Mit „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ - Schweine.at
Mit „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ - Schweine.at
Mit „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ - Schweine.at
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DI Christian Draxl<br />
GF ÖSPA-Streitdorf<br />
Diese spezialisierten <strong>Schweine</strong>züchter sind in<br />
Österreich im wesentlichen <strong>Mit</strong>glied eines der<br />
fünf regionalen Schweinzuchtverbände. Der<br />
Sauenbestand in dieser „Zuchtstufe“ liegt bei<br />
etwa 4% des gesamten österreichischen Sauenbestandes.<br />
Da eine Zuchtsau sehr viele Nachkommen<br />
haben kann, reicht dieser geringe Prozents<strong>at</strong>z<br />
aus um - trotz strenger Selektion - die<br />
Nachfrage der Ferkelproduktion nach Zuchtsauen<br />
und –ebern abzudecken.<br />
Trotz regionaler Organis<strong>at</strong>ion sind die <strong>Schweine</strong>zuchtverbände<br />
über die zentrale Mast- und<br />
Schlachtleistungsprüfung an der ÖSPA sowie<br />
über ein gemeinsames Herdebuch züchterisch<br />
österreichweit zusammengeschlossen und verfolgen<br />
koordiniert über den VÖS-Zuchtausschuss<br />
ein gemeinsames Zuchtprogramm und<br />
Zuchtziel.<br />
Neue Zuchtwertschätzung mit<br />
Sauenplanerd<strong>at</strong>en<br />
Die <strong>Schweine</strong>produktion in Österreich weist einen hohen Spezialisierungsgrad auf,<br />
im Regelfall finden Zucht, Ferkelproduktion und <strong>Schweine</strong>mast in getrennten<br />
Betrieben st<strong>at</strong>t. Es gibt zwar Ferkelerzeugerbetriebe, die die Sauen für ihre Produktion<br />
selbst züchten (und dazu meist das Sperma eines Besamungsebers einsetzen),<br />
der größere Teil der Ferkelerzeuger kauft jedoch seine Sauen aus einem spezialisierten<br />
<strong>Schweine</strong>zuchtbetrieb zu.<br />
In der Zuchtstufe wird eine intensive Leistungsprüfung<br />
und Selektion betrieben um die Produktionsstufe<br />
mit Zuchttieren beliefern zu können,<br />
die sowohl eine möglichst wirtschaftliche<br />
Ferkelerzeugung und <strong>Schweine</strong>mast ermöglichen,<br />
als auch die Anforderungen des Marktes<br />
an die Schlachtkörper- und Fleischqualität<br />
möglichst optimal erfüllen.<br />
Während in der <strong>Schweine</strong>mast die Mast- und<br />
Schlachtleistung mit Tageszunahmen, Futterverwertung,<br />
Magerfleischanteil und Fleischqualität<br />
die wirtschaftlich entscheidenden Kriterien<br />
darstellen, ist es in der Ferkelproduktion<br />
die Fruchtbarkeit, konkret die aufgezogenen<br />
Ferkel pro Muttersau und Jahr.<br />
Basis dafür sind viele lebend geborene Ferkel<br />
pro Wurf und eine gute Aufzuchtleistung der<br />
Sau.<br />
Die Mast- und Schlachtleistungsprüfung erfolgt<br />
auf einer zentralen Prüfst<strong>at</strong>ion unter genormten<br />
Bedingungen und Umweltverhältnissen<br />
(Fütterung, Klim<strong>at</strong>isierung, Gesundheitsst<strong>at</strong>us<br />
…). Unter diesen Bedingungen können die<br />
genetischen Leistungsabweichungen zwischen<br />
den Tieren rel<strong>at</strong>iv gut erkannt werden – etwa<br />
50-60% der auftretenden Unterschiede in der<br />
Mastleistung und Fleischfülle sind auf die Genetik<br />
zurückzuführen. Die Erblichkeit dieser<br />
Merkmale ist hoch.<br />
Die Fruchtbarkeit der Zuchttiere dagegen kann<br />
nicht an einer zentralen Prüfstelle erhoben werden,<br />
sondern muss in Form einer Feldprüfung<br />
auf den Zuchtbetrieben erfasst werden. Dort<br />
herrschen unterschiedliche Umweltbedingungen<br />
die einen direkten Vergleich schwierig<br />
machen. Zusätzlich gibt es noch viele, zufällige<br />
Faktoren, die die Fruchtbarkeitsleistung einer<br />
Zucht<br />
Foto: Ebner<br />
14