Münchner Stadtgespräche - Umweltinstitut München e.V.

Münchner Stadtgespräche Nr. 48/49 05/2008
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In den aktuellen Statistiken des deutschen
Tiefkühlinstituts in Köln zeichnet
sich ein wahrer Boom an tiefgefrorenen
Backwaren ab – Folge und Ursache des
derzeitigen Strukturwandels im Backgewerbe.
Innerhalb der letzten zehn Jahre
hat schon über ein Drittel der Handwerksbäcker
aufgegeben, weil sie gegen die
Backshops keine Chance mehr haben. Eine
Entwicklung, die im Ausland noch viel dramatischer
verläuft. Während in Deutschland
der Anteil der traditionell arbeitenden
Bäcker immerhin noch zwölf Prozent ausmacht,
sind es in Holland und Großbritannien
nur noch rund vier Prozent.
Erdbeerkuchen im Winter, backofenfrisch
und mit immer gleichbleibendem Geschmack.
Ermöglicht wird das Billigangebot
der Backshops durch die Kältetechnik
und einen enormen logistischen Aufwand.
Die maschinelle Massenherstellung der
Produkte in einem Arbeitsgang senkt Produktionskosten
und spart Personalkosten.
Bäckereiprodukte von heute werden aufgrund
der geringeren Lohnkosten oft sogar
aus dem Ausland importiert. Der lange
Weg des Getreidekorns beginnt häufig in
Osteuropa, geht über eine Mühle, wo das
Mehl mit Zusatzstoffen versetzt wird, die
Schimmelbefall vermeiden sollen. Von dort
gelangt es in eine Industriebäckerei –
meist eine riesige Produktionsstätte – wo
es von Maschinen mit Hilfe von zahlreichen
synthetischen und chemischen Zusatzstoffen
sowie Fertigbackmischungen zu Teiglin-
Die Ökobilanz
Produkte aus ökologischer Landwirtschaft
sind allgemein mit 10 bis 15 Prozent weniger
Klimagasen behaftet als konventionelle.
Eine Tonne Getreide aus biologischem
Anbau benötigt nur rund halb so viel Energie
wie konventionell angebautes. Eine
Studie des Öko-Instituts kam zu dem Ergebnis,
dass Brote aus Backmischungen am