e e ch! - Malteser Jugend Diözese Würzburg
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Paderborn<br />
regional<br />
Hotel de Luxe<br />
Nikolausaktion 2006: Vom 15. bis 17. Dezember<br />
verwandelten die 26 Mitglieder der <strong>Jugend</strong>gruppe<br />
Bosuki aus Bor<strong>ch</strong>en den Speisesaal der Migrationseinri<strong>ch</strong>tung<br />
in Hemer für deren Bewohner in ein<br />
„Hotel de Luxe“.<br />
Es war ein Ausflug in eine andere Welt. Die <strong>Jugend</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
ko<strong>ch</strong>ten für Familien, die als Flü<strong>ch</strong>tlinge<br />
na<strong>ch</strong> Deuts<strong>ch</strong>land gekommen sind und hier<br />
teilweise einen Asylantrag gestellt haben. Mens<strong>ch</strong>en<br />
aus 35 Nationen leben in den s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ten Gebäuden,<br />
die früher einmal als britis<strong>ch</strong>e Kaserne<br />
dienten. Fast jeder Bewohner hier hat traumatis<strong>ch</strong>e<br />
Erfahrungen, über 90 Prozent werden später ausgewiesen.<br />
Kein einfa<strong>ch</strong>es Umfeld für die Dur<strong>ch</strong>führung<br />
der Ko<strong>ch</strong>-Aktion. Am Samstagabend war den Beteiligten<br />
dann au<strong>ch</strong> die Erlei<strong>ch</strong>terung ins Gesi<strong>ch</strong>t<br />
ges<strong>ch</strong>rieben – allerdings ni<strong>ch</strong>t wegen der ungewohnten<br />
Umgebung, die si<strong>ch</strong> als viel entspannter<br />
entpuppte, als Außenstehende viellei<strong>ch</strong>t vermuten<br />
würden. Die Erlei<strong>ch</strong>terung galt dem Ergebnis von<br />
fast zwölf Stunden Kü<strong>ch</strong>enarbeit. Es ist ja ni<strong>ch</strong>t<br />
alltägli<strong>ch</strong>, dass Kinder für mehr als 100 Mens<strong>ch</strong>en<br />
ko<strong>ch</strong>en. Dass<br />
das Essen gut<br />
s<strong>ch</strong>meckte<br />
und pünktli<strong>ch</strong><br />
auf den Tis<strong>ch</strong><br />
kam, ma<strong>ch</strong>te<br />
alle besonders<br />
stolz.<br />
Zwei Menüs<br />
standen zur<br />
Auswahl: ein<br />
eher internationales<br />
mit<br />
Hähn<strong>ch</strong>enkeule und Auflauf und ein gut deuts<strong>ch</strong>es<br />
mit Roulade und Rotkohl. Die Kinder führten die<br />
„Gäste“ persönli<strong>ch</strong> in den festli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>mückten<br />
Speisesaal und erhielten für ihre Arbeit, ihre<br />
Freundli<strong>ch</strong>keit und ihr Engagement den spontanen<br />
Applaus der gerührten Bewohner.<br />
Die Berührungsängste gingen von Stunde zu<br />
Stunde mehr verloren. So luden die <strong>Malteser</strong> zur<br />
Filmvorführung ein, ließen si<strong>ch</strong> dana<strong>ch</strong> von einer<br />
geflohenen Vietnamesin ihren Leidensweg erzählen<br />
und laus<strong>ch</strong>ten aufmerksam, als Bewohner<br />
ihnen vorsangen. Wenn die Spra<strong>ch</strong>kenntnisse<br />
ni<strong>ch</strong>t rei<strong>ch</strong>ten, half Zei<strong>ch</strong>enspra<strong>ch</strong>e weiter. Fast<br />
zwei Tage lang lebten die Bor<strong>ch</strong>ener Kids in derselben<br />
Umgebung wie die Flü<strong>ch</strong>tlinge.<br />
Tatort<br />
Blockhütte:<br />
Spielfanatiker<br />
gegen<br />
Spielmuffel<br />
Vom 2. bis 4. März trafen<br />
si<strong>ch</strong> zwölf Gruppenleiter<br />
der <strong>Malteser</strong> <strong>Jugend</strong> in<br />
Thülen zu ihrer alljährli<strong>ch</strong>enGruppenleitertagung.<br />
Im Gepäck „Spiele,<br />
Spiele, Spiele“ und vor allem<br />
kreative Ideen.<br />
Na<strong>ch</strong> einer kurzen Stärkung am Freitagabend konnten<br />
wir, die Teilnehmer der Tagung, uns ganz und gar unserem<br />
Spieldrang hingeben. Bis tief in die Na<strong>ch</strong>t hinein testeten<br />
wir vers<strong>ch</strong>iedene Gesells<strong>ch</strong>aftsspiele auf Gruppentaugli<strong>ch</strong>keit<br />
und legten die Rangordnung unter uns fest. Sehr<br />
s<strong>ch</strong>nell wurde nämli<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e Teilnehmer als spielfanatis<strong>ch</strong><br />
oder eher als Spielmuffel tituliert werden durften.<br />
Ganz si<strong>ch</strong>er ist, dass der Spaß dabei ni<strong>ch</strong>t zu kurz kam.<br />
Am Samstag widmeten wir uns dem Thema „Su<strong>ch</strong>tprävention<br />
in der Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit“. Gemeinsam<br />
mit Veronika Balz, die in der Su<strong>ch</strong>tprävention und Gesundheitsförderung<br />
tätig ist, betra<strong>ch</strong>teten wir die Inhalte des<br />
„Su<strong>ch</strong>tsacks“ und arbeiteten unsere Erfahrungen und Verbindungen<br />
zu einzelnen Gegenständen heraus.<br />
Im Ans<strong>ch</strong>luss daran konzipierten wir Gruppenstunden<br />
zu dem Thema. In einer Diskussion wurde deutli<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e<br />
Einflussmögli<strong>ch</strong>keiten Gruppenleiter ihren Kindern gegenüber<br />
zum Beispiel im Vorleben ihres Umgangs mit diversen<br />
Su<strong>ch</strong>tmitteln haben. Der Na<strong>ch</strong>mittag galt dann der konkreten<br />
Gruppenstundengestaltung zur Su<strong>ch</strong>tprävention in der<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>gruppenarbeit.<br />
Abends wurde ges<strong>ch</strong>lemmt, wie es si<strong>ch</strong> für ehrwürdige<br />
Gruppenleiter gehört!<br />
Am Sonntag gab es dann den großen Preis für die beste<br />
Gruppenstunde des vergangenen Jahres. Klarer Favorit war<br />
die Gruppe aus Büren, die uns an dem großen Erfolg ihrer<br />
Idee teilhaben ließ! Es gab Fru<strong>ch</strong>tspieße mit S<strong>ch</strong>okolade(nüberzug).<br />
Den zweiten Platz teilten si<strong>ch</strong> die Ideen aus Bor<strong>ch</strong>en<br />
(Gruppenstunde zum Thema Islam) und aus Balve<br />
(Herstellung von Pralinen im Rahmen der Nikolausaktion).<br />
Abs<strong>ch</strong>ließend fuhren alle mit zu wenig S<strong>ch</strong>laf, neuen Ideen<br />
und verstärkter Motivation im Gepäck wieder na<strong>ch</strong> Hause in<br />
ihre Ecke der <strong>Diözese</strong>.<br />
40 <strong>Malteser</strong> - Info