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Gäste-Journal - Schwarzwälder Bote

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8 Schwarzwald <strong>Gäste</strong>-<strong>Journal</strong><br />

High-Heels & Karo-Schürze<br />

Die Schauspielerin<br />

Ursula Cantieni ist<br />

bekennende <strong>Schwarzwälder</strong>in<br />

und wohnt<br />

inzwischen selbst im<br />

Nordschwarzwald.<br />

2006/07 wurde sie<br />

von Wolfgang<br />

Krieg, Bürgermeister<br />

der SchwarzwaldgemeindeDo-<br />

hautnah bel, zur »Schwarzwald-Lady«<br />

gekürt.<br />

Im Shop auf ihrer Website (www.ursulacantieni.com)<br />

findet man »Schwarzwald-<br />

Trüffel« oder eine geheimnisvolle »Getrüffelte<br />

<strong>Schwarzwälder</strong>«, auch Gelées<br />

und Konfitüren. Vor Kurzem brachte sie<br />

das Foto-Buch »Wir bleiben dann mal<br />

hier« über ihre Westweg-Wanderung<br />

heraus, ein überzeugendes Dokument ihrer<br />

Liebe zur Region. Eine weitere Leidenschaft<br />

ist Kochen. Das Buch »Ursula<br />

Cantienis Kochgeschichten« enthält<br />

Familienrezepte von 1900 bis heute<br />

sowie amüsante Geschichten aus ihrer<br />

Kindheit.<br />

In der BILD-Zeitung vom 23.1.2010 war<br />

zu lesen: »Sie ist todschick in ihrem engen<br />

Lederrock und den zehn Zentimeter<br />

hohen Stiefeletten. Ihre Lieblingsmodelle<br />

sind von Dior und Yves St. Laurent.<br />

Designermode hält sie nicht davon ab, in<br />

blau-karierter Schürze in ihrer Küche zu<br />

brutzeln.« In der SWR-Fernsehserie »Die<br />

Fallers – eine Schwarzwaldfamilie«, die<br />

jeden Sonntag um 19.15 Uhr ausgestrahlt<br />

wird, spielt sie die Bäuerin Johanna<br />

Faller. Über Satellit ist die Sonntagabendserie<br />

des SWR-Fernsehens bundesweit<br />

zu sehen.<br />

Durch die berühmte Fernsehserie<br />

»Die Fallers – eine Schwarzwaldfamilie«<br />

sind Sie hier bekannt geworden<br />

und inzwischen geben Sie dem<br />

Schwarzwald ein Gesicht – auch<br />

durch Ihre Tätigkeit als Schwarzwald-Lady.<br />

Sie kommen aber nicht<br />

von hier. Woher kommt Ihre liebevolle<br />

Zuneigung zu dieser Region<br />

und wie sind Sie zur Rolle der<br />

»Johanna Faller« gekommen?<br />

Ursprünglich komme ich aus Graubünden<br />

in der Schweiz, da sind die Berge etwas<br />

wilder. Als meine Mutter wieder geheiratet<br />

hat, sind wir 1957 nach Stuttgart gezogen.<br />

Nach einigen wichtigen beruflichen<br />

Stationen in Essen (da war ich Professorin<br />

an der Folkwangschule), Esslingen<br />

und Konstanz habe ich von 1991 bis<br />

Ursula Cantieni alias Johanna Faller ist nicht nur eine beliebte Schauspielerin<br />

und Ratefüchsin, sondern auch eine Expertin in Sachen Kirschtorte.<br />

1994 beim Schweizer Fernsehen Moderatoren<br />

gecoacht. Im Herbst 1993 bekam<br />

ich dort einen Anruf vom damaligen<br />

SWF, ob ich nicht die Bäuerin spielen<br />

wollte.<br />

Woher kannte<br />

der SWF Sie?<br />

1985 bekam ich beim damaligen SWF<br />

meine erste Filmrolle in »Der Polenweiher«<br />

von Nico Hofmann und Thomas<br />

Strittmatter. Ich spielte die Bäuerin »Antonia«.<br />

Daher fragte mich der SWF, ob<br />

ich die Bäuerinnen-Laufbahn nicht fortsetzen<br />

wolle. Da war es dann soweit,<br />

wieder eine Lebensstellung aufzugeben<br />

und in den Schwarzwald zu ziehen. Die<br />

»Johanna«, die ich bei den »Fallers«<br />

spiele, ist eher die gütige, ruhige, die die<br />

Familienbande zusammenhält und zwischen<br />

den Einzelnen vermittelt. In der<br />

TV-Ratesendung »Sag’ die Wahrheit« bin<br />

ich eher so, wie es meinem Temperament<br />

entspricht – und im Look wage ich<br />

den Spagat: Die Gummistiefel vertausche<br />

ich mit High-Heels, statt Kopftuch gibt’s<br />

eine verrückte Frisur und der Kittelschurz<br />

weicht dem Couture-Jäckchen.<br />

Und so sind Sie seit vier<br />

Jahren auch eine gut gekleidete<br />

Schwarzwald-Lady, die diese beliebte<br />

Ferienregion vertritt. Wie kam<br />

es zu dieser Nominierung?<br />

Foto: SWR / Peter A. Schmidt<br />

Der Bürgermeister Krieg des relativ kleinen<br />

Ortes Dobel und der Sänger Jan-Dirk<br />

Lehmbach von Lülsdorff hatten die Lady-<br />

Idee. Mittlerweile sind wir schon drei Ladies:<br />

als zweite Marianne Mack vom Europapark<br />

und jetzt als dritte die Spitzensportlerin<br />

Sabine Spitz. Zusammen sind<br />

wir ein gutes »Trio feminale«: Wir haben<br />

uns das Amt auf Lebenszeit gewünscht,<br />

tauschen uns aus, vertreten uns. Zudem<br />

wurde ich vorletztes Jahr in Badenweiler<br />

zum Ehrengast des Jahres ernannt.<br />

Letztes Jahr haben Sie Ihr Fotobuch<br />

»Wir bleiben dann mal hier« herausgebracht,<br />

das Ihre Wanderung<br />

auf dem Westweg, dem mit 285<br />

Kilometer längsten Wanderweg im<br />

Schwarzwald, bebildert. Schon der<br />

Titel deutet Ihre Liebe zum Schwarzwald<br />

an – und Sie haben großen<br />

Erfolg damit.<br />

Nachdem ich den Westweg privat gewandert<br />

bin, hat sich in der Serie »Die<br />

Fallers« auch die »Johanna« mit ihrer<br />

Freundin »Leni« auf den Westweg begeben<br />

und so hat alles zusammengepasst.<br />

Die Leute, die das Buch kaufen, dürfen<br />

hinter die Kulissen der Dreharbeiten<br />

schauen, sie sind begeistert und werden<br />

animiert, den Weg zu wandern. Es ist eine<br />

tolle Erfahrung, einen so langen, wunderschön<br />

geführten Weg inmitten dieser<br />

herrlichen Landschaft zu wandern, einfach<br />

immer weiter und weiter...<br />

… und Sie bleiben dennoch hier – das<br />

ist Ihr persönliches Bekenntnis zur<br />

Region. Was würden Sie als Schwarzwald-Lady<br />

den <strong>Gäste</strong>n im Schwarzwald<br />

empfehlen?<br />

Viel wandern, gut baden, gut essen, gut<br />

trinken. Und was ich mir wünschen würde,<br />

wäre, dass auch noch andere Wanderwege<br />

prämiert werden. Nach dem<br />

Westweg sind wir den Mittelweg gelaufen,<br />

hier könnte ich mir vorstellen, dass<br />

man um Freudenstadt und Baiersbronn<br />

noch einige kulinarische Highlights mit<br />

dem Wandern verbindet und schöne<br />

Schlenker macht.<br />

In diesem Jahr werden genau in<br />

dieser Gegend um Baiersbronn<br />

allein vier Genießerpfade zertifiziert,<br />

das sind kleinere Rundwege<br />

mit ausgewählter Gastronomie<br />

(siehe auch <strong>Gäste</strong>journal, Seite 38).<br />

Ich finde es herrlich, wenn auch schöne<br />

alte Höfe sich in kleine Herbergen mit<br />

guter Gastronomie verwandeln.<br />

Was lieben Sie<br />

am Schwarzwald?<br />

Die abwechslungsreiche Landschaft, die<br />

Hügel, die überraschenden Ausblicke...<br />

Welche besonderen Stellen<br />

können Sie empfehlen?<br />

Den Panoramaweg finde ich ganz toll,<br />

dann rund um den Ruhestein, die Moorgegend<br />

bei Baiersbronn, den Wildsee.<br />

Der Weg vom Feldberg zum Stübenwasen:<br />

ein Traum... dort ist mein Lieblingsplätzchen,<br />

vor allem bei Sonnenuntergang.<br />

Jetzt verraten Sie uns doch<br />

noch das Geheimnis<br />

einer guten Kirschtorte…<br />

Die Tortenböden sollten schlank sein, ein<br />

gutes Schnäpsle nehmen, alles damit<br />

richtig tränken, selbiges auch an die<br />

Kirschen und etwas in die geschlagene<br />

Sahne. Im Design: verspielte, genüssliche<br />

Leichtigkeit …. und danach braucht’s<br />

halt noch einen Schnaps…<br />

Vielen Dank<br />

für das Gespräch!<br />

Das Interview mit Ursula Cantieni führte<br />

Ulrike Lehmann, Leiterin PR der Schwarzwald<br />

Tourismus GmbH, am Rande des 3.<br />

Fallers-Erlebniswochenendes in Bad<br />

Peterstal-Griesbach, wo Ursula Cantieni<br />

auch Jurorin des Kirschtorten-Wettbewerbs<br />

war.

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