September 2010 - martyria.de

Projekt "Spielzeugfreier Kindergarten
als Suchtprävention!
Nach eingehender Vorbereitung der Kindergartenkinder
und deren Eltern durch die Kindergartenpädagogin Renate
Grießebner und Karin Klinglhuber (und der unterstützenden
Projektbegleiterin Mag. Brenner von VI-
VID) führte der Kindergarten ein 3monatiges Projekt
"Spielzeugfreier Kindergarten" zur Suchtprävention
durch!
Das Konzept basiert auf der Erkenntnis, dass ausgebildete
Lebenskompetenzen, wie z.B. Kommunikations- und
Konfliktfähigkeit, Selbstvertrauen oder auch Frustrationstoleranz
wichtige Schutzfaktoren gegen eine mögliche
Suchtgefährdung sind.
So schickten die Kinder des Kindergartens Stein/Enns
das Spielzeug so nach und nach auf URLAUB! Stattdessen
durften sich die Kinder Decken, Polster, Schachteln,
Naturmaterialien usw. von Zuhause mitnehmen. In den
ersten Wochen wurden fast ausschließlich "Höhlen" in
allen Varianten gebaut! Plötzlich fanden wieder vermehrt
"Rollenspiele" (u.a. Vater-Mutter-Kind ...) statt, wo die
Kinder ihre sprachlichen Fähigkeiten und ihr Sozialverhalten
üben bzw. ausbauen konnten.
Auch der große, natürliche, kindliche Bewegungsdrang
konnte nun voll und individuell gestillt werden, indem
sich die Kinder eigenständig Bewegungsbaustellen aufbauten
und selbst sicherten. Sie hatten die Möglichkeit,
den Vormittag im großen Garten zu verbringen, wo
sie auch Naturexperimente durchführen konnten.
An einem Tag wurden die Großeltern und Urgroßeltern
in dieses Projekt einbezogen, indem sie den Kindern
aus ihrer eigenen Kindheit erzählten und die Kinder z.B
"Maipfeiferl", einfache, selbstgeschnitzte Holztiere
uvm. kennen lernten und so nette Stunden mit JUNG
und ALT verbrachten!
Die spielzeugfreie Zeit bietet eben die Möglichkeit, für
einen begrenzten Zeitraum ohne vorgefertigtes Spielzeug
auszukommen und dadurch die Aufmerksamkeit verstärkt
auf sich selbst (eigene Gefühle und Bedürfnisse),
ihre Mitmenschen (Sozialverhalten, Kommunikation)
und die Natur (Wahrnehmung) zu richten.
Langeweile auch einmal auszuhalten ist durchaus im
Sinne des Projektes. Die Kinder sollten lernen, aus der
Unzufriedenheit mit einer Situation, Lösungen selbständig
zu entwickeln und nicht durch Ersatzangebote der
Situation auszuweichen.
Wir versuchten, den Kindern unseres Kindergartens die
Gelegenheit zu geben, all diese lebensnotwendigen Bedürfnisse
zu erfahren, zu üben und zu erlernen, denn wie
oft sehnen wir Erwachsenen uns nach Muße, Lange-
Weile, Nichtstun und Pausen!??
Gemeinde Großsölk
Kinder brauchen ihren eigenen Rhythmus und Zeit,
" ZU SICH SELBST ZU KOMMEN"
Bei unserem diesjährigen Maibaumumschneiden bzw.
Sommerfest wurde dieses Projekt in einer Powerpointpräsentation
dokumentiert!
Diese fand großen Anklang bei den Eltern, Verwandten den
Kindergartenkindern, den Bürgermeistern unserer Gemeinden
Groß- und Kleinsölk und vielen Interessierten.
Ein Dankeschön an die Fam. Zechmann für den netten Abschlussausflug
mit dem Traktor und Anhänger zum Michaelerberghaus!
Danke auch für die gespendete Eisjause
von der Fam. Erich und Gabi Zechmann!
Unser Abschlussausflug führte uns wieder nach Strasswalchen!
Wir danken den Müttern für ihre tatkräftige Unterstützung
während dieses Tages! Sie trugen wesentlich zu einem tollen,
ereignisreichen und wohl unvergesslichem Erlebnis für
die Kinder bei!
→
Seite 20