PDF-Dokument - Unika
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� Stromeffizienz p el < 0,45 Wh/m³<br />
� weitgehende Dichtheit des Lüftungsgeräts<br />
� Schalldruckpegel in Wohnräumen<br />
< 25 dB(A)<br />
Restwärmebereitstellung<br />
Der Passivhaus-Standard von 15 kWh/<br />
(m²a) ermöglicht einen Kostensprung<br />
zur Reduzierung der Investitionskosten,<br />
wenn ein gesondertes Heizsystem überflüssig<br />
wird und das ohnehin vorhandene<br />
Zuluftsystem die erforderliche Heizwärme<br />
transportieren kann. Damit dies unter<br />
bauphysikalisch behaglichen Kriterien<br />
geschehen kann, muss die Auslegungs-<br />
Heizleistung unter 10 W/m² und die maximale<br />
Temperatur im Wärmetauscher bei<br />
50 °C liegen.<br />
Zahlreiche Beispiele zeigen, dass ein<br />
deutlicher wirtschaftlicher Vorteil hinsichtlich<br />
der Gestaltung der Heizanlage<br />
auch bei der Trennung von Lüftungs- und<br />
Heizungstechnik gegeben ist. Gerade bei<br />
gewerblich genutzten Gebäuden kommt<br />
als wichtiger ökonomischer Faktor hinzu,<br />
dass bei einer Passivhaus-Gebäudehülle<br />
deutliche Einsparungen hinsichtlich<br />
der Gebäudetechnik – gerade auch für<br />
den Sommerfall – gegeben sind mit der<br />
Folge eines deutlich reduzierten Technikaufwands.<br />
Dies eröffnet ein weiteres<br />
Einsparungspotenzial bei den Funktionsflächen<br />
und den daraus resultierenden<br />
Baukosten.<br />
Energetische Berechnung<br />
und Anforderung an den<br />
Primärenergiebedarf<br />
Die Einbeziehung der energetischen Gebäudesimulation<br />
bereits in der Vorentwurfsphase<br />
ist Voraussetzung für eine<br />
wirtschaftliche Konzeption von Passivhäusern.<br />
Als Werkzeug dient das Passivhaus<br />
Projektierungs Paket (PHPP) 2) , mit dem<br />
die Besonderheiten hoch energieeffizienter<br />
Gebäude rechnerisch äußerst exakt<br />
abgebildet werden können.<br />
2) Passivhaus Projektierungs Paket. Passivhaus Institut<br />
Darmstadt, www.passiv.de<br />
kWh/(m ≤ a)<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
WAS IST EIN PASSIVHAUS?<br />
Haushaltsstrom<br />
Lüfterstrom<br />
Warmwasser<br />
Heizung<br />
Bestand WSVO 84 WSVO 95 EnEV KfW 60 KfW 40 3-Liter- Passivhaus<br />
Haus<br />
Primärenergie-Kennwerte von Baustandards<br />
Zugleich dient das Programm als Qualitätsnachweis,<br />
in dem die konstruktiven<br />
und energetischen Kennwerte zusammengefasst<br />
sind. Zudem wird die Erfüllung der<br />
Passivhaus-Kriterien nachgewiesen:<br />
� Heizwärmebedarf ≤ 15 kWh/(m²a)<br />
� Primärenergiebedarf für Heizung,<br />
Klimatisierung, Warmwasserbereitung,<br />
Hilfsenergien und (Haushalts) – Strom<br />
≤ 120 kWh/(m²a).<br />
Primärenergieaufwand<br />
Neben dem Aspekt des Energieverbrauchs<br />
für den Gebäudebetrieb ist die Betrachtung<br />
des Primärenergieaufwands für die Gebäudeerstellung<br />
relevant.<br />
Der zusätzliche Materialaufwand für den<br />
Passivhaus-Standard amortisiert sich<br />
im Vergleich zum Standard der EnEV bei<br />
günstig geplanten Gebäuden in einem<br />
Zeitraum von etwa einem Jahr.<br />
Behaglichkeit und<br />
Raumklima<br />
Hoch wärmegedämmte Außenbauteile erfüllen<br />
die bauphysikalische Behaglichkeitsanforderung<br />
nach einer hohen inne-<br />
ren Oberflächentemperatur, die nahe an<br />
der Raumlufttemperatur liegt. Tauwasser<br />
und mithin Schimmelproblematik kann bei<br />
solchen Konstruktionen nicht auftreten.<br />
Fenster mit einem U-Wert unterhalb<br />
0,8 W/(m²K) weisen ausreichende Behaglichkeitskriterien<br />
auf, ohne durch Heizwärme<br />
einen Ausgleich schaffen zu müssen.<br />
Strahlungs-Asymmetrien werden in<br />
Passivhäusern auf ein sehr komfortables<br />
Maß minimiert.<br />
Als Folge der geringen Thermik und der<br />
minimalen Heizlast liegen auftretende<br />
Luftgeschwindigkeiten deutlich unter der<br />
Anforderungsschwelle von 0,15 m/s, in<br />
den meisten Bereichen unter 0,05 m/s.<br />
Die Lüftungsanlage erzeugt nur in sehr<br />
kleinen Einblasbereichen eine erhöhte<br />
Luftgeschwindigkeit, die bei richtiger Planung<br />
aufgrund der geringen stündlichen<br />
Luftmengen keinerlei Zugempfinden aufkommen<br />
lässt.<br />
Sehr wesentlich für das Wohlbefinden ist<br />
die ständig erneuerte Frischluft. Dies hat<br />
nicht nur Vorteile für die Raumluftqualität.<br />
Es stellt sich auch eine kontinuierlich angemessene<br />
Raumluftfeuchte ein, da eine<br />
ständige Abfuhr der anfallenden (Wohn-)<br />
Feuchte im Gebäude sichergestellt ist. Auf-<br />
grund des relativ geringen erforderlichen<br />
Luftwechsels von etwa 30 m³/h pro Person<br />
fällt bei richtiger Planung an kalten Tagen<br />
die Raumluftfeuchte dennoch nicht in zu<br />
trockene Bereiche.<br />
Die hohe bauphysikalische Behaglichkeit<br />
führt zu Wohlbefinden und besten hygienischen<br />
und gesundheitlichen Raumklima-<br />
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