Mythos Marilyn - Ubi Bene
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uNternEHMEn<br />
UBI BENE<br />
haptisch wie optisch. Die Frau des Chefs ist die Erdung im Reich eines<br />
schöpferischen Phantasten und ewigen Visionärs. Eine nüchterne Betriebswirtschaftlerin<br />
und ehemalige Unternehmensberaterin, die genau<br />
weiß, wie sie den Wachträumen ihres Gatten mit einer Prise Realität ins<br />
Leben helfen kann. Ein stimmiges Team. Alles Made in Germany.<br />
In guter lokaler Tradition ließ sich Stephan Koziol zum Elfenbeinschnitzer<br />
ausbilden. 1979 stieg er in das Familienunternehmen ein, das bis<br />
dahin vor allem zeitgenössischen Schmuck und Souvenirs hergestellt<br />
hatte. Vor 85 Jahren hatte sein Vater Bernhard, ein Einwanderer aus<br />
Oberschlesien, die Werkstatt in Michelstadt eröffnet. Ihr Weltruhm begann<br />
im Winter 1950, als der Firmengründer eines Tags durch den verschneiten<br />
Odenwald fuhr.<br />
Ein Rechtsstreit wird zur<br />
gigantischen PR-Welle<br />
Eine Story, die man nicht besser hätte erfinden können: Als der Seniorchef<br />
in einer hohen Schneewehe stecken bleibt, blickt er durch das<br />
ovale Brezelfenster seines VW-Käfers und sieht folgendes Bild: In völliger<br />
Stille nähern sich drei Rehe aus einem Tannenwald, während die<br />
Schneeflocken in der Luft Tango tanzen. Ein Naturgemälde voll Poesie,<br />
Phantasie und Emotionen, das Bernhard Koziol zur ersten Traumkugel<br />
der Welt inspirierte. Auch das sympathisch-scheue Reh hat als Schattenriss<br />
der Glücksfabrik überlebt.<br />
Ein positiv besetztes Leittier. Die handschmeichlerischen Schneegläser<br />
gehören bis heute ins Portfolio des Unternehmens. Befüllt wie eh und je<br />
mit echtem Odenwälder Quellwasser. Sauber, rein und klar wie die Formensprache<br />
des viel kopierten Koziol-Designs. Über Plagiate könnten die<br />
Glücksbringer aus dem Odenwald einen Roman schreiben. Die Resultate<br />
der Werksdesigner und renommierten Kreativen aus der ganzen Welt<br />
werden fleißig nachgeahmt. Für den kreativen Unruhestifter ist geistiger<br />
Diebstahl letztlich die ehrlichste Form der Anerkennung. Man ärgert sich<br />
demonstrativ, regt sich aber nicht auf. Die anderen schnuppern nur einer<br />
aromatischen Fährte hinterher, haben aber keine eigenen Ideen.<br />
Einmal hat Koziol sogar selbst im Zitateschatz gewildert, allerdings aus<br />
rein unterhaltsamen Gründen. Als eher augenzwinkerndes, aber geniales<br />
Produkt kam vor zwei Jahren der „eiPott“ heraus, mit dem der kantige<br />
Mittelständler mal wieder global für Unruhe gesorgt hat. Sein Eierbecher<br />
parodierte eigentlich nur amüsant den Look des iPod von Apple.<br />
Das Hamburger Oberlandesgericht hatte was dagegen und beschnitt<br />
die künstlerische Freiheit der Kunststoffgestalter. Für Koziol wurde der<br />
Rummel um den Rechtsstreit zu einer gigantischen PR-Welle. Man blieb<br />
also gelassen. Jetzt gibt es den weltberühmten Flachmann als lizenzfreies<br />
Update „Pott 2.0“, kompatibel mit allen gängigen Hühnerei-Formaten.<br />
„Wir leben von Veränderung“, sagt Marion Koziol beim Rundgang durchs<br />
virtuelle Firmen-Museum, in dem die Biografie des Hauses im kulturellen,<br />
gesellschaftlich-politischen und wirtschaftlichen Kontext ziemlich<br />
virtuos nacherzählt wird. Unternehmensgeschichte zum Anfassen. Man<br />
erfährt, wie Koziol immer wieder für Wetterleuchten im Design-Genre<br />
STEpHAn kOZiOl HAT DAS TRADiTiOnSREicHE UnTERnEHMEn<br />
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gesorgt hat. Das begann nicht erst mit der legendären Cockpit-Vase im alten<br />
VW-Käfer und endete noch lange nicht mit dem ersten CD-Rack von<br />
Stephan Koziol namens „Manhattan Tower“, das alle folgenden Ablagesysteme<br />
maßgeblich beeinflusst hat. Die Wäscheklammer im Hai-Look und<br />
der röhrende Hirsch an Omas Wohnzimmerwand: alles Koziol. Im neuen<br />
Millennium wurden das gesamte Sortiment überarbeitet und die Formen<br />
noch stärker akzentuiert.<br />
Funktion und Design sind<br />
glücklich miteinander<br />
Der visuelle Markensound wurde noch klarer und typischer. Zu den<br />
modernen Klassikern gehören heute die Kerzenleuchter-Module „Hommage“,<br />
die Shoppingtaschen-Serie „Tasche“ und „Taschelino“ von Maria-Christina<br />
Hamel und Alessandro Mendini sowie die Pendelleuchten-<br />
Serie „Josephine“, die unter anderem mit dem deutschen Designpreis<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Rund 420 Artikel umfasst die Kollektion, sämtliche Farbvarianten mitgezählt<br />
kommt man auf über 1.600 Einzelstücke. Im halbjährlichen<br />
Rhythmus kommen Neuheiten dazu. Koziol pflegt ein Standbein und<br />
ein Spielbein. Das feste Sortiment wird regelmäßig von Testprodukten<br />
ergänzt. Die Nähe zum Zeitgeist ist dermaßen unbezahlbar, dass sich<br />
das Unternehmen den professionellen Beistand von Trendbüros leistet.<br />
Glück bedeutet auch den Besitz unternehmerischer Fähigkeiten.<br />
DR. MED. DENT. UWE RADMACHER<br />
Mehr Infos unter: www.facebook.com/zahnraum<br />
Stephan Koziol ist ein Glückskind. Als gelernter Werkzeugmacher mit<br />
Familien-Background genoss der chronische Grübler und Tüftler von<br />
Haus aus das Privileg der kreativen Freiheit ohne unternehmerische<br />
Zwänge. Er importierte die ersten Surfboards aus den USA und gestaltete<br />
automobile Klassiker zu künstlerischen Kultobjekten. Heute ist er<br />
ein Wortführer des Mittelstands, bekennender Standort-Unternehmer<br />
und erfolgreicher Teamworker. Knapp 200 Mitarbeiter sind sein Kapital.<br />
Koziol fördert Sport, Kinder und Talente. Soziales Engagement gehört<br />
zum Firmenerbe.<br />
Ebenso wie ein untrügliches Faible für das Klare, Reduzierte und Schnörkellose.<br />
Wo alle Welt einer digitalen Komplexität hinterher rennt, probt<br />
der Lifestyle-Ausstatter die produktive Abrüstung. Entwirft analoge Kaffeemaschinen<br />
und basisorientierte Trinkbecher, vorwitzige Cocktailrührer<br />
und ganzjährig tragbare Salatschüsseln. Funktion und Design küssen<br />
sich. Und sind glücklich miteinander. Auch der klebende Elvis schmunzelt<br />
freundlich vor sich hin. Ganz in Weiß mit einer farbenfrohen Seele.<br />
Schnell kommt der Moment, an dem man seinem Koziol-Repertoire ebenfalls<br />
ein strahlendes Lächeln schenkt. Heiteres Design für gute Laune.<br />
Auch Spülen kann glücklich machen. Garantiert.<br />
Weitere Informationen<br />
www.koziol.de<br />
L8, 1 + 68161 Mannheim + T 0621/125 08 99-99 + F 0621/125 08 99-12 + www.zahnraum.de<br />
text: Thomas Tritsch n<br />
ENDODONTOLOGIE + IMPLANTOLOGIE + MIKROCHIRURGIE + ÄSTHETISCHE ZAHNHEILKUNDE + PARODONTALCHIRURGIE