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3.2 Stereo-ATI-Spektrometer - Goethe-Universität

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<strong>3.2</strong> <strong>Stereo</strong>-<strong>ATI</strong>-<strong>Spektrometer</strong><br />

<strong>3.2</strong>.4 Betrachtungen zum Magnetfeld<br />

Es wurde bereits erwähnt, dass um beide Driftröhren Spulen mit etwa 120 Windungen<br />

gewickelt wurden. Diese sollen in beiden Röhren ein möglichst identisches<br />

Magnetfeld erzeugen und sind deshalb in Reihe geschaltet, damit sie vom gleichen<br />

Strom durchflossen werden. Der Zweck dieses Magnetfeldes ist vor allem eine Vergrößerung<br />

der effektiven Detektorfläche. Stellen wir uns vor, dass ein Photoelektron<br />

nicht exakt entlang der Achse der Driftröhre fliegt, sondern etwas schief zu dieser, so<br />

würde es früher oder später gegen die Innenwand der Röhre prallen und z.B. absorbiert<br />

werden. Diesen Effekt können wir durch ein angelegtes Magnetfeld reduzieren,<br />

welches die Elektronen entlang einer Spiralbahn führt. Des Weiteren können mit Hilfe<br />

des angelegten Magnetfeldes störende Felder wie zum Beispiel das Erdmagnetfeld<br />

überlagert werden, sodass diese nicht mehr signifikant ins Gewicht fallen.<br />

Die Feldlinien des magnetischen Feldes stehen parallel zu den Driftröhren. Aufgrund<br />

des Vektorproduktes in der Gleichung<br />

FL = e · (�v × � B) (3.4)<br />

für die Lorentzkraft hat das Magnetfeld keine Auswirkung auf die Flugzeit der Elektronen<br />

bzw. auf den Impuls parallel zu den Feldlinien. Dagegen wirkt die Kraft auf<br />

die Komponente senkrecht zu den Feldlinien, falls es denn eine gibt. Das Elektron<br />

wird auf eine Spiralbahn mit Radius r gezwungen, wobei Lorentz- und Zentrifugalkraft<br />

im Gleichgewicht sind:<br />

ev⊥B = mev 2 ⊥<br />

r<br />

(3.5)<br />

Hierbei sind e die Elementarladung, me die Masse des Elektrons, v⊥ die senkrechte<br />

Geschwindigkeitskomponente des Teilchens und B das magnetische Feld. Um das<br />

magnetische Feld abzuschätzen, stellen wir die Gleichung also nach B um und erhalten:<br />

B = p⊥<br />

e · r<br />

(3.6)<br />

wobei p⊥ = me ·v⊥ der Startimpuls des Elektrons senkrecht zur Driftröhrenachse ist.<br />

−25 kg·m<br />

Betrachten wir beispielsweise einen Startimpuls von p⊥ = 0.25 a.u. ≈ 5 · 10 s<br />

und einen Radius r = 0.0065 m, so benötigen wir ein Magnetfeld von ungefähr<br />

0.5 mT. Der Radius r = 0.0065 m entspricht ungefähr der Hälfte des Radius der<br />

aktiven Detektorfläche, wie im nächsten Kapitel beschrieben, und somit haben wir<br />

eine erste Abschätzung für die Größe des anzulegenden magnetischen Feldes.<br />

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