Erinnerungen an die 'DE-GE-SE-ME' vor 58 Jahren - Heldsdorf

Geschichtliches
Zum 1. Burzenländer Musikantentreffen
Hanni-Martha Franz
Im Vorfeld des ersten Burzenländer Musikantentreffens fand vom 12. bis 13. April dieses Jahres das
schon zur Tradition gewordene Heldsdörfer Musikantentreffen statt, zu welchem Monika und Hans
Tontsch ins Bürgerhaus nach Schillwitzried eingeladen hatten. Hier wurde fleißig geprobt und
beschlossen, wenn man spielfähig sei, beim 1. Burzenländer Musikantreffen im Herbst in
Friedrichroda teilzunehmen.
Da unser Dirigent der Blaskapelle Hartfried Depner nach 40 sehr erfolgreichen und arbeitsreichen
Jahren das Zepter niederlegte, übernahmen die Organisation Dieter Tartler und die musikalische
Leitung Alfred Metter. Nachdem sich einige junge Nachwuchsmusiker und -musikerinnen bereit
erklärt hatten, auch bei den Heldsdörfer Musikanten mitzuspielen und Noten zum Proben zugeschickt
bekommen hatten, fieberte man dem Herbst entgegen.
Am 17. bis 19. Oktober war es dann soweit: Das 1. Burzenländer Musikantentreffen fand statt, zu
welchem die Organisatoren Klaus Oentzen und Helfried Götz eingeladen hatten. Ab 15:00 Uhr trafen
nach und nach ca. 150 Vertreter fast aller Burzenländer Gemeinden ein, heute in den verschiedensten
Teilen Deutschlands sesshaft. Bei Kaffee und mitgebrachtem Kuchen gab es sehr herzliche
Begrüßungen, da sich viele der Musikanten schon kannten.
Um 18:00 Uhr begrüßte Klaus Oentzen alle Anwesenden und bedankte sich bei Frau Hänsel vom
Berghotel mit einem großen Blumenstrauß für die Unterstützung bei der Organisation dieses Treffens.
Vor und nach dem Abendessen folgten verschiedene Ständchen von den Kapellen der Gemeinden.
Gewöhnlich spielten zwei oder mehrere Gemeinden zusammen, wie z.B. Weidenbach und Neustadt.
Zur Musik wurde auch fleißig getanzt. In zwei separaten Räumen bestand zudem die Möglichkeit zu
proben. Von diesem Angebot machten unsere Musikanten Gebrauch, um für das Vorspielen am
Samstag in der neuen Besetzung zu üben.
An Pinnwänden konnte man anhand von alten und aktuellen Fotos die verschiedenen Kapellen
bestaunen und gleichzeitig erkennen, wie weit die Anfänge der Blasmusik im Burzenland
zurückgehen. An diesem Abend wurde noch bis in die späte Nacht hinein viel erzählt, getanzt,
gemeinsam gesungen und musiziert.
Am Samstag nach dem Frühstück stellten die einzelnen Gemeinden die Geschichte der Blasmusik vor.
Deren Anfänge gehen bis zum Beginn des 19. Jahrhundert zurück, die als kleine Blaskappellen
gewöhnlich von der Kirche aus organisiert wurden. Man kann sagen, dass die Blaskappellen im
Burzenland eine kontinuierliche Musikaktivität leisteten, die sowohl freudige als auch traurige
Ereignisse umfasste, wie z.B. Hochzeiten, Tanzveranstaltungen, Umzüge, Beerdigungen, etc.
Der Drang, Musik zu machen, hat sich auch hier in Deutschland fortgesetzt. So wurden in
verschiedenen Ortschaften Deutschlands – z. B. in Augsburg, Böblingen und Stuttgart – bei den
Landsmannschaften Siebenbürgische Blaskapellen gegründet, welche bei Volksfesten, Umzügen und
am Heimattag in Dinkelsbühl auftreten. Ebenso sind viele sächsische Musikanten auch hier in
Deutschland in weiteren Musikvereinen aktiv.
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