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3.2 Stereo-ATI-Spektrometer - Goethe-Universität

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2.1 Atome in starken Laserfeldern<br />

Up = 9.3373 · I[10<br />

14 W<br />

] · (λ[µm])2<br />

cm2 (2.9)<br />

Damit ist das Verhalten eines Elektrons im starken Laserfeld grob charakterisiert.<br />

Im nächsten Abschnitt wird auf die verschiedenen Ionisationsprozesse eingegangen.<br />

2.1.2 Keldysh-Parameter<br />

Die wichtigste Größe bei der Unterscheidung der im Folgenden beschriebenen Ionisationsprozesse<br />

ist der sogenannte Keldysh-Parameter γ [Kel64]. Dieser ist definiert<br />

als:<br />

γ =<br />

� Ip<br />

2Up<br />

(2.10)<br />

Ip steht für das Ionisationspotential eines Atoms, also die Energie, welche aufgebracht<br />

werden muss, um ein Atom zu ionisieren. Weiterhin können wir den Keldysh-<br />

Parameter als Quotienten aus Laserfrequenz ωL und Tunnelfrequenz ωt angeben:<br />

Die Tunnelfrequenz lautet:<br />

ωt =<br />

γ = ωL<br />

ωt<br />

eE<br />

�<br />

2Ip · me<br />

(2.11)<br />

(2.12)<br />

Durch einfaches Nachrechnen lässt sich zeigen, dass die beiden Darstellungen des<br />

Keldysh-Parameters äquivalent sind. Nun ist zu klären, wieso man von einer Tunnelfrequenz<br />

ωt spricht. Dazu überlegen wir uns, dass ein gebundenes Elektron einerseits<br />

das übliche Coulomb-Potential im Atom spürt, andererseits aber auch das Potential<br />

des elektromagnetischen Wechselfeldes des Lasers. Durch die Kombination der<br />

beiden Potentiale ergibt sich eine Absenkung des Coulomb-Potentials auf einer und<br />

gleichzeitig eine Anhebung auf der anderen Seite. Der abgesenkte Teil bietet dem<br />

Elektron nun eine nicht zu vernachlässigende Wahrscheinlichkeit, durchzutunneln<br />

und damit den gebundenen Zustand zu verlassen. Dieser Prozess ist in Abbildung<br />

2.1 unten links dargestellt.<br />

In diesem Modell spricht man für γ < 1 von der sogenannten Tunnelionisation. Dieses<br />

Bild ist gültig für nicht zu große Laserfrequenzen und umgekehrt für genügend<br />

hohe Intensitäten. Das Energiespektrum der Elektronen ist hierbei kontinuierlich<br />

und die Störung durch das elektrische Feld des Lasers ist so groß, dass keine perturbative<br />

Berechnung sinnvoll ist. Nach dem Durchtunneln des Elektrons besitzt dieses<br />

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