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Spektrum-Thema: - Mukoviszidose e.V.

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12 Unser Verein<br />

„Meinen Humor habe ich immer behalten…<br />

… er gibt mir Kraft und Lebensmut“, sagt<br />

Erna Strottner, eine der ersten <strong>Mukoviszidose</strong>­Aktivistinnen<br />

Deutsch lands.<br />

Seit über 30 Jahren ist die Pfälzerin für<br />

Menschen mit <strong>Mukoviszidose</strong> aktiv. Sie<br />

war 1980 Mitbegründerin der Elterngruppe<br />

Saar-Pfalz, zu einem Zeitpunkt, als die<br />

Erbkrankheit in Deutschland noch völlig<br />

unbekannt war. „Wir wollten uns stark<br />

machen für unsere Kinder“, erklärt die<br />

Mutter eines mukoviszidosekranken<br />

Sohnes. Zu dieser Zeit lernte sie auch<br />

Christiane Herzog kennen. Gemeinsam<br />

kämpften sie dafür, dass <strong>Mukoviszidose</strong>kranke<br />

in Deutschland eine Stimme<br />

bekamen.<br />

Spendensammeln als Lebensauf<br />

gabe<br />

Schon bald ging ihr Engagement über die<br />

Elterninitiative hinaus: „Wenn andere auf<br />

Weihnachtsmärkten Geld verdienen, dann<br />

können wir das auch.“ Da war sich die<br />

ausgebildete Kauffrau sicher und organisierte<br />

1987 den ersten Weihnachtsmarktstand<br />

mit Selbstgebackenem. Den Erlös<br />

spendete sie. Seitdem ist sie ununter-brochen<br />

in Aktion und hat bis heute fast 150.000<br />

Euro an Spenden gesammelt.<br />

Ein Jahr nach der ersten Spendenaktion<br />

dann der Schicksalsschlag: Ihr Sohn stirbt<br />

im Alter von 17 Jahren. Doch Erna Strottner<br />

gibt nicht auf, sie macht weiter, fängt<br />

jetzt erst richtig an, ihre selbstgemachten<br />

Produkte zu verkaufen. Sie macht es für all<br />

die anderen Menschen, die mit Muko -<br />

viszidose leben. Für dieses außer -<br />

ge wöhn liche Enga gement<br />

wird sie 1997 mit der „Adolf-<br />

Win d orfer-Me daille“, der<br />

höchs ten Aus zeichnung des<br />

Muko vis zidose e.V., ge ehrt.<br />

Im Winter Gebäck, im Sommer<br />

Marmelade<br />

Noch heute vergeht kein Tag, an dem die<br />

resolute Frau nicht in ihrer Küche steht, im<br />

Winter Gebäck und in den Sommermonaten<br />

Marmelade produziert. Immer im Austausch<br />

mit ihrer Tochter, die ihr mit Rat<br />

und Tat zur Seite steht. Das Obst bekommt<br />

Erna Strottner von Bauern aus der Region<br />

geschenkt. Die Marmeladengläser sammeln<br />

Freunde und Bekannte für sie. Fast der<br />

ganze Ort macht mit, weil jeder ihr fleißiges<br />

Engagement kennt und unterstützen<br />

möchte. So wie Familie Feil, die in ihrem<br />

Hofladen die Marmelade verkauft und die<br />

Einnahmen ohne Abzüge spendet.<br />

„Ich kann ja nicht forschen…“<br />

„Die Spenden sollen der Forschung zu<br />

Gute kommen“, betont Erna Strottner.<br />

„Ich kann ja nicht forschen, aber ich kann<br />

backen und Marmelade kochen und so<br />

meinen kleinen Beitrag leisten.“ Auf die<br />

Frage, was sie nach so vielen Jahren immer<br />

noch motiviert weiterzumachen, antwortet<br />

sie: „Mein Traum ist es, dass in der muko.<br />

info eines Tages steht: ‚Durchbruch erzielt,<br />

<strong>Mukoviszidose</strong>-Patienten können jetzt gut<br />

Im Hofladen von Familie Feil wird die<br />

selbstgemachte Marmelade zugunsten<br />

des <strong>Mukoviszidose</strong> e.V. verkauft.<br />

mit der Erbkrankheit leben.‘ “<br />

Wir hoffen, dass Erna Strottner bis dahin<br />

weitermacht. „Meine Kaufmannsseele<br />

sagt mir, es könnte noch etwas mehr sein“,<br />

bemerkt sie mit einem zwinkernden Auge.<br />

Katja Sichtermann<br />

Heute steht Kirschmarmelade auf dem<br />

Programm: Erna Strottner kocht für den<br />

guten Zweck.

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