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3.2 Stereo-ATI-Spektrometer - Goethe-Universität

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4.2 Flugzeitmessungen bei niedriger Laserintensität<br />

Aus den in Abb. 4.3 gezeigten Flugzeitspektren lässt sich bereits eine Menge lernen.<br />

Was als erstes auffällt, sind die diskreten Peaks, die in beiden Spektren zu sehen sind.<br />

Allein schon aus der Tatsache, dass diese verschwinden, falls kein magnetisches Feld<br />

angelegt ist, folgt, dass es einen Zusammenhang mit dem Magnetfeld geben muss.<br />

Weiterhin lässt sich beobachten, dass die Abstände zwischen benachbarten Peaks<br />

näherungsweise konstant sind. Außerdem verändert sich der Abstand, wenn man<br />

den Strom variiert, welcher durch den Kupferdraht fließt.<br />

Tatsächlich lassen sich die diskreten Strukturen („Wiggles“) durch die Spiraltrajektorien<br />

der Elektronen erklären, die durch das magnetische Feld begründet sind. Ist<br />

der Radius der Spiralbahn größer als der Radius der effektiven Detektorfläche, so<br />

können einige Elektronen je nach Flugzeit den Detektor verfehlen.<br />

Nehmen wir an, der Detektor werde in einem festen Punkt von einem Elektron mit<br />

der Flugzeit tT OF = t0 getroffen. So ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass genau<br />

diese Stelle des Detektors ebenfalls von einem Elektron mit der Flugzeit tT OF =<br />

t0+Tzyk getroffen wird. Tzyk = 1 ist die Zeit, welche für einen Umlauf benötigt wird<br />

fzyk<br />

und entspricht dem Inversen der Zyklotronfrequenz fzyk. Für Elektronen, welche den<br />

Detektor verfehlen, ist die Idee genauso. Verfehlt ein Elektron mit Flugzeit t0 den<br />

Detektor, so wird dieser höchstwahrscheinlich auch von einem anderen Elektron mit<br />

Flugzeit t0+Tzyk verfehlt. Aus diesem Grund bilden sich Minima und Maxima in den<br />

Flugzeitspektren aus. Der Abstand zweier benachbarter Peaks im Flugzeitspektrum<br />

entspricht exakt der Zeit Tzyk, welche für einen Umlauf benötigt wird.<br />

Mit diesen Überlegungen können wir nun nachprüfen, wie stark das angelegte Magnetfeld<br />

ist. Es gilt folgende Beziehung:<br />

fzyk = eB<br />

2πme<br />

(4.2)<br />

Da die Zyklotronfrequenz fzyk das Inverse einer Umlaufszeit Tzyk der Zyklotronbewegung<br />

ist, können wir B nun in Abhängigkeit von Tzyk angeben:<br />

B = 2πme<br />

eTzyk<br />

(4.3)<br />

Bestimmt man nun den mittleren Abstand Tzyk jeweils für das linke und rechte<br />

Flugzeitspektrum, so erhält man T links<br />

zyk = 67.75 ± 5.7 ns und T rechts<br />

zyk = 71.25 ± 8.4 ns.<br />

Daraus errechnen sich folgende Magnetfelder:<br />

Blinks = 0.53 ± 0.05 mT; Brechts = 0.5 ± 0.07 mT (4.4)<br />

Zur Überprüfung berechnen wir die magnetischen Felder auf eine andere Weise.<br />

Dabei nehmen wir die Spulen als unendlich lang an und verwenden die Formel<br />

B = µ0I · n<br />

l<br />

(4.5)<br />

37

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