September 2010 - martyria.de
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Mit <strong>de</strong>m kulinarischen<br />
Wahrzeichen <strong>de</strong>r Region<br />
„Der Ennstaler Steirerkas"<br />
wur<strong>de</strong> auch die Initiative<br />
"Steirerkas-Roas" ins Leben gerufen.<br />
Zur Roas gehören auch sieben<br />
authentische Almen. Bevor<br />
man sich jedoch auf die Almen<br />
bewegt, sollte sich <strong>de</strong>r Gast rund<br />
um die Geschichte <strong>de</strong>s Steirerkäses<br />
im Naturparkhaus informieren.<br />
Schloss Großsölk und <strong>de</strong>r Steirerkas!<br />
Die Ausstellung "Das Gold <strong>de</strong>r Almen"<br />
ist ein Angebot für Einheimische<br />
und Gäste und soll auch als<br />
Einstieg für die "Ennstaler Almmatura“<br />
dienen.<br />
Wie wichtig allerdings <strong>de</strong>r Steirerkäse<br />
bereits über Jahrhun<strong>de</strong>rte<br />
war, zeigt <strong>de</strong>r untenstehen<strong>de</strong><br />
Artikel über <strong>de</strong>n bekannten<br />
Käsezins.<br />
Käsezinse <strong>de</strong>r Untertanen an ihre Grundherren<br />
Durch mehr als tausend Jahre<br />
wur<strong>de</strong>n die öffentliche Verwaltung<br />
und die Gerichtsbarkeit in unserem<br />
Land zum größten Teil von<br />
<strong>de</strong>n Grundherrschaften wahrgenommen.<br />
Bis zur Einrichtung<br />
staatlicher Ämter und Behör<strong>de</strong>n in<br />
<strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
(Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht,<br />
Finanzamt und Gemein<strong>de</strong>amt)<br />
vereinigten sie <strong>de</strong>ren Aufgaben<br />
in sich und hoben hiefür von<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung (<strong>de</strong>n „Unter-<br />
Johanna Ruetz<br />
tanen“) verschie<strong>de</strong>ne Abgaben<br />
ein.<br />
Diese „Zinse“ und „Steuern“ waren<br />
zum Teil in Form von Geld, zum<br />
Teil in Form von Naturalien o<strong>de</strong>r<br />
von Arbeitsleistungen („Robot“) zu<br />
entrichten. Wie aus <strong>de</strong>n so genannten<br />
Urbaren (Besitz- und Einkünfte-Verzeichnissen<br />
<strong>de</strong>r Grundherren)<br />
hervorgeht, gehörte zu<br />
<strong>de</strong>n Naturalabgaben bei vielen<br />
bäuerlichen Anwesen neben Hühnern,<br />
Eiern, Lämmern o<strong>de</strong>r Flachs<br />
von Anfang an<br />
auch ein bestimmtes<br />
Käse<br />
-Quantum.<br />
Über die Beschaffenheit<br />
dieser Käse<br />
geben die Urbar-Eintragungen<br />
keinen<br />
Aufschluss;<br />
wir erfahren<br />
daraus nur die<br />
Zahl <strong>de</strong>r jährlichabzuliefern<strong>de</strong>nKäselaibe(bisweilen<br />
konnten es<br />
über tausend<br />
sein) und al-<br />
Urbar <strong>de</strong>r zum Stift Admont gehörigen Güter „vallis Anasii“<br />
(im oberen Ennstal), beginnend mit <strong>de</strong>m Amt Haus.<br />
Der Bauer „Hanns an <strong>de</strong>r Gleymigk“ hatte „LXXX Chäs“ (80<br />
Käselaibe) im Wert von je vier Pfennigen zu entrichten.<br />
lenfalls noch<br />
<strong>de</strong>ren in Geld<br />
ausgedrückten<br />
Wert (so gab<br />
„Das Gold <strong>de</strong>r Almen“<br />
Steirerkas<br />
hat noch bis 15. Oktober<br />
offen!<br />
Info / Kontakt:<br />
Naturparkhaus Schloss Großsölk<br />
Tel. 0676 / 900 47 41 o<strong>de</strong>r im<br />
Naturpark-Info-Büro unter<br />
Tel. 03685 / 20 903 bzw.<br />
www.soelktaeler.at.<br />
Ausstellungsdauer:<br />
täglich von 10 bis 17 Uhr<br />
(außer Dienstag und Freitag)<br />
Urbar <strong>de</strong>s Stiftes Admont aus <strong>de</strong>m<br />
Jahre 1434 mit zeitgenössischem<br />
Einband (Le<strong>de</strong>r über Holz<strong>de</strong>ckeln)<br />
und Metallbeschlägen. Stiftsarchiv<br />
Admont.<br />
es Käse zu drei, vier o<strong>de</strong>r sechs<br />
Pfennigen). Welch große Mengen<br />
sich bei einem Grundherrn ansammeln<br />
konnten, geht daraus hervor,<br />
dass die bayerischen Truppen, als<br />
sie im März 1292 das Stift Admont<br />
plün<strong>de</strong>rten, mehr als 80.000 Käse<br />
von dort mitgenommen haben.<br />
Johanna Ruetz<br />
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