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Einführung in Linux/UNIX - Abklex

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2 L<strong>in</strong>ux/<strong>UNIX</strong><br />

2.1 Grundbegriffe<br />

Seid e<strong>in</strong>ig, e<strong>in</strong>ig, e<strong>in</strong>ig!<br />

Schiller, Tell<br />

2.1.1 Wozu braucht man e<strong>in</strong> Betriebssystem?<br />

In der frühen K<strong>in</strong>dheit der Computer – schätzungsweise vor<br />

1950 – hatten die Masch<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong> Betriebssystem. Die damaligen<br />

Computer waren jedoch trotz ihrer gewaltigen räumlichen<br />

Abmessungen logisch sehr übersichtlich, die wenigen Benutzer<br />

kannten sozusagen jedes Bit persönlich. Beim Programmieren<br />

mußte man sich auch um jedes Bit e<strong>in</strong>zeln kümmern. Wollte man<br />

etwas auf der Fernschreibmasch<strong>in</strong>e (so hieß das I/O-Subsystem<br />

damals) ausgeben, so schob man Bit für Bit über die Treiberstufen<br />

zu den Elektromagneten. In heutiger Sprechweise enthielt<br />

jedes Anwendungsprogramm se<strong>in</strong> eigenes Betriebssystem.<br />

Die Programmierer waren damals schon so arbeitsscheu (effektivitätsbewußt)<br />

wie heute und bemerkten bald, daß dieses<br />

Vorgehen nicht zweckmäßig war. Viele Programmteile wiederholten<br />

sich <strong>in</strong> jeder Anwendung. Man faßte diese Teile auf e<strong>in</strong>em<br />

besonderen Lochkartenstapel oder Lochstreifen zusammen,<br />

der als Vorspann zu jeder Anwendung e<strong>in</strong>gelesen wurde. Der<br />

nächste Schritt war, den Vorspann nur noch nach dem E<strong>in</strong>schalten<br />

der Masch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zulesen und im Speicher zu belassen. Damit<br />

war das Betriebssystem geboren und die Trennung von den Anwendungen<br />

vollzogen.<br />

Heutige Computer s<strong>in</strong>d räumlich nicht mehr so e<strong>in</strong>drucksvoll,<br />

aber logisch um Größenordnungen komplexer. Man faßt viele<br />

E<strong>in</strong>zelheiten zu übergeordneten Objekten zusammen, man abstrahiert<br />

<strong>in</strong> mehreren Stufen. Der Benutzer sieht nur die oberste<br />

Schicht der Software, die ihrerseits mit darunterliegenden<br />

Software-Schichten verkehrt. Zuunterst liegt die Hardware. E<strong>in</strong><br />

solches Schichtenmodell f<strong>in</strong>den wir bei den Netzen wieder. In<br />

Wirklichkeit s<strong>in</strong>d die Schichten nicht sauber getrennt, sondern<br />

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