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So errechnet sich das<br />
GmbH-Geschäftsführergehalt<br />
■ Jahresfestgehalt (monatliches Festgehalt)<br />
■ Erfolgsabhängige Bezüge (Tantieme, Prämien)<br />
■ Zusatz- und Sozialleistungen (Weihnachtsgeld,<br />
Urlaubsgeld, sonstige Zuwendungen)<br />
■ Pkw-Überlassung, Aufwendungen für Fahrten<br />
zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />
■ Ansprüche aus einer Pensionszusage<br />
■ Sonstige Nebenleistungen (Direktversicherungen,<br />
Unfallversicherungen, Gehaltsfortzahlungen im<br />
Krankheits- o<strong>de</strong>r To<strong>de</strong>sfall, Invaliditäts- und Hinterbliebenenrenten,<br />
Beihilfen zur privaten Krankenversicherung<br />
bzw. Zahlung <strong>de</strong>r Arbeitgeberanteile<br />
zur Sozialversicherung bei nicht versicherungspfl ichtigen<br />
Geschäftsführern)<br />
■ Übernahme von Aufwendungen für Weiterbildung,<br />
Telefonate, Steuerberatung, Berufsverbän<strong>de</strong><br />
■ Sonstige Sozialleistungen wie Heirats- o<strong>de</strong>r<br />
Geburtsbeihilfen<br />
■ Abfi ndungen für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s Ausschei<strong>de</strong>ns<br />
■ Entschädigungen für ein vereinbartes Wettbewerbsverbot<br />
vom 14.4.2010, 8 K 1786/04). In diesem<br />
Fall bezog sich das Finanzgericht auf die<br />
Vergütungsstudie <strong>de</strong>r BBE Unternehmensberatung.<br />
Auch die Vergleichszahlen<br />
<strong>de</strong>r Kienbaum Unternehmensberatung<br />
sind für ein gerichtstaugliches<br />
Gehaltsgutachten geeignet. Die BBE Unternehmensberatung<br />
hat jetzt die Studie<br />
2011 zur GmbH-Geschäftsführer-Vergütung<br />
vorgelegt. Dazu wur<strong>de</strong>n insgesamt<br />
3.000 Geschäftsführer nach ihrer persönlichen<br />
Einkommenssituation befragt<br />
(siehe Kasten oben). Daraus ergibt sich<br />
folgen<strong>de</strong>s Bild:<br />
> Rund 50 Prozent aller Geschäftsführer<br />
wer<strong>de</strong>n im Jahr 2011 wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich<br />
mehr verdienen als im Krisenjahr<br />
2009 und geringfügig mehr als im Jahr<br />
2010. Das liegt in erster Linie daran,<br />
dass fast 80 Prozent aller Geschäftsführer<br />
neben ihrem Festgehalt eine<br />
Tantieme erhalten. Die wur<strong>de</strong> im Jahr<br />
2009 in <strong>de</strong>n meisten GmbH nicht gezahlt,<br />
da die Betriebe nur wenig o<strong>de</strong>r<br />
keinen Gewinn auswiesen.<br />
ProFirma 01/02 2011<br />
> Viele GmbH haben 2010 schwarze<br />
Zahlen geschrieben, sodass wie<strong>de</strong>r<br />
eine Gewinntantieme fällig wird, was<br />
zu <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Studie ausgewiesenen<br />
(leichten) Anstieg <strong>de</strong>r Gehälter führen<br />
wird.<br />
Zusammensetzung <strong>de</strong>r Bezüge<br />
mit <strong>de</strong>m Steuerberater prüfen<br />
Rund 75 Prozent <strong>de</strong>r Geschäftsführer,<br />
die sich an <strong>de</strong>r Studie beteiligten, hatten<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren bereits <strong>de</strong>n<br />
Betriebsprüfer in <strong>de</strong>r GmbH. Bei 20 Prozent<br />
spielte das Thema Geschäftsführergehalt<br />
eine wichtige Rolle. Konkret: Hier<br />
wur<strong>de</strong> vom Betriebsprüfer per Schema<br />
nachgerechnet (siehe Kasten oben), ob<br />
die Bezüge „angemessen“ sind.<br />
Bei je<strong>de</strong>r zweiten Betriebsprüfung wur<strong>de</strong><br />
dabei die Gehaltshöhe beanstan<strong>de</strong>t.<br />
Die GmbH musste Körperschaft- und<br />
Gewerbesteuer nachzahlen. Hochgerechnet<br />
be<strong>de</strong>utet das: Im Jahr 2011 kann<br />
davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass es bei<br />
Jahresgesamtbezüge<br />
von GmbH-Geschäftsführern 2010<br />
Durchschnittswerte nach Wirtschaftszweigen<br />
Industrie<br />
Handwerk<br />
Großhan<strong>de</strong>l<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l<br />
Dienstleister<br />
Quelle: BBE Studie „GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen 2011, BBE Media Neuwied<br />
191.366 €<br />
109.424 €<br />
153.876 €<br />
106.691 €<br />
133.736 €<br />
In <strong>de</strong>r Einzelprüfung genügen diese groben Werte allerdings<br />
nicht mehr. Hier kommt es auf Umsatz, Anzahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter,<br />
Ertragslage, Anzahl und Qualifi kation <strong>de</strong>r Geschäftsführer ganz<br />
genau an, um aussagekräftige Werte zu erhalten.<br />
Hierzu ist die BBE-Studie eine wertvolle Hilfe. Sie ist zwar nicht<br />
ganz billig, aber Geschäftsführer können davon ausgehen, dass<br />
die danach ermittelten Vergleichswerte zum Geschäftsführergehalt<br />
„gerichtsfest“ sind und von <strong>de</strong>n Finanzbehör<strong>de</strong>n in<br />
dieser Höhe akzeptiert wer<strong>de</strong>n. Sie sparen sich damit in <strong>de</strong>r<br />
Praxis je<strong>de</strong> Menge Ärger und hohe Steuernachzahlungen.<br />
fast 100.000 GmbH zu Beanstandungen<br />
kommen wird.<br />
Anlass genug also, bei Gehaltsverhandlungen<br />
für das Jahr 2011 genau zu rechnen.<br />
Erste und wichtigste Fehlerquelle<br />
bei <strong>de</strong>r Errechnung <strong>de</strong>s zulässigen Gehalts<br />
ist die „Bemessungsgrundlage“<br />
selbst. Das Finanzamt rechnet dazu alle<br />
Vergütungsbestandsteile und sämtliche<br />
Vergünstigungen, die Geschäftsführer<br />
von ihrer GmbH erhalten (siehe Kasten<br />
oben).<br />
Eine erste Einschätzung, ob das Gehalt<br />
in <strong>de</strong>r „Bandbreite“ liegt, können Gesellschafter-Geschäftsführer<br />
dann anhand<br />
<strong>de</strong>r oben dargestellten groben Durchschnittswerte<br />
vornehmen. Liegen hier<br />
<strong>de</strong>utliche Abweichungen nach oben<br />
vor und gab es in <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n<br />
Jahren keine Betriebsprüfung, in <strong>de</strong>r<br />
das Geschäftsführergehalt bereits kontrolliert<br />
wur<strong>de</strong>, sollten Höhe und Zusammensetzung<br />
<strong>de</strong>s Gehalts auf je<strong>de</strong>n<br />
Fall zusammen mit <strong>de</strong>m Steuerberater<br />
geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
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