Institut für Informatik - Dokumentenserver - Universität Leipzig
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Rekonstruktion und Visualisierung der Koronaranatomie aus 3D Ultraschalldaten<br />
sowie quantitative Auswertung (Graichen, Zotz, Saupe)<br />
Eine der Haupttodesursachen in den westlichen<br />
Ländern sind koronare Herzerkrankungen. Momentan<br />
ist die Röntgenangiographie Goldstandard<br />
und einziges Verfahren bei der Beurteilung<br />
der Koronargefäße. Die Röntgenangiographie<br />
ist ein invasives, röntgenbasiertes Verfahren,<br />
das der Infrastruktur eines Herzkathederlabors<br />
bedarf. Ultraschall gewinnt in der Kardiographie<br />
als bildgebendes Verfahren zunehmend an Bedeutung.<br />
Im Gegensatz zu dem auf Röntgen basierenden<br />
Verfahren erfolgt keine Belastung<br />
des Patienten und des Arztes durch ionisierende Strahlung. Echogeräte sind, verglichen<br />
mit anderen bildgebenden Geräten, preiswert und sehr stark verbreitet.<br />
Ziel dieses Projektes ist es ein Verfahren zu entwickeln, mit dem man die Koronarien<br />
aus 3D-Ultraschalldatensätzen rekonstruieren kann und das die Röntgenangiographieuntersuchung<br />
ergänzen oder ersetzen kann.<br />
Das Verfahren wird aus mehreren Einzelschritten bestehen:<br />
1. Die 2D-Ultraschallbilder müssen vor der Rekonstruktion der Volumendatensätze<br />
registriert werden. Somit werden Artefakte, die durch die starke Eigenbewegung<br />
des Herzens bedingt sind verringert.<br />
2. In den Ultraschallvolumendatensätzen muss das Rauschen reduziert werden,<br />
wobei die Lage der wichtige Strukturen erhalten bleiben soll. Für die Reduktion<br />
des Rauschens werden Diffusionsfilterverfahren verwendet.<br />
3. In einem Vorverarbeitungsschritt werden Regionen im Volumendatensatz<br />
abgegrenzt, in denen sich sehr wahrscheinlich Koronargefäße befinden.<br />
Mit Hilfe eines Kohärenzmaßschätzers wird dabei nach röhrenförmigen<br />
Strukturen gesucht.<br />
4. Die Segmentierung der Herzkranzgefäße erfolgt abschnittsweise durch<br />
Snakes. Der Verlauf der Gefäße wird mittels Kontinuitätsmethoden verfolgt.<br />
Gefäßverzweigungen werden erkannt und weiterbehandelt.<br />
5. Die Visualisierung der Koronargefäße erfolgt mittels feiner polygonaler<br />
Modelle, die interaktiv in 3D dargestellt werden<br />
6. Auf der Basis der Snakes sowie der Polygondarstellung lassen sich physiologische<br />
Parameter, wie z.B. der Umfang und der Querschnitt von orthogonalen<br />
Schnitten der Blutgefäße entlang der sich verzweigenden Struktur messen.<br />
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