Inhalt IPD_1.2007 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn

derbayern, die Oberpfalz, Schwaben, Unterfranken und in einigen Fällen Oberschlesien.
Mit Hilfe der beiden Listen im o. g. Werbekatalog und durch eigene Forschungen
konnten alle Orgelwerke der Firma Willibald Siemann in der Diözese Würzburg
ermittelt werden. Es handelt sich um insgesamt 74 Instrumente mit fünf bis 34
Stimmen auf ein bis zwei Manualen und Pedal, erbaut in den Jahren 1897 bis
1936. Heute sind von diesen Orgeln elf original erhalten oder restauriert, d. h. in
den Urzustand zurückversetzt. Die übrigen Werke wurden im Zuge der Orgelbewegung
v. a. in den 60er und 70er Jahren entweder umgebaut, d. h. meistens
mit elektrischer Traktur versehen und „aufgehellt“ oder demontiert.
Außerhalb der Diözese Würzburg konnten bis jetzt 25 Orgeln ermittelt werden,
u. a. im Regensburger Dom (1905, II/25), in der Klosterkirche Waldsassen (1914, II/
43), in der Stadtpfarrkirche Traunstein (1929, II/35) und in Freising, St. Georg
(1938, III/43). Für alle Hinweise auf weitere Werke der Orgelbauanstalt Willibald
Siemann wäre der Verfasser sehr dankbar.
Eine Ausnahme im Schaffen Siemanns und wohl auch das „Opus Maximum“
war die 1921 erbaute Orgel der Heilig-Geist-Kirche in München, die 1945 einem
Luftangriff zum Opfer fiel. Darin wurde die Vorgängerinstrument von Franz
Borgias Maerz 4 von 1886 mit 24 Registern auf zwei Manualen übernommen.
Das neue Werk hatte 79 Register auf vier Manualen und folgende Disposition5 :
I. MANUAL, C-A’’’ (58 TÖNE):
Großgedackt 16'
Principal 8'
Keraulophon 8'
Gedeckt 8'
Dolce 8'
Flute harmonique 8'
4 Kgl. Bayer. Hoforgelbauer, *30.7.1848 in München †23.3.1910 ebenda; Er führte Orgelbauanstalt Maerz/München
in dritter Generation. Werke u. a. 1904 Augsburg/Dom, II/32; München/St. Paul, III/50.
5 Aus: Alfred Reichling (Hrsg.): Acta Organologica, Band 10, Berlin 1976, S. 75-81: Georg Brenninger: Die Orgeln
der Münchener Heilig-Geist-Pfarrkirche
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Orgeln