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Umweltgutachten 2004 - Deutscher Fluglärmdienst eV

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4<br />

der Umweltrat die Entwicklung einer integrativen Gesamtstrategie mit bundesweiten<br />

Zielen für notwendig. Auf europäischer Ebene sollte die Reform der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik mittelfristig über die Reformschritte des Mid-Term Review hinausgehen<br />

und eine wesentlich stärkere Integration von Umweltschutzzielen erbringen (Kap. 3 und<br />

4).<br />

6. Im Gewässerschutz lassen sich zwar bei wichtigen Belastungsfaktoren<br />

erhebliche Verbesserungen in den letzten Jahren ausmachen, das Bild ist hier jedoch<br />

differenziert zu sehen. Durch den Bau leistungsfähiger Kläranlagen, technische<br />

Modernisierungsprozesse und Strukturveränderungen in der Industrie ist die Qualität<br />

der Fließgewässer erheblich verbessert worden. Das frühzeitig im Umweltprogramm<br />

von 1971 formulierte Ziel einer durchgängigen Gewässerqualität der Güteklasse II ist<br />

aber noch nicht erreicht. Der Schutz des Grundwassers, insbesondere vor Nitrat-, aber<br />

auch Pestizideinträgen der Landwirtschaft, bleibt eine wichtige Aufgabe. Im Zeichen<br />

des Klimawandels dringlicher geworden ist der Hochwasserschutz. Die Umsetzung der<br />

EG-Wasserrahmenrichtlinie eröffnet mit ihrem umfassenden ökologischen Ansatz die<br />

Chance einer breit angelegten Modernisierung des Gewässerschutzes. Es besteht<br />

jedoch Anlass zur Sorge, dass diese Chance insbesondere aufgrund der<br />

Koordinationsprobleme zwischen den Bundesländern verspielt wird (Kap. 5). Keine<br />

Entwarnung kann beim Meeresumweltschutz gegeben werden. Das Ökosystem der<br />

Nord- und Ostsee ist durch die kumulativen Belastungen und Einwirkungen, durch<br />

Eutrophierung, den Eintrag akkumulierender und persistenter Stoffe,<br />

Schadstoffeinträge durch die Schifffahrt, eine unkoordinierte Nutzung des<br />

Meeresraumes und die Überfischung ernsthaft gefährdet (siehe Sondergutachten<br />

Schutz der Ost- und Nordsee, SRU, <strong>2004</strong>).<br />

7. In der Luftreinhaltung hat die Bundesrepublik im EU-Vergleich die<br />

weitestgehenden Verbesserungen erzielt. Die Probleme smog- und säurebildender<br />

Luftschadstoffe in den 1970er und 1980er Jahren haben sich als Folge<br />

umweltpolitischer Anstrengungen vor allem bei Industrieanlagen und Kraftfahrzeugen<br />

stark verringert. Internationale Vorgaben wurden teilweise übererfüllt. Dennoch sind die<br />

Emissionen von Luftschadstoffen noch zu hoch, um einen ausreichenden Schutz der<br />

menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor Versauerung, Eutrophierung und<br />

(bodennahem) Ozon zu gewährleisten. Von hoher Bedeutung (mit mehr als 40 %) sind<br />

die Emissionen des Verkehrssektors. Mit der Umsetzung der NEC-Richtlinie soll bei<br />

vier zentralen Schadstoffen bis 2010 eine weitere Etappe der Schadstoffreduzierung<br />

erreicht werden. Ohne weitere Anstrengungen wird dies vermutlich aber nicht bei allen<br />

Schadstoffen gelingen. Im Hinblick auf die Gefährdung der menschlichen Gesundheit<br />

ist die Verminderung der Feinstaubbelastung unzureichend. Hier besteht erheblicher<br />

Handlungsbedarf. Problematisch ist weiterhin die zu erwartende punktuelle

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