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Seite 28 3Lanb-Eurier Nr. 85 März 2000 jahrelange Zwangspause - ab 1938 das Ende der Vereinstätigkeit unter dem Gleichschaltungsdruck des NS-Staates und danach das alliierte Vereinsverbot bis 1952-überlebt. Dennoch droht jetzt eine andere, schleichende Gefahr. Das Erliegen traditioneller Gesangskultur durch mangelndes Interesse einer jüngeren Generation, die kaum noch mit Melodien und Texten deutscher und ausländischer Volkslieder bekannt gemacht wird und die, durch immer perfektere Klangübertragung aus den elektronischen Medien verwöhnt, nicht mehr gewohnt ist, selber zu singen - allenfalls noch beim beliebten Karaoke der Schlagerwelt. Der Kladower Chor, der in seinen besten Zeiten über 40 aktive Sänger zählte, sucht dringend neue, insbesondere auch jüngere Sangesfreunde. Interessenten aus Kladow / Glienicke, Spandau und umliegenden Ortschaften sind herzlich eingeladen, freitags um 20 Uhr bei den Proben im "Kladower Hof" an derSakrower Landstraße 14 zu erscheinen und sich zwanglos und unverbindlich den Betrieb einmal anzuhören und anzusehen (Telefonische Auskünfte erteilt auch der Vereinsvorsitzende Heinz Teigen: 365 27 29). Akademische Gesangsausbildung ist wirklich nicht vonnöten. Singen kann fast jeder, der Freude an Musik und Geselligkeit hat. Karl-Heinz Brinkmann Wir führen unsere Modelle von Größe 36 - 4ß TÜNI D R E S S HUCKE AG
3lanb-&imer Nr. 85 März 2000 Seite 29 Bilder aus der Sicht des Fotografens Gerhard Niemczyk Eine Ausstellung der Galerie Bilderbalken Gerhard Niemczyk wird ab 1. Juni in der "Galerie Bilderbalken11 Foto grafien ausstellen. Das ist in kurzer Zeit seine zweite persönliche Aus stellung in Kladow. Die erste fand über den Jahreswechsel im DED statt. Gerhard Niemczyk stellt Fo tografien aus, aber nicht so sehr als Fotograf, vielmehr als Heimatkundler, als historisch in teressierter Spandauer mit einem bewegten Leben. Wenn es noch Gerhard Niemczyk Foto: Hartmut Gisa eines Beweises dafür bedürfte, daß jeder Versuch, Menschen in "Schubladen" zu stecken, scheitern muß, dann kann er mit Gerhard Niemczyk erbracht werden. Seine Erlebnisse sind Erlebnisse, die mit ihm viele in seiner Generation haben. Und doch, bei ihm ist so vieles anders. Er erzählt gern, er reicht auch gern die Hand zur Hilfe, über den Tisch ziehen läßt er sich nicht. Um bei der Schublade zu bleiben; die linke wäre ihm lieber als die rechte, aber hineinstecken läßt er sich auch in diese nicht. Das liegt nicht daran, daß es das Problem mit den 10 Fotoapparaten geben würde, die müßten nämlich mit hinein in die Schublade. Einen hat er immer dabei. Von den anderen kann er sich nicht trennen, sie sind Teil seines Lebens. In der Nachkriegszeit hat ihn der Hunger veran laßt, einen Apparat zu verkaufen. Der Hunger muß sehr groß und auf den Gatower Feldern nichts Eßbares mehr zu finden gewesen sein, sonst wäre das nicht passiert. Fürseinen ersten Apparat legte Gerhard Niemczyk 4 Reichsmark auf den Ladentisch. Das war 1936 im Jahr der Olympiade, er war damals 14. AGFA verkaufte all denen einen Apparat für 4 Mark, die 4 Geldstücke mit der jeweiligen Serienkennung G, F, A, A auf den Tisch legten. In der richtigen > FOTOS. nuiuiiH Ulrich Greift Sokrower Landstraße 38 14089 Berlin Telefon (030) 365 98 90 Telefax (030) 365 99 96
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