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aus der Produktion weiter zu verbessern. Die EDV-mäßige Erfassung der biologischen Leistungen am Produktionsbetrieb in Sauenplanern – hauptsächlich zum Zwecke des innerbetrieblichen Managements und für Betriebsvergleiche - schuf die Datengrundlage dafür. Grundvoraussetzung ist dabei die exakte Erfassung der Abstammung der ÖHYB-Sauen im Sauenplaner. Mit der in letzter Zeit erfolgten Einführung des Internet-Sauenplaners in den Bundesländern Ktn, NÖ, OÖ und Stmk wurden effiziente und praxistaugliche Abläufe zur Verwendung dieser Daten für die Zucht möglich: Nun werden in monatlichen Abständen die Wurfdaten von über tausend Ferkelerzeugerbetrieben aus den Internet-Sauenplanern an die Österreichische Schweineprüfanstalt übermittelt und mit den Daten der Zuchtstufe verknüpft. Mit beiden Datensätzen gemeinsam wird dann die Zuchtwertschätzung für Fruchtbarkeit durchgeführt. Das aktuelle Datenvolumen dafür liegt bei 1.190.000 Wurfleistungen. (siehe Grafik 3) Insgesamt stehen für die Selektionsentscheidungen in Richtung Fruchtbarkeit nun jährlich etwa 115.000 Wurfdaten aus der Zucht- und Produktionsstufe zur Verfügung. Das sind rund 23 % der österreichischen Ferkelproduktion und ein Datenumfang, den keine vergleichbare Zuchtorganisation zur Verfügung hat. Verbesserungen durch die Mitverwendung der Daten aus der Produktionsstufe • Nach der Eigenleistung sind die Nachkommenleistungen die beste Information über die Leistungsveranlagung einen Zuchttieres. Beim Eber, der ja in punkto Ferkelzahl über keine „Eigenleistung“ verfügen kann, sind die Nachkommenleistungen sogar die beste Information. Mit den Sauenplanerdaten haben nun viele Herdebuchtiere Nachkommenleistungen aus der Produktionsstufe und damit genauere Zuchtwerte. • Die in der F1-Produktion verwendeten Eber haben im Herdebuch oft wenige Töchter mit Wurfleistungen. Die Fruchtbarkeit dieser Eber - die ja 50% der für die Fruchtbarkeit wichtigen Gene der F1-Sau beisteuern – kann erst mit Hilfe der Leistungen ihrer Töchter in den Ferkelproduktionsbetrieben mit guter Genauigkeit ermittelt werden. • Durch die Verteilung der Töchter eines Herdebuch-Ebers (vor allem der Besamungseber) auf viele verschiedene Betriebe lassen sich genetische Effekte und Umwelteffekte rechnerisch besser trennen. Dadurch steigt die Genauigkeit der Zuchtwerte. In geringerem Ausmaß trifft dieser Effekt auch auf die Herdebuch-Sauen zu. • Eine verbesserte Genauigkeit der geschätzten Zuchtwerte bringt eine bessere Treffsicherheit bei der Selektion und damit einen höheren Zuchtfortschritt. Zuchtwertschätzung für Nutzungsdauer Die Lebensleistung der ÖHYB-Sauen in den Ferkelerzeugerbetrieben ist sehr hoch. Die in den letzten Jahren abgegangenen Sauen hatten durchschnittlich über 6 Würfe mit insgesamt über 70 lebend geborenen Ferkeln. 80% der ÖHYB Sauen erreichten dabei zumindest drei Würfe, 50% zumindest 7 Würfe und immerhin noch 25 % der Sauen hatten zumindest zehn Würfe. Für die Entwicklung einer Zuchtwertschätzung auf Lebensleistung sind die Sauenplanerdaten besonders wertvoll, da in der Produktionsstufe die potentielle Nutzungsdauer der Sauen eher ausgeschöpft wird. In der Zuchtstufe dagegen werden Sauen auf Grund schlechter Ergebnisse in Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung vorzeitig ausgemerzt. Dabei geht es darum, über kürzere Generationsintervalle einen schnelleren Zuchtfortschritt zu erreichen. Ziel einer Zuchtwertschätzung für Nutzungsdauer wird es vor allem sein, das Ausscheidungsrisiko von Sauen in den ersten Würfen zu verringern. Nutzen für die Ferkelproduktion? Durch die Rückmeldung der Wurfleistungen aus der Ferkelproduktion in die Zuchtstufe und deren Verwendung in der Zuchtwertschätzung werden negative Vererber in punkto Fruchtbarkeit besser erkannt und rascher aus der Produktion genommen. Aufgrund der größeren Datenbasis werden die Top-Vererber für die Zucht neuer Generationen mit größerer Sicherheit herausgefunden - der Zuchtfortschritt steigt. Dies kommt wiederum der Produktion zu Gute. Die neue Zuchtwertschätzung ist ein Beispiel dafür, wie mit gutem Organisationsgrad und spartenübergreifender Zusammenarbeit Strukturnachteile gemindert und Wettbewerbsvorteile für die österreichische Schweineproduktion erreicht werden können. DI Draxl Christian, ÖSPA Zucht 16
Foto: Strasser Phasenfüttern - was bringt`s und wie geht`s? Welchem Schweinemäster ärgern nicht die hohen Ausgaben für Eiweißfuttermittel und Mineralstoffmischungen. Auch wenn sich die Veredelungsbranche so sehr ein Sinken der Sojapreise wünscht, eingetreten sind diese im Frühjahr gemachten Prophezeiungen bis jetzt nicht. Und wenn man den Branchenkennern Glauben schenken darf, wird sich über den Sommer kaum etwas ändern. Daher lohnt es sich verstärkt, die teuren Eiweißquellen sparsam und effizient einzusetzen. -Keine Schweinemäster zweifeln auch mehr daran, dass rohproteinabgesenkte Rationen für die Schweine „gesünder“ sind. Auch bei der Rezepturgestaltung gibt es genügend abgesicherte praktische Erfahrungen. Nur – es ist leichter gesagt als getan, denn die technischen Probleme überwiegen oft. Im folgenden Beitrag bietet Ing. Franz Strasser, Fachberater an der Beratungsstelle für Schweineproduktion in Wels, an Hand praktischer Beispiele Lösungen an. Eiweiß- und Mineralfutterkosten pro Mastschweine Berechnet man die Kosten einer gängigen Mastschweineration, bestehend aus >50% Maiskornsilage, Getreide und den notwendi- 17 Fütterung gen Soja und Mineralstoffmischungen, so ergibt sich folgendes Bild: Maiskornsilage 29% Getreide (Mais/Weizen) 10,5% Sojaextraktionsschrot 47%, Mineralstoffmischung 13,5% Das heißt, der überwiegende Anteil der Kosten beläuft sich auf Futtermittel, die zugekauft werden müssen. Bei phasengefütterten Schweinen erhöht sich der Anteil an Maiskornsilage und Getreide, im Gegenzug geht der wertmäßige Anteil von Sojaschrot auf 44% bzw. von Mineralstoffmischung auf 12,7% zurück. Rechnerisch ergibt sich eine Ersparnis von € 3,-/ Mastschwein, da teueres Zukauffuttermittel mit eigener Maiskornsilage bzw. Getreide ersetzt wird. Ing. Franz Strasser Berater LK-OÖ Erkenntnisse aus den Arbeitskreisen Laut den Ergebnissen der Betriebszweigauswertung in den Arbeitskreisen Schweinemast spart Phasenfütterung Futterkosten und erhöht die Mastleistung. Die Hälfte der Arbeitskreisbetriebe füttert mehrphasig. Dessen Wirtschaftlichkeit wurde auch mit den Zahlen aus dem Jahr 2009 wieder einmal bestätigt. So stiegen die täglichen Zunahmen bei mehrphasiger Fütterung um 12g auf 784g an. Gleichzeitig fiel der durchschnittliche Magerfleischwert um 0,4% auf 60,2% leicht ab. An Futterkosten konnten 1,6 € gespart werden. In Summe erhöht sich der DFL/Mastplatz um 4,5 €.
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