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Explosionsschutz und Eigensicherheit - Pepperl+Fuchs

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Ausgabe 220716 06/2012<br />

Technologie<br />

Für die Praxis ist die UEG wichtiger <strong>und</strong> signifikanter als<br />

die OEG, da diese die für ein explosionsfähiges Gemisch<br />

erforderliche Mindestmenge an Gas in Prozent angibt. Diese<br />

Daten sind für die Klassifizierung explosionsgefährdeter Orte<br />

wichtig.<br />

Die Mindestzündenergie (die Energie, die zur Zündung eines<br />

Luft-/Gasgemischs in der günstigsten Konzentration erforderlich<br />

ist) ist der für die Technik der <strong>Eigensicherheit</strong> ausschlaggebende<br />

Faktor. Mit dieser Technik muss die von einem<br />

elektrischen Stromkreis freigesetzte Energie auch unter<br />

Fehlerbedingungen auf einen Wert unter der MZE begrenzt<br />

werden.<br />

Zündtemperatur<br />

Die Zündtemperatur eines Luft-/Gasgemischs ist die niedrigste<br />

Temperatur, bei der sich die explosionsfähige Atmosphäre<br />

ohne Eintrag elektrischer Energie entzündet.<br />

Dieser Kennwert ist wichtig, da er die maximal zulässige<br />

Oberflächentemperatur für Geräte in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen sowohl unter normalen Bedingungen<br />

als auch im Fehlerfall begrenzt. Die maximal erreichbare<br />

Oberflächentemperatur muss immer niedriger sein als die<br />

Zündtemperatur der vorhandenen Gases.<br />

Flammpunkttemperatur<br />

Bei der Flammpunkttemperatur handelt es sich um eine<br />

Eigenschaft einer flüchtigen Flüssigkeit. Sie ist definiert als<br />

die niedrigste Temperatur, bei der eine Flüssigkeit genug<br />

Dämpfe freisetzt, die von einer Energiequelle entzündet<br />

werden können.<br />

Da eine Flüssigkeit oberhalb ihres Flammpunkts eine<br />

Gefahrenquelle darstellt, muss dieser Parameter bei der<br />

Klassifizierung von Umgebungen berücksichtigt werden.<br />

Beurteilung der Explosionsrisiken<br />

In jeder Situation, in der explosionsfähiges Material<br />

eine Rolle spielt, muss das Entzündungsrisiko<br />

beachtet werden. Normalerweise werden für diese<br />

Beurteilung Branchenspezialisten, Sicherheitsexperten,<br />

Maschinenbauingenieure, Chemiker <strong>und</strong> andere verantwortliche<br />

Mitarbeiter einer Anlage herangezogen.<br />

Zusätzlich zur nominellen Einstufung der relevanten<br />

Materialien sind für die Beurteilung auch Parameter bezüglich<br />

der involvierten Prozesse von großer Bedeutung. Eine<br />

Explosionsgefahr kann beispielsweise durch das Verdampfen<br />

einer Flüssigkeit oder durch das Austreten von Flüssigkeit<br />

unter hohem Druck entstehen.<br />

Wichtig sind außerdem Kenntnisse über die atmosphärischen<br />

Bedingungen im Normal- <strong>und</strong> im Ausnahmezustand.<br />

Der zwischen den Explosionsgrenzen liegende<br />

Konzentrationsbereich wird normalerweise größer, wenn<br />

der Druck <strong>und</strong> die Temperatur des Gemischs ansteigen. Der<br />

Zusammenhang zwischen den Explosionsgrenzen <strong>und</strong> dem<br />

Flammpunkt für Äthylalkohol wird in Abbildung 4 dargestellt.<br />

<strong>Explosionsschutz</strong> <strong>und</strong> <strong>Eigensicherheit</strong><br />

Vol %<br />

22<br />

Dampfkonzentration C<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Partialdruck P<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

hPa<br />

Bereich D<br />

obere Explosionsgrenze<br />

Dampfdruckkurve<br />

untere Explosionsgrenze<br />

C zu fett<br />

B<br />

explosionsfähig<br />

brennbares<br />

Gemisch<br />

(brennbar<br />

unter<br />

Luftzufuhr)<br />

explosionsfähiges<br />

Gemisch<br />

(Verbrennung<br />

mit Flammenüberschlag<br />

= Explosion)<br />

nicht brennbares<br />

A zu mager<br />

Gemisch (weder<br />

brennbar noch<br />

0 10 20 30 40 50 explosionsfähig)<br />

Flammpunkt<br />

°C<br />

unterer<br />

oberer<br />

Explosionspunkt Explosionspunkt<br />

Abbildung 4 Darstellung des Dampfdrucks von Äthylalkohol<br />

Innerhalb der Explosionsgrenzen ist die Atmosphäre explosionsfähig.<br />

Dies wird im Bild als Bereich B dargestellt. Der<br />

Bereich A liegt unter der UEG. Das Gemisch ist also nicht<br />

mehr entflammbar, da es zu „mager“ ist. Auch im Bereich C<br />

ist das Gemisch nicht entflammbar, da es zu „fett“ ist (d. h.<br />

der Sauerstoffgehalt ist zu niedrig für eine Explosion). Bei<br />

Einleitung von Luft wird das Gemisch wieder entflammbar.<br />

Im Bereich oberhalb der Dampfdruckkurve (Bereich D) befinden<br />

sich die Gemische im Gleichgewicht. Ein Gas, das im<br />

kritischen Temperaturbereich von Bereich B gelagert oder<br />

gehandhabt wird, ist also explosionsfähig.<br />

Der Flammpunkt liegt normalerweise ein paar Grad über<br />

der unteren Explosionsgrenze. Eine Flüssigkeit wird als<br />

entflammbar bezeichnet, wenn ihr Flammpunkt unter 38 °C<br />

(100,4 °F) liegt. Bei einem Flammpunkt über 38 °C (100,4 °F)<br />

gilt sie als brennbar.<br />

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43<br />

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