Inhalt IPD_1.2007 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
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Literaturhinweise<br />
Quinten bis hin zur leisen Terz, begründet<br />
ist, zu schätzen wissen. Ebenso<br />
wird das Ohr durch eine stets reine<br />
Intonation mit tiefen Dur-Terzen und<br />
hohen Moll-Terzen bei dieser wiederum<br />
rundum gelungenen Aufnahme<br />
der King´s Singers verwöhnt. Abgerundet<br />
wird das künstlerische Gesamtkonzept<br />
dieser CD durch ein informatives<br />
dreisprachiges Booklet<br />
(englisch, deutsch, französisch) sowie<br />
ein ansprechendes Cover, auf dem ein<br />
pyramidenförmiger 15-flammiger<br />
Tenebrae-Leuchter abgebildet ist, womit<br />
auch visuell ein Bezug zur Feier<br />
des Frühgottesdienstes am Gründonnerstag<br />
nach altem katholischen Ritus<br />
hergestellt werden konnte. Sehr<br />
empfehlenswert!<br />
Daniel Beckmann<br />
Dietrich Buxtehude:<br />
Membra Jesu Nostri<br />
Cantus Coelln<br />
Konrad Junghänel<br />
HMC 901912<br />
LC 7045<br />
Eines der wichtigsten Komponistenjubiläen<br />
in diesem Jahr, der 300. Todestag<br />
von Dietrich Buxtehude, dürfte<br />
vor allem den Organisten und<br />
16<br />
Orgelmusikfreunden bewusst sein.<br />
Dass sein umfangreiches geistliches<br />
Vokalwerk, Konzerte, Choräle, Arien,<br />
Kantaten und Oratorien, die er in erster<br />
Linie für die berühmten Abendmusiken<br />
in der Lübecker Marienkirche<br />
geschrieben hat, nicht diesen Bekanntheitsgrad<br />
erreicht hat, liegt<br />
wohl daran, dass der größte Teil dieser<br />
Kompositionen verloren gegangen<br />
ist. Der vorliegende Kantatenzyklus<br />
„Membra Jesu Nostri“, BuxWV<br />
75, entstand 1680 <strong>im</strong> Auftrag des<br />
schwedischen Hofkapellmeisters Gustav<br />
Düben, das Original überlebte in<br />
Stockholm und Uppsala.<br />
Textliche Grundlage ist der mittelalterliche<br />
Hymnenzyklus „Salve mundi<br />
salutare“, mystische Betrachtungen<br />
der einzelnen Gliedmaße des gekreuzigten<br />
Christus. Diese werden von<br />
Buxtehude als fünfst<strong>im</strong>mige Tutti-<br />
Sätze, Terzette und Arien in sieben,<br />
jeweils fünfteiligen Kantaten vertont.<br />
Die ausdrucksvolle Melodik und der<br />
mit schlichter Harmonik gehaltene<br />
durchsichtige Satz erinnern dabei an<br />
italienische Vorbilder. Dass diese eher<br />
emotionalen Elemente den ehrfürchtigen<br />
distanzierten Gestus der protestantischen<br />
norddeutschen Schule<br />
nicht leugnen, sondern mit diesem