Mit „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ - Schweine.at
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Leopold Wildfellner fütter seit dem Winter<br />
am Sensor 2-phasig. Foto: Strasser<br />
Multiphasenfütterung<br />
Bei der Multiphasenfütterung wird der Übergang<br />
von Vor- auf Endmastfutter fließend<br />
gestaltet. Dies erreicht man damit, dass in der<br />
Gewichtsgruppe von ca. 50 – 80 kg jedes Ventil<br />
mit beiden Rezepturen in unterschiedlichen<br />
Mengen angesteuert wird.<br />
Der technische Anspruch ist nochmals höher.<br />
Gleichzeitig verlängern sich auch die Fütterungszeiten.<br />
Sensorfütterung<br />
Flüssig am Sensor Phasen zu füttern ist nicht<br />
einfach, aber möglich. Ein Problem stellt hier<br />
die Restmenge in den Leitungen und im<br />
Anmischbehälter dar.<br />
<strong>Mit</strong> Hilfe einer Frischwasserleitung wird der<br />
Inhalt aus den Stichleitungen in den Behälter<br />
zurückgepumpt und steht für den nächsten<br />
Anmischvorgang wieder zur Verfügung.<br />
Abwicklung mit Trockenfutter<br />
Bei CCM-Trockenfutter lässt sich ebenfalls 2<br />
od. mehrphasig füttern. Grundbedingung ist<br />
aber, dass 2-mal mit dem Schrägmischer angemischt<br />
wird und die Futterstellen über den<br />
Autom<strong>at</strong>en steuerbar sind.<br />
Werden Chargenmischer (z. B. Spotmix) zum<br />
Anmischen verwendet, dann lässt sich Phasenfütterung<br />
sehr elegant umsetzen: Jede<br />
Futterstelle wird separ<strong>at</strong> angemischt und ausdosiert.<br />
Neuerdings können auch Futterstellen mit<br />
gleichen Rezepturen auf einmal angemischt<br />
werden. Dies beschleunigt die Fütterungszeiten.<br />
19 Fütterung<br />
Bei Phasenfütterung muss man sich auf<br />
die Technik verlassen können. Foto: Strasser<br />
Betriebs Rein-Raus<br />
Sind nur <strong>Schweine</strong> einer Gewichtsk<strong>at</strong>egorie<br />
aufgestellt (Betriebs Rein-Raus), so lässt sich<br />
die Rezeptur beliebig oft an den Gewichtsbereich<br />
anpassen. Dies ist ohne Programm- und<br />
Fütterungstechnische Einschränkungen möglich.<br />
St<strong>at</strong>tdessen ist nur die Rezeptur im Laufe<br />
der Mast zu ändern (3 – 4 Rezepturen).<br />
Fazit<br />
<strong>Mit</strong> entsprechenden Willen ist Phasenfütterung<br />
mit den gebräuchlichsten Fütterungsanlagen<br />
möglich. Oft muss nur das Programm des<br />
Computers und der „Tagesplan“ angepasst<br />
werden. Sprechen Sie darüber mit Ihrer Herstellerfirma,<br />
sie geben gerne Auskunft.<br />
Andererseits ist auch der technische Anspruch<br />
der Anlage höher (Zuverlässigkeit der Komponentenzubringung<br />
...). Durch die steigenden<br />
Preise bei Eiweiß und Mineralstoffen sind<br />
aber alle Mäster aufgefordert, dieses Einsparungspotential<br />
zu nutzen. Die Ber<strong>at</strong>ung der LK<br />
versucht individuelle Lösungen bei der Rezepturgestaltung<br />
und beim technischen Ablauf<br />
zu finden.<br />
Betriebsbeispiele<br />
Leopold Wildfellner, <strong>Schweine</strong>mäster aus Grieskirchen,<br />
füttert seit letztem Winter seine<br />
Mastschweine am Sensor in 2 Phasen. Den<br />
Anstoß dazu gab die Diskussion im Arbeitskreis<br />
<strong>Schweine</strong>mast. Laut der dortigen Erbhebung<br />
wurde deutlich, dass die Leistungen<br />
mindestens gleich, aber der „teure“ Futterzukauf<br />
weniger wird. Am Sensor ist die Umsetzung<br />
aber nicht einfach.<br />
2 Rezepturen am Sensor füttern ist nicht<br />
einfach aber machbar. Foto: Strasser<br />
In Zusammenarbeit mit der BSP Wels, Fütterungsber<strong>at</strong>er<br />
Ing. Hannes Priller, wurde eine<br />
Futterstr<strong>at</strong>egie entwickelt, wo nur bei einer<br />
Mahlzeit pro Tag das Futter für die <strong>Schweine</strong><br />
ab 70 kg kräftig abgewertet wird. Dazu wird<br />
der Futterblock am Abend geteilt: Zwischen<br />
18:30 und 19:30 werden die <strong>Schweine</strong> im<br />
Gewichtsbereich bis 70 kg mit dem Standardfutter<br />
gefüttert. Darauffolgend erhalten die<br />
<strong>Schweine</strong> über 70 kg das CCM-reiche, Rohprotein-und<br />
mineralstoffabgesenkte Futter. Zur<br />
Umsetzung musste das Fütterungsprogramm<br />
umgestellt werden, wozu die ansässige Firma<br />
auch ihr Know how einbrachte. Im Stall bei<br />
den <strong>Schweine</strong>n h<strong>at</strong> sich optisch nichts verändert,<br />
die unterschiedlichen R<strong>at</strong>ionen werden<br />
gut aufgenommen, die Tageszunahmen und<br />
der Magerfleischanteil sind gleichgeblieben.<br />
Ing. Hannes Priller, Fütterungsber<strong>at</strong>er der BSP<br />
in Wels, wurde in letzter Zeit verstärkt mit<br />
Anfragen bezüglich Phasenfütterung konfrontiert.<br />
Um die „knapperen“ Rezepturen<br />
bedarfsgerecht einstellen zu können, ist eine<br />
richtige Nähstoffbewertung der Maiskornsilage<br />
und der Eiweißquelle notwendig.<br />
Neben der einfachen Methode der Trocknung<br />
von MKS und der Wägung des Sojaschrotes<br />
sind auch Futtermitteluntersuchungen oft<br />
unerlässlich.<br />
Aus seiner Erfahrung ist es mit etwas gutem<br />
Willen möglich, beinahe mit jeder vorhandenen<br />
Technik 2-phasig zu füttern. Das oft<br />
genannte Argument des höheren Stromverbrauchs<br />
ist im Vergleich zur Einsparung der<br />
Futterkosten untergeordnet. Die Fütterungstechnikfirmen<br />
bieten dabei auf Anfrage<br />
Lösungen an. Es lohnt sich, nicht nur der<br />
Umwelt, sondern vor allem dem eigenen Geldbeutel<br />
zuliebe.