Ausgabe 01.2013 - Die erfolgreiche Apotheke
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Fazit:<br />
Management<br />
dass es eher die Firmen mit mittleren<br />
Managervergütungen sind, die nachhaltig<br />
High Performance zeigen. Jüngst<br />
konnten Psychologen zeigen, dass es<br />
selbst an der Börse nicht die Boni sind,<br />
welche den Anreiz ausmachen, sondern<br />
das Verlangen, besser als die Anderen<br />
zu sein. Dadurch entsteht in manchem<br />
Unternehmen eine durch Konkurrenz<br />
und Futterneid geprägte Ellenbogenkultur.<br />
Mit Motivationsförderung hat dieses<br />
System wenig zu tun. Zahlreiche empirische<br />
Untersuchungen können belegen,<br />
dass immer dann, wenn Mitarbeitern<br />
auch nur rudimentäre kognitive Leistungen<br />
abverlangt werden, Belohnungen<br />
wirkungslos oder sogar kontraproduktiv<br />
sind. Denkende Mitarbeiter empfinden<br />
Belohnung eher als unliebsame Konditionierungsmethode.<br />
Man spricht darum<br />
in der Wirtschaftspsychologie auch<br />
vom Korrumpierungseffekt. Und der<br />
treibt seltsame Blüten: Er führt eher zu<br />
schlechteren Leistungen.<br />
Auch dies<br />
ist längst bekannt.<br />
n Motivation entsteht<br />
durch Lernerfolg.<br />
Der amerikanische<br />
Motivationsexperte<br />
Daniel Pink<br />
sagt daher: „<strong>Die</strong><br />
Wirtschaft macht<br />
immer noch das<br />
genaue Gegenteil<br />
von dem, was die<br />
Forschung längst<br />
weiß.“ Recht hat<br />
er, sagen auch die<br />
Neurobiologen, die sich intensiv mit den<br />
neuronalen Vorgängen motivationalen<br />
Handelns beschäftigt haben. Sie können<br />
inzwischen erklären, warum extrin-<br />
n Der Erfolg muss selbst<br />
erreicht werden.<br />
n <strong>Die</strong> Sinnfrage in<br />
der <strong>Apotheke</strong> zeigt<br />
sich in der Kundenzufriedenheit.<br />
FALSCH und RICHTIG<br />
FALSCH<br />
RICHTIG<br />
FALSCH<br />
RICHTIG<br />
20 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />
Gemeinsam führen sie die SaniPlus <strong>Apotheke</strong>n<br />
Lauterbach mit 180 Mitarbeitern<br />
sische, also von außen einwirkenden,<br />
vermeintliche Motivatoren eher hilflose<br />
Versuche der Leistungsförderung sind.<br />
Motivation kommt von innen<br />
<strong>Die</strong> Hirnforscher sagen, dass Motivation<br />
immer dann entsteht, wenn Menschen<br />
positive Erfahrungen bei der Bewältigung<br />
von Herausforderungen machen.<br />
Luci Petri von der Hubertus-<strong>Apotheke</strong><br />
in Büdingen weiß, dass „man als Chef<br />
Entscheidungen delegieren und den<br />
Mitarbeitern Freiheiten lassen muss,<br />
damit sie ihre Arbeit gut machen“.<br />
Motivation ist das Resultat eines Lernvorgangs.<br />
Immer dann, wenn uns etwas<br />
gut gelingt - und mehr noch, wenn es<br />
uns besser gelingt als erwartet, dann<br />
Anderen ihre Versäumnisse unter die Nase zu reiben, aber sich selbst als<br />
unfehlbar ansehen und für alles immer nur Ausreden und Entschuldigungen<br />
parat zu haben.<br />
Zu Fehlern stehen und diese offen korrigieren statt heimlich vertuschen –<br />
beziehungsweise Hinweise Dritter als konstruktive Hilfe verstehen und nicht<br />
als Denunziation.<br />
Einen Mitarbeiter immer wieder mit einer Aufgabe betrauen, die ihm weder<br />
liegt und er auch nicht richtig beherrscht – da sind weitere (Folge-)Fehler<br />
vorprogrammiert, zumal mit jedem erneuten Patzer letztlich seine Unsicherheit<br />
wächst und somit die Frustration, es ja doch nie zu lernen.<br />
Den Mitarbeiter seinen Stärken gemäß einsetzen, damit er Erfolgserlebnisse<br />
hat – so wächst sein Selbstvertrauen, was letztlich auch zu einem Absinken<br />
der Fehlerquote bei eher „ungeliebter“ Arbeit führt: Mach ich die fehlerfrei,<br />
kann ich schneller wieder das machen, was Spaß macht.<br />
wird im Gehirn Dopamin ausgeschüttet.<br />
<strong>Die</strong>ses Glückshormon<br />
verschafft uns nicht nur ein gutes<br />
Gefühl, sondern fördert neuronale<br />
Wachstumsprozesse und damit die<br />
Verstärkung von Synapsen oder<br />
die Bildung neuer Verknüpfungen.<br />
Lernen und Motivation sind damit<br />
unmittelbar verknüpfte neuronale<br />
Vorgänge.<br />
Sämtliche Konditionierungsversuche,<br />
dazu gehören Lob und Tadel<br />
ebenso wie Boni und Incentives,<br />
sind allenfalls gutgemeinte Versuche<br />
zur Motivation, mehr nicht.<br />
Auch Leistungsdruck ist ein ziemlich<br />
untaugliches Mittel zur Steigerung<br />
kognitiver Leistungen. Mancher<br />
wird nun fragen: „Aber lernt es<br />
sich unter Druck nicht effektiver?“<br />
Antwort der Hirnforscher: Solange<br />
wir Druck als angenehme Herausforderung<br />
empfinden, kann er leistungssteigernd<br />
wirken. Erzeugt Druck aber Angst,<br />
verkehrt sich die Wirkung ins Gegenteil,<br />
denn Angst erzeugt Stress und der sorgt<br />
dafür, dass tiefere Hirnschichten, die für<br />
die Gerfahrenabwehr zuständig sind,<br />
die Steuerung übernehmen. Das Großhirn,<br />
das durch den Druck ja eigentlich<br />
aktiviert werden soll, bleibt weitgehend<br />
ausgeschaltet. Das erklärt auch, warum<br />
sich Kreativität nicht erzwingen lässt.<br />
Unter Druck entfalten Menschen eher<br />
Einfallsreichtum, wie sie dem Druck<br />
entgehen oder sich dagegen wehren<br />
können.<br />
Eine gute Methode wendet Birgit Lauterbach,<br />
Chefin der SaniPlus <strong>Apotheke</strong>n<br />
Lauterbach in München an. Das Ehepaar<br />
Lauterbach führt mehrere <strong>Apotheke</strong>n mit<br />
insgesamt 180 Mitarbeitern. „Ich fördere<br />
meine Teammitglieder ganz individuell.<br />
Wir bieten innerhalb unserer <strong>Apotheke</strong>n<br />
viele „Spielwiesen“ und mir ist wichtig<br />
herauszufinden, auf welchem Gebiet<br />
jemand seine Stärken hat. Dementsprechend<br />
wird er dann auch eingesetzt.<br />
Dafür bieten wir viele Schulungen an,<br />
zum Beispiel QMS, Darmaufbau, Naturheilkunde<br />
oder Kosmetik. Wir haben vor<br />
vier Jahren mit Darmaufbau begonnen,<br />
und einige Mitarbeiterinnen haben sich<br />
inzwischen zu echten Darmberatungsprofis<br />
entwickelt. Andere sind Schüßler<br />
Salz Expertinnen oder Stillberaterinnen.<br />
Niemand wird zu seinem Glück gezwungen,<br />
ich möchte die Leidenschaft meiner<br />
Mitarbeiter, das sage ich auch in allen<br />
Einstellungsgesprächen.“<br />
KAST Creativ-Services GmbH<br />
<strong>Die</strong> drei Essentials der Motivation<br />
Daniel Pink nennt drei Faktoren, welche<br />
für die Entstehung von Motivation entscheidend<br />
sind: <strong>Die</strong> Autonomie des oder<br />
der Handelnden, die Möglichkeit, sich zu<br />
Verbessern („Mastery“) und die Sinnhaftigkeit<br />
einer Aufgabe („Purpose“). Autonomie<br />
ist deshalb so wichtig, weil Mitarbeiter<br />
nur dann Erfolge als motivierend<br />
empfinden, wenn es ihre eigenen Erfolge<br />
sind. Das braucht Freiräume. Inhaber<br />
sollten sich daher darauf beschränken,<br />
einen Ziel- oder Handlungsrahmen festzulegen<br />
und starre Fahrpläne vermeiden.<br />
Eigene Erfolge erzeugen intrinsische Motivation<br />
und die ist deutlich wirkungsvoller<br />
als die extrinsischen Antreiber. Wer<br />
daraus eine Haltung, eine <strong>Apotheke</strong>nkultur<br />
entwickelt, sorgt zudem für eine<br />
nachhaltige Motivation der Mitarbeiter.<br />
Mastery oder anders ausgedrückt, das<br />
Bedürfnis besser zu werden, gewissermaßen<br />
über sich selbst hinauszuwachsen, ist<br />
ein ur-menschliches Bedürfnis, wie der<br />
Neurobiologe Gerald Hüther betont. Unser<br />
Gehirn ist dazu gemacht zu lernen. Und<br />
je mehr Möglichkeiten wir dazu haben,<br />
M<br />
umso besser werden wir. Dazu gehört<br />
allerdings auch eine Fehlerkultur. Wer<br />
immer nur versucht, Fehler zu vermeiden,<br />
kann nicht besser werden, denn er umgeht<br />
den lernrelevanten Grenzbereich.<br />
Und „Purpose“, die Sinnhaftigkeit ist<br />
schließlich das Salz in der Suppe unserer<br />
Management<br />
Arbeit. So mancher fragt sich von Zeit zu<br />
Zeit: „Was macht mein Job hier eigentlich<br />
für einen Sinn?“ Und es ist gut, sich gelegentlich<br />
diese Frage zu stellen. Der amerikanische<br />
Unternehmer und Autor Max<br />
de Pree („Leadership is an Art“) stellte<br />
seinen Mitarbeitern von Zeit zu Zeit die<br />
Fragen: „Wie wichtig sind Sie für dieses<br />
Unternehmen?“ Und „Wie wichtig ist<br />
dieses Unternehmen für Sie?“ Sinn fragt<br />
nach der Vision, dem Ziel und auch nach<br />
den Werten, auf denen unser Handeln<br />
beruht. Nicht zuletzt hier setzt nachhaltige<br />
Motivation an. Was in <strong>Apotheke</strong>n ja<br />
durch eine <strong>erfolgreiche</strong> Beratung direkt<br />
erlebbar ist. Bürokratische Vorgänge wie<br />
das Bearbeiten von Retouren lassen da<br />
schon eher die Sinnfrage aufkommen.<br />
Inhaber sind nicht nur für die Vermeidung<br />
von Demotivation ihrer Mitarbeiter<br />
zuständig. Sie sind aber dafür zuständig,<br />
Bedingungen zu schaffen, in denen Motivation<br />
möglichst nachhaltig entstehen<br />
kann. Wenn ihnen das gelingt, haben sie<br />
viel erreicht.<br />
„Wir suchen die 500 größten<br />
<strong>Apotheke</strong>n Deutschlands“<br />
it Ihnen möchten wir intensiv und<br />
kreativ zusammenarbeiten: für noch<br />
mehr Leistung für Ihre Kunden und<br />
für mehr Marktkraft und stetiges Wachstum<br />
sowie nachhaltigen Gewinn für Sie.<br />
Mit Ihnen und mit Ihren Mitarbeitern erstellen<br />
wir Ihre Zukunftskonzeption 2020. Erste<br />
Erkenntnisse aus der Erarbeitung werden<br />
sofort umgesetzt. So gelangen Sie zu einer<br />
innovativen und validen Zukunftskonzeption<br />
für die nächsten 9 Jahre und befinden sich<br />
vom zweiten Tag an in der Umsetzung. <strong>Die</strong><br />
„Zukunftskonzeption Take Five“ fokussiert auf:<br />
1. Positionierung der <strong>Apotheke</strong>(n), Definition<br />
zukunftsweisender Geschäftsfelder, Präzisierung<br />
der Kundenorientierung... Dabei gilt: Nur<br />
wahrnehmbare Konsequenzen auf Ihren Markt!<br />
Lucie Petrie: „<strong>Die</strong> Mitarbeiter müssen<br />
eigene Entscheidungen treffen dürfen.“<br />
2. Zukunftsfähige Organisation, Lean Management,<br />
leistungsfähige Prozesse in allen Bereichen, IT sinnvoll ausbalancieren...<br />
Nur mit einem Ziel: Ressourcengewinnung für mehr Kraft im Markt!<br />
>> Wir denken nur in Kunden, besonders in Ihren Patientenkunden!