3.2 Stereo-ATI-Spektrometer - Goethe-Universität
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Kapitel 2 Theoretische Grundlagen<br />
im Allgemeinen keine kinetische Energie und wird anschließend vom elektrischen<br />
Feld beschleunigt. Da dieser Prozess als quasistatisch angesehen werden kann, berücksichtigt<br />
die sogenannte ADK-Theorie [ADK86], benannt nach M. V. Ammosov,<br />
N. B. Delone sowie V. P. Krainov, bei der Berechnung der Ionisationsrate nicht die<br />
Laserfrequenz ωL. Die Ionisationsrate berechnet sich für linear polarisiertes Licht<br />
wie folgt:<br />
Dabei gilt:<br />
ωADK =<br />
Außerdem ist der Faktor D definiert als:<br />
�<br />
3n∗3E0 πZ 3 �<br />
2<br />
3<br />
E0D −2Z<br />
· · exp<br />
8πZ 3n∗3 �<br />
E0<br />
D =<br />
n ∗ = Z<br />
�<br />
2Ip<br />
� �<br />
3 n∗ 4 · exp(1) · Z<br />
n ∗4 E0<br />
(2.13)<br />
(2.14)<br />
(2.15)<br />
Für γ ≪ 1 wird das Coulombpotential so weit abgesenkt, dass das vorher gebundene<br />
Elektron praktisch in einem freien Zustand vorliegt und somit das Maximum des<br />
abgesenkten Coulombpotentials kleiner ist als die Bindungsenergie. Dabei spricht<br />
man von Over-Barrier-Ionisation, siehe Abbildung 2.1 unten rechts.<br />
Nun soll der Fall γ > 1 untersucht werden. Hier spielt die Multiphotonenabsorption<br />
eine zentrale Rolle. Dabei ist zunächst festzuhalten, dass die Grenze zwischen<br />
Tunnelionisation und Multiphotonenabsorption fließend ist. Im Fall γ > 1 liegen im<br />
Allgemeinen eine hohe Laserfrequenz und nicht zu große Intensität vor. In diesem<br />
Fall kann im Gegensatz zur Tunnelionisation bei hohen Laserintensitäten Störungstheorie<br />
niedrigster Ordnung verwendet werden. Im Prozess der Multiphotonenabsorption<br />
werden vom Atom mehrere Photonen, deren Energie jeweils niedriger als<br />
das Ionisationspotential ist, absorbiert, bis das Atom ionisiert ist. Die Ionisationsrate<br />
berechnet sich durch:<br />
ωn = σnI n<br />
(2.16)<br />
In obiger Gleichung bezeichnen n die Anzahl der absorbierten Photonen, I die Intensität<br />
sowie σn den verallgemeinerten n-Photonen Wirkungsquerschnitt. Dieser<br />
Prozess ist in Abbildung 2.1 oben rechts grafisch dargestellt.<br />
Es kann auch der Fall eintreten, dass einige überschüssige Photonen absorbiert<br />
werden, deren Energie für die Ionisation eigentlich nicht mehr benötigt wird. Man<br />
spricht von Above-Threshold-Ionisation (<strong>ATI</strong>). Dies wird dadurch legitimiert, dass<br />
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