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Umweltgutachten 2004 - Deutscher Fluglärmdienst eV

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XII<br />

Der Umweltrat rät der Bundesregierung daher, sich nachdrücklich den in der aktuellen<br />

Diskussion erkennbaren Tendenzen zu widersetzen, dem vagen und abstrakten Ziel<br />

einer Stärkung der "Eigenstaatlichkeit" der Länder die umweltpolitische<br />

Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland zu opfern.<br />

Zu wichtigen Handlungsfeldern der deutschen und europäischen Umweltpolitik<br />

empfiehlt der Umweltrat:<br />

- die historische Chance der Kraftwerkserneuerung zur Abkehr vom Kohlepfad zu<br />

nutzen,<br />

- im Naturschutz nun endlich nach langwierigen Verzögerungen das europäische<br />

Schutzgebietsnetz NATURA 2000 zu verwirklichen,<br />

- die Landwirtschaft auf die im Weltwirtschaftsrecht auf der Tagesordnung<br />

stehende Liberalisierung einzustellen, indem gezielt Maßnahmen des<br />

Umweltschutzes honoriert werden anstatt vorrangig mit Flächen- oder<br />

Betriebsprämien zu subventionieren,<br />

- im Bereich des Bodenschutzes die immer noch dramatische<br />

Flächeninanspruchnahme drastisch zu senken und die aus dem öffentlichen<br />

Gesichtsfeld verbannte Altlastenproblematik wieder intensiver anzupacken,<br />

- bei der Zulassung der grünen Gentechnik, an der in Europa nur ein begrenztes<br />

Interesse besteht, die Koexistenz mit den anderen Formen der Landwirtschaft<br />

zu gewährleisten und die Wahlfreiheit der Verbraucher sicherzustellen,<br />

- im Gewässerschutz die lange Zeit vernachlässigte wasserwirtschaftliche<br />

Planung zur Verwirklichung der europäischen Qualitätsziele zu forcieren,<br />

- in der Luftreinhaltung die Emissionen des Verkehrs und der Landwirtschaft<br />

deutlich zu mindern,<br />

- dem Lärmschutz eine höhere Priorität einzuräumen und dabei namentlich den<br />

relevanten und rechtlich stark vernachlässigten Fluglärm adäquat zu regulieren,<br />

- die Abfallpolitik stärker auf Rahmensetzungen hin zu orientieren und dafür hohe<br />

Entsorgungsstandards in Europa weiterzuentwickeln,<br />

- die von der europäischen Kommission auf den Weg gebrachte neue<br />

Chemikalienpolitik nachdrücklich zu unterstützen und endlich 30 000 Altstoffe<br />

auf den Prüfstand zu stellen sowie<br />

- neue gesundheitsbezogene Umweltrisiken ernst zu nehmen.

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