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Inhalt IPD_1.2007 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn

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Orgeln<br />

an. Die besagten Zwischenfelder neben den Pedaltürmen wurden als Spitztürme<br />

mit Holzattrappen ausgeführt, wobei die ebenfalls zu verbreiternde<br />

Ständerkonstruktion der Rückwand mittels alter westfälischer Hausbalken konstruiert<br />

wurde, dessen Holz bereits Mitte des 17. Jahrhunderts geschlagen worden<br />

war. In dieser äußeren Gestalt überdauerte die Orgel bis 1950! Bei allen<br />

langwierigen und schwierigen Überlegungen, heute ein schlüssiges<br />

Restaurierungskonzept für das Hauptgehäuse zu finden, hat sich nach umfangreichen<br />

Diskussionen die Einsicht durchgesetzt, dass diese 1836 von Figgemeyer<br />

geschaffene Form des Hauptgehäuses der Orgel als eigentliche Borgentreicher<br />

Fassung der Dalhe<strong>im</strong>er Klosterorgel in der jetzigen Kirche anzusehen ist. Da dieser<br />

Zustand darüber hinaus vergleichsweise gut fotografisch belegt ist, sehen<br />

die Planungen zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen (Herbst 2006) als<br />

denkmalpflegerisch kaum angreifbare Lösung hinsichtlich des Hauptgehäuses<br />

die Wiederherstellung des Zustandes 1836 vor.<br />

Nachdem Figgemeyer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Disposition<br />

der Orgel noch unverändert erhalten hatte, zollte sie 1872 dem sich ändernden<br />

musikalischen Geschmack ihren Tribut. Unter anderem war zu dieser Zeit der<br />

Silberglanz der barocken Orgeln nicht mehr gefragt. Statt farbiger Klangkontraste<br />

von Zungenst<strong>im</strong>men erlebten eher dunkel, grundtönige Füll- und Solost<strong>im</strong>men,<br />

mit denen feinste dynamische Schattierungen möglich sind, ihre<br />

Blüte. Da derartige Klänge mit einer barocken Orgel nicht zu erreichen sind, verschwanden<br />

an Orten, wo die notwendigen finanziellen Mittel vorhanden waren,<br />

barocke Instrumente gänzlich. In Borgentreich konnte sich der <strong>Paderborn</strong>er Orgelbauer<br />

Randebrock, aus dessen Schaffen u. a. Orgeln in Marsberg-<br />

Heddinghausen, Büren-Weiberg und <strong>Paderborn</strong>-Dahl mehr oder weniger vollständig<br />

erhalten sind, zumindest mit einigen klanglichen Veränderungen<br />

durchsetzen.<br />

Sein Kostenvoranschlag aus dem Jahre 1872 konnte bislang in den <strong>im</strong> Pfarrarchiv<br />

enthaltenen Unterlagen nicht aufgefunden werden. Aus einem Gutachten des<br />

<strong>Paderborn</strong>er Domorganisten Henkemeyer zu Randebrocks Konstenanschlag<br />

hingegen wird ersichtlich, wie die Orgel seinerzeit technisch und musikalischkünstlerisch<br />

beurteilt wurde:<br />

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