Werke aus der Sammlung Gruppo Mondiale im ... - kunse.com
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Rodin und die Schweiz<br />
Der Rodin-Spezialist Alain Be<strong>aus</strong>ire hat <strong>im</strong> "Le Journal français" (3/2003)<br />
die Beziehungen zwischen Rodin und <strong>der</strong> Schweiz dargestellt. Dar<strong>aus</strong> entnehmen<br />
wir die folgenden Informationen.<br />
Auguste Rodin (1840–1917) hat die Schweiz <strong>im</strong> August 1895, von Italien<br />
her, bereist und hat sich drei Tage in Lugano, anschliessend in Zürich aufgehalten.<br />
Rodin galt damals schon als ein bedeuten<strong>der</strong>, international erfolgreicher<br />
Künstler. Ein Jahr später fand <strong>im</strong> Musée Rath in Genf die zweite grosse<br />
Rodin-Ausstellung überhaupt und die erste in <strong>der</strong> Schweiz statt. Auslöser<br />
dafür war <strong>der</strong> in Paris lebende und mit Rodin befreundete Schriftsteller<br />
Mathias Morhardt, <strong>der</strong> Genfer Maler Puvis de Chavannes sowie <strong>der</strong> Maler<br />
und Bildhauer Eugène Carrière – beides Künstler, mit denen Rodin seit des<br />
gemeinsamen Besuches <strong>der</strong> Kunstakademie in Paris befreundet war. Die<br />
Genfer Ausstellung von 1896 erregte weltweites Aufsehen. Gezeigt wurde<br />
Der Mann mit <strong>der</strong> gebrochener Nase, Die tragische Muse (Vergrösserung) und<br />
Der Denker (mittlere Grösse). Gewisse <strong>Werke</strong> wie etwa Kauernde Frau provozierten<br />
wegen ihrer freizügigen Posen und wurden ins Untergeschoss des<br />
Museums verbannt, was in <strong>der</strong> amerikanischen Zeitung "The Evening<br />
T<strong>im</strong>es" (Philadelphia) als "Schweizer Zensur <strong>aus</strong> moralischen Gründen"<br />
kommentiert wurde.<br />
Die Ausstellung markierte gleichzeitig den Beginn <strong>der</strong> grossen Schlussphase<br />
Rodins, die durch eine Reihe grosser <strong>Werke</strong> gekennzeichnet ist. 1896 wurden<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer Ausstellung französischer Kunst in <strong>der</strong> Kunsthalle<br />
Basel 18 Skulpturen gezeigt. Die Stadt Basel kaufte eine Bronze-Büste von<br />
Victor Hugo an, die sich heute <strong>im</strong> Kunstmuseum Basel befindet. Das<br />
Kunsth<strong>aus</strong> Zürich stellte 1910 die Skulptur Das Gebet <strong>aus</strong>, welche <strong>im</strong> gleichen<br />
Jahr vom Kunsth<strong>aus</strong> angekauft wurde. Gruppen<strong>aus</strong>stellungen folgten<br />
1913 in Zürich, L<strong>aus</strong>anne – dann in Zürich 1917. Im Frühjahr 1918 – ein<br />
Jahr nach dem Tod Rodins – fand erstmals eine erste grosse Retrospektive,<br />
organisiert durch die Basler Kunstfreunde und das Rodin-Museum Paris,<br />
statt. Gezeigt wurden 34 Bronzen, 50 Gipsfiguren, 100 Aquarelle, Zeich-<br />
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