BLUMEN Roß - Südhöhen - Tal
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Offener Brief an den Kardinal<br />
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An den Erzbischof von Köln<br />
Herrn Kardinal Joachim Meisner<br />
Kardinal-Frings-Straße 10<br />
KÖLN<br />
Sehr geehrter Herr Kardinal Meisner!<br />
In großer Sorge haben wir Sie in unserem Brief vom 08.01.1999 dringend<br />
gebeten, alles zu tun, damit die Katholische Kirche im System der staatlichen<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung verbleibt. Dieses System erscheint uns<br />
einzig geeignet, Einfluss zu nehmen in einem gesamtgesellschaftlichen Problem<br />
und Schaden zu begrenzen.<br />
Sie haben unsere große Sorge schlussendlich nicht geteilt und erheblichen<br />
Einfluss genommen auf die Entscheidungen in der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
beziehungsweise auf die Vorgaben, die im Auftrag des Papstes den<br />
deutschen Bischöfen auferlegt wurden und vorab signalisiert, in unserem Erzbistum<br />
den Ausstieg aus den staatlichen Verträgen zu betreiben. Unsere Enttäuschung<br />
ist groß. Der vor Jahren erwirkte Beschluss – unter Einfluss besonders<br />
der christlich verantwortlichen Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen<br />
– für die Bundesrepublik Deutschland eine Regelung im Schwangerschaftskonflikt<br />
zu finden, der der werdenden Mutter und ihrem ungewollten<br />
Kind eine Beratung vorschreibt, ist sehr hilfreich. Ermöglicht es doch für die<br />
schwangere Frau eine Hilfe, die ihr oft vom Vater des Kindes, ihrer Familie<br />
und ihren Freunden nicht gewährt wird und unterstreicht das Lebensrecht des<br />
ungeborenen Kindes. Frauen sollten nicht allein gelassen werden in ihrer Entscheidung.<br />
Außerdem war die Fristenlösung (straffreier Schwangerschaftsabbruch<br />
innerhalb der ersten drei Monate), die in vielen Ländern praktiziert<br />
wird, in der Bundesrepublik Deutschland damit vom Tisch. Über Jahre hinweg<br />
haben die katholischen Konfliktberatungsstellen hilfreiche Arbeit geleistet.<br />
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