Gemeindebrief 4 2012 - der evangelischen Kirchengemeinde ...
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<strong>Gemeindebrief</strong> 04/12<br />
Der Kirchenbär<br />
Der Kirchenbär erklärt…<br />
Hast du auch Geld dabei?“ lautete<br />
<strong>der</strong> regelmäßige Erinnerungsspruch<br />
meiner Eltern, sobald ich,<br />
die Konfirmandin, sonntagmorgens<br />
zum Gottesdienst los marschierte.<br />
Geld dabei? Wieso?<br />
Gottes Wort und Segen muss<br />
man doch nicht kaufen? Den gibt<br />
es umsonst. Gott schenkt ihn<br />
uns, weil er uns liebt. Aus reiner<br />
Gnade und Güte.<br />
Endlich mal nichts mit Selbstvermarktung<br />
und Käuflichkeit. Zum<br />
Gottesdienst darf je<strong>der</strong> so kommen,<br />
wie er ist. Eintritt frei. Nicht<br />
einmal gut gelaunt muss man<br />
sein. Man muss we<strong>der</strong> begnadet<br />
singen können, noch sonstige<br />
Talente vorweisen. Und das gute<br />
Hemd und die teuren Schuhe<br />
dürfen ebenfalls im Schrank bleiben.<br />
Die Zeiten, in denen man<br />
sich extra für den Kirchgang die<br />
Ohren waschen und in den Sonntagsstaat<br />
zwängen musste, waren<br />
einmal. Hip ist Hopp. Gott<br />
kennt dich sowieso ohne jede<br />
Hülle und Verpackung.<br />
Die Kollekte<br />
Der Klingelbeutel<br />
Trotzdem läuft so ein Gottesdienst<br />
nicht ohne Geld. Irgendwann<br />
singen alle ein Lied und<br />
währenddessen wan<strong>der</strong>t ein Beutel<br />
mit zwei Griffen durch die Reihen.<br />
Die Kollekte o<strong>der</strong> Sammlung<br />
ist angesagt. Und gesammelt<br />
wird Geld, Münzen o<strong>der</strong> Scheine,<br />
die von den Gottesdienstbesuchern<br />
in den sogenannten Klingelbeutel<br />
gesteckt werden.<br />
Warum sie das tun und was dahintersteckt,<br />
erklärt mir <strong>der</strong> Kirchenbär.<br />
Die Kollekte gehört zu<br />
jedem Gottesdienst wie die Fürbitten,<br />
das Gebet o<strong>der</strong> das Singen.<br />
Sie drückt aus, dass man<br />
sich über die Nähe Gottes freut<br />
und darum auch konkret etwas<br />
tun möchte, um das Leid an<strong>der</strong>er<br />
Menschen zu lin<strong>der</strong>n und die<br />
Welt ein bisschen besser zu machen.<br />
Danke sagen und teilen<br />
Tätige Liebe und Solidarität, das<br />
verbirgt sich in <strong>der</strong> <strong>evangelischen</strong><br />
Kirche hinter dem Wort Diakonie.<br />
Mit dem Kollektengeld werden<br />
diakonische Aufgaben bezahlt.<br />
Zum Beispiel Hilfen für Arbeitslose<br />
und Sozialhilfeempfänger, Beratungsstellen<br />
für Menschen, die<br />
in Not geraten sind, Unterstützung<br />
für arme Familien, die Jugendarbeit<br />
<strong>der</strong> Gemeinde, Projekte<br />
für Flüchtlinge o<strong>der</strong> Besuchsdienste<br />
in Krankenhäusern<br />
und Altenheimen.<br />
Vor <strong>der</strong> Sammlung wird <strong>der</strong> Gemeinde<br />
erzählt, wofür die Kollekte<br />
in diesem Gottesdienst bestimmt<br />
ist. So kann je<strong>der</strong> entscheiden,<br />
ob und wie viel er o<strong>der</strong> sie für den<br />
jeweiligen Zweck geben möchte.<br />
Unmittelbar nach dem Gottesdienst<br />
wird das Geld gezählt, damit<br />
alles seine Richtigkeit hat,<br />
von zwei Leuten. Und dann wird<br />
es so schnell wie möglich dorthin<br />
weitergeleitet, wo es hilfreich eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Gott und Geld –das gibt‘s<br />
schon in <strong>der</strong> Bibel<br />
Der Ursprung <strong>der</strong> gottesdienstlichen<br />
Kollekte findet sich schon in<br />
<strong>der</strong> Bibel bei Paulus im 2. Brief<br />
an die Korinther. Der Apostel hatte<br />
in den jungen Gemeinden in<br />
Kleinasien und Makedonien Geld<br />
sammeln lassen, um die Not <strong>der</strong><br />
Urgemeinde in Jerusalem zu lin<strong>der</strong>n<br />
und obwohl die jungen Gemeinden<br />
die Christinnen und<br />
Christen in Jerusalem überhaupt<br />
nicht kannten, kamen dabei<br />
durchaus größere Summen zusammen.<br />
Paulus sieht darin ein<br />
gelungenes Nachahmen dessen,<br />
was Jesus vorgelebt hat, Teilen<br />
aus geschwisterlicher Liebe. Der<br />
Dank an Gott, <strong>der</strong> mit dieser Gabe<br />
mitschwingt, verbindet so<br />
Nehmende und Gebende und<br />
macht beide zu Empfängern von<br />
Gottes Liebe.<br />
Julia Fiedler<br />
Der Kirchenbär wohnt übrigens<br />
in <strong>der</strong> Lukaskirche und<br />
kann dort jeden Sonntag besucht<br />
werden.