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VAKUUM-ISOLATIONS-PANEELE (VIP)<br />

Vakuumdämmung ermöglicht eine fünf-<br />

bis zehnmal geringere Dämmschichtdicke<br />

als übliche Dämmstoffe bei gleichem<br />

Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert).<br />

Sie basiert auf der Entwicklung des Physikers<br />

James Dewar, der im Jahr 1890<br />

den Zwischenraum von doppelwandigen<br />

Glasgefäßen auf 10 -6 mbar extrahierte<br />

– das Prinzip der Thermoskanne. Soll dieses<br />

Prinzip auf ebene Flächen (im Baubereich)<br />

übertragen werden, muss vor allem<br />

das Problem der Druckkräfte gelöst<br />

werden, die aufgrund des Vakuums entstehen.<br />

Bei Vakuum-Isolations-Paneelen<br />

[3] geschieht dies mittels nanoporöser<br />

Füllmaterialien aus gepresstem Pulver,<br />

Glasfasern oder offenporigem Schaum.<br />

Durch die extrem kleinen Hohlräume von<br />

etwa 100 nm (= 0,0001 mm) reicht ein<br />

mäßiges Vakuum von 1 mbar, um die<br />

Wärmeleitung über das Gas in diesen<br />

Materialien zu unterdrücken.<br />

Am günstigsten verhalten sich nanoporöse<br />

Pulverkerne aus pyrogener Kieselsäure.<br />

Erst bei Nachlassen des Vakuums<br />

auf 100 mbar verdoppelt sich die<br />

Wärmeleitfähigkeit der Dämmung, bei<br />

vollständigem Versagen liegt der Lambda-Wert<br />

immer noch unter 0,02 W/(mK).<br />

Hochbarrierefolien aus mehreren Lagen<br />

verschiedener Kunststoffe mit dünner<br />

Metallbeschichtung hüllen das Material<br />

ein.<br />

Auf der Grundlage von Tests wird mit<br />

solchen Konstruktionen für das Vaku-<br />

Modell einer zweischaligen Außenwand mit VIP-<br />

Dämmung<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

λ R [W/(mK)]<br />

3<br />

VIP<br />

160<br />

um eine Standzeit von 30 bis 50 Jahren<br />

belegt.<br />

VIP-Dämmung ist deutlich teurer als<br />

konventionelle Dämmung und wird deshalb<br />

sinnvollerweise vor allem in Sonderbereichen<br />

eingesetzt: zur Wärmebrückenreduktion<br />

in schwierigen Fällen, als<br />

Paneel für Fenster und Türen und beim<br />

Flächen sparenden Bauen – Beispiel Trier-<br />

Petrisberg.<br />

Es muss mit vorkonfektionierten Platten<br />

gearbeitet werden und die Hülle darf<br />

nicht beschädigt werden. Die Detailplanung<br />

muss sehr präzise erfolgen. Befestigungen<br />

müssen in den Stoßbereichen<br />

der Platte erfolgen. Zudem bilden die<br />

Ränder der Platten erhöhte Wärmeübergänge<br />

– insbesondere dann, wenn Fu-<br />

VAKUUM-ISOLATIONS-PANEELE (VIP).<br />

Erforderliche Dämmschichtdicken zum Erreichen des Passivhausstandards von U = 0,15 W/(m 2 K) in<br />

Verbindung mit einer 17,5 cm KS-Wand mit RDK 1,8<br />

gen verbleiben. Dies wird am besten<br />

durch eine versetzte zweite Lage ausgeglichen.<br />

Wenn man bedenkt, dass noch vor<br />

wenigen Jahren die Anwendung von<br />

VIP als eher theoretische Möglichkeit<br />

gesehen wurde, so zeigen ausgeführte<br />

Gebäude [4], dass die Vakuum-Technik<br />

in der nächsten Zeit einen Stammplatz<br />

unter den Dämm-Materialien gewinnen<br />

kann. Sollte es möglich sein, für das<br />

Vakuum eine Trägerstruktur zu entwickeln,<br />

die ohne eine umfassende Folie<br />

auskommt, und somit Bearbeitung und<br />

Durchdringungen auf der Baustelle ermöglicht,<br />

könnte dies die Grundlage für<br />

eine völlige Revolutionierung der Dämmtechnologie<br />

darstellen.<br />

Anbringen der VIP-Dämmung VIP-Dämmung im Bereich der Fenster<br />

220<br />

0,006 0,025 0,035 0,040 0,050<br />

Foto: Bauindustriezentrum Nürnberg-Wetzendorf<br />

250<br />

310<br />

Foto: Bauindustriezentrum Nürnberg-Wetzendorf<br />

25

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