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Mit „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ - Schweine.at

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02Z030068, P.b.b.<br />

Verlagspostamt 1200 Wien, DVR-Nr.0956015<br />

www.schweine.<strong>at</strong> Magazin<br />

Fach- & <strong>Mit</strong>teilungsbl<strong>at</strong>t des Verbandes<br />

Österreichischer <strong>Schweine</strong>bauern<br />

Ausgabe Österreich 3/2010<br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

braucht Planbarkeit!


Magazin<br />

Ferkelkastr<strong>at</strong>ion u.v.m.<br />

<strong>„Unternehmen</strong><br />

<strong>Landwirtschaft</strong> <strong>2020“</strong><br />

Zuchtwertschätzung<br />

Phasenfütterung<br />

Maiskornsilage oder<br />

Ganzkornsilage<br />

IMPRESSUM<br />

3 Inhalt<br />

Gruppenhaltung<br />

Wieselburger Messe<br />

Welser Messe 2010<br />

Gerade beim sehr emotional diskutierten Thema der<br />

Ferkelkastr<strong>at</strong>ion zeigt sich wie wichtig es ist, dass sich<br />

der VÖS hier klar positioniert h<strong>at</strong> … > Seite 4<br />

Die derzeitige schwierige wirtschaftliche Lage h<strong>at</strong> die<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> voll erfasst … > Seite 9<br />

Die <strong>Schweine</strong>produktion in Österreich weist einen<br />

hohen Spezialisierungsgrad auf, im Regelfall finden<br />

Zucht, Ferkelproduktion und <strong>Schweine</strong>mast in getrennten<br />

Betrieben st<strong>at</strong>t … > Seite 14<br />

Es lohnt sich, die teuren Eiweißquellen sparsam und<br />

effizient einzusetzen … > Seite 20<br />

Viele österreichische Betriebe setzen Feuchtmais in<br />

den <strong>Schweine</strong>r<strong>at</strong>ionen ein … > Seite 22<br />

Die Simultan Abruffütterung bietet die gleichen Vorteile<br />

wie die Großgruppen Abruffütterung …<br />

> Seite 26<br />

Alle drei Jahre ist „Schwerpunkt Schwein“ auf der<br />

InterAgrar … > Seite 30<br />

Alle Inform<strong>at</strong>ionen und Veranstaltungen rund um´s<br />

Schwein auf der Welser Messe 2010 … > ab Seite 32<br />

Herausgeber u. Verleger: Verband Österreichischer <strong>Schweine</strong>bauern (VÖS), Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/33417 21 DW31, E-Mail: office@schweine.<strong>at</strong><br />

IBAN-Nr. AT 71 3200 0000 0384 2333, BIC-Nr.: RLNWATWW<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Ing. Georg Mayringer, VÖS-Geschäftsführer<br />

Schwerpunkte<br />

Redaktion: Mag. Heinz u. Susanne Ebner GmbH, Sandwirtgasse 9/6, 1060 Wien, Tel.+ Fax: 01/96 7 16 36, E-Mail: ebner@fresco.<strong>at</strong><br />

Ständige Autoren: Dr. Peter Knapp, DI Johann Schlederer, DI Johann Stinglmayr, Hans Peter Bäck, Ing. Franz Strasser<br />

Anzeigen: Regina Söncksen, Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/334 17 21 DW31<br />

Druck: Leykam Druck GmbH&CoKG, Bickfordstr.21, 7201 Neudörfl<br />

Titelfoto: AMA <strong>Mit</strong> freundlicher Unterstützung von<br />

Tel: 02269/2501 Tel.: 03453/40600 Tel.: (Mast) 0732/6902 – 1329 (Ferkel) 07242/47441


Josef Hieger<br />

VÖS-ObmannStv.<br />

Die <strong>Mit</strong>glieder des VÖS haben in der <strong>Mit</strong>gliederversammlung<br />

<strong>Mit</strong>te Juni ein klares Zeichen<br />

gesetzt und die Branchenvereinbarung zur<br />

Durchführung der Ferkelkastr<strong>at</strong>ion mit<br />

Schmerzbehandlung einstimmig abgesegnet.<br />

Diskussion zur Kastr<strong>at</strong>ion<br />

aktiv mitgestaltet<br />

Bereits in der Vergangenheit gab es immer<br />

wieder aufkeimende Diskussionen, vor allem<br />

in Tierschutzkreisen, welche die geübte Praxis<br />

der Ferkelkastr<strong>at</strong>ion massiv verurteilten. Als<br />

dann 2006 in Holland eine Tierschutzpartei<br />

ins Parlament einzog, h<strong>at</strong> sich die Diskussion<br />

auch auf europäischer Ebene massiv verschärft.<br />

Der VÖS h<strong>at</strong> sich sofort konstruktiv in<br />

die Diskussion eingebracht und alle Betroffe-<br />

Foto: Ebner<br />

Ferkelkastr<strong>at</strong>ion ab 2011<br />

mit Schmerzbehandlung<br />

Ferkelkastr<strong>at</strong>ion, Wettbewerbsfähigkeit, Agrarbudget, Herkunftssicherung und die<br />

Sauen Gruppenhaltung waren zentrale Themen, die den Verband Österreichischer<br />

<strong>Schweine</strong>bauern in den letzten Mon<strong>at</strong>en beschäftigt haben. Gerade beim sehr emotional<br />

diskutierten Thema der Ferkelkastr<strong>at</strong>ion zeigt sich wie wichtig es ist, dass<br />

sich der VÖS hier klar positioniert h<strong>at</strong> und die <strong>Schweine</strong>branche auch wirklich mit<br />

einer Stimme spricht.<br />

nen eingebunden. In manchen anderen Sta<strong>at</strong>en<br />

wurden aus Panik völlig unpraktikable<br />

Methoden wie zum Beispiel die Kastr<strong>at</strong>ion mit<br />

CO2 oder Isofluran eingeführt und massives<br />

Lobbying der Firma Pfizer für ihren Impfstoff<br />

gegen Ebergeruch h<strong>at</strong> die Diskussion weiter<br />

verschärft. In Österreich h<strong>at</strong> man dieses emotionelle<br />

Thema sehr sachlich aufbereitet und<br />

erst dann eine Entscheidung getroffen.<br />

Branchenvereinbarung<br />

als Basis für VÖS Beschluss<br />

Das Gesundheitsministerium h<strong>at</strong> Anfang 2010<br />

die Arbeitsgruppe ‚Schwein‘ im Tiergesundheitsdienst<br />

beauftragt, die Altern<strong>at</strong>iven zur<br />

derzeitigen Form der chirurgischen Kastr<strong>at</strong>ion<br />

auf Praxistauglichkeit, Tierschutzrelevanz und<br />

rechtliche Umsetzbarkeit zu hinterfragen. Auf<br />

Basis der Empfehlungen dieser Arbeitsgruppe<br />

wurde in einer Sitzung der ARGE Fleischproduktion<br />

Ende April, mit Vertretern der <strong>Landwirtschaft</strong>skammer<br />

Österreich, der Wirtschaftskammer<br />

(Schlachtbetriebe, Fleischwirtschaft,<br />

Fleischverarbeitende Industrie), des<br />

Lebensmittelhandels, der Veterinäruniversität<br />

Wien, des TGD Österreich und des Verbandes<br />

Österreichischer <strong>Schweine</strong>bauern, die Anwendung<br />

von Schmerzmittel bei der Kastr<strong>at</strong>ion,<br />

als die am besten geeignete Methode, um die<br />

geübte Praxis der Ferkelkastr<strong>at</strong>ion weiterzuentwickeln,<br />

angesehen. Zudem wurde von den<br />

Vertretern in der Branchenvereinbarung klargestellt,<br />

dass die Kastr<strong>at</strong>ion männlicher Ferkel<br />

eine zuverlässige Methode zur Sicherung der<br />

Fleischqualität darstellt, auf die zum aktuellen<br />

Zeitpunkt nicht verzichtet werden kann.<br />

Leitartikel<br />

4


Umsetzung Anfang 2011<br />

Der Verband Österreichischer <strong>Schweine</strong>bauern<br />

bekennt sich zu dieser Maßnahme der<br />

Schmerzmittelbehandlung zur Verbesserung<br />

des Tierschutzes. Die Umsetzung erfolgt im<br />

Rahmen des TGD. Die Verbände des VÖS nehmen<br />

die Verpflichtung zur Durchführung der<br />

Ferkelkastr<strong>at</strong>ion mit Schmerzmitteleins<strong>at</strong>z in<br />

ihre Produktionsbestimmungen auf.<br />

Die derzeit zugelassenen <strong>Mit</strong>tel können im<br />

Rahmen des Betreuungsverhältnisses im TGD<br />

an den Tierhalter abgegeben und vom Tierhalter<br />

angewendet werden. Bis Jahreswechsel<br />

werden die Tierhalter im Rahmen einer Inform<strong>at</strong>ionskampagne<br />

über die Neuerungen zur<br />

Ferkelkastr<strong>at</strong>ion und über die fachgerechte,<br />

hygienische Durchführung aufgeklärt.<br />

Wettbewerbsfähigkeit erhalten –<br />

Netzwerke stärken<br />

Auch in Zeiten knapper Agrarbudgets ist es<br />

unbedingt notwendig die Netzwerke der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

zu erhalten und zu unterstützen.<br />

Hier braucht es ein klares Bekenntnis der Politik<br />

zu den Verbänden und deren Arbeit.<br />

Markttransparenz sowie Unterstützung in Produktion<br />

und Vermarktung sind Errungenschaften,<br />

die man nicht hoch genug einschätzen<br />

kann.<br />

In anderen EU Ländern, wie etwa Spanien stehen<br />

Betriebe mit mehreren hundert Zuchtsauen<br />

massiv unter Druck, weil ihnen dieses<br />

Netzwerk zur Vermarktung fehlt. Auch die<br />

Arbeit der <strong>Schweine</strong>prüfanstalt in Streitdorf<br />

trägt maßgeblich dazu bei, dass wir mit der<br />

heimischen Genetik auch wirklich die Fleischqualität<br />

haben, mit der unsere Abnehmer am<br />

Markt erfolgreich sein können und die vom<br />

Konsumenten geschätzt wird. Besonders wichtig<br />

sind aber wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />

für den Sektor. Unsere Betriebe<br />

können keine strengeren Gesetze als ihre <strong>Mit</strong>bewerber<br />

in Europa verkraften. Wir brauchen<br />

vernünftige Regelungen im Tierschutz, Baurecht,<br />

oder auch in der GVO Politik. Im Bereich<br />

der Herkunftskennzeichnung ist man auf<br />

einem guten Weg. <strong>Mit</strong> der Einführung des<br />

AMA Gütesiegel bei Merkur und der ‚sus‘<br />

<strong>Schweine</strong>fleischkennzeichnung konnten<br />

beachtliche Erfolge erzielt werden. Die nächsten<br />

Schwerpunkte müssen hier im Bereich<br />

der Gastronomie liegen.<br />

Ein weiterer großer Brocken. Das Ende der<br />

Übergangsfrist in der Sauen Gruppenhaltung<br />

2013 stellt für alle eine enorme Herausforderung<br />

dar, bei der alles unternommen werden<br />

muss, damit wir in Österreich keine Marktanteile<br />

verlieren.<br />

5 Leitartikel<br />

Keine Neiddeb<strong>at</strong>te am Rücken<br />

der Bauern<br />

In der Diskussion um die Hauptfeststellung<br />

der Einheitswerte gibt es in den letzten<br />

Wochen immer wieder entbehrliche Beiträge.<br />

Der Vorschlag des Wirtschaftsforschungsinstitutes<br />

zur Heranführung der Einheitswerte an<br />

reale Marktpreise beziehungsweise Verkehrswerte<br />

würde für land- und forstwirtschaftliche<br />

Betriebe eine dram<strong>at</strong>ische finanzielle Zus<strong>at</strong>zbelastung<br />

darstellen und ist klar abzulehnen.<br />

Gerade in der momentan angespannten Einkommenssitu<strong>at</strong>ion<br />

ist insbesondere im Veredelungsbereich<br />

eine Erhöhung wirtschaftlich<br />

keinesfalls verkraftbar.<br />

Damit der Einheitswert auch künftig die Basis<br />

für alle Abgaben und Leistungen bleibt, muss<br />

eine möglichst wirtschaftsnahe Abbildung der<br />

land – und forstwirtschaftlichen Betriebe<br />

angestrebt werden. Dabei darf vom Ertragswertprinzip<br />

nicht abgerückt werden.<br />

Zudem ist die Anhebung der geltenden Pauschalierungsobergrenze<br />

von derzeit € 65.500,in<br />

Richtung € 100.000,- notwendig. Durch<br />

immer kleiner werdende Margen müssen die<br />

Betriebe wachsen, um ein stabiles Einkommen<br />

erwirtschaften zu können. Um diesem<br />

Umstand Rechnung zu tragen, muss auch die<br />

in der Bundesabgabenordnung festgelegte<br />

Ums<strong>at</strong>zobergrenze muss nach oben geschoben<br />

werden.<br />

Die Erklärung zur Ferkelkastr<strong>at</strong>ion wurde von der VÖS <strong>Mit</strong>gliederversammlung<br />

einstimmig abgesegnet.


Georg Mayringer<br />

VÖS-Geschäftsführer<br />

Die GAP ist ein wesentlicher Teil der europäischen<br />

Politik und trägt maßgeblich zur Sicherung<br />

der Versorgung der europäischen Bevölkerung<br />

mit qualit<strong>at</strong>iv hochwertigen Lebensmitteln<br />

bei.<br />

Zudem leistet sie einen Beitrag eine flächendeckende<br />

Landbewirtschaftung aufrecht zu<br />

erhalten, welche ein wesentliches Merkmal der<br />

europäischen Kulturlandschaft ist. Damit sie<br />

diese Aufgabe auch in Zukunft erfüllen kann,<br />

müssen für die Maßnahmen der GAP ausreichend<br />

Budgetmittel zur Verfügung gestellt<br />

werden!<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> bringt allen was<br />

Die Bürger erwarten sich von der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

die Versorgung mit günstigen und<br />

hochwertigen Lebensmitteln und darüber hinaus<br />

die Erhaltung des Landschaftsbildes und<br />

GAP und Agrarbudget sichern<br />

Lebens(mittel)qualität!<br />

In den letzten Wochen ist die Diskussion um die Neuausrichtung der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik (GAP) in Europa voll angelaufen und wird uns in den nächsten Mon<strong>at</strong>en<br />

weiter begleiten. Dabei wird ihre Bedeutung oft unterschätzt oder von der Bevölkerung<br />

wenig wertgeschätzt.<br />

vieles mehr. Viele der erbrachten Leistungen<br />

werden als selbstverständlich wahrgenommen<br />

und es wird nicht erkannt, dass sie ohne<br />

Unterstützung nicht möglich wären.<br />

Ein Blick nach Übersee sollte dies ausreichend<br />

aufzeigen. Die europäischen Konsumenten<br />

sind insbesondere bei Lebensmitteln kritischer<br />

als in anderen Kontinenten. Wenn aber in<br />

Europa auch zukünftig höhere Standards als<br />

in anderen Drittsta<strong>at</strong>en erhalten bleiben sollen,<br />

braucht die <strong>Landwirtschaft</strong> entsprechende<br />

Unterstützung und Planbarkeit.<br />

Stabilität gefordert<br />

Die GAP braucht keine grundlegende Reform,<br />

sondern eine sanfte und kontinuierliche<br />

Anpassungen an die Herausforderungen des<br />

Marktes. Dabei ist es unbedingt erforderlich,<br />

Es ist unbedingt erforderlich, mehr Anreize für junge Landwirte zu schaffen in der<br />

Branche zu bleiben. Foto: Ebner<br />

mehr Anreize für junge Landwirte zu schaffen<br />

in der Branche zu bleiben.<br />

Zudem erscheint das Verhältnis Auflagen,<br />

Bürokr<strong>at</strong>ie und Zahlungsleistungen unausgewogen<br />

und erfordert eine Vereinfachung. In<br />

Zeiten knapper Budgetlage muss auch klar<br />

darauf geachtet werden, dass die Finanzmittel<br />

aus dem Agrarbudget auch wirklich die produzierende<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> und deren Organistionsstrukturen<br />

stärken, und nicht in ‘Hobbyprogramme’<br />

oder den vorgelagerten und nachgelagerten<br />

Bereich abfließen.<br />

Zur Absicherung der Ernährungssouveränität<br />

muss der Schwerpunkt der Unterstützung auf<br />

dem Level der ‘guten landwirtschaftlichen Praxis’<br />

erfolgen und Produktionsnachteile einzelner<br />

Regionen ausgleichen. Höher angelegte<br />

Standards oder Bio sollte eigentlich vom Konsumenten<br />

über einen höheren Kaufpreis abgegolten<br />

werden.<br />

Unsere Landwirte<br />

brauchen Rückendeckung<br />

Damit in Europa höhere Standards erhalten<br />

werden können, muss auch ein ausreichender<br />

Aussenschutz erhalten bleiben.<br />

Für außergewöhnliche Situ<strong>at</strong>ionen sind auch<br />

künftig Instrumentarien wie Intervention,<br />

Lagerhaltung oder Exporterst<strong>at</strong>tungen erforderlich.<br />

Wenn die Landwirte künftig einen<br />

größeren Anteil ihres Einkommens aus dem<br />

Markt erzielen sollen, ist es wichtig ihre Position<br />

am Markt zu stärken.<br />

Dazu ist eine gezielte Bündelung des Angebotes<br />

über Erzeugerorganis<strong>at</strong>ionen nötig.<br />

Die Arbeit der Erzeugerorganis<strong>at</strong>ionen und<br />

Verbände sollte daher im Rahmen der GAP<br />

stärker unterstützt und gebündelt werden.<br />

Junge Betriebsleiter (Hofübernehmer) und<br />

sich entwickelnde Betriebe sollten besonders<br />

unterstützt werden.<br />

Kommentar<br />

6


<strong>Mit</strong> <strong>„Unternehmen</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>2020“</strong><br />

Unternehmergeist stärken<br />

Die <strong>Landwirtschaft</strong> steht zurzeit vor großen Herausforderungen: Preisschwankungen, Klimawandel, Billigkonkurrenz,<br />

Wirtschaftskrise. Die derzeitige schwierige wirtschaftliche Lage h<strong>at</strong> die <strong>Landwirtschaft</strong> voll erfasst, im<br />

Vergleich mit anderen landwirtschaftlichen Sparten steht aber die Veredelungswirtschaft besser da. Die<br />

Zukunftschancen für diese Sparte sehen gut aus, denn die Branche ist strukturell gut aufgestellt, vor allem was<br />

die Wettbewerbsfähigkeit betrifft. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen leisten auch die Produktionsverbände<br />

wertvolle Arbeit. Um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen <strong>Landwirtschaft</strong> weiter zu stärken, habe<br />

ich die Initi<strong>at</strong>ive <strong>„Unternehmen</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>2020“</strong> ins Leben gerufen.<br />

Damit will ich ein schlüssiges Gesamtkonzept<br />

für den gesamten Bereich der Land- und Forstwirtschaft<br />

liefern. <strong>Mit</strong> dem neuen Masterplan<br />

<strong>„Unternehmen</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>2020“</strong> möchte<br />

ich offensiv die Herausforderungen des kommenden<br />

Jahrzehntes angehen. In den letzten<br />

Jahren wurden im Rahmen von verschiedenen<br />

Dis kussions-prozessen bereits zahlreiche<br />

Ideen, Visionen und Vorschläge gesam melt.<br />

Diese sollen jetzt umgesetzt werden. Dabei<br />

sind drei Pfeiler entscheidend: Wettbewerbsfähigkeit,<br />

gesunde und sichere Lebensmittelversorgung<br />

sowie der Umwelt- und Klimaschutz.<br />

In acht Modulen werden nun konkrete Maßnahmen<br />

entwickelt: Sie gliedern sich in die<br />

Bereiche: Zukunft der GAP, Ländliche Entwicklung,<br />

Businessplan und Bildungsplan, Lebensmittel,<br />

Qualitätspartnerschaft und Wertschöpfung,<br />

Verwaltungsvereinfa chung und neuen<br />

Produktionsfeldern. Außerdem soll eine<br />

Ideenwerkst<strong>at</strong>t entstehen.<br />

Wir stehen am Beginn eines neuen Jahrzehnts,<br />

wo sich die Rahmenbedingungen für<br />

die <strong>Landwirtschaft</strong> verändern. Jetzt heißt es<br />

nicht, die Hände zu verschränken und den<br />

Entwicklungen zuzusehen, sondern aktiv die<br />

Zukunft zu gestalten. Die weltweit steigende<br />

Bevölkerung verlangt gerade der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

viel ab, dabei geht es neben einem<br />

erhöhten Bedarf an Lebensmitteln und Agrarrohstoffen<br />

vor allem auch um Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz. In der Diskussion um die<br />

Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU<br />

haben wir schon jetzt unsere Forderungen<br />

bekanntgegeben. Für mich heißt das insbesondere:<br />

Die Forderung nach stabilen Rahmenbedingungen<br />

und Planungssicherheit für die<br />

Bauern und ein Bekenntnis zu beiden Säulen<br />

der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik: den Direktzahlungen<br />

sowie den Zahlungen für Mehrleistungen,<br />

Innov<strong>at</strong>ionen und Investitionen.<br />

<strong>Mit</strong> dem <strong>„Unternehmen</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>2020“</strong><br />

möchte ich den Unternehmergeist in der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

noch weiter stärken, deshalb soll<br />

jeder Betrieb die Möglichkeit haben, sich<br />

7 Kommentar<br />

einen eigenen Betriebsplan zurechtzulegen<br />

und zu überlegen, wo er seine Betriebssitu<strong>at</strong>ion<br />

weiter verbessern kann.<br />

Dabei bauen wir bereits auf erfolgreichen Programmen<br />

auf. Das Aktionsprogramm für tierische<br />

Veredelungsbetriebe wurde unter der Leitung<br />

des Lebensministeriums gemeinsam mit<br />

den Interessensverbänden im Jahr 2008 erarbeitet.<br />

Es stärkt durch ein Bündel von Maßnahmen<br />

die Konkurrenzfähigkeit und die<br />

Marktpräsenz der tierischen Veredelungsbetriebe.<br />

Grundlage des Aktionsprogramms sind<br />

die Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und zur Professionalisierung<br />

der Betriebe, die im Rahmen des Programms<br />

für die Entwicklung des Ländlichen Raums<br />

2007-2013 unterstützt werden.<br />

In der derzeitigen Programmperiode<br />

2007-2013<br />

wurde das jährliche <strong>Mit</strong>telvolumen<br />

für die Unterstützung<br />

der Betriebe bei<br />

Zukunftsinvestitionen im<br />

Vergleich zur letzten Periode<br />

annähernd verdoppelt.<br />

Die Förderintensitäten etwa<br />

bei Investitionszuschüssen<br />

für Stallbauten wurden<br />

deutlich angehoben. Jungbäuerinnen<br />

und Jungbauern<br />

werden durch die Erhöhung<br />

der Niederlassungsprämie<br />

verstärkt gefördert.<br />

Die Marktposition der österreichischen<br />

<strong>Schweine</strong>halter<br />

und die Herkunftssicherung<br />

von österreichischem<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch werden<br />

unter anderem durch einen<br />

Kontrollkostenzuschuss verbessert,<br />

den jene Bäuerinnen<br />

und Bauern erhalten,<br />

die am AMA-Gütesiegelprogramm<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch teilnehmen.<br />

Bildung und Ber<strong>at</strong>ung<br />

sind im Aktionspro-<br />

gramm für tierische Veredelungsbetriebe von<br />

zentraler Bedeutung. Bildungsmaßnahmen für<br />

<strong>Schweine</strong>halter wurden beispielsweise durch<br />

die Intensivierung der Arbeitskreisber<strong>at</strong>ung<br />

für Ferkelproduktion und <strong>Schweine</strong>mast verstärkt.<br />

Die Zusammenarbeit in den Arbeitskreisen<br />

bietet gute Vorraussetzungen, um<br />

eigene Stärken und Schwächen zu erkennen<br />

und um die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen<br />

Betriebs zu verbessern.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre tagtägliche Arbeit<br />

und wünsche Ihnen viel Erfolg für die<br />

Zukunft.<br />

DI Niki Berlakovich<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sminister<br />

BM Niki Berlakivich setzt auf <strong>„Unternehmen</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />

<strong>2020“</strong> um den Unternehmergeist zu stärken.<br />

Foto: BMLFUW/Newman


DI Johann Schlederer<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse<br />

Während vor 10 Jahren überwiegend Frischfleisch,<br />

d.h. <strong>Schweine</strong>kotelett und Schweinsschopf<br />

ergänzt mit ein paar Schweinsbr<strong>at</strong>würstl<br />

am Grill lagen, liegen heute überwiegend<br />

Produkte aus der Fleisch- und Wurstwarenerzeugung<br />

am Grill.<br />

Diese Entwicklung ist zwar hinsichtlich<br />

Fleischkonsum insgesamt begrüßenswert,<br />

bezüglich Preisbildung im Frühsommer jedoch<br />

weniger. Früher stieg zu Beginn der Grillzeit<br />

der Bedarf an <strong>Schweine</strong>n rapide, weil die<br />

begehrten Koteletts knapp wurden. Frisches<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch geht einen direkteren Weg<br />

zum Endverbraucher als Verarbeitungsprodukte.<br />

Die Auswirkung auf den Schlachtschweinepreis<br />

ist dadurch intensiviert.<br />

Halbfertiggrillwaren bzw. Grillwürste hingegen<br />

durchlaufen auf dem Weg bis zum Konsumenten<br />

mehrere St<strong>at</strong>ionen des Fleischmarktes.<br />

Die zusätzliche Be- und Verarbeitungsstufe<br />

erfolgt hauptsächlich im Marktsegment<br />

Fleischindustrie. Dieses Segment nimmt auf<br />

die Preisentwicklung in unterschiedlicher<br />

aber zunehmender Form Einfluss.<br />

Trendwende bei Grillartikel<br />

beeinflusst Preisentwicklung<br />

„Sind die Griller heiß, steigt der <strong>Schweine</strong>preis“. Dass diese Bauernregel insbesondere<br />

bei <strong>Schweine</strong>haltern in der Grillzeit gut ankommt ist verständlich. Sie läuft<br />

jedoch Gefahr, an Gewicht bzw. an Einfluss auf die <strong>Schweine</strong>preisbildung zu verlieren.<br />

Hintergrund dieser Einschätzung ist die starke Veränderung der Grillgewohnheiten<br />

der Konsumenten.<br />

Denn:<br />

1. Der Marktanteil ist ständig im Steigen<br />

begriffen, mittlerweile liegt er bei ca. 65%.<br />

2. Das Fleisch wird primär als Rohstoff mit<br />

gewissen Mindestanforderungen an die<br />

Qualität gesehen, der möglichst billig<br />

bezogen werden soll.<br />

3. Rezeptur und verschiedenste Verarbeitungs-<br />

und Behandlungsmaßnahmen<br />

geben letztlich dem Fleischprodukt<br />

Form und Geschmack.<br />

4. Der Rohstoff muss nicht zeitgleich mit der<br />

Produktion eingekauft werden, d.h. Lagerhaltung<br />

wird möglich, es erfolgt eine<br />

Abpufferung des Angebot- und Nachfragespiels.<br />

5. Auch das fertige Produkt ist über mehrere<br />

Wochen lagerfähig und die Palette an Grillwürsten<br />

und grillwurstähnlichen Produkten<br />

wird immer größer. Die bekannteste unter<br />

den Grillwürsten ist die Käsekrainer, die<br />

bereits vor Jahren den Weg auf den Griller<br />

geschafft h<strong>at</strong>. Inzwischen dominieren<br />

Käsegriller, Grillmix, Grillpusterwurst,<br />

Bernerwürstel, Minibr<strong>at</strong>würstl oder<br />

ähnliche Grillprodukte auf manchem<br />

Griller.<br />

Grillwurst und CO verdrängen zunehmend Kotelett und Schopf vom Griller. Foto: VLV<br />

Herkunft von Frischfleisch<br />

leichter kontrollierbar<br />

Da bei Frischfleisch Herkunft und Qualität<br />

durch die Verbraucher stärker beachtet werden<br />

als bei den Verarbeitungsprodukten, ist es in<br />

diesem Bereich besser gelungen, heimische<br />

Waren deklariert bis zum Konsumenten zu<br />

bringen. Dies ist leider im Bereich der Fleischindustrie<br />

gravierend anders gelaufen. Es muss<br />

daher gelingen, das Herkunfts- und Qualitätssiegel<br />

AMA-Gütesiegel auf die Verpackungen<br />

der Grillwurstprodukte hinaufzubringen, das<br />

neu entwickelte Herkunftssicherungsprogramm<br />

SUS ist dafür eine ideale Basis.<br />

„Eu(ro)phorie“ verflogen?<br />

Die vorsichtig optimistische Markteinschätzung<br />

für das 2. Halbjahr (im letzten VÖS-<br />

Magazin beschrieben) trug berechtigterweise<br />

die Beifügung „vorsichtig“. Verschiedene<br />

Gründe haben die Preiskurve nicht wunschgemäß<br />

hochlaufen lassen.<br />

1. Die Produktion in der EU, gemessen an<br />

Schlachtzahlen, lag mit 2,6% in den<br />

ersten vier Mon<strong>at</strong>en verglichen mit 2009<br />

über den Erwartungen. Produktivitätssteigerungen<br />

bei Zucht und Mast waren<br />

offensichtlich höher als erwartet.<br />

2. Abs<strong>at</strong>zseitig machte das extreme Hin und<br />

Her des Wetters einen Strich durch die<br />

Rechnung. Zu spät und dann zu hoch<br />

stiegen die Temper<strong>at</strong>uren, somit konnte<br />

man nicht von einem idealen Grillgeschäft<br />

profitieren.<br />

3. Die Exportwirtschaft sah durch die<br />

währungsbedingt gestiegene Wettbewerbsfähigkeit<br />

steigenden Abs<strong>at</strong>z auf sich<br />

zukommen. Seit Anfang Juli ist dieses<br />

„Europhorie“ wieder im Abklingen,<br />

nachdem der Euro zwischenzeitlich<br />

von 1,20 wieder auf 1,30 im Verhältnis<br />

zum US-Dollar härter geworden ist.<br />

Markt<br />

8


<strong>Mit</strong> dem Rüssel in Brüssel<br />

INTERPIG schafft Transparenz<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen<br />

<strong>Schweine</strong>sektors ist seit der EU-<strong>Mit</strong>gliedschaft<br />

tagtäglich relevant. Besonders<br />

aber dann, wenn Perioden mit schlechten<br />

Marktpreisen „verdaut“ werden müssen,<br />

wollen <strong>Schweine</strong>halter genau wissen, ob<br />

ihr Produktionszweig noch Zukunft h<strong>at</strong>.<br />

Auch vor Investitionen stellt sich die Frage,<br />

ob man mit <strong>Schweine</strong>haltung nachhaltig<br />

erfolgreich sein kann. Während in den<br />

ersten Jahren nach EU-Beitritt derlei Fragen<br />

nur durch persönliche Einschätzungen<br />

beantwortet wurden, gibt es seit 2002<br />

ein intern<strong>at</strong>ionales Netzwerk namens<br />

INTERPIG, in dem sich Experten auf wissenschaftlicher<br />

Basis mit dieser Frage<br />

auseinandersetzen.<br />

Ende Juni traf sich diese Expertenrunde in<br />

Rennes, mitten im Intensivschweinegebiet<br />

Frankreichs, um die betriebswirtschaftlichen<br />

Ergebnisse des Jahres 2009 auf den Tisch zu<br />

legen und zu analysieren. Aus Österreich<br />

waren Ing. Franz Strasser von der LK <strong>Schweine</strong>ber<strong>at</strong>ung<br />

Wels und VLV-Geschäftsführer DI<br />

Johann Schlederer neben 20 Damen und Herren<br />

aus 12 EU-Ländern sowie aus zwei Überseeländern<br />

(Brasilien, Kanada) vertreten.<br />

Grundlage sind<br />

repräsent<strong>at</strong>ive D<strong>at</strong>en<br />

Im Laufe der Jahre wurde ein Konzept entwickelt,<br />

welches die Vergleichbarkeit der<br />

Wettbewerbsfähigkeit unterschiedlicher Länder<br />

ermöglicht. Aus 110 verschiedenen Kenngrößen<br />

werden die Vollkosten für die Produktion<br />

von einem Kilogramm <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

errechnet. Die Kenngrößen inkludieren biologische<br />

Leistungsd<strong>at</strong>en wie z. B. abgesetzte<br />

Ferkel pro Zuchtsau und Jahr, Verluste bei<br />

Zucht und Mast, Futterumwandlung, Tagezunahmen<br />

etc. Auch Schlachtergebnisse wie<br />

z.B. Muskelfleischanteil (MFA) oder Ausschlachtungsprozente<br />

fließen ein. Zudem<br />

sind Kosten für Futter, Energie, Tierarzt,<br />

Besamung, Entsorgung von gefallenen Tieren,<br />

Investitionen und Arbeit, Gülleentsorgung<br />

bzw. Verwertung sowie Abgaben für Klassifizierung<br />

oder Marketingbeiträge etc., Verzinsung<br />

von Invest- oder Umlaufkapital relevant.<br />

9 Markt<br />

D<strong>at</strong>en von Arbeitskreisen<br />

und VLV<br />

Unsere D<strong>at</strong>en stammen von etwa 200 Sauenhaltern<br />

mit durchschnittlich 80 Sauen, sowie<br />

135 Mästern mit durchschnittlich 700 Mastplätzen<br />

aus ganz Österreich. Die involvierten<br />

Betriebe erzielten z. B. 22,8 abgesetzte Ferkel<br />

pro Zuchtsau und Jahr bzw. 776 g Tageszunahmen.<br />

<strong>Mit</strong> diesen Werten liegen wir im<br />

intern<strong>at</strong>ionalen <strong>Mit</strong>telfeld. Über dem intern<strong>at</strong>ionalen<br />

<strong>Mit</strong>tel liegen wir u.a. beim Arbeitszeitbedarf<br />

pro Zucht- bzw. Mastschwein.<br />

Auch bei Gebäudekosten (netto) liegen wir<br />

über dem Schnitt, mit 2.500,- Euro pro Sauenpl<strong>at</strong>z<br />

sowie 250,- Euro pro Aufzuchtpl<strong>at</strong>z<br />

bzw. 540,- Euro pro Mastpl<strong>at</strong>z. Klimaverhältnisse,<br />

baubehördliche Auflagen und die<br />

Betriebsgröße machen hier den Unterschied.<br />

Stärken und Schwächen<br />

halten sich die Waage<br />

Der Vergleich der letzten Jahre zeigt, dass wir<br />

in Österreich strukturbedingt Nachteile in<br />

Kauf nehmen müssen.<br />

Andererseits verfügen wir auch über eine Reihe<br />

von Stärken. Die überwiegend bodengebundene<br />

Produktion mit eigener Futterproduktion<br />

(primär Mais) und Gülleverwertung<br />

am Acker sind hier anzuführen. Überdurchschnittlich<br />

hohe Schlachtgewichte und Ausschlachtungsprozente<br />

geben uns weiters die<br />

Chance, höhere Ferkelproduktionskosten auf<br />

mehr Fleischvolumen aufteilen zu können.<br />

Insgesamt zeigt sich auch, dass die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der österreichischen <strong>Schweine</strong>produktion<br />

durchaus gegeben ist und in<br />

den letzten Jahren im Vergleich zum EU-<br />

Schnitt eher gestiegen ist.<br />

Eine detaillierte Veröffentlichung der Interpig-Ergebnisse<br />

für 2009 wird nach Vorliegen<br />

der Gesamtauswertung im Herbst erfolgen.<br />

DI Johann Schlederer<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse<br />

Das Interpig-Team repräsentiert europaweite Kostenkompetenz in der <strong>Schweine</strong>produktion.<br />

Foto: Interpig


DI Hans Stinglmayr<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ausschuss<br />

Recht und Politik<br />

Rückblick auf die<br />

erste Jahreshälfte<br />

Die Ausgangssitu<strong>at</strong>ion am Beginn des heurigen<br />

Jahres war alles andere als gut. <strong>Mit</strong> einem<br />

Notierungspreis von nur € 2,05 ging man ins<br />

neue Jahr. Die damals gemachten Prognosen<br />

für den Schlachtschweinemarkt im ersten<br />

Halbjahr 2010 waren darüberhinaus eher<br />

schlecht. Kaum Möglichkeiten für Preisanstiege<br />

am europäischen Ferkelmarkt und ein deutlicher<br />

Marktdruck ab April wurden deshalb<br />

europaweit befürchtet.<br />

Es kam Gott sei Dank anders. Der üblicherweise<br />

mögliche Niveausprung im 1. Quartal<br />

eines jeden Jahres von 30-40 Cent konnte<br />

rasch realisiert werden. Die europäischen Ferkelnotierungen<br />

blieben ab dann auf unverän-<br />

Ferkelmarkt – Auf und Ab<br />

der Gefühle<br />

Der Ferkelpreis startete rel<strong>at</strong>iv niedrig und mit bescheidenen Aussichten in das heurige<br />

Jahr, um sich dann doch deutlich zu erholen und ungewöhnlich lange auf gutem<br />

Niveau zu verharren. Pünktlich mit Beginn der 2. Jahreshälfte geriet der Ferkelmarkt<br />

aber massiv unter Druck. Stark fallende Ferkelpreise waren die Folge. Was<br />

waren und sind die Gründe und wie geht es weiter?<br />

dertem Niveau. Der heimische Notierungspreis<br />

von € 2,35 hielt über 4 Mon<strong>at</strong>e. Grund dafür<br />

waren die in ganz Europa noch selten dagewesenen<br />

ausgeglichenen Angebots- und Nachfrageverhältnisse<br />

über eine lange Periode.<br />

Weder die im ersten Quartal übliche überhitzte<br />

Nachfrage noch der traditionelle Nachfrageeinbruch<br />

ab April fanden heuer st<strong>at</strong>t.<br />

Gestützt wurde diese hohe Stabilität des Ferkelmarktes<br />

durch eine zwar langsame aber<br />

stetig positive Preisentwicklung am globalen<br />

Schlachtschweinemarkt. Das damit wiedergewonnene<br />

Vertrauen der Mäster in ertragreichere<br />

Marktverläufe führte zu einem raschen<br />

Wiedereinstellen von Ferkel in leerwerdende<br />

Maststallungen und damit europaweit zu einer<br />

Nachfrage auf hohem Niveau.<br />

Aktuelle Marktsitu<strong>at</strong>ion<br />

<strong>Mit</strong> Ende Mai stieg das Ferkelangebot deutlich<br />

stärker als davor an und das nicht nur bei uns,<br />

sondern in allen Ferkelerzeugerregionen Europas.<br />

Ab Ende Juni h<strong>at</strong> diese Angebotssteigerung<br />

auch eine zunehmende Marktschwäche mit<br />

Abs<strong>at</strong>zproblemen und fallenden Preisen ausgelöst.<br />

Alle Jahre und so auch heuer haben zur Jahresmitte<br />

die leerwerdenden Mastplätze einfach<br />

nicht ausgereicht, um das größte Ferkelangebot<br />

im gesamten Jahr unterzubringen. Das heißt,<br />

die Nachfrage war zu gering, um den Ferkelmarkt<br />

anstandslos und vor allem pünktlich räumen<br />

zu können.<br />

Dieses Missverhältnis zwischen Angebot und<br />

Nachfrage war dabei keine regionale Besonder-<br />

Ferkel<br />

Foto: Ebner<br />

10


heit, sondern ist flächendeckend aufgetreten.<br />

In dieser Phase galt es alles zu unternehmen,<br />

die Einstellbereitschaft der Mäster auf hohem<br />

Niveau zu halten.<br />

Der Ferkelpreis h<strong>at</strong> dabei n<strong>at</strong>ürlich eine ganz<br />

entscheidende Rolle gespielt. Größere Preisabstände<br />

zum Ausland oder Preisunterschiede im<br />

Inland hätten kontraproduktiv gewirkt. Erwartungshaltungen<br />

in dieser Phase zu negieren<br />

hätte geheißen, Kundschaften dauerhaft zu<br />

verlieren. Die Notierungspreise rutschten in<br />

dieser Phase in ganz Europa empfindlich ab, in<br />

Österreich auf € 1,95.<br />

MARKTINSTRUMENTE<br />

IN DIESER PHASE<br />

1. Bedienen von „Entsorgungsmärkten“ in<br />

Zuschussregionen im Südosten Europas.<br />

2. Rückstellungen verkaufsfähiger Ferkel<br />

Entsorgungsmärkte<br />

Die saisonal bedingten Ferkelübermengen<br />

werden üblicherweise auf sogenannten Entsorgungsmärkten<br />

angeboten. Das sind vor<br />

allem Regionen mit ganzjährigem Ferkel-<br />

Zuschussbedarf. In Zeiten wie diesen tummeln<br />

sich alle Überschussregionen auf diesen Märkten<br />

und wollen ihre Ferkel dort auch absetzen.<br />

Da dies zur gleichen Zeit passiert, beginnt<br />

geradezu ein Wettkampf darum, mit billigsten<br />

Angeboten einen gesicherten Abs<strong>at</strong>z zu erlangen.<br />

Dumpingpreise entstehen, die je länger<br />

die problem<strong>at</strong>ische Phase andauert, sich auch<br />

in die eigentlichen Produktionsregionen verlagern.<br />

Das Unterbringen von Ferkel auf diesen Märkten<br />

gelingt heuer nur in sehr eingeschränkter<br />

Form. Die Finanzkrise hinterlässt auch hier<br />

ihre Spuren. Notwendige Vorfinanzierungsmodelle<br />

von Ferkel und Futter werden insbesondere<br />

von den dortigen Banken nur mehr selten<br />

gewährt.<br />

Damit bleiben viele Maststallungen in den<br />

Ländern Kro<strong>at</strong>ien, Slowenien, Bulgarien,<br />

Rumänien, Serbien, Ungarn … auch weiterhin<br />

leer.<br />

11 Ferkel<br />

Rückstellungen<br />

Die Jahresviertelergebnisse 2002 bis 2010. D<strong>at</strong>en: Stinglmayr<br />

Dieses Marktinstrument ist aus Sicht der Bauern<br />

die unbeliebteste Variante. In Zeiten wo<br />

auch über Preiszugeständnisse nicht mehr<br />

zusätzliche Mengen verkauft werden können,<br />

ist es aber die einzige Maßnahme mit Übermengen<br />

zu Rande zu kommen. Diese „Loch zu<br />

– Loch auf“- Str<strong>at</strong>egie wird aber wegen der<br />

damit ausgelösten Probleme auf den betroffenen<br />

Ferkelerzeugerbetrieben, den Pl<strong>at</strong>z und<br />

die Produktionsabläufe betreffend, nur dann<br />

eingesetzt, wenn wirklich der „Hut brennt“.<br />

Und der Hut h<strong>at</strong> ab <strong>Mit</strong>te Juni im gesamten<br />

europäischen Raum gebrannt. Ferkelrückstellungen<br />

wurden überall gemacht. Auch in ganz<br />

Österreich kam man um dieses Instrument<br />

nicht herum.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Das wöchentlich neue Ferkelangebot h<strong>at</strong> <strong>Mit</strong>te<br />

Juli in ganz Europa seinen Höhepunkt<br />

überschritten. Die Rückstellungen konnten<br />

langsam abgearbeitet werden und erste Stabilisierungstendenzen<br />

wurden erkennbar. Die<br />

Abs<strong>at</strong>zsicherheit h<strong>at</strong> sich wieder deutlich<br />

besser dargestellt.<br />

Der Ferkelmarkt verbleibt aber jahreszeitlich<br />

bedingt weiterhin in sehr sensiblen Verhältnissen.<br />

Sogar leichte Angebotssteigerungen<br />

und/oder Nachfragerückgänge würden derzeit<br />

gleich wieder Abs<strong>at</strong>zprobleme schaffen. Die<br />

Ferkelpreise werden sich deshalb, wie üblich<br />

um diese Jahreszeit, weiterhin auf bescheidenem<br />

Niveau bewegen.<br />

Um eine Einschätzung des Ferkelmarktes bis<br />

Jahresende wagen zu können, ist es notwendig<br />

vor allem 2 Unsicherheitsfaktoren zu<br />

berücksichtigen.<br />

Entwicklung Schlachtschweinepreise<br />

Entwicklung Getreide- und<br />

vor allem Maispreise<br />

Beide Kriterien werden die Stimmungslage der<br />

Mäster und damit das Einstellverhalten, also<br />

die t<strong>at</strong>sächliche Nachfrage nach Ferkel, ganz<br />

wesentlich prägen.<br />

Die aktuellen Entwicklungen auf den Getreidemärkten<br />

und die Prognosen für die Maisernte<br />

sprechen derzeit eine überraschend eindeutige<br />

Sprache. Schwache quantit<strong>at</strong>ive und<br />

qualit<strong>at</strong>ive Erträge werden steigende Rohstoffpreise<br />

bewirken. Um so wichtiger wird es deshalb<br />

aus Sicht der Ferkelproduktion, dass die<br />

Preisentwicklung bei Schlachtschweinen in<br />

den nächsten Wochen und Mon<strong>at</strong>en halbwegs<br />

zufriedenstellend ausfällt, damit die derzeit<br />

gute Einstellbereitschaft über den Sommer<br />

und Herbst hinaus erhalten bleibt.<br />

Eine nicht zufriedenstellende Preis- und Einkommenssitu<strong>at</strong>ion<br />

bei Schlachtschweinen<br />

gepaart mit hohen Maispreisen zum Zeitpunkt<br />

der Ernte würde insbesondere auch unserem<br />

heimischen Ferkelmarkt über das heurige Jahr<br />

hinaus zusetzen.<br />

Die Ferkel-Notierungspreisentwicklung im Jahresvergleich. D<strong>at</strong>en: Stinglmayr


Hans-Peter Bäck<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ferkelausschuss<br />

Es muss einen, wenn man in einer ruhigen<br />

Stunde so über Wirtschaftsdinge nachdenkt,<br />

die kalte Wut packen, wenn man sieht, wie<br />

sehr das tägliche Handwerk gegenüber der<br />

Gier der Spekulanten ins Hintertreffen zu<br />

ger<strong>at</strong>en scheint. Als ob es nicht genug Lehre<br />

gewesen wäre, wie in den letzten Jahren eine<br />

Blase nach der anderen gepl<strong>at</strong>zt ist, wie Existenzen<br />

vernichtet wurden schicken sich diese<br />

Kreise wieder an, ihren Profit durch das Anheizen<br />

von Horrorszenarien in Schwindel erregende<br />

Höhen zu treiben. Oder auch entsprechend<br />

damit abzustürzen, je nach dem, ob das<br />

Glück des Tages einem hold ist.<br />

Nun beginnt sich das Rad bei den Getreidepreisen<br />

wie im Jahr 2007 wieder zu drehen.<br />

Das IGC(Intern<strong>at</strong>ional Grains Council) schätzte<br />

Ende Juli das globale Defizit bei Mais und<br />

Spekul<strong>at</strong>ionen verunsichern<br />

den Markt!<br />

Die Zeiten, in denen man bei Betriebsbesuchen über Fragen in Bezug auf die<br />

<strong>Schweine</strong>haltung diskutierte und mit Bauern gemeinsam versuchte die Produktivität<br />

zu erhöhen, scheinen an manchen Tagen vorbei zu sein. <strong>Mit</strong>tlerweile sind wir<br />

als <strong>Schweine</strong>produzenten vielen Dingen ausgesetzt, die uns belasten und auf die<br />

wir in den meisten Fällen keinen Einfluss haben.<br />

Getreide mit 21 Mio. Tonnen ein. Nur ein<br />

Mon<strong>at</strong> vorher lag diese Schätzung noch bei 5<br />

Mio. Tonnen! Dazu kommen noch weitläufige<br />

Brände in Russland dazu, die zum Exportstopp<br />

eines der wichtigsten Getreideexporteure führen<br />

und die nervöse Unruhe an den Börsen<br />

schlägt in eine rasende Preiseuphorie um.<br />

Aber nicht nur die Futterrohstoffe verteuern<br />

sich, genauso wie es 2007 der Fall war, wird<br />

auch die Preisfantasie von um die <strong>Landwirtschaft</strong><br />

tätigen Unternehmen wie der Düngemittelindustrie<br />

beflügelt.<br />

Es ist für uns eigentlich zweitrangig, wer in<br />

diesem „Agrarcasino“ verdient, aber einen<br />

Blick darauf zu werfen, lohnt sich dann<br />

schon. Im realen Casino verdient immer die<br />

Bank und einige wenige Glückliche der Nacht.<br />

Aber dieses Geschäft mit den Agrarrohstoffen<br />

ist ein fast todsicheres. Einerseits wird das<br />

Risiko der Einkäufer über Terminkontrakte<br />

abgesichert, andererseits treten genau diejenigen,<br />

die das Risiko begrenzen sollten, auch<br />

wieder als Käufer auf den Märkten auf. Damit<br />

werden die Kursschwankungen beeinflusst<br />

und die Absicherungsgeschäfte entsprechend<br />

teurer. Viel branchenfremdes Geld ist in den<br />

Sektor der grünen Börse gekommen, es wurde<br />

angelockt von der Trendumkehr auf dem Nahrungsmittelsektor.<br />

Im vergangenen Jahrhundert<br />

sind durch die gestiegene Produktivität<br />

die Agrarrohstoffe gegenüber der Nachfrage<br />

stark im Überhang gewesen. Butterberge,<br />

Milchseen, Tom<strong>at</strong>envernichtungsaktionen wer<br />

kann sich nicht an diese Schlagzeilen erinnern?<br />

<strong>Mit</strong> der steigenden Weltbevölkerung, dem Auf-<br />

Fütterung<br />

Foto: Bäck<br />

12


treten der bevölkerungsreichen Länder Indien<br />

und China als Käufermärkte h<strong>at</strong> sich dieser<br />

Trend umgekehrt und es ist eine Nachfragesitu<strong>at</strong>ion<br />

entstanden, die die vormals als uninteressant<br />

gehandelten Agraraktien als äußerst<br />

lohnendes Geschäft erscheinen lassen. Die<br />

Spekul<strong>at</strong>ion macht zwar nicht den Preis aber<br />

sie verdient an den Schwankungen die sie<br />

selbst extrem verstärkt ganz gut.<br />

Und wie geht es dabei uns<br />

als <strong>Schweine</strong>produzenten?<br />

Wir können uns noch sehr gut an das Jahr<br />

2007 zurückerinnern, als die Maispreise über<br />

200€ pro Tonne hinaus schossen. Wir erinnern<br />

uns auch noch gut daran, dass sich die Futterkosten<br />

- besonders in der Ferkelproduktion<br />

mit dem höheren Anteil an zugekauftem Futter<br />

- dram<strong>at</strong>ischauf die Wirtschaftlichkeit auswirkten.<br />

Wir wissen auch, wie schwierig es für<br />

die Mastbetriebe ist, mit starken und oft<br />

schwer erklärbaren Preisschwankungen zu<br />

leben. Wenn sich in einer Verkaufswoche der<br />

Preis so ändert, dass bei einer Partie gleich<br />

einmal 1.000€ weniger auf der Gutschrift stehen,<br />

ist das alles ganz und gar nicht angenehm,<br />

berührt aber diejenigen, die diese<br />

Schwankungen verursachen, gar nicht.<br />

13 Fütterung<br />

Und gerade jetzt, wo die österreichische<br />

<strong>Schweine</strong>wirtschaft mit der Einführung der<br />

Gruppenhaltung vor einschneidenden Änderungen<br />

steht, scheinen wir wieder auf sehr<br />

unruhiges Fahrwasser zuzusteuern.<br />

Welche Altern<strong>at</strong>ive haben wir?<br />

Mancher Mastbetrieb spekuliert damit, zumindest<br />

einen Durchgang auszulassen und einen<br />

Teil des Futters zu verkaufen. So mancher Ferkelproduzent<br />

mag sich überlegen die Anforderungen<br />

in Bezug auf die Gruppenhaltung<br />

nicht mehr zu erfüllen und die Produktion<br />

auslaufen zu lassen.<br />

Diese Gedankengänge sind zwar verständlich,<br />

bergen aber das Risiko, das wir alle nicht mit<br />

einkalkulieren können, und das ist wiederum<br />

der Markt. Jede einzelne dieser Überlegungen<br />

basiert immer auf der Einschätzung der gerade<br />

aktuellen Marktsitu<strong>at</strong>ion und die kann im<br />

Herbst schon wieder eine ganz andere sein.<br />

Die Ernte ist noch nicht im Mähdrescher oder<br />

auf dem Kipper und schon gar nicht verkauft.<br />

Weiters ist der Agrarmarkt n<strong>at</strong>ürlich brutal,<br />

aber der Arbeitsmarkt ist es mindestens ebenso.<br />

Seit der Krise auf dem Arbeitsmarkt wissen wir<br />

was es heißt, eine abgesicherte Stelle zu<br />

haben und nicht der zunehmenden Amerikanisierung<br />

auf dem Arbeitsmarkt zu unterliegen.<br />

Das Personalleasing ist der Vorbote dafür,<br />

dass sich auch in unseren europäischen Ländern<br />

die „Hire and Fire“-Mentalität immer<br />

stärker durchsetzen wird. Wir in der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

sind fast der letzte Garant für eine<br />

gewisse Stabilität, wir legen Wert auf gewisse<br />

Traditionen, auf verlässliche Handelsbeziehungen<br />

und schmeißen nicht bei jeder Krise<br />

gleich die Flinte ins Korn.<br />

Es kommen einem aber manchmal schon Zweifel,<br />

ob das von der restlichen Bevölkerung und<br />

von Teilen der Politik auch so gesehen wird.<br />

Und gerade dann wünschen wir uns die Zeiten<br />

wieder zurück, als wir „nur“ über Tageszunahmen,<br />

Futterverwertung, Umtriebe und Abferkelr<strong>at</strong>en<br />

zu diskutieren h<strong>at</strong>ten.<br />

Und dennoch haben wir vieles von dem überlebt,<br />

was uns der so hoch gelobte freie Markt<br />

an Nettigkeiten zukommen lässt. Es ist zwar<br />

nicht immer einfach, voll motiviert in den<br />

Stall zu gehen, aber als eine Branche, die<br />

gelernt h<strong>at</strong> abseits praller Subventionstöpfe<br />

zu leben, haben wir es uns in unserer Nische<br />

recht gut eingerichtet.<br />

Die vielen Erfolgsgeschichten der <strong>Schweine</strong>bauern,<br />

die durchgehalten haben, legen dafür<br />

ein eindrucksvolles Zeugnis ab.


DI Christian Draxl<br />

GF ÖSPA-Streitdorf<br />

Diese spezialisierten <strong>Schweine</strong>züchter sind in<br />

Österreich im wesentlichen <strong>Mit</strong>glied eines der<br />

fünf regionalen Schweinzuchtverbände. Der<br />

Sauenbestand in dieser „Zuchtstufe“ liegt bei<br />

etwa 4% des gesamten österreichischen Sauenbestandes.<br />

Da eine Zuchtsau sehr viele Nachkommen<br />

haben kann, reicht dieser geringe Prozents<strong>at</strong>z<br />

aus um - trotz strenger Selektion - die<br />

Nachfrage der Ferkelproduktion nach Zuchtsauen<br />

und –ebern abzudecken.<br />

Trotz regionaler Organis<strong>at</strong>ion sind die <strong>Schweine</strong>zuchtverbände<br />

über die zentrale Mast- und<br />

Schlachtleistungsprüfung an der ÖSPA sowie<br />

über ein gemeinsames Herdebuch züchterisch<br />

österreichweit zusammengeschlossen und verfolgen<br />

koordiniert über den VÖS-Zuchtausschuss<br />

ein gemeinsames Zuchtprogramm und<br />

Zuchtziel.<br />

Neue Zuchtwertschätzung mit<br />

Sauenplanerd<strong>at</strong>en<br />

Die <strong>Schweine</strong>produktion in Österreich weist einen hohen Spezialisierungsgrad auf,<br />

im Regelfall finden Zucht, Ferkelproduktion und <strong>Schweine</strong>mast in getrennten<br />

Betrieben st<strong>at</strong>t. Es gibt zwar Ferkelerzeugerbetriebe, die die Sauen für ihre Produktion<br />

selbst züchten (und dazu meist das Sperma eines Besamungsebers einsetzen),<br />

der größere Teil der Ferkelerzeuger kauft jedoch seine Sauen aus einem spezialisierten<br />

<strong>Schweine</strong>zuchtbetrieb zu.<br />

In der Zuchtstufe wird eine intensive Leistungsprüfung<br />

und Selektion betrieben um die Produktionsstufe<br />

mit Zuchttieren beliefern zu können,<br />

die sowohl eine möglichst wirtschaftliche<br />

Ferkelerzeugung und <strong>Schweine</strong>mast ermöglichen,<br />

als auch die Anforderungen des Marktes<br />

an die Schlachtkörper- und Fleischqualität<br />

möglichst optimal erfüllen.<br />

Während in der <strong>Schweine</strong>mast die Mast- und<br />

Schlachtleistung mit Tageszunahmen, Futterverwertung,<br />

Magerfleischanteil und Fleischqualität<br />

die wirtschaftlich entscheidenden Kriterien<br />

darstellen, ist es in der Ferkelproduktion<br />

die Fruchtbarkeit, konkret die aufgezogenen<br />

Ferkel pro Muttersau und Jahr.<br />

Basis dafür sind viele lebend geborene Ferkel<br />

pro Wurf und eine gute Aufzuchtleistung der<br />

Sau.<br />

Die Mast- und Schlachtleistungsprüfung erfolgt<br />

auf einer zentralen Prüfst<strong>at</strong>ion unter genormten<br />

Bedingungen und Umweltverhältnissen<br />

(Fütterung, Klim<strong>at</strong>isierung, Gesundheitsst<strong>at</strong>us<br />

…). Unter diesen Bedingungen können die<br />

genetischen Leistungsabweichungen zwischen<br />

den Tieren rel<strong>at</strong>iv gut erkannt werden – etwa<br />

50-60% der auftretenden Unterschiede in der<br />

Mastleistung und Fleischfülle sind auf die Genetik<br />

zurückzuführen. Die Erblichkeit dieser<br />

Merkmale ist hoch.<br />

Die Fruchtbarkeit der Zuchttiere dagegen kann<br />

nicht an einer zentralen Prüfstelle erhoben werden,<br />

sondern muss in Form einer Feldprüfung<br />

auf den Zuchtbetrieben erfasst werden. Dort<br />

herrschen unterschiedliche Umweltbedingungen<br />

die einen direkten Vergleich schwierig<br />

machen. Zusätzlich gibt es noch viele, zufällige<br />

Faktoren, die die Fruchtbarkeitsleistung einer<br />

Zucht<br />

Foto: Ebner<br />

14


Sau beeinflussen können (z.B. nicht optimaler<br />

Besamungszeitpunkt, eine Erkrankung usw.)<br />

Im Endeffekt sind nur etwa 10% der gefundenen<br />

Unterschiede bei der Wurfleistung genetisch<br />

bedingt, das heißt die Erblichkeit dieses<br />

Merkmals ist gering und es ist schwierig, die<br />

genetisch besseren Tiere herauszufinden und<br />

Zuchtfortschritte zu erreichen. Erschwerend<br />

kommt noch dazu, dass die Fruchtbarkeit nur<br />

bei Sauen direkt ermittelt werden kann, bei<br />

Ebern muss man dazu auf die Leistung ihrer<br />

weiblichen Verwandten zurückgreifen.<br />

Eine erfolgreiche Zucht auf Fruchtbarkeitsmerkmale<br />

ist unter unseren kleinen Betriebsstrukturen<br />

nur mit dem BLUP-Tiermodell möglich.<br />

Zuchtwertschätzung<br />

mit dem BLUP-Tiermodell<br />

Bei dieser Methode werden sowohl die eigene<br />

Leistung als auch die Leistungen aller Verwandten<br />

eines Tieres berücksichtigt. Je enger<br />

die Verwandtschaft, desto wesentlicher ist die<br />

Leistung für die Beurteilung eines Zuchtschweines.<br />

Bei weiblichen Tieren liefern die<br />

eigenen Würfe die beste Inform<strong>at</strong>ion, bei den<br />

Ebern die Würfe ihrer Töchter (siehe Grafik 1).<br />

Im Zuge der BLUP-Zuchtwertschätzung werden<br />

nicht genetische Einflussfaktoren, die<br />

st<strong>at</strong>istisch greifbar sind (wie z.B. Einfluss der<br />

Wurfzahl, der Saison und des Betriebs) rechnerisch<br />

ausgeschaltet.<br />

Anfang 2002 wurde die BLUP-Zuchtwertschätzung<br />

für Fruchtbarkeitsmerkmale in Österreichs<br />

<strong>Schweine</strong>zuchtverbänden eingeführt.<br />

Die D<strong>at</strong>enbasis für diese Zuchtwertschätzung<br />

bildeten die Wurfleistungen, die in den Reinzucht-<br />

und Vermehrungsbetrieben der Österreichischen<br />

Zuchtstufe anfallen.<br />

Seither wurden kontinuierliche Zuchtfortschritte<br />

bei lebend geborenen und aufgezogenen<br />

Ferkeln erzielt, die sich auch in steigenden<br />

Ferkelzahlen in der Produktionsstufe wieder<br />

finden (siehe Grafik 2).<br />

Die D<strong>at</strong>en von Grafik 2 stammen von über<br />

1.000 Ferkelerzeugerbetrieben und sind optimal<br />

zur Erfolgskontrolle des Zuchtprogrammes<br />

geeignet. Sie sollen aber in Zukunft auch<br />

dazu beitragen, die positive Entwicklung weiter<br />

zu verstärken.<br />

Einführung des Internet-Sauenplaners<br />

in den Ferkelringen<br />

Da ein großer Teil der in der organisierten Ferkelproduktion<br />

eingesetzten Sauen von österreichischen<br />

Zuchtverbänden stammt, war es<br />

schon lange ein gemeinsames Ziel, die Leistungen<br />

der Zuchttiere durch Rückmeldungen<br />

15 Zucht<br />

Grafik 1 : Leistungsinform<strong>at</strong>ion und Aussagekraft für die Zuchtwertschätzung<br />

Wurfleistung. D<strong>at</strong>en: Bäck<br />

Grafik 2: ÖHYB-Sauen - Entwicklung von lebend geborenen Ferkeln pro Wurf. D<strong>at</strong>en: Bäck<br />

Grafik 3: Die D<strong>at</strong>enquellen der BLUP-Zuchtwertschätzung. D<strong>at</strong>en: Bäck


aus der Produktion weiter zu verbessern.<br />

Die EDV-mäßige Erfassung der biologischen Leistungen<br />

am Produktionsbetrieb in Sauenplanern<br />

– hauptsächlich zum Zwecke des innerbetrieblichen<br />

Managements und für Betriebsvergleiche<br />

- schuf die D<strong>at</strong>engrundlage dafür. Grundvoraussetzung<br />

ist dabei die exakte Erfassung der<br />

Abstammung der ÖHYB-Sauen im Sauenplaner.<br />

<strong>Mit</strong> der in letzter Zeit erfolgten Einführung des<br />

Internet-Sauenplaners in den Bundesländern<br />

Ktn, NÖ, OÖ und Stmk wurden effiziente und<br />

praxistaugliche Abläufe zur Verwendung dieser<br />

D<strong>at</strong>en für die Zucht möglich:<br />

Nun werden in mon<strong>at</strong>lichen Abständen die<br />

Wurfd<strong>at</strong>en von über tausend Ferkelerzeugerbetrieben<br />

aus den Internet-Sauenplanern an die<br />

Österreichische <strong>Schweine</strong>prüfanstalt übermittelt<br />

und mit den D<strong>at</strong>en der Zuchtstufe verknüpft.<br />

<strong>Mit</strong> beiden D<strong>at</strong>ensätzen gemeinsam<br />

wird dann die Zuchtwertschätzung für Fruchtbarkeit<br />

durchgeführt.<br />

Das aktuelle D<strong>at</strong>envolumen dafür liegt bei<br />

1.190.000 Wurfleistungen.<br />

(siehe Grafik 3)<br />

Insgesamt stehen für die Selektionsentscheidungen<br />

in Richtung Fruchtbarkeit nun jährlich<br />

etwa 115.000 Wurfd<strong>at</strong>en aus der Zucht- und<br />

Produktionsstufe zur Verfügung. Das sind rund<br />

23 % der österreichischen Ferkelproduktion und<br />

ein D<strong>at</strong>enumfang, den keine vergleichbare<br />

Zuchtorganis<strong>at</strong>ion zur Verfügung h<strong>at</strong>.<br />

Verbesserungen durch die <strong>Mit</strong>verwendung<br />

der D<strong>at</strong>en aus der Produktionsstufe<br />

• Nach der Eigenleistung sind die Nachkommenleistungen<br />

die beste Inform<strong>at</strong>ion<br />

über die Leistungsveranlagung einen<br />

Zuchttieres. Beim Eber, der ja in punkto<br />

Ferkelzahl über keine „Eigenleistung“<br />

verfügen kann, sind die Nachkommenleistungen<br />

sogar die beste Inform<strong>at</strong>ion.<br />

<strong>Mit</strong> den Sauenplanerd<strong>at</strong>en haben nun<br />

viele Herdebuchtiere Nachkommenleistungen<br />

aus der Produktionsstufe und damit<br />

genauere Zuchtwerte.<br />

• Die in der F1-Produktion verwendeten<br />

Eber haben im Herdebuch oft wenige Töchter<br />

mit Wurfleistungen. Die Fruchtbarkeit<br />

dieser Eber - die ja 50% der für die Fruchtbarkeit<br />

wichtigen Gene der F1-Sau beisteuern<br />

– kann erst mit Hilfe der Leistungen<br />

ihrer Töchter in den Ferkelproduktionsbetrieben<br />

mit guter Genauigkeit<br />

ermittelt werden.<br />

• Durch die Verteilung der Töchter eines<br />

Herdebuch-Ebers (vor allem der Besamungseber)<br />

auf viele verschiedene Betriebe<br />

lassen sich genetische Effekte und<br />

Umwelteffekte rechnerisch besser trennen.<br />

Dadurch steigt die Genauigkeit der<br />

Zuchtwerte.<br />

In geringerem Ausmaß trifft dieser Effekt<br />

auch auf die Herdebuch-Sauen zu.<br />

• Eine verbesserte Genauigkeit der geschätzten<br />

Zuchtwerte bringt eine bessere Treffsicherheit<br />

bei der Selektion und damit<br />

einen höheren Zuchtfortschritt.<br />

Zuchtwertschätzung<br />

für Nutzungsdauer<br />

Die Lebensleistung der ÖHYB-Sauen in den<br />

Ferkelerzeugerbetrieben ist sehr hoch. Die in<br />

den letzten Jahren abgegangenen Sauen h<strong>at</strong>ten<br />

durchschnittlich über 6 Würfe mit insgesamt<br />

über 70 lebend geborenen Ferkeln. 80%<br />

der ÖHYB Sauen erreichten dabei zumindest<br />

drei Würfe, 50% zumindest 7 Würfe und<br />

immerhin noch 25 % der Sauen h<strong>at</strong>ten zumin-<br />

dest zehn Würfe.<br />

Für die Entwicklung einer Zuchtwertschätzung<br />

auf Lebensleistung sind die Sauenplanerd<strong>at</strong>en<br />

besonders wertvoll, da in der Produktionsstufe<br />

die potentielle Nutzungsdauer der<br />

Sauen eher ausgeschöpft wird. In der Zuchtstufe<br />

dagegen werden Sauen auf Grund<br />

schlechter Ergebnisse in Leistungsprüfung<br />

und Zuchtwertschätzung vorzeitig ausgemerzt.<br />

Dabei geht es darum, über kürzere<br />

Gener<strong>at</strong>ionsintervalle einen schnelleren<br />

Zuchtfortschritt zu erreichen.<br />

Ziel einer Zuchtwertschätzung für Nutzungsdauer<br />

wird es vor allem sein, das Ausscheidungsrisiko<br />

von Sauen in den ersten Würfen<br />

zu verringern.<br />

Nutzen für die Ferkelproduktion?<br />

Durch die Rückmeldung der Wurfleistungen<br />

aus der Ferkelproduktion in die Zuchtstufe<br />

und deren Verwendung in der Zuchtwertschätzung<br />

werden neg<strong>at</strong>ive Vererber in punkto<br />

Fruchtbarkeit besser erkannt und rascher aus<br />

der Produktion genommen. Aufgrund der größeren<br />

D<strong>at</strong>enbasis werden die Top-Vererber für<br />

die Zucht neuer Gener<strong>at</strong>ionen mit größerer<br />

Sicherheit herausgefunden - der Zuchtfortschritt<br />

steigt. Dies kommt wiederum der Produktion<br />

zu Gute. Die neue Zuchtwertschätzung<br />

ist ein Beispiel dafür, wie mit gutem<br />

Organis<strong>at</strong>ionsgrad und spartenübergreifender<br />

Zusammenarbeit Strukturnachteile gemindert<br />

und Wettbewerbsvorteile für die österreichische<br />

<strong>Schweine</strong>produktion erreicht werden<br />

können.<br />

DI Draxl Christian, ÖSPA<br />

Zucht 16


Foto: Strasser<br />

Phasenfüttern - was bringt`s<br />

und wie geht`s?<br />

Welchem <strong>Schweine</strong>mäster ärgern nicht die hohen Ausgaben für Eiweißfuttermittel<br />

und Mineralstoffmischungen. Auch wenn sich die Veredelungsbranche so sehr ein<br />

Sinken der Sojapreise wünscht, eingetreten sind diese im Frühjahr gemachten Prophezeiungen<br />

bis jetzt nicht. Und wenn man den Branchenkennern Glauben schenken<br />

darf, wird sich über den Sommer kaum etwas ändern. Daher lohnt es sich verstärkt,<br />

die teuren Eiweißquellen sparsam und effizient einzusetzen.<br />

-Keine <strong>Schweine</strong>mäster zweifeln auch mehr<br />

daran, dass rohproteinabgesenkte R<strong>at</strong>ionen<br />

für die <strong>Schweine</strong> „gesünder“ sind. Auch bei<br />

der Rezepturgestaltung gibt es genügend<br />

abgesicherte praktische Erfahrungen. Nur – es<br />

ist leichter gesagt als getan, denn die technischen<br />

Probleme überwiegen oft.<br />

Im folgenden Beitrag bietet Ing. Franz Strasser,<br />

Fachber<strong>at</strong>er an der Ber<strong>at</strong>ungsstelle für<br />

<strong>Schweine</strong>produktion in Wels, an Hand praktischer<br />

Beispiele Lösungen an.<br />

Eiweiß- und Mineralfutterkosten<br />

pro Mastschweine<br />

Berechnet man die Kosten einer gängigen<br />

Mastschweiner<strong>at</strong>ion, bestehend aus >50%<br />

Maiskornsilage, Getreide und den notwendi-<br />

17 Fütterung<br />

gen Soja und Mineralstoffmischungen, so<br />

ergibt sich folgendes Bild:<br />

Maiskornsilage 29%<br />

Getreide (Mais/Weizen) 10,5%<br />

Sojaextraktionsschrot 47%,<br />

Mineralstoffmischung 13,5%<br />

Das heißt, der überwiegende Anteil der Kosten<br />

beläuft sich auf Futtermittel, die zugekauft<br />

werden müssen.<br />

Bei phasengefütterten <strong>Schweine</strong>n erhöht sich<br />

der Anteil an Maiskornsilage und Getreide, im<br />

Gegenzug geht der wertmäßige Anteil von<br />

Sojaschrot auf 44% bzw. von Mineralstoffmischung<br />

auf 12,7% zurück. Rechnerisch ergibt<br />

sich eine Ersparnis von € 3,-/ Mastschwein, da<br />

teueres Zukauffuttermittel mit eigener Maiskornsilage<br />

bzw. Getreide ersetzt wird.<br />

Ing. Franz Strasser<br />

Ber<strong>at</strong>er LK-OÖ<br />

Erkenntnisse aus den<br />

Arbeitskreisen<br />

Laut den Ergebnissen der Betriebszweigauswertung<br />

in den Arbeitskreisen <strong>Schweine</strong>mast<br />

spart Phasenfütterung Futterkosten und<br />

erhöht die Mastleistung.<br />

Die Hälfte der Arbeitskreisbetriebe füttert<br />

mehrphasig. Dessen Wirtschaftlichkeit wurde<br />

auch mit den Zahlen aus dem Jahr 2009 wieder<br />

einmal bestätigt. So stiegen die täglichen<br />

Zunahmen bei mehrphasiger Fütterung um<br />

12g auf 784g an. Gleichzeitig fiel der durchschnittliche<br />

Magerfleischwert um 0,4% auf<br />

60,2% leicht ab.<br />

An Futterkosten konnten 1,6 € gespart werden.<br />

In Summe erhöht sich der DFL/Mastpl<strong>at</strong>z<br />

um 4,5 €.


Ing. Hannes Priller berechnet die Rezepturen. Foto: Strasser<br />

Einfluss der Phasenfütterung auf die Tageszunahmen und den direktkostenfreien<br />

Leistungen. Quelle: BA für Agrarwirtschaft nach D<strong>at</strong>en der Arbeitskreise 2008<br />

Phasenfütterung - warum?<br />

<strong>Mit</strong> zunehmendem Gewicht der Mastschweine<br />

steigt die Futteraufnahme (64 % des gesamten<br />

Futters werden ab 70 kg Lebendgewicht<br />

gefressen). Gleichzeitig bleibt der tägliche<br />

Bedarf von Rohprotein, Aminosäuren und<br />

Mineralstoffen ab einem Lebendgewicht von<br />

60 kg annähernd gleich. D.h., der Gehalt des<br />

<strong>Schweine</strong>futters an Rohprotein, Aminosäuren<br />

und Mineralstoffen kann im Laufe der Mast<br />

abgesenkt werden. Durch die Phasenfütterung<br />

kann die Ausscheidung von Phosphor<br />

und Stickstoff um bis zu 20% gesenkt werden.<br />

Dies rechtfertigt die Kalkul<strong>at</strong>ion von niederen<br />

N-Anfallswerten in der Gülle.<br />

<strong>Mit</strong> einer optimalen Phasenfütterung lassen<br />

sich die Tiere in jeder Altersstufe bedarfsgerecht<br />

und damit gleichzeitig wirtschaftlich<br />

füttern. Bei den steigenden Preisen für Sojaschrot,<br />

Phosphor und Vitaminen ist dies<br />

einem jeden einleuchtend. So haben sich die<br />

Einsparungseffekte auf Grund der dram<strong>at</strong>ischen<br />

Verteuerung gegenüber letztem Jahr<br />

verdoppelt.<br />

Hauptprobleme bei der<br />

Umsetzung in der Praxis<br />

<strong>Schweine</strong>mäster, die sich intensiv mit der<br />

M<strong>at</strong>erie beschäftigen, stoßen auf folgende<br />

Fragen:<br />

• 2, 3 oder „Multi“- Phasen – füttern?<br />

• Kann mein Fütterungscomputer<br />

2 Rezepturen anmischen und austeilen?<br />

• Ist es notwendig 2 Rezepturen zu<br />

verschneiden und Ventile 2-mal<br />

anzusteuern?<br />

• Lohnt sich die längere Fütterungszeit?<br />

• Was geschieht mit der Restmenge in<br />

Bottich und Leitungen?<br />

• Am Sensor Phasenfüttern – geht das?<br />

Möglichkeiten bei<br />

Flüssigfütterungen<br />

Rezeptwechsel mit 70 kg<br />

Zuerst wird eine Standardrezeptur für die<br />

schwereren Mastschweine (ab 70kg) angemischt<br />

und ausdosiert.<br />

In weiterer Folge wird das Futter für die Vorund<br />

<strong>Mit</strong>telmast (31-70kg) durch Zugabe der<br />

Eiweißkomponente, Mineralstoffe und Getreide<br />

aufgemischt. N<strong>at</strong>ürlich darf die Ausdosierung<br />

nur nach entsprechender Misch- und Spülzeit<br />

erfolgen. In Summe verlängert sich die Fütterungszeit.<br />

In Verbindung mit Restlossystemen<br />

(mit Luft- od. Wasser) eine „saubere Sache“.<br />

Fütterung<br />

18


Leopold Wildfellner fütter seit dem Winter<br />

am Sensor 2-phasig. Foto: Strasser<br />

Multiphasenfütterung<br />

Bei der Multiphasenfütterung wird der Übergang<br />

von Vor- auf Endmastfutter fließend<br />

gestaltet. Dies erreicht man damit, dass in der<br />

Gewichtsgruppe von ca. 50 – 80 kg jedes Ventil<br />

mit beiden Rezepturen in unterschiedlichen<br />

Mengen angesteuert wird.<br />

Der technische Anspruch ist nochmals höher.<br />

Gleichzeitig verlängern sich auch die Fütterungszeiten.<br />

Sensorfütterung<br />

Flüssig am Sensor Phasen zu füttern ist nicht<br />

einfach, aber möglich. Ein Problem stellt hier<br />

die Restmenge in den Leitungen und im<br />

Anmischbehälter dar.<br />

<strong>Mit</strong> Hilfe einer Frischwasserleitung wird der<br />

Inhalt aus den Stichleitungen in den Behälter<br />

zurückgepumpt und steht für den nächsten<br />

Anmischvorgang wieder zur Verfügung.<br />

Abwicklung mit Trockenfutter<br />

Bei CCM-Trockenfutter lässt sich ebenfalls 2<br />

od. mehrphasig füttern. Grundbedingung ist<br />

aber, dass 2-mal mit dem Schrägmischer angemischt<br />

wird und die Futterstellen über den<br />

Autom<strong>at</strong>en steuerbar sind.<br />

Werden Chargenmischer (z. B. Spotmix) zum<br />

Anmischen verwendet, dann lässt sich Phasenfütterung<br />

sehr elegant umsetzen: Jede<br />

Futterstelle wird separ<strong>at</strong> angemischt und ausdosiert.<br />

Neuerdings können auch Futterstellen mit<br />

gleichen Rezepturen auf einmal angemischt<br />

werden. Dies beschleunigt die Fütterungszeiten.<br />

19 Fütterung<br />

Bei Phasenfütterung muss man sich auf<br />

die Technik verlassen können. Foto: Strasser<br />

Betriebs Rein-Raus<br />

Sind nur <strong>Schweine</strong> einer Gewichtsk<strong>at</strong>egorie<br />

aufgestellt (Betriebs Rein-Raus), so lässt sich<br />

die Rezeptur beliebig oft an den Gewichtsbereich<br />

anpassen. Dies ist ohne Programm- und<br />

Fütterungstechnische Einschränkungen möglich.<br />

St<strong>at</strong>tdessen ist nur die Rezeptur im Laufe<br />

der Mast zu ändern (3 – 4 Rezepturen).<br />

Fazit<br />

<strong>Mit</strong> entsprechenden Willen ist Phasenfütterung<br />

mit den gebräuchlichsten Fütterungsanlagen<br />

möglich. Oft muss nur das Programm des<br />

Computers und der „Tagesplan“ angepasst<br />

werden. Sprechen Sie darüber mit Ihrer Herstellerfirma,<br />

sie geben gerne Auskunft.<br />

Andererseits ist auch der technische Anspruch<br />

der Anlage höher (Zuverlässigkeit der Komponentenzubringung<br />

...). Durch die steigenden<br />

Preise bei Eiweiß und Mineralstoffen sind<br />

aber alle Mäster aufgefordert, dieses Einsparungspotential<br />

zu nutzen. Die Ber<strong>at</strong>ung der LK<br />

versucht individuelle Lösungen bei der Rezepturgestaltung<br />

und beim technischen Ablauf<br />

zu finden.<br />

Betriebsbeispiele<br />

Leopold Wildfellner, <strong>Schweine</strong>mäster aus Grieskirchen,<br />

füttert seit letztem Winter seine<br />

Mastschweine am Sensor in 2 Phasen. Den<br />

Anstoß dazu gab die Diskussion im Arbeitskreis<br />

<strong>Schweine</strong>mast. Laut der dortigen Erbhebung<br />

wurde deutlich, dass die Leistungen<br />

mindestens gleich, aber der „teure“ Futterzukauf<br />

weniger wird. Am Sensor ist die Umsetzung<br />

aber nicht einfach.<br />

2 Rezepturen am Sensor füttern ist nicht<br />

einfach aber machbar. Foto: Strasser<br />

In Zusammenarbeit mit der BSP Wels, Fütterungsber<strong>at</strong>er<br />

Ing. Hannes Priller, wurde eine<br />

Futterstr<strong>at</strong>egie entwickelt, wo nur bei einer<br />

Mahlzeit pro Tag das Futter für die <strong>Schweine</strong><br />

ab 70 kg kräftig abgewertet wird. Dazu wird<br />

der Futterblock am Abend geteilt: Zwischen<br />

18:30 und 19:30 werden die <strong>Schweine</strong> im<br />

Gewichtsbereich bis 70 kg mit dem Standardfutter<br />

gefüttert. Darauffolgend erhalten die<br />

<strong>Schweine</strong> über 70 kg das CCM-reiche, Rohprotein-und<br />

mineralstoffabgesenkte Futter. Zur<br />

Umsetzung musste das Fütterungsprogramm<br />

umgestellt werden, wozu die ansässige Firma<br />

auch ihr Know how einbrachte. Im Stall bei<br />

den <strong>Schweine</strong>n h<strong>at</strong> sich optisch nichts verändert,<br />

die unterschiedlichen R<strong>at</strong>ionen werden<br />

gut aufgenommen, die Tageszunahmen und<br />

der Magerfleischanteil sind gleichgeblieben.<br />

Ing. Hannes Priller, Fütterungsber<strong>at</strong>er der BSP<br />

in Wels, wurde in letzter Zeit verstärkt mit<br />

Anfragen bezüglich Phasenfütterung konfrontiert.<br />

Um die „knapperen“ Rezepturen<br />

bedarfsgerecht einstellen zu können, ist eine<br />

richtige Nähstoffbewertung der Maiskornsilage<br />

und der Eiweißquelle notwendig.<br />

Neben der einfachen Methode der Trocknung<br />

von MKS und der Wägung des Sojaschrotes<br />

sind auch Futtermitteluntersuchungen oft<br />

unerlässlich.<br />

Aus seiner Erfahrung ist es mit etwas gutem<br />

Willen möglich, beinahe mit jeder vorhandenen<br />

Technik 2-phasig zu füttern. Das oft<br />

genannte Argument des höheren Stromverbrauchs<br />

ist im Vergleich zur Einsparung der<br />

Futterkosten untergeordnet. Die Fütterungstechnikfirmen<br />

bieten dabei auf Anfrage<br />

Lösungen an. Es lohnt sich, nicht nur der<br />

Umwelt, sondern vor allem dem eigenen Geldbeutel<br />

zuliebe.


Die neue Grillzeit ist da!<br />

Grillen ist nicht nur die älteste Garmethode der Menschheit, sondern auch eine der besten und gesündesten.<br />

Es bringt einen ganz unvergleichlichen Geschmack - und sorgt zudem für Gesellschaft.<br />

Grillen bringt erfahrungsgemäß nicht nur<br />

Genuss, sondern auch Freunde. Denn Grillen<br />

h<strong>at</strong> sowohl ernährungsphysiologisch wie auch<br />

kulinarisch ein paar unschlagbare Vorteile:<br />

Durch die trockene und intensive Hitze werden<br />

die Fleischporen sehr schnell geschlossen,<br />

der Saft mit den wertvollen Mineral- und<br />

Geschmacksstoffen bleibt im Fleisch. Auf die<br />

Zugabe von Fett wird meist verzichtet – ganz<br />

im Gegenteil brät sich Eigenfett am Rost zu<br />

einem guten Teil aus. Und schließlich bringen<br />

die Röststoffe des Grillens nicht nur hübsche<br />

Streifen, sondern auch noch ein ganz ausgezeichnetes<br />

Aroma. Kombiniert mit Gemüse<br />

und Sal<strong>at</strong>en ist gegrilltes Fleisch eine optimale<br />

Ernährung für uns.<br />

All you need is me<strong>at</strong> ...<br />

Fürs Grillen oder Barbecue lässt sich im Prinzip<br />

jede Art von Fleisch verwenden. Egal ob<br />

vom Rind, Schwein, Lamm, Kalb oder Geflügel.<br />

Allerdings steht und fällt der Erfolg beim Grillen<br />

mit der Fleischqualität. „Alles, was man in<br />

der Pfanne kurz br<strong>at</strong>en kann, kann man auch<br />

direkt – also über der Glut – grillen“ meint<br />

Grillweltmeister Adi M<strong>at</strong>zek. Fertig gegrillt ist<br />

Ihr Steak oder Kotelett übrigens dann, wenn<br />

nach dem einmaligen (!) Wenden klarer Saft<br />

aus den Poren der Oberfläche tritt. Und wenn<br />

man ein Grillgerät mit Deckel zur Verfügung<br />

h<strong>at</strong>, erschließt sich einem auch die Welt des<br />

Barbecue – also des langsamen, indirekten<br />

Garens am Grill, mit dem Spareribs und selbst<br />

große Br<strong>at</strong>en ganz unnachahmlich gelingen.<br />

„Fleisch bringt’s“ -<br />

mehr Kraft und Energie!<br />

Der Imagespot mit dem Titel „Radfahrer,“ der<br />

die Botschaft auf amüsante Art vermittelt,<br />

dass Fleischesser noch mehr Kraft und Energie<br />

haben, ist in den letzten Wochen wieder häufiger<br />

geschalten worden. Reaktionen und professionelle<br />

Abtestungen bescheinigten die<br />

hervorragende Effizienz dieses Werbekonzeptes.<br />

Neben dem Spot „Schlittenfahrer“, der<br />

nach dem gleichen Prinzip für die Wintersaison<br />

realisiert wurde, folgt in Kürze ein Spot,<br />

der die Bedeutung von Fleisch für die Entwikklung<br />

von Kindern unterstreicht. Lassen sie<br />

sich überraschen!<br />

Nützen sie die Vorteile des AMA Grillclubs<br />

Die Idee eines Grillclubs zur effizienten Abs<strong>at</strong>zförderung von Fleisch wurde bereits vor vier<br />

Jahren in die Realität umgesetzt. Der Erfolg gibt dem AMA-Team recht. Mehr als 30.000<br />

aktive Grillclub-<strong>Mit</strong>glieder wissen die vielfältigen Vorteile zu nützen. Aber auch der<br />

Lebensmittelhandel h<strong>at</strong> die Bedeutung dieser Promotion längst erkannt. Beweis dafür ist<br />

auch, dass rund 400.000 Exemplare des aktuellen Club-Magazins „Grillzeit“ in tausenden<br />

Supermärkten und Fachgeschäften<br />

binnen weniger<br />

Tage vergriffen waren. Als<br />

besonderes Zuckerl für alle<br />

Club-<strong>Mit</strong>glieder gab es zu<br />

Saisonbeginn eine DVD mit<br />

den besten Tipps und Tricks<br />

des Doppelweltmeisters und<br />

großen Protagonisten Adi<br />

M<strong>at</strong>zek. Bei Analyse der<br />

Absätze von Grillfleisch und<br />

Fleischerzeugnissen ist ein<br />

sehr erfreuliches Erlebnis<br />

abzulesen Der Grillboom in<br />

Österreich h<strong>at</strong> erst so richtig<br />

angefangen und Trendsetter<br />

war einmal mehr die AMA-<br />

Marketing mit Ihren Partnern.<br />

Falls Sie noch nicht <strong>Mit</strong>glied<br />

beim Grillclub sind, einfach<br />

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AMA<br />

20


21 AMA


Ing. Rudolf Schmied<br />

LK-<strong>Schweine</strong>ber<strong>at</strong>ung Stmk.<br />

Die Konservierungskosten spielen eine entscheidende<br />

Rolle bei den Futterkosten für<br />

Zuchtsauen, Ferkel oder Mastschweinen. Auch<br />

die verfahrenstechnischen und arbeitswirtschaftlichen<br />

Vor- und Nachteile sind bei der<br />

Entscheidungsfindung zu beachten.<br />

Kostenvergleich Konservierungsverfahren<br />

Um die betriebswirtschaftlichen Unterschiede<br />

besser darstellen zu können, wurden fünf Hochsilo-Varianten<br />

wahlweise für Maiskornsilage<br />

(MKS) und Ganzkornmaissilage (GKS) durchgerechnet.<br />

Bei MKS wird der Feuchtmais bei der<br />

Einlagerung mittels einer Musmühle geschrotet<br />

und in den Silo eingeblasen. Die Konservierung<br />

Maiskornsilage oder Ganzkornmaissilage<br />

– was kommt günstiger?<br />

Viele österreichische Betriebe setzen Feuchtmais in den <strong>Schweine</strong>r<strong>at</strong>ionen ein, weil<br />

dieser mit hoher Schlagkraft eingelagert und rel<strong>at</strong>iv kostengünstig konserviert werden<br />

kann. In der Praxis stehen investitionswillige <strong>Schweine</strong>erzeuger oftmals vor der<br />

Frage, ob sie auf ein Ganzkornmaissilosystem oder auf die Maiskornsilagelagerung<br />

setzen sollen. Neben der Erzeugung eines gesunden und qualit<strong>at</strong>iv hochwertigen<br />

Futters, ist die wirtschaftliche Dimension von enormer Bedeutung.<br />

des verdichteten Erntegutes erfolgt mittels<br />

Milchsäuregärung.<br />

Bei GKS wird das Erntegut ungeschrotet<br />

mittels Gebläse oder Elev<strong>at</strong>or in den Silo eingelagert.<br />

Unter Luftabschluss wird der vorhandene<br />

Restsauerstoff im Silo ver<strong>at</strong>met und<br />

es bildet sich Kohlendioxid (CO 2), welches den<br />

Ganzkornmais konserviert. Erst bei der Auslagerung<br />

über eine Austragsschnecke wird der<br />

Ganzkornmais mittels einer Hammermühle<br />

zerkleinert.<br />

Eingangs muss festgestellt werden, dass es sich<br />

bei den Berechnungen um Beispiele handelt,<br />

welche sich in einzelbetrieblichen Fällen und<br />

regionalen Kostensitu<strong>at</strong>ionen teilweise unterschiedlich<br />

darstellen können. So ist es bei einer<br />

anstehenden Investitionsentscheidung auch<br />

wichtig, welches Konservierungssystem bereits<br />

am Betrieb vorhanden ist, und welche zusätzlichen<br />

Investitionen bei Ausweitung des Konservierungssystems<br />

notwendig sind bzw. welche<br />

Ressourcen wie lange weiter genutzt werden<br />

können. Auch ein drohendes Maiswurzelbohrer-<br />

Bekämpfungsprogramm mittels Fruchtfolge sollte<br />

bei der zukünftigen Investitions- und Futtermittelplanung<br />

nicht außer Acht gelassen werden.<br />

Ausgangssitu<strong>at</strong>ion -<br />

Berechnungsgrundlagen<br />

Foto: Ebner<br />

Ausgegangen wurde in der Berechnung laut<br />

Tabelle 1 von der Anforderung einer kompletten<br />

Neuinvestition mit mindestens 510 m³ Nettosi-<br />

Fütterung 22


loraum für Maiskornsilage (Variante A). Dies<br />

ergibt eine eingelagerte Feuchtmaismenge von<br />

rund 490 Tonnen (1 m³ MKS = 960 kg). Ein<br />

Laufmeter Befüllhöhe wurde vom Bruttosiloraum<br />

abgezogen, um den Einbau der Fräse zu<br />

ermöglichen. Damit können rund 1900 Mastschweine<br />

(je nach Einmischr<strong>at</strong>e, Futterverwertung<br />

und Schlachtgewicht) mit über 75%<br />

Feuchtmaisanteil in der R<strong>at</strong>ion erzeugt werden.<br />

Dies entspricht einem Mastbetrieb mit rund<br />

650-700 Mastplätzen (je nach Umtriebshäufigkeit).<br />

Um die Kostenentwicklung in verschiedenen<br />

Größendimensionen besser abschätzen zu können,<br />

wurde die Ausgangsmenge verdoppelt<br />

(Variante B).<br />

Um einen notwendigen täglichen Vorschub von<br />

zumindest knapp 10 cm zu gewährleisten, wurden<br />

sowohl in der Variante A als auch in der<br />

Variante B je zwei Silos kalkuliert.<br />

Um die Kostendifferenz zwischen Maiskornsilagesilo<br />

und Ganzkornmaissilagesilo besser miteinander<br />

vergleichen zu können, wurde der m³-<br />

Bedarf ebenfalls für zirka 1900 Mastschweine<br />

ermittelt. Zu berücksichtigen ist, dass der<br />

Ganzkornmais im Silo nur rund 780 kg pro m³<br />

wiegt und vom Bruttosiloraum rund 15%<br />

Raumverlust (Entnahmekegel, Luftraum am<br />

oberen Ende) abzuziehen sind. Beim MKS-Silo<br />

wurde eine Erntefeuchte von 35% gerechnet,<br />

beim GKS-Silo etwas niedriger mit rund 32%.<br />

Bei der Variante C (GKS-Silo mit 589 m³ Nettosilovolumen)<br />

wurde nur 1 Silo angenommen,<br />

um die Wirtschaftlichkeit positiv zu beeinflussen.<br />

In der Praxis ist aber eine jährliche oder<br />

zumindest alle zwei Jahre eine Komplettentleerung<br />

des Silos vor der Neubefüllung zu empfehlen,<br />

um die Futterhygiene und – qualität<br />

sicher zu stellen.<br />

Bei der Variante D und E wurden zwei Silos<br />

angenommen. Der Unterschied zwischen diesen<br />

beiden Varianten besteht nur in der zusätzlichen<br />

Anschaffung einer Einlagerungsschüttgosse<br />

inklusive schlagkräftigem Elev<strong>at</strong>or mit<br />

einer Förderleistung von rund 50 t pro Stunde<br />

und Investitionskosten von insgesamt €<br />

20.000,-. Bei Variante C und D wird das Erntegut<br />

mittel Gebläse mit einer Förderleistung von<br />

20-25 t pro Stunde befüllt.<br />

Berechnung<br />

Die Anschaffungskosten für den Silobehälter<br />

und die notwendigen Kosten für technische<br />

Ausst<strong>at</strong>tung (Befüll- und Entnahmetechnik,<br />

Konservierungstechnik, Sonstiges,…) wurden<br />

anhand von Kostenrecherchen bei diversen<br />

heimischen Firmen ermittelt.<br />

Bei den Anschaffungskosten für den Silo wurden<br />

sämtliche Baumeisterarbeiten, Erdaushub,<br />

Fundament, Stahlbetonbehälter in<br />

23 Fütterung<br />

Ganzkornmaissilage bietet wirtschaftliche und arbeitswirtschaftliche Vorteile.<br />

Maiskornsilage ist ein hervorragendes Futtermittel, wenn die Konservierungsregeln<br />

eingehalten werden.<br />

Konservierungskosten pro Tonne - umgerechnet auf Basis Trockenmais (88% T).<br />

Berechnung: Ing. Schmied, 2010


Monolithbauweise, Silobeschichtung mittels<br />

Polyester, sowie zwei Arbeitskräfte seitens der<br />

Firma berücksichtigt. Bauseits wurde die<br />

Bereitstellung der zusätzlich notwendigen<br />

Hilfskräfte kalkuliert.<br />

Bei den Fixkosten wurden die Investitionskosten<br />

mit einer Verzinsung von 4,5% des eingesetzten<br />

Kapitals und einer durchschnittlichen<br />

Nutzungsdauer von 25 Jahren und die jährliche<br />

Instandhaltung und Versicherung mit<br />

0,7% der Investitionskosten ermittelt.<br />

Die variablen Kosten inkludieren die Kosten<br />

für die Befüllung und Entnahme (Stromkosten,<br />

Dieselkosten für Musmühle, Arbeitskosten)<br />

bis zum fertig geschroteten Feuchtmais.<br />

Die Transportkosten des Feuchtmaises vom<br />

Feld bis zum Silo wurden nicht einberechnet,<br />

da auch bei einem etwaigen Maisverkauf diese<br />

Kosten anfallen würden.<br />

Variable Kosten entscheiden<br />

Bei den Investitionskosten zeigt sich ein sehr<br />

differenziertes Bild. Grundsätzlich werden die<br />

Investitionskosten pro m³ Nettofüllmenge<br />

sowohl bei den MKS-Varianten als auch bei den<br />

GKS-Varianten mit zunehmender Kub<strong>at</strong>ur deutlich<br />

günstiger und liegen zwischen € 133,- bis €<br />

194,-.<br />

Die Variante A bringt die höchsten Anschaf-<br />

fungskosten pro m³ Netto-Siloraum mit sich.<br />

Die drei GKS-Varianten C bis E liegen von den<br />

Investitionskosten her höher als die MKS-Variante<br />

B.<br />

Die jährlich anfallenden variablen Kosten sind<br />

aber für die Wirtschaftlichkeit entscheidend.<br />

Bei den Varianten A und B fallen, bedingt durch<br />

die höheren Einlagerungskosten, rund drei bis<br />

viermal höhere variable Kosten an. Berechnet<br />

wurden Einlagerungskosten von € 5,8 pro m³ im<br />

Lohnverfahren (inkl. Diesel, ohne Arbeitskosten).<br />

Die Arbeitskosten wurden zusätzlich mit<br />

einem Stundenlohn von<br />

€ 12,- berücksichtigt und sind in den Gesamtarbeitskosten<br />

enthalten.<br />

Zu den Einlagerungskosten muss gesagt werden,<br />

dass diese in der Praxis sehr stark schwanken<br />

können und liegen je nach eingelagerter<br />

Gesamtmenge in etwa zwischen € 5 und € 9,pro<br />

m³. Teilweise werden auch Musmühlen<br />

gemeinschaftlich von mehreren Bauern angeschafft<br />

und verwendet, was wiederum zu anderen<br />

Einlagerungskosten führen kann. Diese<br />

Kosten müssen aber auch zur Gänze und realistisch<br />

bewertet werden.<br />

Bei den Gesamtkosten pro m³ Frischmasse oder<br />

t Frischmasse kommen die drei GKS-Varianten C<br />

bis E klar deutlich günstiger weg.<br />

Umgerechnet auf eine Tonne Trockenmais (88%<br />

Trockenmasse) liegen die Gesamtkosten zwischen<br />

€ 31,93 und € 20,55.<br />

Somit stellt das GKS-System speziell bei höheren<br />

Lagermengen das MKS-System, bezogen auf<br />

die Gesamtkonservierungskosten, klar in den<br />

Sch<strong>at</strong>ten.<br />

Vor- und Nachteile<br />

Ganzkornmaissilage<br />

Der GKS-Silo bietet erhebliche Vorteile im<br />

arbeitswirtschaftlichen Bereich, da das gesamte<br />

System sehr einfach aufgebaut ist und sich<br />

rel<strong>at</strong>iv funktionssicher betreiben lässt. Bei der<br />

Einlagerung kann sehr schlagkräftig befüllt<br />

werden, da bis auf den Mähdrusch völlige<br />

Unabhängigkeit besteht. Durch bessere Befülltechniken<br />

(Schüttgosse in Verbindung mit leistungsstarken<br />

Elev<strong>at</strong>oren) lassen sich Füllmengen<br />

von über 50 t pro Stunde erreichen. Die<br />

Rüstzeiten bei der Einlagerung sind sehr<br />

gering. Die Arbeitssicherheit ist beim GKS-<br />

System höher, da aufwendige und unfallgefährliche<br />

Fräseumbauarbeiten entfallen. Der<br />

Energieaufwand ist sowohl bei der Einlagerung<br />

als auch bei der Auslagerung vergleichsweise<br />

gering. Auch der Verschleiß der technischen<br />

Anlageteile hält sich in Grenzen.<br />

Geringe Entnahmemengen und längere Pausen<br />

sind problemlos möglich (z. B. Betriebs-Rein-<br />

Kostenvergleich - Konservierungsverfahren anhand von Kostenrecherchen bei diversen heimischen Firmen, Stand Juni 2010.<br />

Berechnung: Ing. Schmied, 2010<br />

Fütterung<br />

24


Raus-Mäster). Im Winter besteht keine Frostgefahr,<br />

der Feuchtmais wird durch das Schroten<br />

sogar leicht angewärmt.<br />

Als Nachteil sind die rel<strong>at</strong>iv hohen Investitionskosten<br />

anzuführen. Das System funktioniert<br />

nur, wenn der Ganzkornsilo völlig gasdicht<br />

betrieben wird.<br />

Deshalb ist die Kontrolle des Ausgleichsballons<br />

auf Undichtigkeit und die Wartung des Ausgleichsventils<br />

regelmäßig notwendig. Bei mindestens<br />

30-33% Wassergehalt des Erntegutes<br />

ist die Bildung von ausreichend Kohlendioxid<br />

möglich.<br />

Für das Anbringen des Ausgleichsballons (10%<br />

des Bruttosilovolumens) muss genügend Pl<strong>at</strong>z<br />

vorhanden sein.<br />

Vor der Neubefüllung sollte der Ganzkornsilo<br />

zumindest alle zwei Jahre komplett entleert<br />

werden. Dies ist bei Betrieben mit nur einem<br />

Ganzkornsilo schwieriger durchzuführen.<br />

Ab Frühsommer, wenn der Siloinhalt zur Neige<br />

geht und die Ernte zu trocken eingebracht<br />

wurde, steigt die Gefahr von Futterqualitätsproblemen<br />

bedingt durch Bakterien und<br />

Hefen. Über das Nachfüllen von CO 2-Gas gibt<br />

es positive praktische Erfahrungen.<br />

Zu späte Erntezeitpunkte erhöhen zudem das<br />

Risiko für Mykotoxine (vor allem Vomitoxin).<br />

Allerdings wird das Erntegut im GKS-Silo besser<br />

abgemischt als im MKS-Silo.<br />

25<br />

Fütterung<br />

Maiskornsilage<br />

Der Maiskornsilage-Silo ist ein sehr sicheres und<br />

bewährtes Konservierungsverfahren. Die MKS<br />

ist bei optimaler Konservierung ein äußerst<br />

schmackhaftes und gern gefressenes Futter für<br />

<strong>Schweine</strong>. Durch den hohen Milchsäuregehalt<br />

von rund 1-1,5% (GKS enthält nur rund 0,5-1%<br />

Milchsäure) ist MKS rel<strong>at</strong>iv stabil und fördert<br />

die Verdauungsvorgänge im Tier. MKS kann rel<strong>at</strong>iv<br />

früh möglichst spindelfrei geerntet werden,<br />

wodurch sich das Mykotoxinrisiko deutlich<br />

senkt.<br />

Der Nachteil der vergleichsweise hohen Einlagerungskosten<br />

wurde bereits beschrieben. Der<br />

Arbeitsaufwand und die Unfallgefahr, insbesondere<br />

bei mehreren kleineren Silos, sind durch<br />

die Umbauarbeiten der Fräse deutlich höher als<br />

beim GKS. Bei Betriebserweiterungen und mehreren<br />

Silos steigt der Arbeitsaufwand weiter an.<br />

Im Winter kann Maiskornsilage stark gefrieren<br />

und dadurch die Förderleistung der Fräse verringert<br />

werden. Zudem sollte das Futter – insbesondere<br />

bei Flüssigfütterungen – angewärmt<br />

werden.<br />

Eine Mindestabraumhöhe von 5-10 cm im Winter<br />

und 10-20 cm im Sommer ist notwendig,<br />

damit die Maiskornsilage mit hoher Qualität<br />

verfüttert werden kann. Bei mangelhafter<br />

Abdeckung oder Phasen mit längerer Stallruhe<br />

(Betriebs-Rein-Raus-Mast) können Futterqualitätsprobleme<br />

auftreten.<br />

Besichtigungen: Weinbetrieb,<br />

Niagara Fälle, <strong>Schweine</strong>farm,<br />

Stallbaufirma,<br />

„Ontario Pork“, Besamungsst<strong>at</strong>ion,<br />

Futtermittelwerk<br />

u.v.m.<br />

... mit speziellem <strong>Schweine</strong>programm!<br />

Infos und Anmeldung:<br />

Anmeldeschluss 11. Sept. 2010<br />

Agrarreisebüro AGRIA, Europapark<br />

1, 8412 Allerheiligen/W.<br />

Tel.: 03182/626220, Fax: -99<br />

oder<br />

„Der fortschrittliche Landwirt“,<br />

Hofgasse 5, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/821636<br />

Fax: 0316/835612<br />

Fahrsilosysteme<br />

Auf die Möglichkeit von Fahrsilosystemen für<br />

Maiskornsilagekonservierung wurde in den<br />

Berechnungsbeispielen nicht eingegangen, da<br />

wir in der Steiermark bislang zu wenig praktische<br />

Erfahrungen mit diesem System haben.<br />

Hinsichtlich des Investitionsbedarfs und des<br />

Arbeitszeitaufwandes unterscheiden sie sich<br />

deutlich von den Hochsilosystemen.<br />

Sie sind jedoch von der Einlagerung bis zum<br />

täglichen Betrieb deutlich arbeitsaufwendiger.<br />

Wichtig ist, dass die Anschnittsfläche zum<br />

vorhandenen Tierbestand passt und diese<br />

immer vor Witterungseinflüssen (Regen, Sonneneinstrahlung)<br />

geschützt wird.<br />

Ein korrektes Gefälle und ein optimales<br />

Abdecken des Fahrsilos sind enorm wichtig,<br />

damit die Futterqualität nicht leidet.


Serie<br />

GRUPPENHALTUNG<br />

Systembeschreibung: Abrufst<strong>at</strong>ion<br />

Kleingruppe (Simultanst<strong>at</strong>ion)<br />

Grob beschrieben werden bei der Simultan<br />

Abruffütterung robuste Selbstfangstände mit<br />

Tiererkennung und Futterdosierung verwendet.<br />

Stabile Gruppe und<br />

Wechselgruppe möglich<br />

Üblicherweise ist jedem der vier Fressplätze<br />

eine Gruppenbucht zugeordnet, wodurch die<br />

tragenden Sauen in stabilen Gruppen gehalten<br />

werden. Wenn der Bestand im Dreiwochenrhythmus<br />

geführt werden soll, passen vier<br />

Gruppen exakt mit dem notwendigen Pl<strong>at</strong>zbedarf<br />

im Wartebereich überein. Die Obergrenze<br />

hinsichtlich der Tieranzahl je Futterst<strong>at</strong>ion<br />

liegt bei 15 bis 20 Sauen. Bei solch einer<br />

Zusammenstellung eignet sich die Simultan<br />

Abruffütterung für Betriebe mit rund 100 bis<br />

150 Produktivsauen.<br />

Bei geringeren Bestandesgrößen bzw. bei<br />

Umbauten ist der Einbau von nur zwei Fressplätzen<br />

möglich. Hier können dann je Fresspl<strong>at</strong>ze<br />

zwei Sauengruppen in Form einer<br />

Wechselgruppe gehalten werden. Bei der<br />

maximalen Tieranzahl in der Gruppe gibt es<br />

auch bei dieser Bauvariante keine Änderungen,<br />

sie liegt wiederum bei bis zu 20 Sauen.<br />

Für Betriebe mit 50 bis 70 Bestandessauen<br />

kann auf diese Weise der Wartebereich praktikabel<br />

gelöst werden. Umbauten, zur Anpassung<br />

an die neue Gesetzeslage, könnten so für<br />

einzelne Betriebe mit geringem Aufwand<br />

umgesetzt werden. Beim Neugruppieren ist<br />

immer mit Rangkämpfen zu rechnen. Am Tag<br />

des Neugruppierens sind rund 80% der Rangordnungskämpfe<br />

zu beobachten. Einen Tag<br />

später sind es noch gut 10%, dann fällt die<br />

Anzahl stark ab. Bei Wechselgruppen treten<br />

sie im Wochenabstand des gewählten Produktionsrhythmus<br />

auf. Zu beachten ist, dass kei-<br />

nesfalls Einzeltiere in die Gruppe gegeben<br />

werden, sondern nur die gesamte Produktionsgruppe<br />

gemeinsam eingegliedert wird.<br />

Bau- und Planungshinweise<br />

Die Flächengestaltung ist bei der Simultanabruffütterung<br />

ähnlich variabel wie bei Großgruppen,<br />

was bei Neu- und Umbauten hilfreich<br />

ist. Wenn es die Stallfläche zulässt kann<br />

man alle vier Gruppenbuchten in einer Reihe<br />

nacheinander anordnen. Über einen seitlich<br />

gelegenen Kontroll- und Treibgang sind sie<br />

gut erreichbar und vor allem gut einsehbar.<br />

Diese Anordnung ermöglicht weiters die Futterst<strong>at</strong>ionen<br />

entlang einer gemeinsamen Achse<br />

zu pl<strong>at</strong>zieren. So kann das Auffüllen der<br />

Vorr<strong>at</strong>sbehälter an den Futterst<strong>at</strong>ionen<br />

kostengünstig über eine gerade Förderspirale<br />

erfolgen.<br />

Gruppenhaltung<br />

Foto: Traunwieser<br />

Die Simultan Abruffütterung bietet grundsätzlich die gleichen Vorteile wie die Großgruppen Abruffütterung. Der<br />

gravierende Unterschied liegt darin, dass bei der Simultanst<strong>at</strong>ion meist vier Fressplätze anst<strong>at</strong>t einem Fresspl<strong>at</strong>z<br />

wie bei der klassischen Abruffütterung für die gleiche Anzahl an Wartesauen eingebaut sind. Die Futterst<strong>at</strong>ionen<br />

sind aber nicht so aufwändig gebaut.<br />

26


Eine besondere Strukturierung der Buchtenfläche<br />

erfolgt in der Regel nicht. Meist baut man<br />

einen Buchtengrundriss in Rechteckform. Der<br />

zentrale Bereich in den Buchten ist immer die<br />

Futterst<strong>at</strong>ion. Häufig ist sie als Doppelst<strong>at</strong>ion<br />

gebaut und in die Buchtentrennwand integriert.<br />

Die Futterst<strong>at</strong>ion wird meist direkt in<br />

einer Ecke der Bucht pl<strong>at</strong>ziert damit zwei Sauengruppen<br />

Zugang zu den Fressplätzen erhalten.<br />

Aktivitäts- und Ruhebereich belegen den<br />

verbleibenden großen Teil der Buchtenfläche.<br />

Die Unterteilung dieser Flächen wurde in der<br />

Vergangenheit selten durchgeführt. Eine mittig<br />

pl<strong>at</strong>zierte und in Buchtenlängsrichtung<br />

verlaufende Trennwand zur Schaffung eines<br />

Rückzugsbereichs oder einfach als Sichtschutz<br />

ist hierfür sehr empfehlenswert.<br />

Buchten mit Simultan Abruffütterungen werden<br />

meist strohlos mit Vollspaltenboden<br />

betrieben. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />

bieten Betonspalten, welche vollflächig in der<br />

Bucht verlegt werden. Zur Verminderung von<br />

Klauenschäden sollten Spalten mit maximal<br />

17mm Schlitzweite verwendet werden.<br />

Fütterung und laufender Betrieb<br />

Wie bereits angesprochen, werden bei Simultan<br />

Abruffütterungen adaptierte Selbstfangstände<br />

als Futterst<strong>at</strong>ionen für die Wartesauen verwendet.<br />

Sobald die Tiere den Stand betreten wird<br />

durch eine Wippe der Zugang hinter der Sau<br />

verschlossen. Nun erfolgt die Tiererkennung<br />

über die Ohrmarke der Sau. Bei Futteranspruch<br />

wird Futter in den Trog eindosiert. Die Sau ist<br />

bei der Futteraufnahme im Stand geschützt.<br />

Nach dem Fressen muss die Sau den Stand<br />

rückwärtsgehend verlassen. Erst dann kann<br />

das nächste Tier zur Futteraufnahme in den<br />

Stand. Damit Sauen nicht in der Futterst<strong>at</strong>ion<br />

länger verweilen und sich hinlegen, werden<br />

Eisenbügel am Boden befestigt, wodurch sie<br />

keine bequeme Liegefläche vorfinden und so<br />

lieber die Futterst<strong>at</strong>ion verlassen.<br />

Ein großer Vorteil der Abruffütterung liegt darin,<br />

dass die Futtermenge tierindividuell ausdosiert<br />

wird. Je nach Trächtigkeitsstadium oder<br />

Körperkondition können Zu- oder Abschläge<br />

auf die in der Zuteilkurve vorgegebene Futtermenge<br />

gegeben werden.<br />

Bei Simultan Abruffütterungen gibt es keine<br />

Selektionsmöglichkeit. Diese ist auch nicht<br />

unbedingt notwendig, da hauptsächlich stabile<br />

Gruppen an einer Futterst<strong>at</strong>ion gehalten<br />

werden und somit beim Umstallen die gesamte<br />

Sauengruppe aus der Bucht herausgenommen<br />

wird.<br />

Für das Jungsaueneingliedern gelten ähnliche<br />

Empfehlungen wie bei der Großgruppen Abruffütterung.<br />

Die Jungsauen sollen erst zur zweiten<br />

Trächtigkeit in die Produktionsgruppe<br />

kommen. Ideal ist es, für die Jungsauen eine Elektronische Hilfsgeräte erleichtern die Tierkontrolle.<br />

27<br />

Gruppenhaltung<br />

Vorzüge der Simultanst<strong>at</strong>ion<br />

• Individuelle Futterzuteilung<br />

• Fressprotokoll hilft bei der Erkennung von<br />

nicht fressenden Sauen<br />

• Gute Pl<strong>at</strong>zausnützung von Altgebäuden<br />

• Leichtere Tierkontrolle durch<br />

stabile Gruppe<br />

Besonders zu beachten<br />

• Kosten- und Zeitaufwand für Ohrmarkenmanagement<br />

(Senderverluste)<br />

Start im neuen Stall<br />

• Hoher Betreuungsaufwand in der ersten<br />

Woche (Sauen anlernen, Rangkämpfe).<br />

• Erkennen von Nichtfressern problem<strong>at</strong>isch.<br />

Das Handterminal bietet hier<br />

Abhilfe.<br />

• Beim Anlernen soll man Sauen etwas<br />

Hungern lassen. Die Nichtfresser daher<br />

erst am zweiten Tag in die St<strong>at</strong>ion treiben.<br />

• Blockieren der St<strong>at</strong>ion durch Hineinlegen.<br />

Durch das lnstallieren eines Bügels wird<br />

das Hineinlegen wirkungsvoll<br />

verhindert.<br />

Tipps zum laufenden Betrieb<br />

• Die tägliche Kontrolle des Fressprotokolls<br />

ist wichtig.<br />

• Das System läuft nur problemlos, wenn ein<br />

ausreichendes Pl<strong>at</strong>zangebot besteht.<br />

• Ohrmarken müssen richtig pl<strong>at</strong>ziert<br />

werden - am rechten Ohr mittig.<br />

• Nicht alle Sauen sind gruppentauglich -<br />

Reserveplätze z.B. Selbstfangkastenstände<br />

sind notwendig.<br />

• Probleme mit der Tiererkennung möglich -<br />

die Sender der Anlagen können sich<br />

gegenseitig stören - genaue Einstellung ist<br />

wichtig.<br />

Anlernen von Jungsauen<br />

• Eine eigene Jungsauenanlernst<strong>at</strong>ion ist<br />

notwendig. 90 Prozent der Jungsauen<br />

lernen von bereits mit dem System<br />

vertrauten Sauen.<br />

• Jungsauen erst zur zweiten Trächtigkeit<br />

zu den Altsauen gruppieren.<br />

Gesundheitliche Aspekte<br />

• Afterklauenverletzungen (auf Spalten)<br />

möglich.


separ<strong>at</strong>e Gruppe mit eigener Futterst<strong>at</strong>ion einzurichten.<br />

Hier verbringen sie die erste Trächtigkeit<br />

gemeinsam mit anderen Jungsauen.<br />

Sie werden zwar in einer Wechselgruppe<br />

gehalten, oft ist aber die Tierzahl in dieser<br />

Gruppe gering, wodurch mehr Zeit zur Futteraufnahme<br />

besteht und das Anlernen an die<br />

Futterst<strong>at</strong>ion einfacher fällt.<br />

Tierkontrolle<br />

Durch die Aufgliederung der Wartesauen in<br />

vier Gruppen vereinfacht sich auch die Tierkontrolle.<br />

Ob alle Sauen Futter aufgenommen<br />

haben muss über den Computer kontrolliert<br />

werden. Eine visuelle Tierkontrolle erfolgt<br />

beim Stallrundgang, wobei bei günstiger<br />

Anordnung des Bedienungsgangs nicht unbedingt<br />

die einzelnen Buchten betreten werden<br />

müssen.<br />

Oberösterreich<br />

<strong>Schweine</strong>zuchtverband OÖ<br />

Christian Traunwieser<br />

LK-Oberösterreich<br />

Abbildung: Simultanst<strong>at</strong>ion - Planungsbeispiel.<br />

Ried 31. August 2010<br />

Ried 5. Oktober 2010<br />

Ried 9. November 2010<br />

Beginn: 11 Uhr<br />

Ab Hof: Tel.: 07242/27884-41<br />

oder: www.szv.<strong>at</strong><br />

Der Bügel am Boden verhindert das Abliegen von Sauen in der Futterst<strong>at</strong>ion.<br />

Zuchtschweine-Verkauf<br />

Steiermark<br />

SZS.-<strong>Schweine</strong>Zucht Steiermark<br />

Geschäftsstelle in Gleisdorf -<br />

Tel.: 03112/5484 oder www.szs.or.<strong>at</strong><br />

Burgenland<br />

Bgld. <strong>Schweine</strong>zucht- u. Ferkelvermarktungs<br />

GmbH. Tel.: 02617/2217<br />

Niederösterreich<br />

VNS - Mon<strong>at</strong>licher Ab-Hof-Verkaufsk<strong>at</strong>alog<br />

kann angefordert werden unter<br />

02269/2218-18 oder unter www.vns.or.<strong>at</strong><br />

Kärnten<br />

Landesverband der Kärntner <strong>Schweine</strong>züchter<br />

- Tel.: 0463/5850-1502<br />

Verkäufe ab Hof unter 0463/5850-1504<br />

Gruppenhaltung<br />

28


<strong>Schweine</strong>haltung im Fokus der Bäuerinnen<br />

Die ARGE Bäuerinnen in NÖ will sich künftig verstärkt in die fachliche Bildung einbringen. Landesbäuerin Maria Winter<br />

startete heute das Veranstaltungsform<strong>at</strong> „<strong>Landwirtschaft</strong> im Fokus der Bäuerinnen“ im Gut Streitdorf. Sie möchte<br />

die Bäuerinnen damit verstärkt zum Besuch von Fachveranstaltungen motivieren. Winter will Blick über den Tellerrand,<br />

um andere Produktionsgruppen zu verstehen: „Die Bäuerin ist die oberste aller mündigen Konsumenten“.<br />

Als <strong>Schweine</strong>bäuerin war es naheliegend, dass<br />

das erste Thema die <strong>Schweine</strong>haltung betrifft.<br />

Dem sollen aber bald weitere fachliche Themen<br />

folgen. Wichtigstes Anliegen dieser Veranstaltungen<br />

ist Winter der Blick über den<br />

Tellerrand, weshalb bei der heutigen Tagung<br />

auch Bäuerinnen außerhalb der <strong>Schweine</strong>haltung<br />

eingeladen waren. „Wir müssen auch die<br />

Probleme der anderen Produktionsgruppen<br />

kennen, um für sie Partei ergreifen zu können“,<br />

betonte die Präsidentin der NÖ Bauerinnen<br />

am Beginn der Tagung. Wichtig ist der<br />

Landesbäuerin aber auch die Arbeit gegenüber<br />

den Konsumenten. „Die Bäuerin ist die oberste<br />

aller mündigen Konsumenten und muss s<strong>at</strong>telfest<br />

in der Diskussion sein“, so Winter.<br />

Heimische Lebensmittel<br />

haben Mehrwert<br />

Diese wichtige Botschafterfunktion kennt<br />

auch Josef Hieger, Obmann der Erzeugergemeinschaft<br />

Gut Streitdorf. „Die Bäuerinnen<br />

tragen dazu bei, den Konsumenten den Mehrwert<br />

der heimischen Lebensmittel näherzubringen“,<br />

betont Hieger. Auch er wünscht sich<br />

einen Schulterschluss zwischen allen landwirtschaftlichen<br />

Bereichen. „Wir sind durch<br />

die zunehmende Spezialisierung etwas<br />

betriebsblind geworden“, so der Obmann.<br />

Johann Nolz, Geschäftsführer der <strong>Schweine</strong>börse,<br />

kann diesen Mehrwert österreichischer<br />

Produkte beziffern. Die gute Organis<strong>at</strong>ion, die<br />

gleichmäßige Qualität und die Gütesiegel-Pro-<br />

29 Bericht<br />

gramme sorgen seiner Meinung nach für einen<br />

Österreich-Bonus von einigen Cent. „Der<br />

Basispreis für heimisches <strong>Schweine</strong>fleisch h<strong>at</strong><br />

sich im Durchschnitt um zwei Cent erhöht.<br />

Das ist auch durch die Gastroprogramme möglich<br />

geworden, die ausländische Ware konsequent<br />

verdrängen“, berichtet Nolz die erfreuliche<br />

Entwicklung.<br />

Verpflichtende Gruppenhaltung<br />

ab 2013<br />

Vizepräsidentin Theresia Meier macht die<br />

anwesenden Bäuerinnen einmal mehr darauf<br />

aufmerksam, dass mit 2013 eine wichtige<br />

Übergangsfrist ausläuft. Danach ist die Gruppenhaltung<br />

von Zuchtsauen laut EU-Recht<br />

verpflichtend vorgeschrieben. Sie appelliert<br />

an die Beriebe, sich rechtzeitig damit ausein-<br />

anderzusetzen und entsprechende Ber<strong>at</strong>ung in<br />

Anspruch zu nehmen. Otto Auer, Obmann des<br />

Verbandes NÖ <strong>Schweine</strong>züchter, sieht dabei<br />

das alleinige Heilmittel aber nicht nur im<br />

ständigen Vergrößern der Betriebe. „Wir brauchen<br />

eine „richtige“ Betriebsgröße und müssen<br />

die Familienbetriebe so ausrichten, dass<br />

sie unsere Jungen gerne übernehmen. Auch<br />

ein Landwirt h<strong>at</strong> ein Recht auf Lebensqualität,<br />

Freizeit und Urlaub“, ist Auer überzeugt.<br />

In ihrem Schlussst<strong>at</strong>ement forderte Maria<br />

Winter ihre Kolleginnen auf, sich verstärkt<br />

auch in Gremien und Organis<strong>at</strong>ionen einzubringen.<br />

„Erst wenn man selber mitarbeitet,<br />

sieht man, wie komplex die Themen sind“,<br />

kann Winter aus eigener Erfahrung zu berichten<br />

und appelliert an die Bäuerinnen: „Es<br />

liegt an uns, ganz konkret zu sagen: Das<br />

interessiert mich“, so die oberste NÖ Bäuerin<br />

abschließend.<br />

Josef Hieger, Obmann EZG Gut Streitdorf, Maria Winter, Präsidentin der NÖ Bäuerinnen<br />

und Theresia Meier, Vizepräsidentin der LK NÖ.


Martin Prissnitz<br />

Verband NÖ <strong>Schweine</strong>züchter<br />

Nach dem Motto „Qualität vor Quantität“ wurden<br />

nur jeweils eine ÖHYB-Jungsauengruppe<br />

der Kombin<strong>at</strong>ionen „Landrasse x Edelschwein“,<br />

„Edelschwein x Landrasse“ und<br />

„Duroc x Landrasse“ sowie eine Hybridsauengruppe<br />

aus biologischer Aufzucht gezeigt, diese<br />

waren aber von handverlesener Qualität<br />

und h<strong>at</strong>ten in ihren großzügigen Buchten<br />

mehr als genug Pl<strong>at</strong>z sich dem Publikum entsprechend<br />

zu präsentieren. Weiters wurden 10<br />

Spitzen-Pietraineber von 4 niederösterreichischen<br />

Eberzuchtbetrieben präsentiert. Diese<br />

Eber wurden bei täglichen Vorführungen deninteressierten<br />

Besuchern gezeigt und ihre Leistungen<br />

fachmännisch erklärt.<br />

Qualität wird ausgezeichnet<br />

Ihren Höhepunkt fand die Tierpräsent<strong>at</strong>ion<br />

am Samstag in der Bewertung der Tiere mit<br />

Preisrichten, vorgenommen durch die Zuchtleiter<br />

der befreundeten ungarischen Zuchtorganis<strong>at</strong>ion<br />

ISV, Herrn Layos Csoka und Herrn<br />

Dr. Henning Paschke sowie der Leiterin der<br />

Qualität vor Quantität<br />

auf der Wieselburger Messe<br />

Alle drei Jahre ist „Schwerpunkt Schwein“ auf der InterAgrar, besser bekannt als die<br />

„Wieselburger Messe“, in Niederösterreich. War bei den <strong>Schweine</strong>ausstellungen der<br />

vergangenen Jahre der Fokus auf die umfangreiche Präsent<strong>at</strong>ion von Tieren von möglichst<br />

vielen Zuchtbetrieben gelegen, wurde bei der diesjährigen Veranstaltung<br />

besonderer Wert auf Inform<strong>at</strong>ion gelegt.<br />

Besamungsst<strong>at</strong>ion Gleisdorf, Frau Dr. Bettina<br />

Exel. Bei den älteren Ebern gewann der Bob-<br />

Sohn aus dem Hause Gerhard Willim aus Weinzierl<br />

vor dem Veiko-Sohn des Züchters Franz<br />

Neunteufl aus Kottaun. In der K<strong>at</strong>egorie der<br />

jüngeren Eber wurde ein Mosel-Sohn des<br />

Zuchtbetriebes Martin Schmidradner aus <strong>Mit</strong>terkilling<br />

zum Sieger gekürt, dicht gefolgt von<br />

einem reinerbig streßstabilen Veiko-Sohn des<br />

Züchters Gerald Topf aus Unterthumeritz.<br />

Gezeigt wurde die gesamte Palette der heimischen<br />

Ferkelproduktion, angefangen von den<br />

bereits erwähnten ÖHYB-Jungsauen und den<br />

Pietrain-Endstufenebern über Mastferkel, welche<br />

dem Result<strong>at</strong> der gezeigten Genetiken<br />

entsprechen und ebenso ausgewachsene Mastschweine,<br />

um den Zuchterfolg eindrucksvoll<br />

zu veranschaulichen. Entsprechende Schautafeln<br />

bei allen Tiergruppen erklärten dem<br />

Besucher, welche Leistungen den ausgestellten<br />

Tieren zugrunde liegen und wie das Prüfsystem<br />

in Österreich aufgebaut ist. Eine<br />

besondere Attraktion waren 2 ferkelführende<br />

Sauen mit deren Ferkeln, die besonders zur<br />

Nach dem Motto „Qualität vor Quantität“ h<strong>at</strong>ten die Tiere in ihren großzügigen<br />

Buchten mehr als genug Pl<strong>at</strong>z sich dem Publikum entsprechend zu präsentieren.<br />

Freude der Kinder ein besonderes Schauspiel<br />

boten und über die „Ferkelveranda“ ganz nah<br />

Zugang zum neugierigen Betrachter fanden.<br />

Interessantes für Groß und Klein<br />

Ein besonderes Highlight bot die Ausstellung<br />

aber für die kleinen Besucher. Der von der VÖS<br />

ins Leben gerufene „Schnitzellehrpfad“<br />

erklärte den jungen „Schnitzeltigern“ auf<br />

anschauliche und angenehme Art und Weise<br />

die Eckpfeiler der heimischen <strong>Schweine</strong>produktion<br />

von der Zucht bis hin zum fertigen<br />

Schnitzel am Teller, und um das Gelernte auch<br />

gleich zu verdeutlichen konnten sich die kleinen<br />

Besucher zum Abschluss des Lehrpfades<br />

über eine frische Schnitzelsemmel freuen –<br />

sehr zur Freude auch der Eltern und der anderen<br />

Besuchern auf unserem Stand, denn die<br />

großzügige Spende des Schnitzelfleisches<br />

durch die Firmen Dachsberger und Wiesbauer<br />

Gourmet konnten auch die übrigen Standbesucher<br />

mit Schnitzelsemmeln verköstigt werden<br />

– die Gastronomiebetriebe rund um unseren<br />

Stand mögen uns dies verzeihen. Für den<br />

erwachsenen Besucher bot die EZG Gut Streitdorf<br />

umfangreichen Lesestoff angefangen von<br />

der Inform<strong>at</strong>ion über <strong>Schweine</strong>fleisch bis hin<br />

zu den verschiedensten Kochrezepten rund<br />

ums Thema Schwein.<br />

Beim Gewinnspiel<br />

„Schwein gehabt“<br />

Aber was wäre eine Messe ohne ein Gewinnspiel!<br />

H<strong>at</strong>ten wir Jahre zuvor schon mal unsere<br />

Besucher das Alter und das Gewicht eines<br />

ausgestellten Ebers schätzen lassen, ließen<br />

wir heuer unsere Gäste durch die ganze Halle<br />

laufen, um die ausgestellten <strong>Schweine</strong> zu zählen,<br />

das Durchschnittsalter der BIO-Jungsauengruppe<br />

zu schätzen und ließen sie eine –<br />

zugegeben leichte – Wissensfrage beantworten.<br />

Als Hauptpreis winkte einer der auf der<br />

Messe präsentierten Spitzeneber im Wert von<br />

€ 1000,-. Bei der Sonntag nachmittag st<strong>at</strong>tge-<br />

Wieselburger Messe 30


fundenen Ziehung wurde Herr Rudolf Auer aus<br />

Obermamau zum Gewinner eines Ebers vom<br />

Betrieb Franz Neunteufl. Wir gr<strong>at</strong>ulieren ganz<br />

herzlich und wünschen viel Erfolg mit dem<br />

neuen Betriebsbegleiter.<br />

Der Erfolg gibt uns Recht!<br />

Wieder werden 3 Jahre ins Land ziehen, bis<br />

sich die niederösterreichische <strong>Schweine</strong>produktion<br />

abermals in diesem Rahmen präsentieren<br />

darf. Was wir präsentieren werden,<br />

steht noch in den Sternen, ist noch lange<br />

nicht geboren, wahrscheinlich nicht einmal<br />

noch deren Eltern. Nur eines ist sicher: die<br />

dann gezeigten Tiere werden die von heuer in<br />

deren Leistungen wiederum um vieles übertreffen,<br />

denn der Weg, welcher uns in den<br />

letzten Jahrzehnten diesen konstanten Leistungsanstieg<br />

bescherte, wird von uns konsequent<br />

fortgesetzt. Und der Erfolg gibt uns<br />

Recht!<br />

Das Handbuch, welches in zwei Teile gegliedert<br />

ist richtet sich sowohl an Tiertransportunternehmer<br />

und Landwirte, als auch an Tiertransportinspektoren,<br />

Exekutivorgane sowie am Schlachthof<br />

tätige und andere amtlich tätige Tierärzte. Desweiteren<br />

wurde eine Checkliste für Tiertransportkontrollen<br />

erstellt, deren Verwendung bei Kontrollen<br />

jedoch nicht verpflichtend ist. Sowohl die<br />

Handbücher als auch die Checkliste sollen den<br />

betroffenen Personen im Rahmen ihrer täglichen<br />

Arbeit mit Tiertransporten als praktikables Hilfsmittel<br />

dienen.<br />

Inländische Transporte von Schlachtschweinen,<br />

bei denen Versand- und Bestimmungort in Österreich<br />

liegen, dürfen nicht länger als 4,5 Stunden<br />

dauern.<br />

Wenn es jedoch aus geographischen, strukturellen<br />

Gründen oder aufgrund von aufrechten Verträgen<br />

notwendig ist, darf die Beförderungsdauer<br />

auf maximal 8 oder im Falle von Transporten,<br />

bei denen aufgrund kraftfahrrechtlicher Bestimmungen<br />

Lenkerpausen einzuhalten sind, auf 8,5<br />

31 Wieselburger Messe / Inform<strong>at</strong>ion<br />

Stolz und sicher werden die hervorragenden Zuchtergebnisse den strengen Augen des<br />

Publikums und der Jury präsentiert. Foto: Prissnitz<br />

Handbuch Tiertransport<br />

für Kurz- und Langstrecken<br />

Im Frühjahr wurde das Handbuch Tiertransport des BMG veröffentlicht. Das Handbuch<br />

wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) von Mag.<br />

Manfred Pledl (Tiertransportinspektor Salzburg) in einer Arbeitsgruppe unter Beteiligung<br />

von Vertretern des Transportgewerbes, der <strong>Landwirtschaft</strong>skammer, des BMG,<br />

des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft<br />

und der Landesveterinärdirektionen erarbeitet.<br />

Stunden verlängert werden. Im Rahmen der Pausen<br />

ist dem Wohl der Tiere bestmöglich Rechnung<br />

zu tragen.<br />

Das Handbuch des BMG zum Tiertransport und<br />

diverse Checklisten stehen auf der Homepage des<br />

BMG zum Download:<br />

http://www.bmg.gv.<strong>at</strong>/cms/site/standard.html?<br />

channel=CH0802&doc=CMS1270033590832.<br />

Dr. Claudia Litzllacher<br />

LK-Österreich<br />

Neben dem Handbuch für TTP vom Gesundheitsministerium<br />

h<strong>at</strong> sich die Tiertransportbroschüre<br />

des LFI für den Tiertransport im landwirtschaftlichen<br />

Bereich sehr bewährt.<br />

Diese Broschüre kann man auf der Homepage der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>skammer Österreich<br />

www.lk-oe.<strong>at</strong><br />

unter Downloads herunterladen.<br />

Die Broschüre des Bundesministeriums informiert Betroffene und Interessenten<br />

über alle Fragen zum Tiertransport und kann im Internet herunter geladen werden.


AGRARIA Wels 2010: Inform<strong>at</strong>ionen und<br />

Ber<strong>at</strong>ung im Kompetenzzentrum Schwein<br />

Wichtige Inform<strong>at</strong>ionen zur <strong>Schweine</strong>produktion erhalten sie auf der heurigen AGRARIA Wels vom 1. bis 5. September<br />

2010 im Kompetenzzentrum Schwein , unmittelbar neben dem Haus der <strong>Landwirtschaft</strong> und dem Grillpavillon<br />

der <strong>Landwirtschaft</strong>skammer.<br />

Die Ferkel- und Mästerringe des VLV präsentieren<br />

allen Interessierten ihren Leistungsumfang<br />

in Sachen Vermarktung, Ber<strong>at</strong>ungs- und<br />

Serviceangebote, sowie die Darstellung der<br />

Aufgaben bei Qualitätssicherung und Interessenvertretung:<br />

• <strong>Mit</strong>gliedschaft bei Ferkel- oder Mästerring<br />

• Vermarktungs der Ferkel u. Schlachtschweine<br />

• Verrechnungsservice<br />

• Betriebszweigkontrolle<br />

• Betriebsber<strong>at</strong>ung, Spezialber<strong>at</strong>ung<br />

• Arbeitskreise<br />

• Strom- und PhotovoltaikProjekt<br />

• Scannerservice u. Stallklimaber<strong>at</strong>ung<br />

• Versicherungsservice,<br />

Lüftungsausfall-Solidarhaftung<br />

• Interessenvertretung<br />

Die gesamte Messezeit über stehen Ihnen<br />

Funktionäre und <strong>Mit</strong>arbeiter für Fragen, für<br />

Anregungen und auch für Kritik zur Verfügung.<br />

Im Kompetenzzentrum Schwein ist die<br />

Ber<strong>at</strong>ungsstelle für <strong>Schweine</strong>produktion vertreten.Die<br />

Experten dieser Dienststelle der LK<br />

OÖ stehen Ihnen während der Messe zu folgenden<br />

Schwerpunktthemen zur Verfügung.<br />

Stallbauber<strong>at</strong>ung,<br />

Betriebskonzept<br />

Das Stallsystem, das jeweilige Management,<br />

das darauf aufbauende Raumprogramm und<br />

die Funktionalität werden in der Stallbauber<strong>at</strong>ung<br />

aufeinander abgestimmt. Ein umfassendes<br />

Betriebskonzept wird dabei für Ihre individuellen<br />

Gegebenheiten erstellt.<br />

Fütterungsber<strong>at</strong>ung<br />

Die Gestaltung von geeigneten Rezepturen,<br />

die Überprüfung der Preiswürdigkeit von Futtermitteln<br />

und die Futterhygiene stehen in<br />

der Fütterungsber<strong>at</strong>ung im Vordergrund.<br />

Die Möglichkeiten des Eins<strong>at</strong>zes heimischer<br />

Eiweißfuttermittel stellen einen weiteren<br />

Schwerpunkt dar.<br />

Produktionstechnikber<strong>at</strong>ung<br />

Leistungssteigerung und Arbeitsoptimierung<br />

sind vorrangige Ziele jedes <strong>Schweine</strong>erzeugers.<br />

Es wird versucht, in einem Ber<strong>at</strong>ungsgespräch<br />

für Ihre produktionstechnischen Probleme<br />

Lösungen zu finden. Anhand der Ber<strong>at</strong>ungsempfehlungen<br />

sollen die Leistungen im Stall<br />

steigerbar sein.<br />

Projekt „Ferkelkastr<strong>at</strong>ion -<br />

Schmerzmitteleins<strong>at</strong>z“<br />

Die Verbände des VÖS nehmen die Verpflichtung<br />

zum Schmerzmitteleins<strong>at</strong>z vor der<br />

Kastr<strong>at</strong>ion in ihre Produktionsbestimmungen<br />

auf.<br />

Ab 1. Jänner gilt diese Auflage für alle <strong>Mit</strong>gliedsbetriebe.<br />

Welche <strong>Mit</strong>tel stehen zur Verfügung?<br />

Wie viel kostet der Schmerzmitteleins<strong>at</strong>z?<br />

Wann und wie wird das Schmerzmittel<br />

verabreicht? Welche Vorteile bringt der Eins<strong>at</strong>z?<br />

Wie geht es europaweit weiter?<br />

Diese und viele andere Fragen werden im Kompetenzzentrum<br />

Schwein beantwortet.<br />

Projekt „Sauen-Gruppenhaltung“<br />

Einen besonderen Schwerpunkt im Kompetenzzentrum<br />

nimmt das Thema „Sauen-Gruppenhaltung“<br />

ein. Sie können sich ausführlich<br />

über die unterschiedlichen Systeme informieren,<br />

um für die anstehende Entscheidungsfindung<br />

gerüstet zu sein. Das für sie und ihren<br />

Betrieb am besten geeignete Gruppenhaltungsverfahren<br />

gilt es zu finden. Und die so<br />

zeitgerecht, dass neben der Fristeinhaltung<br />

vor allem eine bestmögliche Nutzung der Fördermodelle<br />

umsetzbar ist.<br />

Alles über Tiergesundheit<br />

Im Kompetenzzentrum steht auch heuer wieder<br />

der Tiergesundheitsdienst für Ber<strong>at</strong>ung<br />

und Auskünfte zur Verfügung.<br />

Täglich stehen ihnen Fachtierärzte zu Fragen<br />

über alle aktuellen Themen mit R<strong>at</strong> und T<strong>at</strong><br />

zur Seite.<br />

Welser Messe<br />

32


VLV-Messeaktivitäten<br />

in Wels<br />

Wettbewerbsfähige<br />

<strong>Schweine</strong>produktion<br />

Unter dieses Generalthema stellt heuer der<br />

VLV seine Vielzahl an Messepräsent<strong>at</strong>ionen.<br />

Einmal mehr werden <strong>Mit</strong>arbeiter und Funktionäre<br />

der VLV-Mäster- und Ferkelringe<br />

während der Messetage im VLV-Treff (neben<br />

Halle 7L) einen interessanten und <strong>at</strong>traktiven<br />

Rahmen den Messebesuchern bieten. Die<br />

Leistungspräsent<strong>at</strong>ion für <strong>Mit</strong>glieder in<br />

Sachen Vermarktung, Ber<strong>at</strong>ung und Service<br />

sowie die Darstellung der Aufgaben bei Qualitätssicherung<br />

und Interessenvertretung<br />

stehen im Vordergrund.<br />

Kosten sparen<br />

im VLV-Stromprojekt<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Ber<strong>at</strong>ungsangebotes<br />

liegt im Bereich Energie, indem die<br />

Inhalte des erfolgreich gestarteten VLV-<br />

Stromprojekts vermittelt werden. Hier reicht<br />

die Palette vom gemeinsamen Stromeinkauf<br />

über Stromeffizienzber<strong>at</strong>ung bis zur Errichtung<br />

von Photovoltaikanlagen und deren<br />

gemeinsamer Einkauf.<br />

GUSTINO<br />

mit Partner Pizza Baguette<br />

In besonders vielfältiger Form tritt der VLV<br />

bei der diesjährigen Agraria mit GUSTINO in<br />

Erscheinung. Zusätzlich zu der o.a. Präsents<br />

am Grillpavillon wird das Markenfleischprogramm<br />

auch bei div. anderen Messehighlights<br />

vertreten sein.<br />

Neben dem GUSTINO-Grillmobil zwischen<br />

Halle 6L und 7L werden heuer erstmals<br />

Gustino und die Fa. Pizza Baguette einen<br />

Pizza-Salon betreiben.<br />

In Halle 3 wird Fleischprofi Marcel Kropf mit<br />

seiner unnachahmlichen Fleisch-/Kochshow<br />

die Qualität des GUSTINO-<strong>Schweine</strong>fleisches<br />

in den Vordergrund stellen. Weiters sind<br />

Gustino und Pizza Baguette mit einem eigenen<br />

Stand bei den Genusswelten in der Halle<br />

19 präsent.<br />

Auch auf der ORF-Bühne wird Gustino täglich<br />

vertreten sein. VLV und GUSTINO wünschen<br />

schöne und inform<strong>at</strong>ive Messetage.<br />

33 Welser Messe / Termine<br />

AGRARIA 2010 – Messe Wels: Identifizierung und<br />

Rückverfolgbarkeit in der tierischen Lebensmittelkette<br />

Fachveranstaltung & Podiumsdiskussion<br />

Im Rahmen der AGRARIA 2010 wird am<br />

Donnerstag, 02. September 2010,<br />

von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />

eine Fachveranstaltung mit Vorträgen<br />

von Experten des Lebensministeriums, des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit, dem<br />

Verein für Konsumenteninform<strong>at</strong>ion sowie<br />

der Agrarmarkt Austria/Agrarmarkt Austria<br />

Marketing st<strong>at</strong>tfinden.<br />

Im Anschluss erfolgt von 12.00 Uhr bis 13.00<br />

Uhr eine Podiumsdiskussion mit Vertretern<br />

der gesamten tierischen Produktion vom<br />

Landwirt bis zum Einzelhandel.<br />

Die Veranstaltung bietet einen aktuellen<br />

Überblick über die Kennzeichnung im tierischen<br />

Bereich und zeigt die Erwartungen der<br />

Verbraucher zur Rückverfolgbarkeit und<br />

Lebensmittelkennzeichnung.


Österreichs größte <strong>Schweine</strong>schau<br />

auf der Welser Messe 2010<br />

Spitzentiere sind die Voraussetzung für den<br />

Erfolg am <strong>Schweine</strong>betrieb. Bei Österreichs<br />

größter <strong>Schweine</strong>schau 2010 auf der Welser<br />

Messe zeigt der <strong>Schweine</strong>zuchtverband Oberösterreich<br />

TOP-Zuchttiere aus dem ÖHYB-<br />

Zuchtprogramm.<br />

Unter der Dachmarke PIG.AT wird beste österreichische<br />

Genetik dem heimischen und intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Publikum präsentiert.<br />

Fruchtbare Sauen aus Edelschwein und Landrasse<br />

in Kombin<strong>at</strong>ion mit stresssicheren,<br />

wüchsigen und fleischbetonten Pietrainebern<br />

liefern die Ferkel, die der Markt verlangt.<br />

Beim intern<strong>at</strong>ionalen Preisrichten am <strong>Mit</strong>twoch<br />

den 1.9. um 14.00 Uhr werden die Siegertiere<br />

gekürt. Der Höhepunkt der <strong>Schweine</strong>schau<br />

ist am Samstag 4.9. um 14.00 wo die<br />

Spitzentiere im Ring vorgeführt und die Frage<br />

nach den Zuchtzielen im ÖHYB Programm von<br />

SZV Geschäftsführer Dr. Knapp beantwortet<br />

werden.<br />

Neues aus der Besamungsst<strong>at</strong>ion<br />

Zudem werden laufend Inform<strong>at</strong>ionen über<br />

die Leistungen der TOP Genetikeber aus dem<br />

Eberprüfprogramm der Besamungsst<strong>at</strong>ion<br />

Steinhaus geboten. Die SZV <strong>Mit</strong>arbeiter stehen<br />

ihnen zu allen Fragen der Zucht sowie des<br />

Jungsauen- und Eberankaufes zur Verfügung.<br />

Gewinnspiel<br />

Messeprogramm zur Schweinschau<br />

<strong>Mit</strong>twoch, 1.9.2010<br />

14.00 Uhr - Eröffnung der <strong>Schweine</strong>schau<br />

Zuchttierpräsent<strong>at</strong>ion und Preisrichten<br />

Samstag 4.9.2009 - Tag der <strong>Schweine</strong>zucht<br />

10.30 Uhr - Forum Schwein im Messezentrum<br />

14.00 Uhr - Präsent<strong>at</strong>ion der Elitetiere und<br />

Schaubesprechung durch Dr. Peter Knapp:<br />

„Welche Genetik verlangt der Markt?“<br />

anschließend Verlosung der Preise des Gewinnspiels<br />

Die Präsent<strong>at</strong>ion der Spitzentiere als Höhepunkt am Samstag.<br />

Informieren Sie sich über das neue Zubehörprogramm<br />

des SZV rund um die Themen Besamung,<br />

Hygiene und Geburt. Beim SZV Gewinnspiel<br />

werden als Hauptpreise eine Jungsau<br />

sowie ein praktischer Besamungswagen verlost.<br />

Aktuelles vom <strong>Schweine</strong>zuchtverband und das<br />

Messedetailprogramm finden sie unter der neu<br />

gestalteten Homepage: www.szv.<strong>at</strong><br />

Dr. Peter Knapp<br />

Die <strong>Schweine</strong>schau h<strong>at</strong> für jeden etwas<br />

zu bieten.<br />

Welser Messe 34


EuroTier 2010: Weltweite Leitausstellung<br />

für landwirtschaftliche Nutztierhaltung<br />

Vom 16. bis 19. November 2010 findet auf dem Messegelände in Hannover zum neunten Mal der weltweite Top<br />

Event für die Tierhaltungsprofis, die EuroTier 2010, st<strong>at</strong>t. Die EuroTier ist Europas umfassendste Inform<strong>at</strong>ionsbörse<br />

für die professionelle Tierhaltung.<br />

Die führenden Unternehmen der Branche werden ein vollständiges<br />

Angebot und zahlreichen Neuheiten zeigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

haben sich bereits 1.700 Aussteller aus insgesamt 46 Ländern<br />

angemeldet. „Dieses Anmeldeergebnis liegt auf dem gleich hohen<br />

Niveau wie bei der Rekordveranstaltung<br />

vor zwei Jahren“, erklärte EuroTier-Projektleiter<br />

Dr. Karl Schlösser. „Es unterstreicht<br />

damit eindrucksvoll die führende<br />

Stellung der EuroTier als weltweite Leitausstellung<br />

für die landwirtschaftliche<br />

Nutztierhaltung.“<br />

Vollständiges Inform<strong>at</strong>ionsangebot<br />

über alle Detailfragen<br />

der modernen Tierhaltung<br />

Die EuroTier 2010 wird mit ihrem umfassenden<br />

Inform<strong>at</strong>ionsangebot über alle<br />

Detailfragen der modernen Tierhaltung<br />

eine unverzichtbare Inform<strong>at</strong>ionsquelle<br />

für die Landwirte sein. Alle führenden<br />

Hersteller und Anbieter aus dem <strong>Schweine</strong>-<br />

und Rinderbereich sind in Hannover<br />

vertreten.<br />

Der Besuch der EuroTier 2010 ist für die<br />

professionellen Tierhalter aus Europa ein<br />

Muss. Neben den Landwirten aus Deutschland<br />

werden viele ihrer Berufskollegen<br />

aus ganz Europa, die sich für die Zukunft<br />

fit machen und Inform<strong>at</strong>ionsvorsprung<br />

gewinnen wollen, diese herausragende<br />

Inform<strong>at</strong>ionsquelle EuroTier nutzen.<br />

Special „Saugut in Gruppen“<br />

wird Akzente setzen<br />

Ab dem 1. Januar 2013 müssen in Europa<br />

alle tragenden Sauen in Gruppen gehalten<br />

werden. Für die Zeit bis dahin besteht bei<br />

den Sauenhaltern ein großer Investitionsund<br />

Inform<strong>at</strong>ionsbedarf.<br />

Neubauten müssen bereits jetzt diese<br />

neue Haltungsanforderung erfüllen.<br />

Die Bauförderung <strong>Landwirtschaft</strong> (BFL)<br />

greift gemeinsam mit der DLG dieses<br />

aktuelle Thema auf und wird auf der Euro-<br />

Tier 2010 in einem Special „Saugut in<br />

Gruppen“ verschiedene Lösungen von<br />

neuen Haltungsverfahren auf einem<br />

500m 2 großen Ausstellungsstand zeigen.<br />

35<br />

EuroTier<br />

Ausgewiesene Fachleute werden im Special den Besuchern für deren<br />

Fragen zur Verfügung stehen. <strong>Mit</strong> diesem hervorragenden Inform<strong>at</strong>ionsangebot<br />

wird das Special Akzente setzen und große Beachtung<br />

bei den intern<strong>at</strong>ionalen Sauenhaltern finden.

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