BLUMEN Roß - Südhöhen - Tal
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schen Welt bekehrten sich um die<br />
Wende des Jahres 0 zum Judentum.<br />
Dort suchten sie Würde und<br />
Freiheit, denn im Judentum gibt es<br />
keine Fruchtbarkeitsriten, keine<br />
Tempelprostitution, sondern Prophetinnen<br />
und Richterinnen, Mütter<br />
des Glaubens. Von den neujüdischen<br />
Gemeinden aus begann<br />
das Christentum seinen Siegeszug<br />
im östlichen Teil des römischen<br />
Reiches, und es scheint, dass die<br />
Frauen einen wesentlichen Anteil<br />
am Aufbau der jungen christlichen<br />
Gemeinden hatten, wie die berühmte<br />
Namensliste am Ende des<br />
Römerbriefes des Paulus bezeugt.<br />
Die christliche Botschaft von<br />
Hoffnung und Freiheit hat eine vorher<br />
undenkbare Dynamik in die<br />
Welt gebracht, wenn auch die<br />
Gleichberechtigung der Frauen in<br />
den zivilen Gesellschaften noch<br />
einen langen Weg gebraucht hat,<br />
wenn man an das Wahlrecht, den<br />
Zugang zu den Universitäten und<br />
zu allen denkbaren Berufen, an<br />
Schulbildung und gesellschaftliche<br />
Anerkennung denkt.<br />
Im Vergleich zur frühen Kirche hat<br />
sich in der langen Geschichte der<br />
Kirche eine andere Entwicklung<br />
abgezeichnet. Frauen gerieten<br />
immer mehr in den Hintergrund<br />
und in die dienende Rolle als Frau<br />
und Mutter und „Magd der Herren",<br />
wenn auch zu vermerken ist,<br />
dass Papst Paul VI zwei Frauen,<br />
Katharina von Siena und Teresa<br />
von Avila (erstmals in der Geschichte<br />
der Kirche), zu Kirchenlehrerinnen<br />
erhob. Ein Sprung in<br />
die heutige Kirche offenbart ein<br />
riesiges Problem: ihr zähes Widerstreben<br />
gegen die eigenen Frauen.<br />
Unzählige bewährte Frauen leisten<br />
unersetzliche Arbeit in Seelsorge,<br />
Verkündigung und Diakonie in der<br />
Kirche Die „richtungweisenden<br />
Männer der Kirche" verschanzen<br />
sich allerdings hinter übertriebener<br />
Fürsorge und Anerkennung des<br />
spezifisch Weiblichen, um auf der<br />
anderen Seite jede Gelegenheit zu<br />
nutzen, wichtige Argumente,<br />
Frauen in Leitung und Entscheidungsverantwortung<br />
mit einzubeziehen<br />
ad absurdum zu führen,<br />
Frauen die volle Freiheit und<br />
Gleichwertigkeit abzusprechen und<br />
damit die Mitsprache und Mitwirkung<br />
am Ganzen der Kirche zu<br />
unterbinden.<br />
„... und so verschenkt, vertrödelt,<br />
vergrämt die Kirche ihre eigenen<br />
Erzeugnisse, denn Emanzipation<br />
ist ein altes christliches Erbe, und<br />
das weiß sie sehr wohl, lässt es<br />
auch bei Tagungen über die Kul-<br />
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