RDT 4/2003 - Bund gegen Missbrauch der Tiere ev
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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 4/<strong>2003</strong><br />
14<br />
T IERSCHUTZPOLITIK<br />
12. September <strong>2003</strong>, 10 Uhr: Es<br />
ist kalt und regnerisch. Doch<br />
immer mehr Leute bleiben stehen,<br />
wun<strong>der</strong>n sich über das riesige<br />
aufgeblasene Schwein neben<br />
<strong>der</strong> aufgebauten Theaterbühne<br />
auf dem Marienplatz. Hier im<br />
Herzen Münchens startet das<br />
“Bündnis Tierschutz” an diesem<br />
Freitagmorgen seine große Kampagne,<br />
die Politiker dazu bewegen<br />
soll, die Haltungsbedingungen<br />
von Schweinen zu<br />
verbessern. Die Schauspieler<br />
Barbara Rütting und Lindenstraßen-Star<br />
Franz Rampelmann<br />
unterstützen die Tierschutzorganisationen.<br />
Den Auftakt zu <strong>der</strong> heutigen Veranstaltung<br />
bildet eine Anzeigenkampagne in<br />
<strong>der</strong> BILD-Zeitung. Wer die heutige<br />
Münchner Ausgabe aufschlägt, dem<br />
blickt ein freundlicher Edmund Stoiber<br />
und ein lächeln<strong>der</strong> Agrarminister ent<strong>gegen</strong>.<br />
Darüber steht die provokante<br />
Zeile: "Macht Platz für die Schweine!"<br />
Das “Bündnis Tierschutz” wendet sich<br />
mit diesen Anzeigen an alle <strong>Bund</strong>eslän<strong>der</strong><br />
und ruft die Landesfürsten mit<br />
ihren jeweiligen Agrarministern dazu<br />
Bedrohte Meeressäugetiere:<br />
"MACHT PLATZ FÜR<br />
GROSSDEMONSTRATION AUF DEM MÜNC<br />
Protest <strong>gegen</strong> tierquälerische Schweinehaltung<br />
auf, die Tierquälerei in <strong>der</strong> Mastschweinehaltung<br />
zu beenden. "Stimmen<br />
Sie im <strong>Bund</strong>esrat für eine neue<br />
Schweinehaltungsverordnung und verhin<strong>der</strong>n<br />
Sie damit die 1:1-Umsetzung<br />
<strong>der</strong> EU-Verordnung, die längst nicht<br />
ausreicht, den grausamen Qualen ein<br />
Ende zu setzen", for<strong>der</strong>t das Bündnis<br />
Tierschutz weiter in seiner Anzeige.<br />
12.00 Uhr, Veranstaltungsbeginn:<br />
"Schweine brauchen Platz, Licht und<br />
Luft zum Leben" - das Leitmotiv <strong>der</strong><br />
Kampagne wird in <strong>der</strong> gesamten Innenstadt<br />
bekannt gemacht: Tierschützer<br />
radeln mit Anzeigetafeln, die an ihre<br />
Fahrrä<strong>der</strong> montiert sind, durch<br />
München, während auf dem Marienplatz<br />
die Kundgebung des “Bündnis<br />
Tierschutz” anläuft.<br />
Unter Beifall treten die Vorsitzenden<br />
Jutta Breitwieser (bmt), Wolfgang Apel<br />
(DTB) und Astrid Funke (BVT) <strong>der</strong> zum<br />
Die Schweinhaltung gehört zu den wichtigsten<br />
Einkommensquellen <strong>der</strong> deutschen<br />
Landwirtschaft. Deutschland ist einer <strong>der</strong><br />
größten Schweinefleischerzeuger und Verbraucher<br />
in <strong>der</strong> EU. Den Preis für das Billigfleisch<br />
aber bezahlen die <strong>Tiere</strong>. Auf Vollspaltenböden<br />
in dunklen engen Ställen<br />
vegetieren sie, zur Regungslosigkeit verdammt,<br />
dahin. Der Tod ist Erlösung von<br />
Schmerzen und Leiden. Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong><br />
<strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> kämpft für eine verbesserte<br />
gesetzliche Regelung für die Haltung<br />
von Schweinen. Der Zeitpunkt ist günstig,<br />
weil noch in diesem Jahr eine neue<br />
Verordnung erlassen werden soll.