FES-Info 2011, Nr. 3 - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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10 SCHWERPUNKT<br />
Politischer Dialog<br />
Medienworkshop<br />
Kurz notiert<br />
<strong>FES</strong> I N F O 3 / 2 0 1 1<br />
INFORMIEREN, AUSBILDEN<br />
UND DEBATTIEREN<br />
DRÄNGENSTE FRAGEN DES ÜBERGANGS<br />
Die tunesische Revolution hat eine Vielzahl von<br />
Freiräumen geschaffen, damit jede und je<strong>der</strong><br />
seine Vorschläge, wie das Tunesien <strong>der</strong> Zukunft<br />
aussehen soll, unbeeinträchtigt darstellen und<br />
mit an<strong>der</strong>en debattieren kann. Unter dem Mot-<br />
to „<strong>Info</strong>rmieren, Ausbilden und Debattieren:<br />
Für einen erfolgreichen demokratischen Über-<br />
gang“, beschäftigte sich die „Association des<br />
Femmes pour la Recherche et le Développement“<br />
(AFTURD) in Partnerschaft mit <strong>der</strong> <strong>FES</strong> bereits in<br />
sieben Treffen mit den drängendsten Fragen und<br />
BESSER SENDEN<br />
ZUR ROLLE DER MEDIEN IN DER DEMOKRATIE<br />
Die tunesischen Medien hätten es we<strong>der</strong> ge-<br />
schafft, die Bedeutung und Funktion <strong>der</strong> ersten<br />
Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung<br />
zu vermitteln, noch die Vielzahl <strong>der</strong> politischen<br />
Akteure angemessen und ausgewogen zu Wort<br />
kommen zu lassen, so die Kritik <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
eines zweitägigen Workshops über die „Rolle<br />
und Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rund-<br />
funks in <strong>der</strong> Demokratie“. Der Medienberater<br />
Hendrik Bussiek, <strong>der</strong> über umfassende Erfahrung<br />
bei <strong>der</strong> Transformation <strong>der</strong> südafrikanischen<br />
Medien in ein öffentlich-rechtliches System<br />
verfügt, und Olaf Steenfadt von <strong>der</strong> European<br />
Broadcasting Union, berieten die Arbeitsgruppe<br />
<strong>der</strong> Nationalen Instanz für die Reform des <strong>Info</strong>r-<br />
MEDIENCOACHING<br />
Bei über 100 zugelassenen Parteien, die sich im<br />
Vorfeld <strong>der</strong> Wahlen zur Verfassungsgebenden Ver-<br />
sammlung in Tunesien gebildet hatten, war allen<br />
klar, dass ein überzeugen<strong>der</strong> Medienauftritt<br />
ausschlaggebend für den Erfolg sein könnte.<br />
Vor dem Startschuss für den offiziellen<br />
Wahlkampf hatte die <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<br />
<strong>Stiftung</strong> ein professionelles Mediencoaching<br />
für Spitzenkandidatinnen und -kandidaten<br />
organisiert.<br />
Der französische Medientrainer Jean-Michel<br />
Boissière gab in zwei jeweils mehrtägigen<br />
Seminaren Kandidaten <strong>der</strong> sozialdemokra-<br />
anstehenden Entscheidungen des Übergangs:<br />
Verfassung und Staatsbürgerschaft; Gleich-<br />
stellung und Wahlrecht; Unabhängigkeit des<br />
Richteramtes, sowie den Themen Vielfältigkeit,<br />
Macht und Demokratie. Der Enthusiasmus und<br />
die Energie, mit welcher sich die vielen Teilneh-<br />
menden an diesen Veranstaltungen beteiligten,<br />
sind nur ein Ausdruck des lange unterdrückten<br />
Bedürfnisses <strong>der</strong> tunesischen Bevölkerung, sich<br />
aktiv am politischen Dialog zu beteiligen.<br />
mations- und Kommunikationswesens über die<br />
erfor<strong>der</strong>lichen rechtlichen Grundlagen.<br />
Die Analyse <strong>der</strong> vorgestellten Modelle nahm fünf<br />
Aspekte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in<br />
den Blick: das Mandat, die Eigentumsverhält-<br />
nisse, Steuerung, Finanzierung und Verankerung<br />
in <strong>der</strong> Verfassung. Der Direktor für Außenbezie-<br />
hungen des staatlichen Sen<strong>der</strong>s ERTT überprüfte<br />
mit beson<strong>der</strong>s großem Eifer die einzelnen vorge-<br />
stellten Modelle auf ihre Übertragbarkeit in den<br />
tunesischen Kontext. Schließlich einigten sich<br />
die Teilnehmer darauf, das deutsche Modell als<br />
Grundlage für weitere Überlegungen auszuwäh-<br />
len und erarbeiteten eine gemeinsame Roadmap<br />
für das weitere Vorgehen.<br />
tischen Parteien Ettakatol bzw. dem „Pôle démocra-<br />
tique et mo<strong>der</strong>niste“ Gelegenheit, ihr Auftreten vor<br />
<strong>der</strong> Kamera zu erproben und zu perfektionieren.