Infoblatt Februar 2011
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Rathaus-info<br />
Finanzielle Leistungsfähigkeit<br />
im Interesse der Bürgerschaft erhalten!<br />
Wenn man die Zeitungen liest, dann vergeht kaum eine Woche, in<br />
der nicht irgendeine Gemeinde im Landkreis Kronach über fehlende<br />
Finanzmittel klagt und mehr Geld vom Freistaat Bayern fordert. Da<br />
gehören wir zu den wenigen Gemeinden, die dank einer niedrigen<br />
pro-Kopf Verschuldung von 694 Euro je Einwohner weiterhin investieren<br />
und modernisieren, damit auch Arbeitsplätze sichern und unsere<br />
Bürgerinnen und Bürger vor einer hohen Abgabenlast bewahren. Die<br />
Durchschnittsverschuldung aller Kommunen im Landkreis liegt bei<br />
2088 Euro. Fragen Sie mich bitte nicht, wie es zu den hohen Verschuldungen<br />
in anderen Gemeinden kommen konnte. Es ist wohl so, dass<br />
in vielen Bereichen „wünschenswerte“ Projekte vor „Pflichtaufgaben“<br />
gingen und so ist es nicht verwunderlich, dass genau dort wo heute<br />
eine hohe Verschuldung vorhanden ist, auch die Bürgerschaft bei<br />
„Straßenausbaumaßnahmen“ zur Kasse gebeten wird und für wichtige<br />
Investitionen kein Geld mehr da ist. Aber für mich ist völlig klar, dass<br />
eben bestimmte „Leuchtturmprojekte“ ihre Spuren hinterlassen und in<br />
vielen Fällen für hohe Schulden gesorgt haben. Sitzt man erst einmal<br />
in der Schuldenfalle, dann will es keiner/keine gewesen sein! Ja, ja, das<br />
liebe Geld, wenn die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker sich<br />
so verhalten würden, wie sie sich normalerweise verhalten sollten, nämlich:<br />
nur das Geld auszugeben, das man hat, bzw. nur überschaubare<br />
Schulden zu machen, die auch zurückbezahlt werden können, dann<br />
wäre die Welt wirklich in Ordnung. Der Größenwahn manch hochrangiger<br />
Politiker/innen auf höchster Ebene, gepaart mit immer mehr fragwürdigen<br />
Wohltaten für Teile der Gesellschaft, risikoreichen Geschäften<br />
von Großbanken mit hochdotierten Geschäftsführern, Managern etc<br />
– die wenn sie den Karren in den Dreck gezogen haben, mit Millionenabfindungen<br />
weggelobt werden - und hungrigen EU-Mitgliedsländern<br />
bei denen der Korruptionseinfluss im eigenen Lande stärker ausgeprägt<br />
Neukenroth – Der ökumenische<br />
Seniorenkreis Neukenroth startete<br />
unter der Leitung von Ernst Knobloch<br />
das Jahresprogramm im katholischen<br />
Pfarrzentrum mit dem<br />
aktuellen Thema „Die Demografie<br />
und ihre Folgen für den ländlichen<br />
Raum“, zu dem Bürgermeister Albert<br />
Rubel mit einem durchaus brisanten<br />
Zahlenmaterial aufwartete.<br />
Vor allem sieht auch Pfarrer Baptist<br />
Schaffer die Planungssicherheit für<br />
die örtlichen drei Kindergärten gefährdet.<br />
Während 2010 in der Pfarrei<br />
Neukenroth gerade mal zwei<br />
Kinder getauft wurden, waren es<br />
1910 im Pfarrsprengel Neukenroth<br />
mit Stockheim und Reitsch im Vergleich<br />
99 Täuflinge. Das sei, so der<br />
Geistliche, eine alarmierende Entwicklung.<br />
Die zahlreichen Besucher waren<br />
sich auch einig, dass das derzeitige<br />
Rentensystem auf Grund des<br />
fortwährenden Geburtenrückgangs<br />
zukünftig so nicht mehr<br />
funktionieren könne, was ja auch<br />
Verteidigungsminister Guttenberg<br />
bei seinem jüngsten Besuch in der<br />
Neukenrother Zecherhalle deutlich<br />
unterstrich.<br />
Bei nahezu gleichbleibender Einwohnerzahl<br />
habe sich die Altersentwicklung<br />
in der Großgemeinde<br />
Stockheim, so Albert Rubel,<br />
beachtlich verändert. Während<br />
bei der letzten Volkszählung 1987<br />
in Stockheim 2851 Personen unter<br />
40 Jahren lebten, seien dies nun im<br />
Jahre 2010 nur noch 2208 Bürger.<br />
Dagegen sei bei den Stockheimern,<br />
die 65 und älter sind, die<br />
Entwicklung umgekehrt verlaufen.<br />
In dieser Gruppierung waren<br />
Stockheimer <strong>Infoblatt</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> – Heft 150<br />
ist als ein funktionsfähiges Staatswesen; all das zusammen sorgt dafür,<br />
dass wir als Deutsche immer wieder die Zeche zahlen müssen für Misswirtschaft,<br />
Unvermögen und falsch eingesetzte EU-Gelder. Ich frage<br />
mich, warum z. B. Griechenland nicht sofort aus der Eurozone geflogen<br />
ist, wenn doch feststeht, dass sie sich den Zutritt zum Euroland durch<br />
„gefälschte Zahlen“ erschlichen haben? Aber zurück zur kleinen aber<br />
wichtigen Kommunalpolitik, die Sie alle direkt betrifft! Auch die Gemeinde<br />
Stockheim steht vor neuen Herausforderungen. Der Markt der<br />
Generationen ( Edeka-Markt ) soll kommen, die kleine Dorferneuerung<br />
Reitsch beginnt, viele Ortsstraßen müssen saniert werden, Hochwassermaßnahmen<br />
in Stockheim und Haßlach werden kommen, die endgültige<br />
Klärung der Kanalfragen Mostholz und Büttnerszeche steht an,<br />
der neue Spielplatz Burggrub wird fertiggestellt und vieles, vieles mehr!<br />
Die laufenden Baumaßnahmen wie die Schulturnhalle Stockheim und<br />
die Ortsdurchfahrt Neukenroth müssen vollendet werden. Wir können<br />
es uns auch noch leisten an unsere Vereine, Verbände und Organisationen<br />
für deren ehrenamtliche Arbeit „Zuschüsse“ zu zahlen und das<br />
soll auch so bleiben. Stockheim steht deswegen so gut da, weil wir<br />
eine niedrige Verschuldung haben – die auch in Zukunft mein oberstes<br />
Ziel bleibt! Unsere Steuerkraft liegt bei 425 EUR/EW, in Kronach sind es<br />
691 EUR, in Steinbach/W. 2.486 EUR, in Tettau 1.252 EUR, um nur einige<br />
Beispiele zu nennen. Wir müssen uns deshalb auch künftig nach unserer<br />
Decke strecken! Experimente wird es deshalb mit mir auch in Zukunft<br />
nicht geben, vor allem nicht für Maßnahmen, welche die finanzielle<br />
Leistungsfähigkeit unserer Gemeinde in Frage stellen. Hierfür stehe ich<br />
wie in der Vergangenheit auch in den kommenden Jahren nicht zur<br />
Verfügung, denn am Ende würden Sie, die Bürgerinnen und Bürger,<br />
die Zeche zahlen.<br />
Ihr Albert Rubel Erster Bürgermeister<br />
Die Demografie und ihre Folgen für den ländlichen Raum<br />
1987 an die 735 Bürger registriert<br />
und 2010 seien dies nun 1095 Einwohner<br />
(älter als 65 Jahre). Aktuell<br />
leben in Stockheim 5135 Bürger.<br />
Bezüglich Geburten und Sterbefälle<br />
legte das Gemeindeoberhaupt<br />
ein interessante Vergleichsstatistik<br />
vor. Bis 1992 hätten die Geburten<br />
(71) die Sterbefälle (55) sehr gut<br />
ausgeglichen. Die Entwicklung<br />
verlaufe in den letzten Jahren jedoch<br />
nun umgekehrt. 58 Sterbefälle<br />
stehen lediglich 38 Geburten<br />
gegenüber, so die Bilanz von 2010.<br />
Und dieser negative Trend sei seit<br />
1999 feststellbar.<br />
Auf Grund von Zuzügen habe<br />
Stockheim den Einwohnerstand<br />
relativ gut halten können. Von<br />
1996 bis 2010 sei lediglich ein Minus<br />
von 63 Bürgern entstanden. In<br />
diesem Zeitraum müsse dagegen<br />
in Tettau ein Minus von 549 sowie<br />
in Ludwigsstadt von 526 verkraftet<br />
werden.<br />
Leider sei eine weitere Abnahme<br />
der Einwohnerzahlen vorprogrammiert,<br />
denn schließlich fehle<br />
es im Landkreis Kronach auch an<br />
hochqualifizierten und gut bezahlten<br />
Arbeitsplätzen. Auf Grund der<br />
Altersentwicklung ergäben sich<br />
zukünftig vermehrte Aufgaben für<br />
die Seniorenbetreuung. Die Gründung<br />
der Seniorengemeinschaft<br />
Kronach Stadt und Land e. V. unter<br />
der Leitung von Bianca Fischer-Kilian<br />
aus Friesen sei sicherlich eine<br />
gute Chance, zukünftige Probleme<br />
abzufedern. Der Kreisverband des<br />
Bayerischen Gemeindetages werde<br />
dieses Vorhaben unterstützen,<br />
betonte Albert Rubel.<br />
Gerd Fleischmann