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Castlepoint - bei 360° Neuseeland

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Travel & Backpacking Travelogues<br />

I<br />

n<br />

Das Bungee-Jumping wurde in <strong>Neuseeland</strong> neu „erfunden“<br />

<strong>Neuseeland</strong>s „Spaßhauptstadt“<br />

Ein paar Stunden nach der Passüberquerung und<br />

einer gewagten Zick-Zack Abfahrt ins Tal erreiche ich<br />

Queenstown. Wer Jubel und Trubel „à la mitteleuropäischer<br />

Alpen“ nicht mag und wer nicht unbedingt überall<br />

über Verkaufsagenturen für Jet Boaten, Rafting oder<br />

Bungee-Jumping stolpern will, sollte sich die schön am<br />

Lake Wakatipu gelegene Stadt nur kurz anschauen und<br />

dann schnell weiterziehen. Und wer den Trubel mag,<br />

der sollte nicht nur eine gut gefüllte Geldbörse haben,<br />

sondern auch entweder ein Zelt mitnehmen oder feste<br />

Unterkünfte – besonders in der Hauptsaison zwischen<br />

Dezember und Mitte Februar – vorab buchen. Alle möglichen<br />

(und auch „unmöglichen“) Modesportarten wurden<br />

in Queenstown erfunden; von hier aus trat <strong>bei</strong>spielsweise<br />

das weltberühmte Bungee-Jumping seinen<br />

Siegeszug an.<br />

A. J. Hackett hat das „Ganzkörper-Jojo“ einigen Südseestämmen,<br />

die das Springen mit wenig elastischen Lianen<br />

zur Mutprobe machen, abgeschaut und in <strong>Neuseeland</strong><br />

eingeführt, allerdings springt man hier mit flexiblen<br />

Seilen um die Füße. Ich ziehe es vor, einige kurze Tagesausflüge<br />

zum Skippers Canyon und nach Arrowtown zu<br />

machen. Ringsum sind auch zahllose Wandermöglichkeiten:<br />

Wer ein paar Meter aus Queenstown hinausgeht,<br />

ist schnell wieder in die Einsamkeit zurückgekehrt und<br />

begegnet kaum einer Menschenseele. Rundum liegen<br />

auch viele der Drehschauplätze, an denen die<br />

„Der Herr der Ringe“-Trilogie verfilmt worden<br />

ist. Man kann sie auf eigene Faust suchen<br />

oder sich im Rahmen geführter Touren zeigen<br />

lassen.<br />

Das einsame Hinterland<br />

Für Fahrradfahrer gibt es eine gute Möglichkeit,<br />

dem oft recht starken Verkehr<br />

auf der südwärts laufenden Hauptstraße<br />

in Richtung Te Anau ein Schnippchen<br />

zu schlagen: Einfach mit der guten alten<br />

„Earnslaw“, einem Dampfschiff, das seit<br />

über 100 Jahren den Lake Wakatipu<br />

befährt, zur Walter Peak Sheep Station<br />

übersetzen, um von dort aus auf einer<br />

geschotterten Backcountry Road weiter in<br />

Richtung Te Anau zu radeln. Besonders<br />

auf der Südinsel kann man immer wieder<br />

auf diese einsamen und recht rauen Straßen<br />

zurückgreifen. Nicht mal eine Handvoll<br />

Autos überholt mich, dafür sehe ich<br />

Tausende ziemlich verwirrt dreinblickender<br />

Schafe, die mich misstrauisch<br />

beäugen. All zu oft bekommen sie wohl<br />

Fahrradfahrer nicht zu sehen. Kein Wunder: Das Land<br />

ist in Privatbesitz und Radfahrer werden hier allenfalls<br />

geduldet. Ich bin froh über die breiten Mountainbikereifen,<br />

mit einem schmalen Tourenrad hätte ich auf dem<br />

groben Schotter große Probleme. Ein kurzer Abstecher<br />

führt mich zu einem wunderschön und einsam an den<br />

Mavora Lakes gelegenen DOC Campground.<br />

Te Anau<br />

Der winzige Ort am gleichnamigen See ist der beste<br />

Startpunkt für die großen Wanderwege (Tracks) und der<br />

Beginn der einzigen öffentlichen Straße, die durch die<br />

beeindruckende Wildnis des Fiordland National Parks<br />

50 06 | 2008 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

hinunter zum Milford Sound<br />

führt. Der Fiordland National<br />

Park gehört zum Weltnaturerbe<br />

der Unesco und wurde in den<br />

letzten Jahren immer mehr mit<br />

Superlativen beworben und zum<br />

Traumziel verklärt. Doch die Touristenmassen<br />

– lange Schlangen<br />

aus Bussen, Wohnmobilen<br />

und PKWs – wälzen sich jeden<br />

Tag in Richtung Milford Sound.<br />

Man diskutiert schon darüber, die<br />

Zugangszahlen zu beschränken.<br />

Ich wäre zu gern den Milford<br />

Track gewandert – aber jeden Tag<br />

werden nur 42 Glückliche auf den<br />

Wanderweg gelassen! Wer sich<br />

für die Sommermonate nicht mindestens<br />

sechs bis neun Monate<br />

vorher anmeldet, hat kaum eine<br />

Möglichkeit, einen Platz zu ergattern!<br />

Als Fahrradfahrer habe ich<br />

keine Chance, eine so langfristige<br />

Planung zu machen.<br />

Queenstown entstehen immer wieder neue Motorsport-Lake Anau<br />

arten wie das Jetboat-Fahren auf dem Lake Wakatipu<br />

Milford Sound<br />

Ich entschließe mich, zum Milford Sound zu radeln und<br />

zurück per Bus zu fahren. Möglichen „Nachahmern“<br />

möchte ich raten die Zeiten zu nutzen, nach denen die<br />

Busse zum Milford Sound hinuntergefahren sind (spät<br />

am Morgen losfahren) und zu bedenken, dass es auf der<br />

engen Straße <strong>bei</strong> den zahlreichen Bussen und Wohnmobilen<br />

immer wieder zu gefährlichen Situationen kommen<br />

kann! Die Landschaft ist einmalig, aber der Verkehr kostet<br />

Nerven und ist gefährlich!<br />

Zudem gibt es bis Milford Sound auf 120 Kilometer<br />

keine feste Unterkunft und nur die Möglichkeit, auf<br />

einfachen DOC Zeltplätzen das Nachtlager mit blutrünstigen<br />

Sandflies zu teilen. Doch die Strecke entschädigt<br />

für vieles: Zunächst bike ich am Lake Te Anau entlang<br />

und später führt die Straße durch das abwechslungsreiche<br />

und immer enger werdende Eglinton Valley aufwärts.<br />

Schneebedeckte Berge, Sturzbäche und perfekte<br />

Spiegelseen wie die Mirror Lakes bilden die Traumkulisse<br />

der stetigen Bergauffahrt durch die grandiose<br />

Bergwelt.<br />

Am Homer Tunnel treiben sich ganze Horden übermütiger<br />

Keas herum. Die intelligenten und verspielten<br />

Hochgebirgspapageien inspizieren und zerlegen mit<br />

ihren spitzen Schnäbeln alles was ihnen zwischen die<br />

Klauen kommt. Als ich von einem kurzen Spaziergang<br />

zurückkomme, zerhacken zwei Keas präzise meinen Fahrradsattel.<br />

Ein paar Autofahrer stehen begeistert darum<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

uNTERKüNFTE: ZELT, HoSTEL oDER HoTEL?<br />

<strong>Neuseeland</strong> hat eine perfekte Infrastruktur für alle „Geldbeutel“.<br />

Die Spannweite reicht von gut ausgestatteten Campingplätzen<br />

(Zelten ab 5 € pro Person) mit Hütten (Cabins,<br />

ab ca. 25 € für zwei Personen) über Jugendherbergen und<br />

Backpackerhostels (ab ca. 12 € im Mehrbettzimmer, Doppelzimmer<br />

ab ca. 25 €) zu Hotels (ab 50 €), Motels und stillvollen<br />

Ressorts. In der Hauptsaison sollte man besonders entlang der<br />

Westküste und in den Touristenorten ein bis drei Tage vorab<br />

reservieren oder ein Zelt da<strong>bei</strong>haben. Wildes Zelten ist offiziell<br />

verboten, wird aber auf der Südinsel toleriert. Das eingezäunte<br />

Weideland macht es oft schwierig einen Platz zu finden.<br />

Eine gute Alternative auf der Südinsel sind viele einfache und<br />

traumhaft gelegene Campingplätze des Department of Conservation<br />

(DOC), www.doc.govt.nz/templates/ByRegionLanding.<br />

aspx?id=37039. Die Plätze haben oft einen einfachen Standard<br />

(WC und Wasserhahn), das Entgelt wird in einer Box deponiert.<br />

<strong>360°</strong> Web Info<br />

www.bbh.co.nz<br />

www.vip.co.nz<br />

www.holidayparks.co.nz<br />

www.top10.co.nz<br />

www.purenz.com<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 06 | 2008 51

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