Inhalt IPD_1.2007 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn

Neue Orgeln
Liebfrauenkirche Hamm
Die neue Orgel der Liebfrauenkirche Hamm wurde am 1. Oktober 2006 durch
Weihbischof Wiesemann geweiht. Die Disposition umfasst 52 Register auf drei
Manualen und Pedal. Die Prospektgestaltung des Instrumentes ist geprägt
durch schlichte, klare Formen, die sich an den architektonischen Vorgaben des
Kirchenraums orientieren. Dem schlichten Äußeren steht eine aufwändige und
subtile Detailgestaltung gegenüber. Durch die Ganzglasbrüstung der Empore
ist die Prospektfront komplett sichtbar, in seinen Abmessungen wirkt das große
Instrument nicht überdimensioniert, sondern bildet einen überzeugenden
Raumabschluss.
Das klangliche Konzept sah von Beginn der Planungen folgende Grundanforderungen
vor:
– In allen Manualwerken sollen labiale 16'-Register vorhanden sein; im Hauptwerk
als Principal, im Positiv als Gedackt, im Schwellwerk als Streicher.
– Im Pedal sollen die o. a. 16'-Bauformen als eigene Register auftreten; als tiefstes
Register zusätzlich ein 32'.
– In allen Werken sollen in der 8' Lage ein offenes Register, ein Gedackt und ein
Streicher zur Verfügung stehen; im Hauptwerk und Schwellwerk zusätzlich
Soloflöten unterschiedlicher Bauart.
– In allen drei Manualwerken sollen Kornettmischungen vorhanden sein; im
Hauptwerk als hochgebänktes Solokornett, im Positiv als geteiltes Kornett, im
Schwellwerk als gebundenes Echokornett.
– In den Manualwerken sind Mixturen zu konzipieren; hier sollen die Mixturen
des Hauptwerkes und des Positivs miteinander korrespondieren, während die
Schwellwerksmixtur tiefer liegt und eine andere Charakteristik erhält.
– Im Schwellwerk sind überblasende Flöten 8', 4', 2', Streicherstimmen 16', 8', 4',
eine Schwebung und die gesamte Palette der Zungenstimmen erforderlich.
– Jedes Manualwerk erhält einen Tremulanten; das Schwellwerk wird mit einer
Subkoppel ausgestattet.
Damit entstand ein Grundkonzept für eine große Orgel, das in seiner Vollständigkeit
kaum noch Wünsche offen lässt.
55
Orgeln