde-Kirchlinde/Rahm<br />

Ltg. Carsten Schlagowski<br />

Orgel: Wolfgang Hohmann<br />

43<br />

Termine


Termine<br />

Sonntag, 3. Juni 19.30 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Gerard Habraken<br />

(Eindhoven/Holland)<br />

St. Patrokli, Soest<br />

Sonntag, 18. März 2007<br />

Orgelmatinée<br />

Roland Krane<br />

Sonntag, 17. Juni 2007<br />

Orgelmatinée<br />

Engelbert Schön<br />

St. Martinus, Olpe<br />

Sonntag, 28. Januar 2007, 17.00 Uhr<br />

Geistliches Konzert<br />

„Voices St. Martinus“, Kirchenchor St. Martinus<br />

Leitung Dieter Moers<br />

Sonntag, 11. Februar 2007, 9.30 Uhr<br />

Festhochamt St. Agatha<br />

Messe breve C (Gounod)<br />

Kirchenchor St. Martinus<br />

Pfingstmontag, 28. Mai 2007, 17.00 Uhr<br />

Geistliches Konzert mit<br />

Frauenchor „Vocale unisono“<br />

44


St. Clemens, Rheda-Wiedenbrück<br />

Geistliche Abendmusik<br />

Jeweils am ersten Freitag <strong>im</strong> Monat um 18.30 Uhr in den Monaten September<br />

2006 bis Mai 2007<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

An jedem Freitag um 18.30 Uhr in den Monaten Juni, Juli und August 2007<br />

Minden, Dom<br />

Passionskonzert<br />

Mittwoch, 28. März, 19.30 Uhr, Dom<br />

Bielefelder Streichquartett, Orgel: Peter Wagner M.A.<br />

Historische Stadtführung mit Orgelkonzert:<br />

Sonntag, 6. Mai 15.30 Uhr, Dom (Konzert: 17.00 – 17.45 Uhr)<br />

Orgel: Peter Wagner M.A.<br />

Sonntag, 13. Mai 15.30 Uhr, St. Martini (Konzert 17.00 – 17.45 Uhr)<br />

Orgel: Wolfgang Lüschen<br />

Sonntag, 20. Mai 15.30 Uhr, St. Martini (Konzert 17.00 – 17.45 Uhr)<br />

Orgel: Manuel Doormann<br />

Vortrag „Salve Regina – Mit Maria durch das Jahr II“ / Mariensingen<br />

Mittwoch, 9. Mai, 15-30 – 16-30 Uhr, Haus am Dom<br />

Referent: Peter Wagner M.A.<br />

Festkonzert zum Domjubiläum:<br />

Dienstag, 26. Juni, 19.30 Uhr, Dom<br />

Domchor, Christuskantorei, Tookula-Kinderchor, Blue Lake Symphonic Orchestra,<br />

Michigan (USA)<br />

45<br />

Termine


Termine<br />

St. Joseph, Siegen-Weidenau<br />

Jeden 2. Sonntag <strong>im</strong> Monat nach dem Hochamt 10.40 – 11.10 Uhr: Matinee<br />

Das Programm wird in Presse und Pfarrnachrichten veröffentlicht.<br />

Sonntag, 28. Januar 2007, 18.00 Uhr<br />

D. Buxtehude: Magnificat<br />

G. F. Händel: Konzert für Orgel und Orchester op. 4 Nr. 4<br />

W. A. Mozart: Offertorium „Misericordias Domini“<br />

U. von Wassenaer: Concertino II für Orchester<br />

Joseph Haydn: Mariazeller-Messe<br />

Camerata Instrumentale Siegen<br />

Maryam Haiawi, Orgel<br />

Kammerchor Weidenau<br />

Leitung: Franz-Josef Breuer<br />

Sonntag, 18. Februar 2007, 18.00 Uhr<br />

„Crossover“ - Konzert für Orgel, E-Gitarre und Schlagzeug<br />

Peter Blaschke (E-Gitarre), Michael Blaschke (Schlagzeug) und Michael Störmer<br />

(Orgel).<br />

Sonntag, 18. März 2007, 18.00 Uhr<br />

Passionsmusik<br />

J. Rheinberger: Stabat Mater<br />

F. Mendelssohn-Bartholdy: O Lamm Gottes<br />

Orgelwerke<br />

Kammerchor Weidenau<br />

Leitung und Orgel: Franz-Josef Breuer<br />

Sonntag, 20. Mai 2007, 18.00 Uhr<br />

Marianische Chor- und Orgelmusik<br />

Kammerchor Weidenau<br />

46


St. Marien, Schwerte<br />

Kleine Festwoche anlässlich des 40. Geburtstages der Marienorgel<br />

• Sonntag, 4. Februar, 20.00 Uhr<br />

Orgelkonzert – César Franck und Alexandre Guilmant<br />

zwei große Pariser Organisten<br />

Orgel: Michael Störmer<br />

• Dienstag, 6. Februar, 20.00 Uhr<br />

Gespräch an der Orgel<br />

Werke von Bach, Mendelssohn u. a.<br />

Orgel: Michael Störmer<br />

• Donnerstag, 8. Februar, 20.00 Uhr<br />

Heiteres zu Karneval aus der Orgelszene<br />

Orgel: Michael Störmer<br />

• Sonntag, 11. Februar, 17.00 Uhr<br />

Orgelmusik aus Barock, Klassik und Romantik zu zwei und vier Händen<br />

Orgel: Klaus Irmscher, Michael Störmer<br />

Sonntag, 11. März, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert zur Fastenzeit<br />

mit Werken von Scheidemann, Klicka u. a.<br />

Orgel: Thomas Flegr<br />

Sonntag, 25. März, 18.00 Uhr in St. Antonius<br />

Orgelmusik zum Kreuzweg<br />

mit Werken von Bach, Reger u. a.<br />

Orgel: Michael Störmer<br />

47<br />

Termine


Termine<br />

St. Walburga, Meschede<br />

Da bei Redaktionsschluss noch keine Entscheidung über die anstehende Innenrenovierung<br />

der Pfarrkirche Mariä H<strong>im</strong>melfahrt getroffen war, so kann es möglich<br />

sein, dass die für diese Kirche vorgesehenen Veranstaltungen nach St. Walburga<br />

verlegt werden müssen.<br />

Näheres erfahren Sie auf unserer Internetseite www.st-walburga-meschede.de<br />

Sonntag, 21. Januar, 17.00 Uhr – Pfarrkirche St. Walburga<br />

Teilnehmerkonzert des C-Kurses<br />

Sonntag, 25. Februar, 18.00 Uhr – Pfarrkirche St. Walburga<br />

Patronatsfest<br />

Katholischer Kirchenchor Meschede, & Capella Instrumentalis<br />

Charles Gounod: Messe Brève Nr. 5, Motetten von Palestrina, Faulstich,<br />

Ehlert u. a.<br />

Sonntag, 11. März, 17.00 Uhr – Pfarrkirche St. Walburga<br />

Giovanni Battista Pergolesi: Stabat Mater Dolorosa<br />

Ruth Fiedler – Sopran<br />

Moritz von Cube – Altus<br />

Ensemble Amontillado auf historischen Instrumenten<br />

Samstag, 31. März, 19.30 Uhr – Pfarrkirche St. Walburga<br />

Kantorei St. Johannes Bremen-Sodenmatt; Ltg. Uwe Emshoff<br />

Christoph Demantius: Johannespassion<br />

Montag, 9. April, 17.00 Uhr – Pfarrkirche St. Walburga<br />

Heinrich Schütz: Auferstehungshistorie<br />

Solisten<br />

Auswahlchor des Katholischen Kirchenchors Meschede<br />

Ensemble Amontillado auf historischen Instrumenten<br />

48


Sonntag, 22. April, nachmittags – Pfarrkirche Mariä H<strong>im</strong>melfahrt<br />

10 Jahre Partnerschaft mit Peru<br />

Musik in & um die Kirche mit verschiedenen Gruppen der Gemeinde<br />

Samstag, 30. Juni, 19.00 – 24.00 Uhr – Pfarrkirche St. Walburga<br />

Eine kleine geistliche Nachtmusik<br />

Orgel-, Chor- und Clavichordmusik<br />

als Gast: Schirin Partowi (Gesang) & Harry Hoffmann (Laute)<br />

jeden Freitag: 11.00-11.30 Uhr – Pfarrkirche St. Walburga<br />

Musik zur Marktzeit<br />

30 Minuten Musik in verschiedenen Besetzungen<br />

St. Bonifatius, Herne<br />

Sonntag, 18. März 2007, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Markus Breker, Herne<br />

St. Nicolai, Lippstadt<br />

Sonntag, 28. Januar 2007, 16.30 Uhr<br />

Großes Chor- und Orchesterkonzert<br />

Chor- und Orchesterkonzert<br />

ELIAS-Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy:<br />

Julia Heße, Sopran<br />

Stephanie Firnhes, Alt<br />

Joach<strong>im</strong> Keuper, Tenor<br />

Alexander Knop, Bass<br />

Chor an St. Nicolai<br />

Kammerchor Lippstadt<br />

Leitung: Harduin Boeven<br />

49<br />

Termine


Termine<br />

Samstag, 16. Juni 2007, 20.00 Uhr<br />

„Hebe Deine Augen auf...“<br />

Geistliche Vokal- und Orgelwerke von Felix Mendelssohn-Bartholdy<br />

Ensemble Cadenza<br />

Harduin Boeven, Orgel<br />

Nähere Informationen zu diesen Konzerten und über Gottesdienstgestaltungen<br />

finden Sie unter www.musik-in-st-nicolai-lippstadt.de.<br />

St. Marien, Hagen<br />

Donnerstag, 04. Januar 2007, 18.00 Uhr<br />

Weihnachtslieder op. 8<br />

von Peter Cornelius (1824-1874)<br />

Donnerstag, 01. Februar 2007, 18.00 Uhr<br />

„Der Psalter Davids“ nach Cornelius Becker<br />

von Heinrich Schütz (1585-1672)<br />

Donnerstag, 01.März 2007, 18.00 Uhr<br />

Cantabo Domino aus Finnentrop-Heggen<br />

3. Mai 2007, 18.00 Uhr<br />

Messe brève von Léo Delibes (1863-1891)<br />

für Frauenst<strong>im</strong>men und Orgel<br />

31. Mai 2007, 18.00 Uhr<br />

Pfingstmotetten<br />

Ensemble Marien<br />

Termine und Informationen: www.st-marien-hagen-mitte.de<br />

50


St. Meinolf, Hagen<br />

Samstag, 03. März 2007, 20.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit Michail Markuscewski, Warschau<br />

Buxtehude, Bach, Franck, Improvisationen<br />

Samstag, 31. März 2007, 20.00 Uhr<br />

Passionskonzert mit Helmut Schröder, Orgel<br />

Dupré, Brahms, Liszt<br />

Freitag, 11. Mai 2007, 20.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit Jean-Claude Zehnder, Basel<br />

Samstag, 12. Mai 2007<br />

Orgelkonzert mit Helmut Schröder<br />

Bach/Middelschulte: Chaconne in d-moll,<br />

J. S. Bach „Musikalisches Opfer“<br />

Freitag, 23. Juni 2007, 20.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit Burkard Ascherl, Bad Kissingen<br />

St. Marien, Witten<br />

Sonntag, 1. Januar 2007, 10.00 Uhr, Neujahr<br />

Orgelmesse<br />

Sonntag, 4. Februar 2007, 10.00 Uhr, 5. Sonntag <strong>im</strong> Jahreskreis<br />

Orgelmesse<br />

Sonntag, 4. März 2007, 10.00 Uhr, 2. Fastensonntag<br />

Orgelmesse<br />

Sonntag, 6. Mai 2007, 10.00 Uhr, 5. Ostersonntag<br />

Orgelmesse<br />

51<br />

Termine


Termine<br />

Sonntag, 3. Juni 2007, 10.00 Uhr, Dreifaltigkeitsfest<br />

Orgelmesse<br />

www.marien-witten.de<br />

Johanneskirche, Witten<br />

Johann Sebastian Bach: Konzert-Triduum 2007<br />

Christian Vorbeck an der Paschen-Orgel<br />

Alle Konzerte um 19.00 Uhr:<br />

Sonntag, 15. April – Das musikalische Opfer<br />

Mittwoch, 18. April – Goldbergvariationen<br />

Sonntag, 22. April – Die Kunst der Fuge<br />

www.christianvorbeck.de<br />

St. Joh. Baptist, Nehe<strong>im</strong><br />

Sonntag, 14. Januar 2007, 16.30 Uhr<br />

„Der Morgenstern ist aufgegangen“<br />

Orgelkonzert mit Tobias Wittmann, Stuttgart<br />

Sonntag, 25. Februar 2007, 16.00 Uhr<br />

Sinfonisches Konzert<br />

Sinfonieorchester HSK, Leitung Georg Scheuerlein,<br />

Kantor Hartwig Diehl, Orgel<br />

Werke von A. Guilmant u. a.<br />

Sonntag, 18. März 2007, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert zur Passionszeit<br />

DKM Hartwig Diehl, Arnsberg; DKM Mark Ehlert, Meschede;<br />

DKM Werner Komischke, Medebach<br />

Sonntag, 13. Mai 2007, 20.00 Uhr<br />

„LA MUSIQUE DU ROI“<br />

52


Musik am Hofe von Versailles von Marais, Couperin u. a.<br />

Ensemble PASSAGGIATA<br />

Sonntag, 3. Juni 2007, 19.00 Uhr<br />

(in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena, Arnsberg-Bruchhausen)<br />

„THE MESSIAH“<br />

Oratorium von Georg Friedrich Händel in englischer Sprache und historischer<br />

Aufführungspraxis<br />

Gerburg Krapf-Lumpe, Sopran; Franziska Orendi, Alt; Thomas Iwe, Tenor; Thomas<br />

Peter, Bass<br />

Le Nuove Musici, Detmold<br />

Der Neue Chor, Nehe<strong>im</strong>; Ensemble „Kontrapunkt“, Bonn<br />

Leitung: Kantor Hartwig Diehl<br />

Alle Konzerttermine sind <strong>im</strong> Jahresprogramm RESONANZ 2007 ausgedruckt.<br />

Aktuell informiert Sie auch das Internet: www.st-johannes-nehe<strong>im</strong>.de<br />

St. Peter und Paul, Medebach<br />

Sonntag, 11. Februar 2007, 18.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Werner Komischke spielt Werke von Johann Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude,<br />

Charles-Marie Widor, Louis Vierne und Olivier Messiaen.<br />

Sonntag, 29. April 2007, 18.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Es spielen Schüler des C-Kurses<br />

Liebfrauenkirche Hamm<br />

Sonntag, 28. Januar 2007, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse<br />

An der Orgel: DKM Georg Hellebrandt (Hagen)<br />

53<br />

Termine


Termine<br />

Sonntag, 25. Februar 2007, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse zum 1. Fastensonntag<br />

An der Orgel: Tobias Lehmenkühler (Hamm)<br />

Sonntag, 25. März 2007, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse zum 5. Fastensonntag<br />

An der Orgel: DKM Roland Krane (Soest)<br />

Donnerstag, 5. April 2007, 22.00 Uhr<br />

Tenebrae zum Gründonnerstag<br />

Dietrich Buxtehude: „Membra Jesu nostri“<br />

Cappella vocale Liebfrauen, Ensemble „La Finetta“<br />

Leitung: Johannes Krutmann<br />

Samstag, 7. April 2007, 21.00 Uhr<br />

Osternacht<br />

Doppelchörige Motetten<br />

und geistliche Konzerte des 17. und 18. Jahrhunderts<br />

Kirchenchor Liebfrauen und Solisten<br />

Sonntag, 29. April 2007, 17.00 Uhr<br />

Missa Salisburgensis<br />

Messe zu 53 St<strong>im</strong>men in 8 Chören<br />

Veronika Winter (Sopran), Franz Vitzthum, Beat Duddeck, Wolfgang S<strong>im</strong>ons (Altus),<br />

Nils Giebelshausen, Ra<strong>im</strong>und Fürst (Tenor), Bach-Chor Hagen, Mendener Kantorei<br />

Barockorchester Münster<br />

Leitung: Johannes Krutmann<br />

Sonntag, 27. Mai 2007, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse zum Pfingstfest<br />

Orgel: DKM Johannes Krutmann (Hamm)<br />

54


Neue Orgeln<br />

Liebfrauenkirche Hamm<br />

Die neue Orgel der Liebfrauenkirche Hamm wurde am 1. Oktober 2006 durch<br />

Weihbischof Wiesemann geweiht. Die Disposition umfasst 52 Register auf drei<br />

Manualen und Pedal. Die Prospektgestaltung des Instrumentes ist geprägt<br />

durch schlichte, klare Formen, die sich an den architektonischen Vorgaben des<br />

Kirchenraums orientieren. Dem schlichten Äußeren steht eine aufwändige und<br />

subtile Detailgestaltung gegenüber. Durch die Ganzglasbrüstung der Empore<br />

ist die Prospektfront komplett sichtbar, in seinen Abmessungen wirkt das große<br />

Instrument nicht überd<strong>im</strong>ensioniert, sondern bildet einen überzeugenden<br />

Raumabschluss.<br />

Das klangliche Konzept sah von Beginn der Planungen folgende Grundanforderungen<br />

vor:<br />

– In allen Manualwerken sollen labiale 16'-Register vorhanden sein; <strong>im</strong> Hauptwerk<br />

als Principal, <strong>im</strong> Positiv als Gedackt, <strong>im</strong> Schwellwerk als Streicher.<br />

– Im Pedal sollen die o. a. 16'-Bauformen als eigene Register auftreten; als tiefstes<br />

Register zusätzlich ein 32'.<br />

– In allen Werken sollen in der 8' Lage ein offenes Register, ein Gedackt und ein<br />

Streicher zur Verfügung stehen; <strong>im</strong> Hauptwerk und Schwellwerk zusätzlich<br />

Soloflöten unterschiedlicher Bauart.<br />

– In allen drei Manualwerken sollen Kornettmischungen vorhanden sein; <strong>im</strong><br />

Hauptwerk als hochgebänktes Solokornett, <strong>im</strong> Positiv als geteiltes Kornett, <strong>im</strong><br />

Schwellwerk als gebundenes Echokornett.<br />

– In den Manualwerken sind Mixturen zu konzipieren; hier sollen die Mixturen<br />

des Hauptwerkes und des Positivs miteinander korrespondieren, während die<br />

Schwellwerksmixtur tiefer liegt und eine andere Charakteristik erhält.<br />

– Im Schwellwerk sind überblasende Flöten 8', 4', 2', Streicherst<strong>im</strong>men 16', 8', 4',<br />

eine Schwebung und die gesamte Palette der Zungenst<strong>im</strong>men erforderlich.<br />

– Jedes Manualwerk erhält einen Tremulanten; das Schwellwerk wird mit einer<br />

Subkoppel ausgestattet.<br />

Damit entstand ein Grundkonzept für eine große Orgel, das in seiner Vollständigkeit<br />

kaum noch Wünsche offen lässt.<br />

55<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Der Klang ist geprägt durch große Deutlichkeit, die auch in der üppigen Raumakustik<br />

nie undurchsichtig wird. Eine klare, natürliche Ansprache der Pfeifen<br />

und die Möglichkeiten der <strong>im</strong> besten Sinne sensiblen Traktur (alle Trakturen einschließlich<br />

der durchkoppelnden Subkoppel sind mechanisch) ermöglichen eine<br />

modulationsreiche und expressive Anschlagkultur.<br />

Bereits in den zahlreichen Einweihungskonzerten zeigte sich die große stilistische<br />

Vielfalt des Instrumentes, die in ihrer starken Charakteristik jedoch keineswegs<br />

beliebig wirkt, sondern vielmehr an das Originäre historischer Instrumente<br />

erinnert.<br />

In allen Werken sind u. a. Die labialen 16'-Register gravitätische Grundst<strong>im</strong>men<br />

vorhanden, die Palette der Zungenst<strong>im</strong>men ist vollständig und klangkräftig, die<br />

Mixturen bilden in ihrer Stärke und Helligkeit überzeugende Klangkronen <strong>im</strong><br />

Hauptwerk und Positiv, während die Schwellwerksmixtur zurückhaltender und<br />

progressiv (2-5f) ausgerichtet ist. Die dynamische Wirkung des Schwellwerkes<br />

ist äußerst effektiv und ermöglicht eine enorme dynamische Skala.<br />

Im gesamten Bereich der Klanggestaltung wurde Wert gelegt auf angemessene<br />

und überzeugende, aber dennoch individuelle Lösungen. Dies betrifft sowohl<br />

die Gestaltung von Mensuren, Intonation, Windversorgung und Temperierung<br />

des Instrumentes.<br />

Nach den bekannten Instrumenten der Fa. Goll in Memmingen oder Luzern<br />

setzt die neue Orgel der Liebfrauenkirche Hamm nun <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

neue Maßstäbe.<br />

Disposition der Orgel:<br />

I. HAUPTWERK (C-A’’’): II. POSITIV:<br />

1. Principal 16' 15. Bordun 16'<br />

2. Praestant 8' 16. Principal 8'<br />

3. Doppelflöte 8' 17.Gedackt 8'<br />

4. Rohrflöte 8' 18. Salicional 8'<br />

56


5. Viola da gamba 8' 19. Oktave 4'<br />

6. Octave 4' 20. Koppelflöte 4'<br />

7. Spitzflöte 4' 21. Nasard 2 2 /3'<br />

8. Grosse Terz 3 1 /5' 22. Quarte de Nasar 2'<br />

9. Quinte 2 2 /3' 23. Terz 1 3 /5'<br />

10. Octave 2' 24. Larigot 1 1 /3'<br />

11. Mixtur IV 1 1 /3' 25. Mixtur IV 1'<br />

12. Cornett V 8' 26. Cromorne 8'<br />

13. Fagott 16'<br />

14. Trompete 8' Tremulant<br />

Tremulant<br />

SCHWELLWERK: PEDAL (C-F’):<br />

27. Viola pomposa 16' 42. Contrabass 32'<br />

28. Flûte harmonique 8' 43. Principal 16'<br />

29. Bourdon 8' 44. Violonbass 16'<br />

30. Gambe 8' 45. Subbass 16'<br />

31. Voix céleste 8' 46. Octavbass 8'<br />

32. Flûte octaviante 4' 47. Gedacktbass 8'<br />

33. Viole d’armour 4' 48. Violoncello 8'<br />

34. Echocornett III 2 2 /3' 49. Octave 4'<br />

35. Octavin 2' 50. Posaune 16'<br />

36. Plein jeu II-V 2' 51. Trompete 8'<br />

37. Bombarde 16' 52. Clairon 4'<br />

38. Trompette harm. 8'<br />

39. Basson-Hautbois 8'<br />

40. Voix humaine 8'<br />

41. Clairon harm. 4'<br />

Tremulant<br />

57<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Koppeln (mechanisch):<br />

II-I, III-I, III-II<br />

Sub III-III (durchkoppelnd),<br />

I-Ped., II-Ped., III-Ped.<br />

Mechanische Schleifladen,<br />

Registertraktur als mechanisch/elektrische Doppeltraktur mit Setzerkombination<br />

Erbaut 2006 von der Fa. Goll, Luzern<br />

Disposition und Sachbearbeitung:<br />

DKM Johannes Krutmann (Hamm)<br />

Beauftragter für den Orgelbau <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

(Die Festschrift zur Orgelweihe ist zum Preis von 8,– € <strong>im</strong> Pfarrbüro der Kirchengemeinde<br />

Liebfrauen, Liebfrauenweg 2, 59063 Hamm oder bei Johannes<br />

Krutmann erhältlich.)<br />

St. Nikolaus, Arnsberg-Rumbeck<br />

Bereits vor dem Jahr 1191 wurde an der Stelle der heutigen Pfarrkirche ein Stift<br />

der Praemonstratenserinnen gegründet. Die 1205 vollendete Kirche enthält eine<br />

in ihrer Einheitlichkeit außergewöhnliche barocke Innenausstattung, zu der<br />

auch die Orgel zählt, die <strong>im</strong> Jahre 1700 von Hinrich Klausing aus Herford errichtet<br />

wurde.<br />

Es handelt sich um eine über die Jahrhunderte veränderte, in ihrer Grundsubstanz<br />

aber aus dem 17. Jahrhundert stammende Orgel, wie sie für viele kleinere<br />

Kloster- und Stadtkirchen in Westfalen typisch war. Gerade die Orgelbauerfamilie<br />

Klausing hat diesen Typus einer einmanualigen Orgel mit 4'-Prospekt<br />

und etwa 10 Registern bis Mitte des 18. Jahrhunderts in großer Anzahl gebaut.<br />

Da nur noch sehr wenige dieser Instrumente erhalten sind, muss der<br />

Rumbecker Orgel ein besonderer Denkmalwert zugesprochen werden.<br />

58


Laut Inschrift <strong>im</strong> Prospekt wurde die Orgel <strong>im</strong> Jahre 1700 vollendet. Trotz umfangreicher<br />

Bemühungen konnten bislang keine schriftlichen Quellen aus der<br />

Erbauungszeit der Orgel gefunden werden. Hinrich Klausing, der aufgrund der<br />

Signaturen als Orgelbauer gesichert ist, hat bei seinem Neubau umfangreiches<br />

Material einer Vorgängerorgel übernommen. Ein Großteil der Pfeifen des jetzt<br />

wieder neu folierten Praestant 4' entstammt einem spätgotischen Prospekt und<br />

kann anhand von Bauweise und Material bis in die Mitte des 15. Jh. zurück datiert<br />

werden. Auch die Register Gedact 8' und Quinta 3' sind älter und könnten<br />

auf den <strong>im</strong> frühen 17. Jh. <strong>im</strong> Raum Arnsberg tätigen Meister Johann Busse zurückgehen.<br />

Klausing hat <strong>im</strong> Jahre 1700 die fehlenden Töne der kurzen Baßoktave<br />

ergänzt und hinter den Prospektpfeifen aufgestellt. Die Orgel wurde 1830 von<br />

Engelbert Ahmer um ein II. Manualwerk und ein selbständiges Pedal erweitert.<br />

Auch Ahmer hat bei dieser Erweiterung älteres Material aus anderen Orgeln<br />

wieder verwendet. Die Becher der in voller Länge aus Eichenholz gebauten Posaune<br />

16' sind Mitte des 18. Jh. oder sogar noch eher entstanden. Bei der in den<br />

50iger Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführten Restaurierung wurde<br />

das Werk um einige Register erweitert und <strong>im</strong> II. Manualwerk eine neobarocke<br />

Disposition angelegt.<br />

Nach mehrjährigen intensiven Überlegungen konnte die Orgel <strong>im</strong> Zeitraum von<br />

Januar 2005 – Oktober 2006 umfassend restauriert werden, wobei folgende<br />

Aspekte maßgebend waren:<br />

1. Wiederherstellung der ursprünglichen Hinrich Klausing-Orgel von 1700 mit<br />

solistischer Aufstellung des Gehäuses und Rekonstruktion einer anhand vergleichbarer<br />

Instrumente abgeleiteten Disposition. Austausch von 1955 ergänzten<br />

Fremdpfeifen durch material- und mensurgetreue Kopien analog<br />

den historischen Vorbildern. Getrennte Schleifen für Sesquialtera und Trompete,<br />

um ein authentisches Spiel der ursprünglich einmanualigen Orgel zu<br />

ermöglichen.<br />

2. Beibehaltung der <strong>im</strong> 19. Jh. ergänzten Werke und Rückführung auf die nachgewiesene<br />

Disposition. Aufstellung dieser Werke möglichst unauffällig und<br />

räumlich getrennt hinter dem Hauptwerk von 1700.<br />

59<br />

Orgeln


Orgeln<br />

3. Neubau aller drei Windladen als Schleifladen in historischer Bauweise.<br />

Hauptwerkslade mit angeschwänzten Ventilen.<br />

4. Bei den historischen Pfeifen Wiederherstellung der ursprünglichen Aufschnitthöhe<br />

unter weitestgehender Schonung des alten Materials und<br />

Anlängung in einer dem Original nahe kommenden Legierung.<br />

5. Rekonstruktion von Spielanlage und Trakturen in historischer Bauweise und<br />

soweit vorhanden nach historischen Vorbildern.<br />

6. Rekonstruktion einer dreifachen Keilbalganlage nach gegebenem Vorbild<br />

von Hinrich Klausing aus dem Jahre 1699.<br />

HAUPTWERK C, D – C3<br />

Praestant 4' */#/o<br />

Gedact 8' #/o<br />

Duesflaut 4 o<br />

Quint 3' #/o/r<br />

Octav 2' o<br />

Sesquialtera 2fach B+D r<br />

Mixtur 4fach o/r<br />

Trompett 8' B+D r<br />

POSITIV C, D – C3<br />

Gamba 8' r<br />

Bordun 8' f<br />

Holzflöte 4' +<br />

Spitzflöte 2' +<br />

PEDAL C – D1<br />

Subbass 16' +/r<br />

Octav 8' +/r<br />

Posaune 16' +/r<br />

60


NEBENREGISTER<br />

Schiebekoppel II/I r<br />

Pedalkoppel r<br />

Tremulant r<br />

Cymbel r<br />

Windladen r<br />

Gehäuse o<br />

3 Keilbälge r<br />

Temperatur: modifiziert mitteltönige 1 /4 phytagoräische Komma-St<strong>im</strong>mung<br />

Tonhöhe: a1=466 Hz<br />

Winddruck: 71 mm<br />

* älteste Substanz (15. Jh.)<br />

# aus einer früheren Orgel des 16./17. Jh.<br />

o Hinrich Klausing 1700<br />

f fremdes Register 18. Jh., eingebaut 1955<br />

+ Engelbert Ahmer 1830<br />

r Rekonstruktion Gebr. Hillebrand<br />

Sachberatung: DKM Jörg Krämer, Borgentreich<br />

Dipl.-Ing. Thomas Niemand, Arnsberg<br />

(Organist an St. Nikolaus Rumbeck)<br />

Dr. Roswitha Kaiser (Westf. Amt für Denkmalpflege)<br />

Ausführung: Gebr. Hillebrand GmbH, Orgelbau KG,<br />

Altwarmbüchen/Hannover<br />

Ars Colendi, <strong>Paderborn</strong> (Farbfassung)<br />

Monika Voss-Raker, Werl (Restaurierung der Schmuckelemente)<br />

In einer Festschrift zur Wiedereinweihung werden die Geschichte und Restaurierung<br />

der Orgel ausführlich beschrieben. Sie ist bei der kath. Kirchengemeinde<br />

St. Nikolaus Rumbeck erhältlich.<br />

61<br />

Orgeln


Orgeln<br />

St. Magnus, Marsberg-Niedermarsberg<br />

I. MANUAL-HAUPTWERK<br />

Bourdon * 16'<br />

Principal 8'<br />

Gedeckt * 8'<br />

Harmonieflöte 8'<br />

Octave 4'<br />

Blockflöte 4'<br />

Quinte 2 2 /3'<br />

Superoctave 2'<br />

Cornet 5f 8'<br />

Mixtur 4f 1 1 /3'<br />

Trompete 8'<br />

Trompete 4'<br />

PEDAL<br />

Principal 16'<br />

Subbaß * 16'<br />

Octavbaß 8'<br />

Violon 8'<br />

Choralbaß 4'<br />

Posaune 16'<br />

Trompete 8'<br />

Koppeln: I/P, II/P, II/I<br />

kursiv: vakante Register<br />

* Register aus der Vorgängerorgel<br />

62<br />

II. MANUALWERK<br />

Flaut Major * 8'<br />

Gambe 8'<br />

Vox coelistis 8'<br />

Principal 4'<br />

Querflöte 4'<br />

Nasat 2 2 /3'<br />

Waldflöte 2'<br />

Terz 1 3 /5'<br />

Quinte 1 1 /3'<br />

Mixtur 4-5f 2'<br />

Fagott 16'<br />

Trompete 8'<br />

Oboe 8'<br />

Tremulant<br />

Disposition und Sachberatung:<br />

DKM Jörg Krämer, Borgentreich<br />

Gesamtplanung und Ausführung:<br />

Fischer + Krämer, Orgelbau GmbH,<br />

Endingen am Kaiserstuhl


Die Barockorgel in Borgentreich III. Teil<br />

1836 hatte der Orgelbauer Figgemeyer aus Delbrück einen detaillierten Kostenanschlag<br />

zum Wiederaufbau der Dalhe<strong>im</strong>er Klosterorgel in die nunmehr neue<br />

Kirche in Borgentreich vorgelegt (siehe KMM 2/2006). Mit diesem Kostenangebot<br />

überliefert er uns die erste Aufzeichnung einer Disposition, die heute jedoch<br />

nicht in allen Punkten einer sachlichen Überprüfung standhält.<br />

Figgemeyer gibt den St<strong>im</strong>mton der Orgel mit „zwischen Kammer und Chorton“<br />

sowie den Umfang der Töne „vom tiefen C, D, Dis bis c“ an. Völlig einverstanden<br />

zeigt er sich mit dem Plan der Gemeinde, das Rückpositiv aufzugeben und die<br />

Windladen mitsamt dem Pfeifenwerk als Hinterwerk zwischen Turmwand und<br />

Hauptmanual aufzustellen.<br />

Eine noch die heutigen Restauratoren (2006) viel beschäftigende zusätzliche<br />

Veränderung wurde am 5. September 1836 zwischen Figgemeier und der<br />

Kirchenbaukommission verhandelt: die Verbreiterung des Hauptwerkprospektes.<br />

„Der Orgelbauer Herrn Figgemeier, der die Aufstellung der hiesigen Kirchenorgel<br />

übernommen hat, proponierte, wie der Prospekt derselben sehr gewinnen würde,<br />

wenn das Gehäuse der Orgel auf beiden Seiten zwischen dem Manuale und Pedale<br />

um 2 Fuß an jeder Seite erweitert würde, somit das Mittelschiff der Kirche gefüllt<br />

würde. Dieser Zwischenbau müßte dann in dem selben Style wie das übrige Gehäuse<br />

mit Ges<strong>im</strong>se und Prospektpfeifen angefertigt werden. Übrigens müßten zu<br />

diesem Zwischenbaue das nothwendige Holz, als Riegel und einige etwa 3 bis 4 gar<br />

neue 40ger Dielen von Seiten der Bau-Commißion gestellt werden, wobei natürlich<br />

das Ueberlegen dieser Prospektpfeifen mit Staniol von Seiten des Hr.<br />

Figgemeier geschehen muß. Die Kirchenbau-Commißion acceptierte diesen Vortrag<br />

des Herrn Übernehmers.“<br />

Wir erinnern uns, dass der Prospekt anlässlich der Translocierung von Dalhe<strong>im</strong><br />

in die wesentlich kleinere Borgentreicher Kirche geschmälert worden sein muss.<br />

Ohne sich dessen bewusst zu sein, näherte Figgemeyer die Abmessungen der<br />

Orgel in der Breite nun den ursprünglichen alten Ausmaßen in Dalhe<strong>im</strong> wieder<br />

63<br />

Orgeln


Orgeln<br />

an. Die besagten Zwischenfelder neben den Pedaltürmen wurden als Spitztürme<br />

mit Holzattrappen ausgeführt, wobei die ebenfalls zu verbreiternde<br />

Ständerkonstruktion der Rückwand mittels alter westfälischer Hausbalken konstruiert<br />

wurde, dessen Holz bereits Mitte des 17. Jahrhunderts geschlagen worden<br />

war. In dieser äußeren Gestalt überdauerte die Orgel bis 1950! Bei allen<br />

langwierigen und schwierigen Überlegungen, heute ein schlüssiges<br />

Restaurierungskonzept für das Hauptgehäuse zu finden, hat sich nach umfangreichen<br />

Diskussionen die Einsicht durchgesetzt, dass diese 1836 von Figgemeyer<br />

geschaffene Form des Hauptgehäuses der Orgel als eigentliche Borgentreicher<br />

Fassung der Dalhe<strong>im</strong>er Klosterorgel in der jetzigen Kirche anzusehen ist. Da dieser<br />

Zustand darüber hinaus vergleichsweise gut fotografisch belegt ist, sehen<br />

die Planungen zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen (Herbst 2006) als<br />

denkmalpflegerisch kaum angreifbare Lösung hinsichtlich des Hauptgehäuses<br />

die Wiederherstellung des Zustandes 1836 vor.<br />

Nachdem Figgemeyer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Disposition<br />

der Orgel noch unverändert erhalten hatte, zollte sie 1872 dem sich ändernden<br />

musikalischen Geschmack ihren Tribut. Unter anderem war zu dieser Zeit der<br />

Silberglanz der barocken Orgeln nicht mehr gefragt. Statt farbiger Klangkontraste<br />

von Zungenst<strong>im</strong>men erlebten eher dunkel, grundtönige Füll- und Solost<strong>im</strong>men,<br />

mit denen feinste dynamische Schattierungen möglich sind, ihre<br />

Blüte. Da derartige Klänge mit einer barocken Orgel nicht zu erreichen sind, verschwanden<br />

an Orten, wo die notwendigen finanziellen Mittel vorhanden waren,<br />

barocke Instrumente gänzlich. In Borgentreich konnte sich der <strong>Paderborn</strong>er Orgelbauer<br />

Randebrock, aus dessen Schaffen u. a. Orgeln in Marsberg-<br />

Heddinghausen, Büren-Weiberg und <strong>Paderborn</strong>-Dahl mehr oder weniger vollständig<br />

erhalten sind, zumindest mit einigen klanglichen Veränderungen<br />

durchsetzen.<br />

Sein Kostenvoranschlag aus dem Jahre 1872 konnte bislang in den <strong>im</strong> Pfarrarchiv<br />

enthaltenen Unterlagen nicht aufgefunden werden. Aus einem Gutachten des<br />

<strong>Paderborn</strong>er Domorganisten Henkemeyer zu Randebrocks Konstenanschlag<br />

hingegen wird ersichtlich, wie die Orgel seinerzeit technisch und musikalischkünstlerisch<br />

beurteilt wurde:<br />

64


„Revisionsprotokoll über den Kostenanschlag des Orgelbauers Herrn Randebrock<br />

einer Reparatur der Kirchenorgel zu Borgentreich betreffend.<br />

Die Disposition der Orgel zu Borgentreich ist, wie aus vorliegendem Plan zu ersehen<br />

ist, ganz in der Weise gehalten, wie man überhaupt die größeren Werke aus<br />

jener Zeit findet. Viel Gutes und auch manches Nutzlose. In der Orgel zu Borgentreich<br />

sind zu viel schreiende und unnütze Zungenregister und es ist gut, wenn dieselben<br />

durch einige Füll- und Solost<strong>im</strong>men ersetzt werden. So halte ich es für<br />

zweckmäßig, daß auf dem Hauptmanual ein weit mensuriertes 4 chöriges Cornett<br />

und ebenfalls ein Gedackt 4' neu, wenn nicht ein solcher 4' <strong>im</strong> zweiten Manual<br />

überflüssig gemacht werden kann, angebracht werde. Die alte Disposition der Orgel<br />

ist insoweit eigenthümlich, als das Hauptmanual weniger Register enthält als<br />

das zweite Manual, und deshalb sind die beiden St<strong>im</strong>men an ihrem Platze, da sie<br />

die Fülle und Kraft des Hauptwerkes heben werden. Die Disposition des zweiten<br />

Werkes ist deshalb mangelhaft, weil darin Fülle fehlt und würde Bordun 16' passen,<br />

wenn des Platzes wegen auch nur Diskant vom kleinen g an für ein anderes<br />

Register placiert würde.<br />

Die beiden anzulegenden neuen St<strong>im</strong>men, Geigenprincipal 8' und Flaute traverso<br />

8' geben dem ganzen auch noch eine angenehme Fülle und sind zugleich gute<br />

Soloregister, die man sonst auf diesem Werke entbehrt. Im dritten Klavier und Pedal<br />

wird man des Raumes wegen keine St<strong>im</strong>men neu anbringen können und werden<br />

dieselben, wieder gut in Stand gesetzt, für das ganze Werk ausreichen. Von<br />

dem Gebläse ist die Größe nicht angegeben; dasselbe muss groß genug gemacht<br />

werden, um das ganze Werk, selbst bei Koppelung, speisen zu können. Über die<br />

Preise kann hier nichts gesagt werden, weil man nicht weiß, in welchem Zustande<br />

die Orgel vorhanden ist, und muss man sich auf die Gewissenhaftigkeit des Orgelbauers<br />

verlassen. Wenn nun auch die neuen Register für die Kirche zu Borgentreich<br />

nicht absoluth notwendig sind, so ist ganz gewiß, daß das Werk bei dem guten<br />

Alten mit dem guten Neuen so bedeutend wird, daß man ein zweites solches Orgelwerk<br />

so nahe nicht finden wird.<br />

<strong>Paderborn</strong>, den 27. Februar 1872<br />

gez. Henkemeyer<br />

Domorganist“<br />

Fortsetzung folgt!<br />

Besuchen Sie uns auch <strong>im</strong> Internet:<br />

www.barockorgel-borgentreich.de<br />

65<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Christian Vorbeck<br />

Der Orgelbaumeister Willibald Siemann –<br />

Ein Beitrag zum Orgelbau in der Zeit der deutschen Spätromantik 1<br />

1. Vorwort und Einführung<br />

Mit der deutschen Orgelbewegung begann eine Abwendung vom Orgelbau des<br />

19. Jahrhunderts. Es fand eine allgemeine Rückbesinnung auf die Zeit des Barock<br />

statt, mit den Idealtypen Schnitger und Silbermann. So nahm man nun Umbauten<br />

romantischer Orgeln <strong>im</strong> Sinne des neuen Zeitgeistes vor und nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg setzte eine regelrechte Vernichtungswelle insbesondere bei<br />

rein pneumatisch gesteuerten Instrumenten aus der Zeit zwischen 1890 und<br />

1930 ein, die bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts anhielt.<br />

Erst in den letzten beiden Jahrzehnten begann man, nicht nur den historischen,<br />

sondern auch den klanglich-ästhetischen Wert dieser Instrumente wiederzuentdecken.<br />

Doch besteht heute die leider weitverbreitete Meinung, die Fülle der qualitativ<br />

hochstehenden Orgelbauanstalten aus der Zeit der Romantik erschöpfe sich in<br />

den Namen Wilhelm Sauer, Walcker und Steinmeyer. In dieser Hinsicht gibt es<br />

eine durchaus beklagenswerte Lücke zu schließen und gerade auch die unbekannten<br />

Firmen, die oft so eigentümlich reizvolle Instrumente konzipierten, aus<br />

der dunklen Abstellkammer der Vergangenheit wieder heraus zu holen.<br />

Eine dieser Firmen ist die Orgelbauanstalt Willibald Siemann & Co., Gründer einer<br />

der größten und führenden Orgelbaubetriebe in Süddeutschland, mit einem<br />

Opus von über 500 Orgeln in gut 50 Jahren.<br />

2. Biographisches<br />

Der Orgelbaumeister Willibald Siemann wurde am 20.05.1864 <strong>im</strong> bayrischen<br />

1 Der vorliegende Artikel ist ein Exzerpt aus einer Examensarbeit an der Hochschule für Musik in Köln mit dem<br />

Titel „Die Werke des Orgelbaumeisters Willibald Siemann in der Diözese Würzburg mit detaillierter Betrachtung<br />

und Tonaufnahmen der Orgeln in Waldzell und Johannesberg“. Diese Arbeit wurde <strong>im</strong> Fach Orgelgeschichte<br />

bei Prof. Dr. Hermann J. Busch vorgelegt.<br />

66


Streithe<strong>im</strong> geboren. Schon mit 22 Jahren avancierte er 1886 zum Teilhaber der<br />

Orgelbauanstalt seines Onkels Martin Binder2 in Pfaffenhofen.<br />

Im Jahre 1890 gründete Siemann seinen eigenen Betrieb in München. Bis 1893<br />

baute er noch mechanische Kegelladen, danach ausschließlich pneumatische.<br />

Nach dem Tode Binders vereinigte Siemann beide Werkstätten zu einem Großbetrieb<br />

namens Martin Binder & Sohn, Inh. Willibald Siemann, später nur noch<br />

Willibald Siemann & Co., München und Regensburg. Die neue Orgelbauanstalt<br />

entwickelte sich zu einer der führenden in Süddeutschland.<br />

Mit dem Tode Siemanns am 28.02.1932 in München übernahm sein Schwiegersohn<br />

G. Prell die Geschäftsleitung. 1944 wurde die Münchener Filiale des Betriebes<br />

durch einen Bombenangriff zerstört. Die Werkstatt in Regensburg wurde<br />

1945 verpachtet und bis 1950 genutzt.<br />

Die Orgelbauanstalt Siemann war ein typischer Großbetrieb der Gründerzeit.<br />

Alle Orgelteile, auch das Pfeifenwerk, wurden mit damals neuesten Maschinen<br />

eigenständig angefertigt. Die Produktion erfolgte fließbandmäßig und ermöglichte<br />

dadurch eine außergewöhnlich hohe quantitative Effizienz.<br />

Im Zuge der Orgelbewegung gerieten diese Werke als sogenannte Fabrikorgeln<br />

zu Unrecht in Verruf. Nicht zuletzt weil die Produktionsphilosophie von<br />

Orgelbaufirmen wie Walcker, Steinmeyer, Wilhelm Sauer oder sogar Cavaillé-<br />

Coll3 in ganz ähnliche Richtungen weisen, ist die Qualität und Individualität der<br />

Orgelwerke Willibald Siemanns hoch zu schätzen.<br />

3. Aus einem Werbekatalog der Orgelbauanstalt Willibald Siemann & Co.<br />

Die wichtigste Quelle über den Orgelbaumeister Willibald Siemann ist ein<br />

Werbekatalog seiner Firma an den Würzburger Diözesanklerus aus dem Jahre<br />

1936, der aus dem Privatbesitz des Aschaffenburger Organologen Hermann Fischer<br />

stammt. Im anliegenden Schreiben bittet Siemann „die Kirche oder den<br />

2 Orgelbaumeister, *17.10.1849 in Ilmmünster +1.8.1904 in Regensburg, gründete 1875 eine Orgelbauwerkstatt in<br />

Pfaffenhofen und verlegte sie 1890 nach Regensburg. Bis 1904 wurden etwa 140 Orgelwerke in Altbayern<br />

erbaut. Werke u. a. 1895 Regensburg/Niedermünster, II/28; Regensburg/St. Emmeram, II/30.<br />

3 Aristide Cavaillé-Coll, 1811-1899, französischer Orgelbauer<br />

67<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Raum für welchen das Werk gebaut werden soll, vom Orgelbauer besichtigen zu<br />

lassen.“ Dies stützt die These einer individuellen Konzeption jeder neu zu errichtenden<br />

Orgel und entkräftet den Vorwurf einer Serienfertigung mit Einheitsmensuren<br />

und knalliger Intonation.<br />

Im Katalog folgen nun Prospektansichten, Dispositionen und Gutachten der<br />

Orgelneubauten in der katholischen Pfarrkirche zu Sünzhausen bei Freising (Op.<br />

209, erbaut 1908, II/10), in der Kirche der Heil- und Pflegeanstalt Haar bei München<br />

(Op. 280, erbaut 1912, II/19) und in Pfarrkirche zu Übersee/Obb. (Op. 309,<br />

erbaut 1914, II/26). Letzteres Werkt ist besonders interessant konzipiert: Neben<br />

dem eigentlichen Schwellwerk auf dem II. Manual setzt Siemann fünf der zehn<br />

Hauptwerksst<strong>im</strong>men in einen eigenen Schwellkasten.<br />

Eine detaillierte wissenschaftliche Auswertung der Materialien würde an dieser<br />

Stelle zu weit führen. Alle Gutachter stellen Siemann ein hervorragendes Zeugnis<br />

über handwerkliche Ausarbeitung und klangliche Ästhetik aus.<br />

In einer beigefügten Bestätigung des Würzburger Domkapitulars Joh. Strubel<br />

vom 20. November 1925 wird zum einen der hohe Qualtitätsanspruch Siemanns<br />

<strong>im</strong> Bezug auf Material, Konstruktion und Intonation hervorgehoben und zum<br />

anderen der Meister selbst als „guter Katholik“ und „persönlich unantastbar“<br />

bezeichnet.<br />

Im Katalog folgt eine von Siemann eigenhändig unterzeichnete Liste mit den bis<br />

1930 erbauten 65 Orgelwerken in der Diözese Würzburg. Eine weitere von G.<br />

Prell unterzeichnete Liste beschreibt 17 Orgelneubauten nach dem Tode Siemanns<br />

bis 1936.<br />

Der Werbekatalog schließt mit einem Adressblatt, auf welchem die Anschriften<br />

der Firmenfilialen in Regensburg und München aufgeführt werden.<br />

4. Das Gesamtwerk – ein Überblick<br />

Die Orgelbauanstalt Willibald Siemann & Co. Baute in der Zeit von 1890-1944<br />

etwa 500 Instrumente, überwiegend mit pneumatischer Kegellade und meistens<br />

mit 10 bis 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal, selten mehr als 30<br />

St<strong>im</strong>men auf drei Manualen. Das Schaffensgebiet umfasste Oberbayern, Nie-<br />

68


derbayern, die Oberpfalz, Schwaben, Unterfranken und in einigen Fällen Oberschlesien.<br />

Mit Hilfe der beiden Listen <strong>im</strong> o. g. Werbekatalog und durch eigene Forschungen<br />

konnten alle Orgelwerke der Firma Willibald Siemann in der Diözese Würzburg<br />

ermittelt werden. Es handelt sich um insgesamt 74 Instrumente mit fünf bis 34<br />

St<strong>im</strong>men auf ein bis zwei Manualen und Pedal, erbaut in den Jahren 1897 bis<br />

1936. Heute sind von diesen Orgeln elf original erhalten oder restauriert, d. h. in<br />

den Urzustand zurückversetzt. Die übrigen Werke wurden <strong>im</strong> Zuge der Orgelbewegung<br />

v. a. in den 60er und 70er Jahren entweder umgebaut, d. h. meistens<br />

mit elektrischer Traktur versehen und „aufgehellt“ oder demontiert.<br />

Außerhalb der Diözese Würzburg konnten bis jetzt 25 Orgeln ermittelt werden,<br />

u. a. <strong>im</strong> Regensburger Dom (1905, II/25), in der Klosterkirche Waldsassen (1914, II/<br />

43), in der Stadtpfarrkirche Traunstein (1929, II/35) und in Freising, St. Georg<br />

(1938, III/43). Für alle Hinweise auf weitere Werke der Orgelbauanstalt Willibald<br />

Siemann wäre der Verfasser sehr dankbar.<br />

Eine Ausnahme <strong>im</strong> Schaffen Siemanns und wohl auch das „Opus Max<strong>im</strong>um“<br />

war die 1921 erbaute Orgel der Heilig-Geist-Kirche in München, die 1945 einem<br />

Luftangriff zum Opfer fiel. Darin wurde die Vorgängerinstrument von Franz<br />

Borgias Maerz 4 von 1886 mit 24 Registern auf zwei Manualen übernommen.<br />

Das neue Werk hatte 79 Register auf vier Manualen und folgende Disposition5 :<br />

I. MANUAL, C-A’’’ (58 TÖNE):<br />

Großgedackt 16'<br />

Principal 8'<br />

Keraulophon 8'<br />

Gedeckt 8'<br />

Dolce 8'<br />

Flute harmonique 8'<br />

4 Kgl. Bayer. Hoforgelbauer, *30.7.1848 in München †23.3.1910 ebenda; Er führte Orgelbauanstalt Maerz/München<br />

in dritter Generation. Werke u. a. 1904 Augsburg/Dom, II/32; München/St. Paul, III/50.<br />

5 Aus: Alfred Reichling (Hrsg.): Acta Organologica, Band 10, Berlin 1976, S. 75-81: Georg Brenninger: Die Orgeln<br />

der Münchener Heilig-Geist-Pfarrkirche<br />

69<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Oktav 4'<br />

Flute octaviante 4'<br />

Quinte 2 2 /3'<br />

Superoctav 2'<br />

Cornett 8'<br />

Mixtur 2 2 /3'<br />

Basson 16'<br />

Trompete 8'<br />

Clairon 4'<br />

II. MANUAL, C-A’’’ (70 TÖNE):<br />

Rohrgedeckt 16'<br />

Principal 8'<br />

Echogamba 8'<br />

Aeoline 8'<br />

Lieblich Gedeckt 8'<br />

Traversflöte 8'<br />

Undamaris 8'<br />

Geigenprincipal 4'<br />

Dulciana 4'<br />

Wienerflöte 4'<br />

Flautino 2'<br />

Sesquialtera 2 2 /3'<br />

Echomixtur 2 2 /3'<br />

Trompete harmonique 8'<br />

Clarinette 8'<br />

III. MANUAL. C-A ‚‘’ (70 TÖNE):<br />

-Schwellwerk-<br />

Bourdon 16'<br />

Principal 8'<br />

Fugara 8'<br />

70<br />

Gedeckt 8'<br />

Doppelflöte 8'<br />

Salicional 8'<br />

Vox coelestis 8'<br />

Quintatön 8'<br />

Prästant 4'<br />

Rohrflöte 4'<br />

Gemshorn 4'<br />

Piccolo 2'<br />

Plein Jeu 2 2 /3'<br />

C<strong>im</strong>bel 1'<br />

Bombarde 16'<br />

Tuba 8'<br />

Oboe 8'<br />

Vox humana 8'<br />

Schalmei 4'<br />

IV. MANUAL, C-A’’’ (70 TÖNE):<br />

-Fernwerk-<br />

Stillgedeckt 16'<br />

Alphorn 8'<br />

Zartgedeckt 8'<br />

Flöte 8'<br />

Fugara 4'<br />

Aeolsharfe 4'<br />

Larigot 2'<br />

Progressiv harmonique 2 2 /3'<br />

Englisch Horn 8'<br />

Euphone 8'<br />

Solotrompete 8'<br />

Nachthorn 4'<br />

Glockenspiel


PEDAL, C-F’ (30 TÖNE):<br />

Principalbaß 16'<br />

Violonbaß 16'<br />

Subbaß 16'<br />

Bourdonbaß 16'<br />

Quintatönbaß 16'<br />

Quintbaß 10 2 /3'<br />

Octavbaß 8'<br />

Cellobaß 8'<br />

Flötbaß 8'<br />

Baßflöte 4'<br />

Contra Tuba 32'<br />

Posaune 16'<br />

Fagottbaß 16'<br />

Trompetenbaß 8'<br />

Koppelungen:<br />

Manualkoppeln II-I, III-I, IV-I, III-II<br />

Oberoctavkoppeln II, III, IV; II-I, III-I, IV-I<br />

Unteroctavkoppeln II, III, IV; II-I, III-I, IV-I<br />

Pedalkoppeln I, II, III, IV<br />

Pedaloberkoppel III<br />

Weitere Spielhilfen<br />

FERNWERKPEDAL:<br />

Subbaß 16'<br />

Zartbaß 16'<br />

Violon 8'<br />

Das Werk ist auf vier Manualen angelegt, mit Hauptwerk, Nebenwerk,<br />

Schwellwerk, Pedalwerk und einem für die Spätromantik typischen Fernwerk<br />

mit einem dazugehörigen Fernwerkpedal auf einer separaten Windlade, das<br />

sich wahrscheinlich auf dem Dachboden befand und elektrisch traktiert wurde.<br />

Bemerkenswert ist zunächst, daß bei einer solchen großen Orgel das Hauptwerk<br />

auf der Basis des Prinzipal 8' steht. Die 16füssigen Labialst<strong>im</strong>men sind nur durch<br />

Gedackte vertreten.<br />

71<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Typische spätromantische Register sind zum Beispiel Keraulophon 8‘ 6 <strong>im</strong> Hauptwerk,<br />

die Clarinette 8' auf dem II. Manual, oder Euphone 8‘ 7 , Alphorn 8‘ 8 , Englisch<br />

Horn 8‘ 9 und Progressiv harmonique 2 2 2 /3‘ 10 <strong>im</strong> Fernwerk.<br />

Die ganze Orgel ist mit einem überaus reichen Zungenchor ausgestattet, besonders<br />

das Schwellwerk. Auch der große Klaviaturumfang bis a’’’ war um diese Zeit<br />

nicht selbstverständlich.<br />

Zwei Werke sind mit einer Schwebung ausgestattet, das Nebenwerk die<br />

Undamaris 8' (wahrscheinlich eine Flötenschwebung) und das Schwellwerk mit<br />

der Streicherschwebung Vox coelestis 8' (vielleicht als einfache St<strong>im</strong>me in Kombination<br />

mit Salicional 8').<br />

In der Disposition sind auch Zungenst<strong>im</strong>men französischer Bauart zu finden,<br />

wie Basson 16' und Clairon 4' (I. Manual), Trompette harmonique 8' (II. Manual)<br />

und Bombarde 16' (III. Manual). Außerdem stehen neben den üblichen Mixturen<br />

auf 2 2 /3'-Basis für die damalige Zeit relativ selten gebaute gemischte<br />

Farbregister zur Verfügung (Sesquialtera 2 2 /3' auf II und C<strong>im</strong>bel 1' auf III), sowie<br />

eine eigenständige Superoctave 2' <strong>im</strong> Hauptwerk, auf die man gewöhnlich verzichtete.<br />

Dies alles deutet auf eine Beeinflussung Siemanns durch die elsässisch-neudeutsche<br />

Orgelreform 11 hin, die sich jedoch nicht belegen lässt.<br />

Am wenigsten vermutet man ein barockes Glockenspiel in einer solchen Orgel,<br />

doch war der Klangeffekt <strong>im</strong> Fernwerk mit Sicherheit sehr interessant.<br />

6 griech.: der Hornbläser; geigenprinzipalähnliche St<strong>im</strong>me mit feiner, hornähnlicher Intonation<br />

7 griech.: Wohlklang; sehr charakteristisches, clarinettähnliches Zungenregister, meist durchschlagend<br />

8 wahrscheinlich ähnliche einem Keraulophon<br />

9 Zungenst<strong>im</strong>me mit trichterförmigem Becher und Doppelkegel am oberen Ende<br />

10 Progressio harmonica, Prinzipalmixtur mit zum Diskant zunehmender Chorzahl<br />

1 Die Wortführer der elsässisch-neudeutschen Orgelreform (1906-1909) waren Albert Schweitzer (1875-1965)<br />

und Emile RuppRupp (1872-1948). Es wurde eine Orientierung an den Orgeln Silbermanns und Cavaille-Colls<br />

gefordert, sowie der Ausbau des Prinzipalchores in hohen Lagen und die Disposition gemischter Farbregister.<br />

72


5. Die Siemann-Orgel in Waldzell<br />

Der etwa 500 Einwohner zählende Ort Waldzell liegt inmitten einer dörflich<br />

strukturierten Gegend in sehr reizvoller Landschaft am Rande des Spessarts, ca.<br />

10 km von der unterfränkischen Kleinstadt Lohr am Main entfernt.<br />

Die 1854 als einschiffiger neogotischer Bau errichtete katholische Kirche ist dem<br />

fränkischen Heiligen St. Vitus geweiht und gehört zur Pfarrei Steinfeld.<br />

1929 erbaute die Firma Willibald Siemann & Co. Eine Orgel als Opus 453, von der<br />

eine Endrechnung über ca. 8000 Mark vorliegt. Restauriert wurde das Werk<br />

durch die Orgelbaufirma Weiss/Zelingen am Main 12 <strong>im</strong> Jahre 1993.<br />

Disposition:<br />

Willibald Siemann 1929, op. 453<br />

I. MANUAL C-F’’’ (HAUPTWERK):<br />

Dolce 8' (C-fs’’ Zink, g’’-f’’’ Sn; offen, leicht trichterförmig; mit Expression;<br />

olivgrün emailliert)<br />

Rohrflöte 8' (C-H Zink gedeckt, c-h Zink mit Röhrchen, c+-f’’’ Sn mit<br />

Röhrchen; zylindrisch)<br />

Prinzipal 8' (C-Ds Holz, innen, mit Rollbart, E-ais’ Zink, Prospekt z. T.<br />

Mit Rollbart, silbern bronziert, h’-f’’’Sn, innen; offen, zylindrisch)<br />

Oktav 4' (C-h’ Zink, c’’-f’’’Sn; offen, zylindrisch; mit Expression)<br />

II. MANUAL C-F’’’ (NEBENWERK)<br />

Lieblich Gedeckt 8' /C-h’ Holz gedeckt mit gewölbtem Oberlabium, c’’-h’’ Sn<br />

gedeckt, c’’’-f’’’’ SN offen; zylindrisch)<br />

12 Lothar (*11.1.1941 in Aachen) und Rolf (*4.9.1943 in Grafenried) Weiss, Orgelbaumeister; Werke u. a. 1974<br />

Aschaffenburg, St. Michael (III/35); 1983 Karlstadt/Main, Stadtkirche (IV/61)<br />

73<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Viola die Gamba 8' (C-h’ Zink, c’’-f’’’’ Sn; offen, zylindrisch; mit Expression und<br />

frein harmonique)<br />

Nachthorn 4' (C-h’ Zink, c’’-f’’’’ Sn mit gewölbtem Oberlabium; offen,<br />

konisch; z. T. Olivgrün emailliert)<br />

Mixtur 2 2 /3' (Sn; offen, zylindrisch; mit Expression; Repetition; C-f’’<br />

2 2 /3'+2', fs’’-f’’’4'+2 2 /3', fs’’’-f’’’’2')<br />

PEDAL C-D’:<br />

Subbass 16' (Holz mit rundem Aufschnitt; gedeckt, zylindrisch)<br />

Zartbass 16' (Windabschwächung aus Subbass 16')<br />

Koppeln:<br />

Manualkoppel II-I<br />

PedalkoppelI<br />

PedalkoppelII<br />

Suboctavkoppel II-I<br />

Superoctavkoppel II-I (ausgebaut bis f’’’’)<br />

Spielhilfen:<br />

Auslöser<br />

MF (Rohrflöte 8', Dolce 8', Lieblich Gedackt 8', Viola die Gamba 8',<br />

Zartbass 16', Manualkoppel II-I, Pedalkoppel II)<br />

F (= MF + Prinzipal 8' / Nachthorn 4' / Subbass 16')<br />

Tutti<br />

Pianopedal automatisch<br />

System: rein pneumatisch gesteuerte Kegellade<br />

Um mehr Kombinationsmöglichkeiten zu ermöglichen wurden die nur zehn Register<br />

auf zwei Manuale und Pedal verteilt. Das Hauptwerk steht auch bei dieser<br />

kleinen Orgel auf der Basis des Prinzipal 8'. Von der Dolce 8' bis zum Vollen Werk<br />

ist ein stufenloses Crescendo möglich.<br />

74


Intoniert wurde durchweg mit Kernstichen. Die Füße der Metallpfeifen sind<br />

eingekulpt. Die olivgrünen Emaillierungen sind wohl als besonderes Markenzeichen<br />

Siemanns zu deuten.<br />

Der freistehende Spieltisch ist aus Fichtenholz gefertigt und steht auf einem<br />

etwa 20 cm hohen Podest. Die Spielanlage ist sehr übersichtlich gestaltet, mit je<br />

nach Werkzugehörigkeit unterschiedlich gefärbten Registerwippen mit runden<br />

Porzellanschildchen. Die festen Kombinationen können mittels Druckknöpfen<br />

unterhalb des I. Manuals betätigt werden.<br />

Die Windversorgung erfolgt über ein 0,8 PS starkes Centrifugal-Orgelgebläse,<br />

das einen ca. 1,50 mal 0,75 m breiten und 0,75 m hohen Magazinbalg speist. Zusätzlich<br />

stattete Siemann den Balg mit einer Schöpfanlage aus, die heute noch<br />

funktionstüchtig ist.<br />

Gehäuse und Prospekt stammen wahrscheinlich von der Vorgängerorgel des<br />

Schweinfurter Orgelbauers Beyer 13 . Bemerkenswert sind die vielen Verzierungen,<br />

wie die aus Holz geschnitzten kleinen Spitzbögen auf den Verschalungen und<br />

die vergoldeten Intarsien.<br />

6. Die Siemann-Orgel in Johannesberg<br />

Die Johannesberger Pfarrkirche mit dem seltenen Patrozinium „St. Johannes<br />

Enthauptung“ liegt 373 m. ü. NN. Auf der tertiären Hochebene am Rande von<br />

Aschaffenburg am Main. Sie wurde 1769 als einfacher, aber doch ansprechender<br />

Barockbau errichtet.<br />

Der Preis für die 1924 fertiggestellte Orgel von Siemann belief sich inflationsbedingt<br />

650 Billionen Mark, der mit gut 6000 Goldmark bezahlt wurde. Die<br />

Vorgängerorgel des Aschaffenburger Orgelbauers Bruno Müller 14 von 1896 wurde<br />

teilweise in das neue Werk integriert.<br />

13 Wilhelm Friedrich Beyer (um 1850/60), Orgelmacher in Kitzingen und Schweinfurt; nur kleine Werke in Dörfern<br />

bekannt<br />

75<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Im Laufe der Zeit wurden von verschiedenen Firmen insgesamt vier größere<br />

Umbaumaßnahmen <strong>im</strong> Sinne der Orgelbewegung vorgenommen. Die Restauration<br />

erfolgte schließlich in den Jahre 1997/98 durch die Orgelbaufirma Andreas<br />

Schmidt/Gelnhausen 15 .<br />

Disposition:<br />

Willibald Siemann 1924, op. ?<br />

I. MANUAL C-F’’’ (HAUPTWERK):<br />

Bourdon 16' (Fichte, Rekonstruktion von Andreas Schmidt nach einzelnen<br />

erhaltenen Pfeifen und Fußlöchern; gedeckt, zylindrisch)<br />

Dolce 8'(Sn, Rekonstruktion von Andreas Schmidt nach vorhandenen<br />

Fußlöchern und Rasterbrettern; offen, zylindrisch; mit<br />

Expression)<br />

Flöte 8' (C-h’ Zink, c’’-f’’’ Sn mit gewölbtem Oberlabium; Rohrflöte,<br />

zylindrisch)<br />

Gamba 8' (C-h Zink mit Rollbart, c’-f’’’ Sn mit frein harmonique; offen,<br />

zylindrisch)<br />

Prinzipal 8' (C-Fs Holz innen, G-ds’ Zink Prospekt, silbern bronziert, mit<br />

Rollbart, e’-f’’’ Sn, mit Hand bezeichnete Pfeifen von Müller;<br />

offen, zylindrisch)<br />

Oktav 4' (Sn, Pfeifen von Müller; offen, zylindrisch)<br />

Mixtur 2 2 /3' (C-f Zink, fs-f’’’ Sn, z. T. Von Müller; offen, zylindrisch)<br />

Repetition: C-f 2 2 /3'+2'+1 1 /3'+1', fs-e’ 4'+2 2 /3'+2'+1 1 /3', f’-f’’’ 5 1 /3'+4'+2 2 3'+2')<br />

14 Bruno Müller (*29.10.1839 in Zündersdorf † 28.6.1907 in Aschaffenburg), Orgelbauer in Aschaffenburg; Werke<br />

u. a. 1879 Aschaffenburg, Zu Unserer Lieben Frau II/23<br />

15 1921 übernahm dessen Großvater Richard das verwaiste Geschäft Ratzmann. Über dessen Sohn Bernhard<br />

ging es schließlich an dessen Sohn Andreas. Werke von letzterem u. a. 2000 Marborn, Unbefleckte Empfängnis<br />

Mariens (II/17)<br />

76


II. MANUAL C-F’’’ (SCHWELLWERK):<br />

Aeoline 8' (C-h Zink, ab c’ Ng; offen, zylindrisch; mit Expression und<br />

frein harmonique)<br />

Vox coelistis 8' (c-h Zink, ab c’ Ng; offen, zylindrisch, mit Expression und<br />

frein harmonique; gekoppelt mit Aeoline 8')<br />

Salicional 8' (C-H Holz gedeckt, c-h Zink offen, ab c’ Sn offen; zylindrisch;<br />

Pfeifen von Müller; Expression von Siemann)<br />

Lieblich Gedackt 8' (C-e’’ Fichte, Vorschlag Obstholz, gedeckt, f’’-f’’’’ Sn offen;<br />

zylindrisch; Pfeifen von Müller<br />

Geigenprinzipal 8' (C-H Holz, c-f’ Zink, Pfeifen von Müller, fs’-f’’’’ Ng mit gewölbtem<br />

Oberlabium, Pfeifen von Siemann; offen, zylindrisch;<br />

z. T. mit Rollbart)<br />

Traversflöte 4'(C-h Fichte, Vorschlag Buche, gedeckt, c’-f’ Zink, Pfeifen von<br />

Müller, offen, überblasend, fs’-f’’’’ Ng mit gewölbtem<br />

Oberlabium, Pfeifen von Siemann, offen, überblasend; zylindrisch;<br />

z. T. mit Rollbart)<br />

Praestant 4' (C-f’ Zink, fs’-f’’’’ Sn; offen, zylindrisch; z. T. mit Rollbart)<br />

Harmonica aetherca 2 2 /3' (C-h Sn, Rekonstruktion von Andreas Schmidt nach<br />

Originalpfeifen, c’-f’’’’ Sn, Pfeifen von Siemann; offen, zylindrisch;<br />

ohne Repetition; Chöre: 2 2 /3'+2'+1' 3 /5')<br />

Trompete 8' (Becher und Füße Zink, olivgrün emailliert, deutsche Bauart,<br />

Becher mit Expressionen; offen, trichterförmig)<br />

PEDAL C-D’:<br />

Subbaß 16' (Fichte, Vorschlag Eiche; runder Aufschnitt; C gekröpft;<br />

gedeckt, zylindrisch; Pfeifen von Müller<br />

Zartbaß 16' (Windabschwächung aus Subbass 16')<br />

Violon 16' (Fichte, Vorschlag Eiche; C-F gedeckt, Fs-d’ offen; Fs-Gs<br />

gekröpft; zylindrisch; mit Rollbart)<br />

Octavbaß 8' (Fichte, Vorschlag Eiche; C-F Pfeifen von Siemann, Fs-d’<br />

Pfeifen von Müller; gerader Aufschnitt; offen, zylindrisch;<br />

mit Rollbart)<br />

77<br />

Orgeln


Orgeln<br />

Manualkoppel II-I<br />

Pedalkoppel I<br />

Pedalkoppel II<br />

Suboctavkoppel II-I<br />

Superoctavkoppel II-I (ausgebaut bis f’’’’)<br />

Pedalsuperkoppel II-P<br />

Spielhilfen:<br />

Auslöser<br />

P<br />

MF<br />

F<br />

Tutti<br />

(Originaleinstellungen verschollen)<br />

Registerschweller an<br />

(Originaleinstellung verschollen)<br />

Handregister zum Schwellwerk<br />

Balanciertritt zur Steuerung des Jalousieschwellers<br />

Balanciertritt zur Steuerung des Registerschwellers<br />

Pianopedal automatisch<br />

System: pneumatisch gesteuerte Kegellade<br />

Das reich ausgestattete und sehr farbige Schwellwerk ist grundsätzlich als dynamische<br />

Abstufung zum Hauptwerk konzipiert. Die kräftige Trompete 8' <strong>im</strong><br />

Schwellwerk bietet einerseits die Möglichkeit der dynamischen Differenzierung,<br />

andererseits die eines Zungenchors 16‘8‘4' mittels Sub- und Superoctavkoppeln.<br />

Natürlich ist auch bei dieser Orgel ein stufenloses Crescendo von der sehr leisen<br />

Aeoline 8' bis zum Tutti möglich.<br />

78


Intoniert wurde mit vielen Kernstichen, die metallen Pfeifenfüße sind eingekulpt.<br />

Der Spieltisch entspricht in Form und Anordnung der Spielanlage dem der Orgel<br />

in Waldzell.<br />

Nicht erhalten werden konnte der originale Windmotor, die Schöpfanlage von<br />

Siemann wurde bei einer der o. g. Umbauten entfernt. Beeindruckend ist der<br />

Magazinbalg, ca. 2,00 m mal 1,20 m breit und 1,20 m hoch.<br />

Der Prospekt stammt vom Vorgängerinstrument Müllers, die seitlichen<br />

Gehäuseteile wurden von Siemann durch einfache und nach oben offene Holzwände<br />

mit Füllungen ersetzt.<br />

7. Zur Konzeption der Orgel bei Siemann<br />

Bei beiden beschriebenen Instrumenten handelt es sich eher um sogenannte<br />

„Dorforgeln“ als um Konzertorgeln. Dennoch ist das Literaturspiel auf beiden<br />

Werken möglich, und zwar in nicht unterschätzender Bandbreite. Geradezu wie<br />

geschaffen sind diese Orgeln für <strong>im</strong>provisatorisches Spiel innerhalb der katholischen<br />

Liturgie, geschaffen ursprünglich für den tridentinischen Ritus und dessen<br />

mystische Handlungen.<br />

8. Hinweis auf Tonaufnahmen<br />

Das letztlich entscheidende Kriterium über eine gute Orgel ist das klangliche<br />

Ergebnis. Um nicht bei allen noch so wichtigen technischen Daten, praktischer<br />

Ausführung und schön abzulesenden Dispositionen stehen zu bleiben, wurde<br />

eine Compact-Disc mit den Orgeln in Waldzell und Johannesberg eingespielt.<br />

Die Platte mit Werken von Bach, Mendelssohn, Reger und Vierne ist auf Anfrage<br />

be<strong>im</strong> Autor gegen Erstattung der Materialkosten erhältlich.<br />

Als Schlussbemerkung sei gestattet, dass der Verfasser für alle Hinweise und<br />

Materialien <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Orgelbauanstalt Willibald Siemann<br />

sehr dankbar wäre.<br />

79<br />

Orgeln


Orgeln<br />

9. Literaturhinweise:<br />

1) Zu allen biographischen Angaben über Willibald Siemann und andere Orgelbauer<br />

vgl. Hermann Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister,<br />

Lauffen am Neckar (Rensch) 1991 und Hermann Fischer/Theodor Wohnhaas:<br />

Lexikon süddeutscher Orgelbauer, Wilhelmshaven (Florian Noetzel) 1994<br />

2) Zu Orgelmusik, Orgelbau und Orgelspiel in der Zeit der deutschen Spätromantik<br />

allgemein vgl. Hermann J. Busch und Michael Heinemann (Hrsg.): Zur<br />

deutschen Orgelmusik des 19. Jahrhunderts, Sinzig (Studio) 1998 und Friedrich<br />

W. Riedel: Die Orgel als sakrales Kunstwerk, Neues Jahrbuch für das Bistum<br />

Mainz, 1991/92, Band I; Mainz (Verlag des bischöflichen Stuhles) 1992<br />

3) Zu allen Angaben über diverse Orgelregister vgl. Karl Locher: Die Orgelregister<br />

und ihre Klangfarben, Bern (Emil Baumgart) 1904<br />

80


Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Referat <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Domplatz 3, 33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Leiter: Dr. Paul Thissen<br />

Telefon: 0 52 51/125-13 55<br />

Sekretariat: Rita Kramer<br />

Telefon: 0 52 51/125-14 55<br />

Web: www.kirchenmusik-erzbistumpaderborn.de<br />

paul.thissen@erzbistum-paderborn.de<br />

rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

Dekanat <strong>Paderborn</strong><br />

DKM Daniel Beckmann<br />

Bruchgarten 25<br />

33106 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel.: 0 52 51/8 71 96 13<br />

info@danielbeckmann.de<br />

Dekanat Büren-Delbrück<br />

vak.<br />

Dekanat Höxter<br />

DKM Jörg Kraemer<br />

Holtrupper Weg 20<br />

34434 Borgentreich<br />

Tel.: 0 56 43/339; Fax: 0 56 43/637<br />

Kraemer-Borgentreich@t-online.de<br />

Dekanat Rietberg - Wiedenbrück<br />

DKM Harald Gokus<br />

Glatzerstraße 10<br />

33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Tel. 0 52 42/40 88 43;<br />

Fax: 0 52 42/40 88 45<br />

Harald.Gokus@web.de<br />

Dekanat Bielefeld – Lippe<br />

DKM Georg Gusia<br />

Georgstr. 13<br />

33649 Bielefeld<br />

Tel. 05 21/45 29 49; Fax. 05 21/17 23 91<br />

gusia@jodokus.de<br />

DKM Gregor Schwarz<br />

Hardisser Straße 8<br />

32791 Lage<br />

Tel. 0 52 32/92 18 99;<br />

Fax: 0 52 32/92 19 62<br />

GregorSchwarz@gmx.de<br />

Dekanat Herford – Minden<br />

DKM Peter Wagner<br />

Besselstr. 15<br />

32427 Minden<br />

Tel. 05 71/4 04 15 97<br />

Kontakt@PeterWagner.com<br />

Dekanat Hellweg<br />

DKM Johannes Krutmann<br />

Wichernstr. 1<br />

59063 Hamm 1<br />

Tel. und Fax: 0 23 81/5 35 40<br />

Krutmann@web.de<br />

DKM Roland Krane<br />

Lindenhof 1<br />

81<br />

Anschriften


Anschriften<br />

59505 Bad Sassendorf<br />

Tel. 0 29 27/10 39;<br />

Fax: 0 12 12-5-01 96 23 15<br />

rolandkrane@gmx.de<br />

Dekanat Lippstadt – Rüthen<br />

DKM Johannes Tusch<br />

Nußbaumallee 29<br />

59557 Lippstadt<br />

Tel. und Fax: 0 29 41/ 132 93<br />

joeltusch@aol.com<br />

Dekanat Hochsauerland –West<br />

DKM Hartwig Diehl<br />

Allensteinweg 29a<br />

59755 Arnsberg 1<br />

Tel. 0 29 32/73 34 o. 0 29 32/44 58 30<br />

Fax: 0 29 32/44 58 29<br />

diehlmusic@t-online.de<br />

Dekanat Hochsauerland-Mitte<br />

DKM Mark Ehlert<br />

Freiligrathstraße 3<br />

59872 Meschede<br />

Tel.: 02 91/9 5 2 84 61<br />

markehlert@web.de<br />

Dekanat Hochsauerland-Ost<br />

DKM Werner Komischke<br />

Am Krämershagen 1<br />

59964 Medebach<br />

Tel. 0 29 82/92 17 87<br />

m<strong>im</strong>i@franzlundber.de<br />

82<br />

Dekanat Südsauerland<br />

DKM Helga Lange<br />

Münchener Str. 92<br />

57439 Attendorn<br />

Tel. und Fax: 0 27 22/47 29<br />

Helga.Maria.Lange@t-online.de<br />

DKM Dieter Moers<br />

Maria-Theresia-Str. 9<br />

57462 Olpe<br />

Tel. 0 27 61/46 95<br />

Fax: 0 27 61/82 53 56<br />

dieter.moers@gmx.de<br />

Dekanat Siegen<br />

DKM Franz-Josef Breuer<br />

Stormstr. 19 b<br />

57078 Siegen<br />

Tel. 02 71/8 47 24<br />

Fax: 02 71/2 38 74 99<br />

breuer-siegen@t-online.de<br />

Dekanat Dortmund<br />

DKM Wolfgang Hohmann<br />

Varziner Str. 5<br />

44369 Dortmund<br />

Tel. und Fax:02 31/31 23 81<br />

W.Hohmann.Orgue@gmx.de


Dekanat Unna<br />

DKM Michael Störmer<br />

Sigridstr. 21<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. 0 23 04/89 81 20<br />

stoermer@schwerterkirchen.de<br />

Dekanat Emschertal<br />

DKM Markus Breker<br />

Haldenstr. 12<br />

44629 Herne<br />

Tel. 0 23 23/5 15 85<br />

Dekanat Hagen – Witten<br />

DKM Georg Hellebrandt<br />

Hoffnungstaler Straße 37<br />

58091 Hagen<br />

Tel. 0 23 37/47 45 19<br />

ghellebrandt@t-online.de<br />

DKM Christian Vorbeck<br />

Körnerstr. 4<br />

58452 Witten<br />

Tel. 0 23 02/2 77 82 50<br />

webmaster@christianvorbeck.de<br />

Dommusik<br />

Domorganist Gereon Krahforst<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Domplatz 3<br />

33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel. (Büro) 0 52 51/125 - 16 58;<br />

privat: 0 52 51/8 76 97 00<br />

Faxnr.: 0 52 51/8 76 97 01<br />

mailto@gereonkrahforst.com<br />

Domkapellmeister Thomas Berning<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Domplatz 3<br />

33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel.: (Büro) 0 52 51/125 – 13 46;<br />

83<br />

Anschriften


NOTIZEN<br />

84

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