Mit „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ - Schweine.at
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Hans-Peter Bäck<br />
Koordin<strong>at</strong>or Ferkelausschuss<br />
Es muss einen, wenn man in einer ruhigen<br />
Stunde so über Wirtschaftsdinge nachdenkt,<br />
die kalte Wut packen, wenn man sieht, wie<br />
sehr das tägliche Handwerk gegenüber der<br />
Gier der Spekulanten ins Hintertreffen zu<br />
ger<strong>at</strong>en scheint. Als ob es nicht genug Lehre<br />
gewesen wäre, wie in den letzten Jahren eine<br />
Blase nach der anderen gepl<strong>at</strong>zt ist, wie Existenzen<br />
vernichtet wurden schicken sich diese<br />
Kreise wieder an, ihren Profit durch das Anheizen<br />
von Horrorszenarien in Schwindel erregende<br />
Höhen zu treiben. Oder auch entsprechend<br />
damit abzustürzen, je nach dem, ob das<br />
Glück des Tages einem hold ist.<br />
Nun beginnt sich das Rad bei den Getreidepreisen<br />
wie im Jahr 2007 wieder zu drehen.<br />
Das IGC(Intern<strong>at</strong>ional Grains Council) schätzte<br />
Ende Juli das globale Defizit bei Mais und<br />
Spekul<strong>at</strong>ionen verunsichern<br />
den Markt!<br />
Die Zeiten, in denen man bei Betriebsbesuchen über Fragen in Bezug auf die<br />
<strong>Schweine</strong>haltung diskutierte und mit Bauern gemeinsam versuchte die Produktivität<br />
zu erhöhen, scheinen an manchen Tagen vorbei zu sein. <strong>Mit</strong>tlerweile sind wir<br />
als <strong>Schweine</strong>produzenten vielen Dingen ausgesetzt, die uns belasten und auf die<br />
wir in den meisten Fällen keinen Einfluss haben.<br />
Getreide mit 21 Mio. Tonnen ein. Nur ein<br />
Mon<strong>at</strong> vorher lag diese Schätzung noch bei 5<br />
Mio. Tonnen! Dazu kommen noch weitläufige<br />
Brände in Russland dazu, die zum Exportstopp<br />
eines der wichtigsten Getreideexporteure führen<br />
und die nervöse Unruhe an den Börsen<br />
schlägt in eine rasende Preiseuphorie um.<br />
Aber nicht nur die Futterrohstoffe verteuern<br />
sich, genauso wie es 2007 der Fall war, wird<br />
auch die Preisfantasie von um die <strong>Landwirtschaft</strong><br />
tätigen Unternehmen wie der Düngemittelindustrie<br />
beflügelt.<br />
Es ist für uns eigentlich zweitrangig, wer in<br />
diesem „Agrarcasino“ verdient, aber einen<br />
Blick darauf zu werfen, lohnt sich dann<br />
schon. Im realen Casino verdient immer die<br />
Bank und einige wenige Glückliche der Nacht.<br />
Aber dieses Geschäft mit den Agrarrohstoffen<br />
ist ein fast todsicheres. Einerseits wird das<br />
Risiko der Einkäufer über Terminkontrakte<br />
abgesichert, andererseits treten genau diejenigen,<br />
die das Risiko begrenzen sollten, auch<br />
wieder als Käufer auf den Märkten auf. Damit<br />
werden die Kursschwankungen beeinflusst<br />
und die Absicherungsgeschäfte entsprechend<br />
teurer. Viel branchenfremdes Geld ist in den<br />
Sektor der grünen Börse gekommen, es wurde<br />
angelockt von der Trendumkehr auf dem Nahrungsmittelsektor.<br />
Im vergangenen Jahrhundert<br />
sind durch die gestiegene Produktivität<br />
die Agrarrohstoffe gegenüber der Nachfrage<br />
stark im Überhang gewesen. Butterberge,<br />
Milchseen, Tom<strong>at</strong>envernichtungsaktionen wer<br />
kann sich nicht an diese Schlagzeilen erinnern?<br />
<strong>Mit</strong> der steigenden Weltbevölkerung, dem Auf-<br />
Fütterung<br />
Foto: Bäck<br />
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