pdf-Datei - Sparkasse Nürnberg
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Interview<br />
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190 Jahre mittendrin statt nur dabei<br />
Im Gespräch mit Dr. Matthias Everding, Vorstandsvorsitzender der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Nürnberg</strong>, über die Stärken des Geschäftsmodells und den<br />
Beitrag der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Nürnberg</strong> für eine lebenswerte Region.<br />
„Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“, hieß<br />
der Slogan der <strong>Sparkasse</strong> im Jahr 1850. Das gilt<br />
heute doch eigentlich immer noch?<br />
Im Grunde schon, auch wenn „Not“ heute „Altersvorsorge“<br />
heißt. Der Slogan zeigt den Ursprungsgedanken<br />
des Sparens, das einfachste und ursprünglichste Modell.<br />
Und beschreibt außerdem auch die Idee der <strong>Sparkasse</strong>ngründung.<br />
Vor 200 Jahren waren die Banken dem<br />
wohlhabenden Teil der Bevölkerung vorbehalten. Der<br />
Rest sparte mit dem Sparstumpf unter dem Kopf kissen,<br />
natürlich ohne Verzinsung. Dazu muss man sagen, viel<br />
zu sparen gab es damals in der Regel nicht, denn mit<br />
der Industrialisierung rollte eine große Welle der Armut<br />
durch Deutschland. Um diesem Problem entgegenzuwirken,<br />
entstand durch eine Initiative engagierter<br />
Bürger(-meister) die Idee der <strong>Sparkasse</strong>.<br />
Also quasi als Bank für jedermann?<br />
Genau, denn ab diesem Zeitpunkt gab es für alle, auch<br />
für die „einfachen Leute“, die Möglichkeit auch kleinste<br />
Beträge sicher und mit Zinsen anzulegen. Für Handwerker,<br />
Kaufleute oder auch Landwirte vergaben die<br />
<strong>Sparkasse</strong>n umgekehrt Kredite zu fairen Konditionen<br />
und wirkten somit einerseits dem Zinswucher entgegen<br />
und stärkten andererseits den wichtigen regionalen<br />
Wirtschaftkreislauf. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
etablierte sich nach und nach die kommunale Selbstverwaltung,<br />
was vielerorts zur Gründung von <strong>Sparkasse</strong>n<br />
in kommunaler Trägerschaft führte. Und das ist bis<br />
heute so geblieben.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Nürnberg</strong> wurde im Jahr 1821<br />
gegründet und ist nun schon ein „Alter Hase“.<br />
Aber eben auch äußerst erfolgreich. Was ist das<br />
Geheimnis des Erfolgs?<br />
Ein Geheimnis gibt es da nicht, aber ein einfaches<br />
Erfolgsrezept. Im Grunde verfolgen wir nach wie vor das<br />
Geschäftsmodell, mit dem bei uns vor 190 Jahren alles<br />
anfing: Wir nehmen Einlagen aus der Region entgegen<br />
und vergeben damit Kredite für die Region. Das<br />
hält den Kreislauf vor Ort in Schwung. Unsere Vorteile<br />
liegen klar auf der Hand: Wir kennen unsere Kunden<br />
und unsere regionalen Märkte. Wir sind eben mittendrin<br />
statt nur dabei! Man darf nicht vergessen, Geld ist<br />
das „Schmiermittel“ der Wirtschaft und damit auch der<br />
Region. Eine gut funktionierende und gesund wachsende<br />
mittelständische Wirtschaft belebt auch die gesell-<br />
schaftlichen Teile des Organismus. Im Grunde sind das<br />
zwei Seiten einer Medaille, die sich gegenseitig fördern<br />
oder hemmen. Die <strong>Sparkasse</strong> ist auf beiden Seiten der<br />
Medaille aktiv und setzt sich für den wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Wohlstand der Region ein.<br />
Das bedeutet aber auch, Sie werden in die Pflicht<br />
genommen. Ist der Erfolg also Fluch und Segen<br />
zugleich?<br />
So würde ich das nicht sehen. Aber natürlich ist unsere<br />
Bekanntheit nicht nur ein Bonus, sondern eben auch<br />
eine Verpflichtung. Die Menschen wissen genau, was<br />
uns von anderen Banken unterscheidet und erwarten<br />
von uns Engagement in ihrer Heimat, das sie auch<br />
spüren. Um dies leisten zu können, muss erst unser<br />
geschäftlicher Erfolg stimmen. Umso erfolgreicher<br />
wir sind, desto mehr Nutzen können wir in unserem<br />
Geschäftsgebiet stiften. Dabei ist es uns wichtig,<br />
einerseits möglichst breit zu wirken und andererseits<br />
auch gezielt Akzente zu setzen. Im Bereich Sport beispielsweise<br />
unterstützen wir viele Vereine in unserem<br />
Geschäftsgebiet über Banden- und Trikotwerbung oder<br />
auch Anzeigen in Vereinsmagazinen. Einen Akzent im<br />
Bereich der Spitzenförderung setzen wir mit unserem<br />
Engagement für Eishockey in <strong>Nürnberg</strong> als „offizieller<br />
Premiumpartner“ der Thomas Sabo Ice Tigers. Das<br />
macht die Region so lebenswert und lebendig. Wir<br />
bestätigen damit unsere starke Bindung zur Region und<br />
zeigen Verantwortung gegenüber den Menschen und<br />
Unternehmen, die hier leben.<br />
Interview<br />
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