Sicherheit auf Ausserortsstrassen - BfU
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möglich, müssen die Schulzeiten (insbesondere im<br />
Winter) so gelegt werden, dass sich die Kinder<br />
nicht bei Dunkelheit <strong>auf</strong> dem Schulweg befinden.<br />
Die Kinder sollen zudem retro-reflektierende Kleider<br />
resp. Flächen an den Kleidern tragen.<br />
An Knoten oder gefährlichen Strassenabschnitten<br />
soll die Beleuchtung bei Dunkelheit möglichst nie<br />
abgeschaltet werden. Eine Nachtabsenkung wäre<br />
hingegen prüfenswert.<br />
2.8 Grossregion<br />
Die Grossregion hat sich bei 4 der 5 Unfallklassen<br />
<strong>auf</strong> Landstrassen als Risikofaktor für die Wahrscheinlichkeit<br />
schwerer Verletzungen erwiesen.<br />
Allerdings waren nicht immer dieselben Regionen<br />
besonders gut oder besonders schlecht. Dies ist in<br />
Tabelle 75 zusammenfassend dargestellt.<br />
Eher schlecht schneiden die Nordwestschweiz, die<br />
Région lémanique und der Espace Mittelland ab. In<br />
Zürich, der Zentralschweiz und der Ostschweiz<br />
sieht es gut aus, im Tessin scheint es vor allem<br />
Probleme bezüglich der Kollisionen mit festen Hindernissen<br />
ausserhalb der Fahrbahn zu geben.<br />
Die positiven Ergebnisse des Kantons Zürich könnten<br />
möglicherweise ein methodisches Artefakt sein.<br />
Die Autoren wurden aus mehreren Quellen darüber<br />
informiert, dass im Kanton Zürich auch viele<br />
Unfälle von geringer Schwere polizeilich protokolliert<br />
werden. Dies würde bei der Berechnung des<br />
Risikos schwerer Verletzungen zu geringeren Werten<br />
führen obwohl die Anzahl schwerer Verletzungen<br />
nicht besonders niedrig ist.<br />
Ohne Kenntnis der spezifischen Probleme der einzelnen<br />
Regionen kann nur gemutmasst werden,<br />
woraus sich die unterschiedlich hohen Risiken ergeben.<br />
Alle Einflussfaktoren, die nicht im polizeilichen<br />
Unfallprotokoll erfasst werden, kommen dafür<br />
in Frage. Möglich wären Unterschiede im Rettungswesen,<br />
im Strassenbau, in den gefahrenen<br />
Geschwindigkeiten (aus dem Unfallprotokoll kennt<br />
man nur die Geschwindigkeitslimiten), im Fahrzeugbestand<br />
(neue und grosse Autos bergen ein<br />
geringeres Risiko) usw.<br />
Um diese Unterschiede zu klären wird weitere Forschung<br />
– möglichst in Zusammenarbeit mit den<br />
betroffenen Regionen – notwendig sein.<br />
2.9 Uhrzeit<br />
Es gibt 3 Unfallklassen, bei denen die Wahrscheinlichkeit<br />
schwerer Verletzungen signifikant mit der<br />
Uhrzeit des Unfalls zusammenhängt. Bei den Kolli-<br />
Tabelle 75<br />
Reihenfolge der Grossregionen hinsichtlich des Risikos schwerer und tödlicher Verletzungen nach Unfallklasse<br />
(1=höchstes Risiko, 7 = geringstes Risiko)<br />
Kollision mit entgegenkommenden<br />
Fahrzeugen<br />
Kollision mit festem Hindernis<br />
ausserhalb der Fahrbahn<br />
Kollisionen an Knoten Unfälle ohne Kollision<br />
1 Nordwestschweiz Région lémanique Nordwestschweiz Espace Mittelland<br />
2 Région lémanique Ticino Espace Mittelland Région lémanique<br />
3 Espace Mittelland Espace Mittelland Région lémanique Nordwestschweiz<br />
4 Zürich Nordwestschweiz Zentralschweiz Ticino<br />
5 Zentralschweiz Zentralschweiz Ostschweiz Zentralschweiz<br />
6 Ostschweiz Zürich Ticino Ostschweiz<br />
7 Ticino Ostschweiz Zürich Zürich<br />
Quelle: BFS/ bfu<br />
118 Massnahmen bfu-Report Nr. 61