3.2 Stereo-ATI-Spektrometer - Goethe-Universität
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Kapitel 2 Theoretische Grundlagen<br />
2.1.1 Ponderomotives Potential<br />
Die Trajektorie eines freien Elektrons im elektromagnetischen Wechselfeld eines Lasers<br />
mit der Frequenz ωL setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Das Elektron<br />
führt sowohl eine Drift- als auch eine Zitterbewegung aus.<br />
Wird die Newton’sche Bewegungsgleichung me¨x = F des Elektrons betrachtet und<br />
F = eE = eE0 · cos(ωLt) angesetzt, so resultiert nach zweimaliger Integration von<br />
t0 bis t mit<br />
C := − eE0<br />
meω 2 L<br />
der folgende Ausdruck für die Bahnkurve des Elektrons:<br />
(2.4)<br />
x(t) = C · [ωL · sin(ωLt0) · (t − t0) + cos(ωLt) − cos(ωLt0)] (2.5)<br />
Dabei beschreiben der zu t proportionale Term die Drift- sowie C · cos(ωLt) die<br />
Zitterbewegung. Eine wichtige Größe im Zusammenhang mit dieser Oszillation des<br />
Elektrons ist das ponderomotive Potential.<br />
Das ponderomotive Potential Up gibt die mittlere kinetische Energie an, die in der<br />
Zitterbewegung des Teilchens steckt. Wieder dient die Bewegungsgleichung nach<br />
Newton als Ausgangspunkt. Zunächst betrachten wir die Gleichung der Form<br />
˙v = eE0 · cos(ωLt)<br />
me<br />
(2.6)<br />
und integrieren diese einmal nach der Zeit, um dadurch die Geschwindigkeit zu<br />
erhalten. Diese setzen wir nun in den allgemeinen Ausdruck Ekin = 1<br />
2mev 2 für die<br />
kinetische Energie ein und mitteln über die Zeit. Das Ergebnis Up lautet:<br />
Up = e2 E 2<br />
4meω 2 L<br />
(2.7)<br />
Benutzen wir die Intensität I = 1<br />
2 c0ɛE 2 , wie sie einleitend bereits definiert wurde,<br />
so lässt sich das ponderomotive Potential auch schreiben als:<br />
Up =<br />
e 2<br />
2meɛc0ω 2 L<br />
· I (2.8)<br />
Setzen wir für alle Konstanten (Elementarladung e, Lichtgeschwindigkeit im Vakuum<br />
c0, Ruhemasse des Elektrons me, Permittivität ɛ) die entsprechenden Zahlenwerte<br />
ein, erhalten wir folgende wichtige Gleichung:<br />
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