Pflanzliche Drogen: D - O
Pflanzliche Drogen: D - O
Pflanzliche Drogen: D - O
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Digitale Bibliothek Braunschweig<br />
Salmon schrieb in seinem New London Dispensatory (1682): Digitalis, AI i s m a,<br />
Fox-Glove; heiß und trocken im 2. Grad. Treibt dickes Phlegma aus; bei Leberund<br />
Milzleiden, Epilepsie; ausgezeichnetes Wundkraut.<br />
Als Mittel gegen Wassersucht wurde D. purpurea durch Withering, Arzt und<br />
Botaniker aus Birmingham, 1775, empfohlen, der in dem Familienrezept eines<br />
alten Weibes (in Shropshire, gegen Wassersucht) darauf aufmerksam geworden<br />
war.<br />
Hagen, um 1780, beschreibt D. purpurea (Fingerhutblume); die Blätter (Hb. Digitalis)<br />
sind "auswärts offizinell". Spielmann, zur gleichen Zeit, schrieb zu D. purpurea<br />
L., daß sie als Emeticum und Hydropicum gelobt wird. Die Ph. Württemberg<br />
1785 beschreibt: Herba Digitalis purpureae (Fingerhut; von Parkinson gegen<br />
Epilepsie empfohlen, heftiges Brechmittel und Purgans für den Bauch).<br />
Die Kraut- bzw. Blattdroge wurde im 19. Jh. - bis zur Gegenwart - pharmakopöeüblich.<br />
In preußischen Pharmakopöen (1799-1829) Herba Digitalis (von D. purpurea<br />
L.); (1846-1862) Folia D., so weiterhin bezeichnet. In DAB 1, 1872, sind<br />
aufgenommen: Folia Digitalis, zur Herstellung von Acetum D., Extractum D.,<br />
Tinctura D. und Tinctura D. aetherea, Unguentum Digitalis. Noch in DAB 7,<br />
1968: Digitalisblätter (Folia Digitalis, von D. purpurea L.) und Digitalistinktur.<br />
In der Homöopathie ist "Digitalis - F i n ger hut" (Essenz aus frischen Blüten;<br />
Hahnemann 1818) ein wichtiges Mittel, während "Digitalis lutea" (Essenz aus<br />
frischen Blättern) ein weniger wichtiges Mittel ist.<br />
Geiger, um 1830, schrieb über D. purpurea (purpurroter Fingerhut): "Diese schon<br />
von älteren Arzten als Arzneimittel benutzte Pflanze wurde vorzüglich seit 1775<br />
durch Withering in Aufnahme gebracht ... Offizinell ist: das Kraut (herba Digitalis),<br />
ehedem auch die Wurzel und Blumen (rad. et flor. Digitalis) ... Man gibt das<br />
Fingerkraut in Substanz, in Pulverform in sehr geringen Dosen; ferner im Aufguß<br />
oder Abkochung, ebenfalls in geringen Dosen mit Vorsicht! Auch der ausgepreßte<br />
Saft des frischen Krautes wird innerlich und äußerlich gebraucht. - Präparate<br />
hat man davon: das Extrakt ... ferner mehrere Tinkturen (tinctura Digitalis<br />
simplex, aetherea, nitrico-aetherea et Lentini), Salbe (ung. Digitalis), conserva,<br />
oxysaccharum Digitalis".<br />
Jourdan, zur gleichen Zeit, gab über die Wirkung von Herba Digitalis an: Man<br />
wendet es als beruhigendes Mittel bei nervösen Affektionen, Asthma, Blutspucken<br />
und am Ende von Lungenkatarrhen an; als harntreibend bei Haut- und<br />
innerer Wassersucht; als Reizmittel bei Skrofeln; als Gegenreiz bei inneren Entzündungen<br />
und besonders bei hitziger Peripneumonie. - Die Samen zu denselben<br />
Zwecken sind weniger unsicher (?). Digitalis lutea kann ebenso benutzt werden".<br />
Hager schreibt (1874) im Kommentar zum DAB 1: "Die Digitalis ist ein N arcoticum.<br />
Sie mindert den Blutumlauf und daher die Pulsfrequenz und Körperwärme,<br />
wirkt deprimierend auf die Nerven der Geschlechtsorgane und vermehrt<br />
die Harnabsonderung. Man wendet sie an bei entzündlichen Herzleiden, bei<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00043680<br />
Di<br />
27